Hebriden: Unterschied zwischen den Versionen

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Wie eine Barriere gegen den Nordatlantik liegt die Gruppe der Äusseren Hebriden in nordost-südwestlicher Richtung im Westen des schottischen Mailand. Dazwischen liegt das geschützte Seegebiet des Minch. Hierin verstreut befinden sich die Inseln der Inneren Hebriden, deren größte die Isle of Skye mit der Hauptstadt Portree ist. Die größeren Inseln der Äußeren Hebriden sind (von Nord nach Süd): Lewis mit der Haupstadt Stornoway, Harris, North-Uist und South-Uist
Wie eine Barriere gegen den Nordatlantik liegt die Gruppe der Äusseren Hebriden in nordost-südwestlicher Richtung im Westen des schottischen Mainland. Dazwischen liegt das geschützte Seegebiet des Minch. Hierin verstreut befinden sich die Inseln der Inneren Hebriden, deren größte die Isle of Skye mit der Hauptstadt Portree ist. Die größeren Inseln der Äußeren Hebriden sind (von Nord nach Süd): Lewis mit der Haupstadt Stornoway, Harris, North-Uist und South-Uist


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Version vom 6. Januar 2007, 18:54 Uhr


Wie eine Barriere gegen den Nordatlantik liegt die Gruppe der Äusseren Hebriden in nordost-südwestlicher Richtung im Westen des schottischen Mainland. Dazwischen liegt das geschützte Seegebiet des Minch. Hierin verstreut befinden sich die Inseln der Inneren Hebriden, deren größte die Isle of Skye mit der Hauptstadt Portree ist. Die größeren Inseln der Äußeren Hebriden sind (von Nord nach Süd): Lewis mit der Haupstadt Stornoway, Harris, North-Uist und South-Uist









Übersichtskarte

<googlemap lat="57.112385" lon="-5.075684" type="satellit" zoom="6" overview="yes" controls="small"> 57.410201, -6.199036, Portree 58.213408, -6.39267, Stornoway </googlemap>










Törnberichte

Törnbericht "Mile Builder Inner Hebrides" 14.-20. Oktober 2006



Streckenübersicht Troon-Troon mit allen Haltepunkten


Bei meinen Urlaubsplanungen am PC stieß ich per Suchmaschine auf newhorizonsailing.co.uk. Das Angebot gefiel mir auf Anhieb und ich buchte sofort. Leider war nur noch etwas im Oktober frei. So sollte es also ein mile builder in den Inneren Hebriden werden. Am Samstag, den 14.10.2006 trafen wir uns in der Marina von Troon, einem kleinen Städtchen an der Westküste des Scottish Mainlands (gleich neben Prestwick Aiport). Skipper und Eigner der Oyster 43, Richard Leigh nahm sich nach der Begrüßung gleich drei Stunden Zeit für die Sicherheitseinweisung. Dann ging es am Nachmittag noch los und wir segelten die 20sm bei schönem Wetter und leichtem Wind hinüber zur Isle of Aran. Hinter dem vorgelagerten Holy Island gibt es, wie so oft in Schottland, eines der öffentlichem Bojenfelder, die jedem Privatboot kostenlos zur Verfügung stehen. Dort legten wir so gegen 20.00 Uhr im dunkeln an.

Anfahrt Holy Island / Aran am Abend







Die weitere Planung sah vor, das Mull of Kintyre zu umrunden. Weil das nur mit dem Tidenstrom geht, war uns nur eine kurze Rast vergönnt. Reeds Nautical Almanach und Admiralty Tidal Charts gaben uns zu verstehen, dass wir bereits nachts um 01.00 Uhr wieder weiter mussten um in den Morgenstunden den Mull of Kintyre zu umrunden. Das nächste "Tidal Gate" war der Sound of Islay. Auch hier erfordert der Tidenstrom von 3-4 Knoten eine genaue Zeitplanung. Weil wir zu früh dort ankamen, machten wir noch einige Stunden Pause in Port Ellen / Islay (sprich: Eila). Direkt neben dem Hafen war eine der sechs(!) Distilleries der kleinen Insel.

Richard Leigh's Oyster 43 "Stormdancer" im Hafen von Port Ellen / Islay








Gegen Abend wurde es dann Zeit, in den Sound of Islay einzufahren. Für mich als alten Adria-Segler war diese Nacht "most impressive". Wir segelten bei völliger Dunkelheit, bei 4-5 Bft. mit bis zu 10kn SOG (davon 2-3kn Tidenstrom) durch ein relativ enges Fahrwasser. Richard –als "Yachtmaster-Instructor" der RYA- nahm das nicht nur absolut cool, sondern überließ uns auch die gesamte Navigation und beschränkte sich auf einige notwendige Korrekturen. Auf der Insel Jura an Steuerbord zeichneten sich gegen den klaren Sternenhimmel zwei rundliche Hügel ab. Richard: "These are the Tapps of Jura". Ich hatte zwar schon einen Verdacht, musste aber doch fragen, was Tapps seien. Er sagte: "They look like a woman's breast". Der Sound of Iona war wieder ein "Tidal Gate", diesmal weniger wegen der Strömung, sondern wegen der Wassertiefe. Es fügte sich aber problemlos in den weiteren Fahrtverlauf ein. Schon lange hatte ich davon geträumt, einmal das berühmte keltisch-christliche Kloster auf Iona [1]und die bekannten Basalthöhlen von Staffa [2]zu besuchen. Dass ich einmal nachts daran vorbeisegeln würde, ohne die Inseln zu betreten, hätte ich nicht gedacht. Dafür wurden wir durch wunderbares Segeln und einen einmaligen Blick auf die Milchstraße entschädigt. Am Ende der Wache hatte ich kaum Lust, mich in die Koje zu legen, aber ein paar Stunden Schlaf mussten einfach sein. Als ich wieder wach wurde, lagen wir in Tobermory auf der Insel Mull (nicht verwechseln mit dem Mull of Kintyre) am Steg und die Sonne beleuchtete die bunten Häuser am Hafen. Da war eine kleine Shoppingtour einfach fällig und wir kauften Whisky und aßen die unvermeidlichen Fish and Chips, wobei ich mich auf Scallops (Jacobsmuscheln) verlegte, die wirklich sehr lecker waren. Die werden dort von Tauchern in Handarbeit gesammelt, wie wir mehrfach beobachten konnten.

Tobermory von der Marina aus
Distillery in Tobermory / Isle of Mull








Einige Stunden später ging es weiter zu einer Achorage bei Lochaline im Sound of Mull, wo wir übernachteten. Am nächsten Morgen nahmen wir uns die Zeit, diese tief eingeschnittene Bucht näher zu erforschen. Die stille, friedliche Atmosphäre, die absolute Ruhe, die verschiedenen Seevögel und ein Castle am Ende der Bucht zauberten eine wunderbare Stimmung.

Zauberhaft stille Ankerbucht im Sound of Mull
Am andern Ende der Bucht








Weiter ging es durch den Sound of Mull. Hier waren häufig Schweinswale zu beobachten, an den Ufern standen einsame Burgruinen und Crofts - kleine Bauernhäuser.

Sound of Mull-Calmac gehört einfach zu Schottland wie der Whisky
Einsames Croft am Sound of Mull






Südlich von Oban führte uns der Weg vorbei am (nicht durch den) Mahlstrom von Corryvreckan, wo die Gezeiten sogenannte Whirlpools erzeugen. Für die nächste Übernachtung fanden wir wieder eine einsame Bucht, die wir mit zwei Kegelrobben teilten. Wir waren jetzt wieder am Mainland angelangt. Das Ankern erwies sich hier wegen des Felsgrundes als schwierig. Ein zusätzliches Gewicht an der Kette und etwas Gottvertrauen brachten uns aber eine ruhige Nacht. Beim Rückweg um den Mull of Kintyre war bei einem am Wind-Kurs und Strom mit uns ein etwas anstrengender Seegang. Dennoch kochte uns Richard einen köstlichen Schweinerollbraten mit Gemüse und Rotweinsauce. Leider mussten wir wegen der heftigen Schiffsbewegungen unser Dinner aus Schüsseln im Cockpit einnehmen. Wir segelten bis in die Nacht und erreichten die Bucht von Lochranza auf Aran Island um Mitternacht. Dort standen wieder Moorings zur Verfügung. Der folgende Morgen zeigte uns die wunderschöne Bucht mit der Burgruine auf einer Insel direkt neben uns. Das Ganze wurde eingerahmt von einer Bergkette um den kleinen Ort.

Bucht von Lochranza / Aran, hier gibts auch eine Distillery





Der Wind hatte etwas aufgefrischt und als wir nach dem Ablegen die Nordspitze der Insel passierten blies es in Böen mit bis zu 7 Bft. Rollgenua und Rollgroß wurden ordentlich eingedreht und so ließ es sich gut aussegeln, zumal sich in diesem geschützten Seegebiet keine so hohe Welle aufbaut. Am Nachmittag gab es ein paar Stunden Regen - das einzige mal in der ganzen Woche. Am Abend erreichten wir die Marina von Ardrossan wo wir das letzte mal übernachteten. Freitag, den 20.10.2006 segelten wir noch die 10 sm zurück nach Troon.


Kompakt:


Wetter:

Durch ein Tiefdruckgebiet südlich von Schottland hatten wir überwiegend SE um 4 Bft. Das brachte warme, trockene Luft, also ausgesprochen schönes Herbstwetter. Mehr Glück als Verstand eben... Ansonsten ist der Jahresniederschlag im Westen Schottlands bis zu 4000mm (Arisaig).

Seegebiet:

Das Gebiet Clyde (zwischen dem Mainland und Mull of Kintyre), sowie die Inneren Hebriden sind ein geschütztes und strukturiertes Revier, in dem man bei Schlechtwetter relativ leicht hinter einer Insel, in einer Bucht oder einem Hafen Zuflucht findet. Der Mull of Kintyre ist zum Atlantik in nordwestlicher Richtung nicht abgedeckt. Bei Starkwind aus dieser Richtung steht hier hoher Seegang. An vielen Stellen ist bei der Navigation der Tidenstand bzw. die Tidenströmung zu berücksichtigen.

Marinas, Moorings:

Troon-Marina: relativ große und sichere Marina mit allem Komfort und technischen Einrichtungen. Ardrossan-Marina: ebenfalls sehr sichere Marina mit Kran. Die Sanitäranlagen sind etwas schlicht, aber ausreichend. Tobermory: Marina noch im Aufbau. Schwimmsteg und Bojenfeld vorhanden. Derzeit noch keine sanitären Einrichtungen (evtl. 2007) Port Ellen: Hafen mit Schwimmsteg für Yachten, keine sanitären Einrichtungen Moorings auf Aran Island: In der Bucht von Lochranza auf der Westseite und hinter Holy Island auf der Ostseite. Kostenfrei und zugelassen bis 15 Tonnen. Beide Stellen landschaftlich sehr schön. Gute Beschreibung bieten die Pilot Books von Martin Lawrence.

Törndauer: 6 Tage , zurückgelegte Strecke : 330sm