Chalkis: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein für die Ägäis außergewöhnliches Erlebnis ist die Passage der Landenge von Chalkis, da man es hier mit ansonsten nur äußerst selten bemerkbaren Gezeitenströmen zu tun hat. Durch die Enge treten Flussgeschwindigkeiten von bis zu sechs Knoten auf. Und genau hier - weil das gegenüberliegende Land ja so nahe liegt - befindet sich eine von zwei Brücken zwischen dem Festland und Euböa, immerhin die zweitgrößte griechische Insel. Diese Brücke kann man öffnen, wegen des großen Straßenverkehrsaufkommens geschieht dies jedoch fast ausschließlich nachts, und dann zur Stillwasserzeit.  
''Chalkis'' (auch ''Chalkida'' genannt, griechisch Χαλκίς beziehungsweise Χαλκίδα) ist die Hauptstadt und Verwaltungsort von ''Euböa''. Bereits in der Antike war dieser Ort, wo Griechenlands zweitgrößte Insel auf circa fünfzig Meter an das Festland heranrückt, eine wichtige Stätte. Und bereits Aristoteles soll die hiesigen Gezeitenphänomene untersucht haben.  


=== Das Prozedere ===
<small>[zuletzt besucht: September 2006]</small>
*Von Süden kommend (vom Norden aus gibt es für Liegeplätze keine Erfahrungswerte): nach der Durchfahrt durch den Diavlos Avlidos und dem Diavlos Steno sucht man sich einen Liegeplatz am Wartekai vor dem Ort Chalkis (also auf der Seite der Insel Euböa) oder ankert frei in der weiträumigen Bucht.
 
*Vom Wartekai aus kommt man problemlos über die Brücke zum auf Festlandseite liegenden Hafenamt, eine gute Gelegenheit, die die Strömung für ihren Fang ausnutzenden Fischerböötchen direkt bei und unter der Brücke zu beobachten. Vor Anker liegend wird es ein wenig schwieriger - man findet zwar am nördlichen Festlandufer der Bucht Möglichkeiten, mit dem Dinghi anzulanden, hat sich danach jedoch mit den Gleisanlagen eines Bahnhofs auseinanderzusetzen. Eventuell hat man die Möglichkeit gleich neben der Brücke an die Straße und somit zum Hafenamt zu gelangen, diese Stelle sollte man mit dem Beiboot jedoch nur bei nach Süden setzender Strömung anvisieren.  
=== Passage der Brücke ===
*Im Hafenamt meldet man seinen Passagewunsch, entrichtet eine Gebühr, und erfährt die voraussichtliche Öffnungszeit sowie eventuelle weitere Informationen (z.B. Funkkanäle).  
 
Ein außergewöhnliches Erlebnis ist die Passage dieser Landenge, da man es hier mit in der Ägäis nur selten bemerkbaren Gezeiten zu tun hat. Durch die Enge treten Flussgeschwindigkeiten von bis zu sechs Knoten auf. Und genau hier - weil das gegenüberliegende Land ja so nahe liegt - befindet sich eine von zwei Brücken zwischen dem Festland und Euböa, immerhin die zweitgrößte griechische Insel. Diese Brücke lässt sich für die Schiffahrt öffnen, wegen des großen Straßenverkehrsaufkommens geschieht dies jedoch fast ausnahmslos nachts, und dann zur Stillwasserzeit.
 
==== Das Prozedere ====
 
*Von Süden kommend (vom Norden aus gibt es für Liegeplätze keine Erfahrungswerte): nach der Durchfahrt durch den ''Diavlos Avlidos'' und dem ''Diavlos Steno'' sucht man sich einen Liegeplatz  
an der Pier westlich der Durchfahrt vor dem Bahnhof, oder ankert frei in der weiträumigen Bucht (''Notios Limin'' beziehungsweise ''Südlicher Hafen'' genannt). Am Festlandufer gleich neben der Brücke scheint es eine für Dingis taugliche Anlegestelle zu geben, man sollte sie jedoch tunlichst nur bei Stillwasser oder bei nach Süd setzender Strömung ansteuern.  
*Der Wartekai an der Ostseite ist für Frachter bestimmt, und das Festmachen ist verboten. Man kann jedoch gut jemanden Absetzen, von hier aus kommt man dann problemlos über die Brücke zum auf der Festlandseite liegenden Hafenamt. Eine gute Gelegenheit, die die Strömung für ihren Fang ausnutzenden Fischerböötchen direkt bei und unter der Brücke zu beobachten.  
*Im Hafenamt meldet man seinen Passagewunsch an, entrichtet eine Gebühr, in 2006 betrug sie für ein 34 Fuß langes Boot etwas über 20 Euro. Bei der Gelegenheit erfährt man die voraussichtliche Öffnungszeit sowie eventuelle weitere Informationen (z.B. Funkkanäle).  
*Warten...  
*Warten...  
*Kurz vor der Brückenöffnung kann es sein, daß man per Funk eine Reihenfolge der passierenden Schiffe mitgeteilt bekommt. Es ist oft ganz schön schwierig, seinen geplanten Vorausfahrenden zu finden, hinter einem lapidar übermittelten Schiffsnamen kann sich durchaus auch mal ein ausgewachsener Frachter verbergen.
*Kurz vor und während der Brückenöffnung geben die Beamten per Funk Anweisungen zur Passage durch, es ist also eine durchgehende Funkwache erforderlich. Es kann ganz schön schwierig sein, zum Einen den Funkverkehr zu verstehen, zum Anderen einen eventuell angekündigten Vorausfahrenden auszumachen. Es kann deshalb hilfreich sein, schon vorab zu versuchen, die umliegenden Namen der umliegenden Nachbarn herauszufinden.  
*Nach der Passage gelangt man in den Nordeuböischen Golf. Hier achte man auf Fischer, oft in Gruppen mit Schleppnetzen zugange.


[zuletzt besucht: Mai 2000]
Nach der Passage gelangt man in den Nordeuböischen Golf. Als nächste Liegemöglichkeiten bieten sich der kürzlich erweiterte, aber jetzt schon wieder voll belegte Hafen von Nea Artaki an, oder ein Ankerplatz im Ormos Politika. Schon bei der Fahrt dorthin kann man auf Fischer treffen, die - wenn es gleich mehrere nah beieinander sind - mit einiger Wahrscheinlichkeit in Gruppen mit Ringnetzen zugange sind.


[[Category:Europa]]
[[Category:Europa]]

Version vom 12. Oktober 2006, 22:35 Uhr


Koordinaten: N 38° 27,8' E 023° 35,4' Die folgende Koordinate wurde nicht erkannt: N 38° 27,8' E 023° 35,4'.Die folgende Koordinate wurde nicht erkannt: N 38° 27,8' E 023° 35,4'.


Chalkis (auch Chalkida genannt, griechisch Χαλκίς beziehungsweise Χαλκίδα) ist die Hauptstadt und Verwaltungsort von Euböa. Bereits in der Antike war dieser Ort, wo Griechenlands zweitgrößte Insel auf circa fünfzig Meter an das Festland heranrückt, eine wichtige Stätte. Und bereits Aristoteles soll die hiesigen Gezeitenphänomene untersucht haben.

[zuletzt besucht: September 2006]

Passage der Brücke

Ein außergewöhnliches Erlebnis ist die Passage dieser Landenge, da man es hier mit in der Ägäis nur selten bemerkbaren Gezeiten zu tun hat. Durch die Enge treten Flussgeschwindigkeiten von bis zu sechs Knoten auf. Und genau hier - weil das gegenüberliegende Land ja so nahe liegt - befindet sich eine von zwei Brücken zwischen dem Festland und Euböa, immerhin die zweitgrößte griechische Insel. Diese Brücke lässt sich für die Schiffahrt öffnen, wegen des großen Straßenverkehrsaufkommens geschieht dies jedoch fast ausnahmslos nachts, und dann zur Stillwasserzeit.

Das Prozedere

  • Von Süden kommend (vom Norden aus gibt es für Liegeplätze keine Erfahrungswerte): nach der Durchfahrt durch den Diavlos Avlidos und dem Diavlos Steno sucht man sich einen Liegeplatz

an der Pier westlich der Durchfahrt vor dem Bahnhof, oder ankert frei in der weiträumigen Bucht (Notios Limin beziehungsweise Südlicher Hafen genannt). Am Festlandufer gleich neben der Brücke scheint es eine für Dingis taugliche Anlegestelle zu geben, man sollte sie jedoch tunlichst nur bei Stillwasser oder bei nach Süd setzender Strömung ansteuern.

  • Der Wartekai an der Ostseite ist für Frachter bestimmt, und das Festmachen ist verboten. Man kann jedoch gut jemanden Absetzen, von hier aus kommt man dann problemlos über die Brücke zum auf der Festlandseite liegenden Hafenamt. Eine gute Gelegenheit, die die Strömung für ihren Fang ausnutzenden Fischerböötchen direkt bei und unter der Brücke zu beobachten.
  • Im Hafenamt meldet man seinen Passagewunsch an, entrichtet eine Gebühr, in 2006 betrug sie für ein 34 Fuß langes Boot etwas über 20 Euro. Bei der Gelegenheit erfährt man die voraussichtliche Öffnungszeit sowie eventuelle weitere Informationen (z.B. Funkkanäle).
  • Warten...
  • Kurz vor und während der Brückenöffnung geben die Beamten per Funk Anweisungen zur Passage durch, es ist also eine durchgehende Funkwache erforderlich. Es kann ganz schön schwierig sein, zum Einen den Funkverkehr zu verstehen, zum Anderen einen eventuell angekündigten Vorausfahrenden auszumachen. Es kann deshalb hilfreich sein, schon vorab zu versuchen, die umliegenden Namen der umliegenden Nachbarn herauszufinden.

Nach der Passage gelangt man in den Nordeuböischen Golf. Als nächste Liegemöglichkeiten bieten sich der kürzlich erweiterte, aber jetzt schon wieder voll belegte Hafen von Nea Artaki an, oder ein Ankerplatz im Ormos Politika. Schon bei der Fahrt dorthin kann man auf Fischer treffen, die - wenn es gleich mehrere nah beieinander sind - mit einiger Wahrscheinlichkeit in Gruppen mit Ringnetzen zugange sind.