Leitfaden Chartern

aus SkipperGuide, dem Online-Revierführer über die Segelreviere der Welt.
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Seemannschaft

Törndurchführung


Irgendwann, oftmals nach Erhalt des ersten Segelscheins, kommt bei vielen der Wunsch auf, auch selber einmal Skipper zu sein. Oft ergibt sich oder nichtsegelnde Freunde drängen auf einen Segeltörn. Abhängig von der bisherigen Erfahrungen erfordert Bareboat-Charter einiges an Vorbereitung und einige Entscheidungen, allerdings macht die Planung auch große Freude und vergrößert die Vorfreude auf den Törn.

Törnvorbereitung: Das richtige Segelrevier

Eine der wichtigsten Entscheidungen, ist die Auswahl des Segelreviers. Dabei ist zu berücksichtigen, mit welcher Crew man segeln möchte: Für einen gemütlichen Familientörn mit kleinen Kindern eignen sich während der Sommermonate die Kykladen nur bedingt, da der Meltemi in diesem Revier um diese Zeit recht heftig wehen kann. Umgekehrt wird eine eher sportliche Crew, die es richtig krachen lassen möchte, dort ihren Spaß haben. Als unerfahrene Crew ist es ratsam, ein Segelrevier zu wählen, das es ermöglicht, in relativ kurzer Zeit eine geschützte Bucht oder einen sicheren Hafen anzulaufen. Solche Vorraussetzungen bieten Kroatien und die dänische Südsee, wohingegen die Kanaren und Korsika, vor allem die Westküste, weniger geeignet sind.

Praxis

Ein SKS-Schein alleine garantiert noch nicht die Fähigkeit, ein Boot sicher in allen Situationen führen zu können. Zwar werden grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten geprüft, jedoch setzt eine gute Seemannschaft auch ein gewisses Maß an Erfahrung voraus. Diese Erfahrungen kann man beispielsweise als Co-Skipper sammeln oder in weniger anspruchsvollen Revieren, auf Mitsegeltörns oder Skippertrainings. Welcher Neuling weiss schon, wie man sich verhalten soll, wenn schwarze Wolken aufziehen oder heftige Böen durch das Rigg streichen. Wer wurde nicht beim Anblick seiner ersten 5-m-Welle nervös? Da ist es hilfreich, solche Situationen als Mitsegler unter einem erfahrenen Skipper schon erlebt zu haben.

Sehr sinnvoll kann auch ein Skippertraining sein. Skippertrainings werden von vielen Segelschulen angeboten und umfassen vertiefende Übung von Manövern und Schiffsführung. Dazu gehört auch ein intensives Hafenmanövertraining.

Ebenso können erste Erfahrungen beim Kojenchartern gesammelt werden. Unter Anleitung eines erfahrenen Skippers können auch hier die notwendigen Manöver geübt werden.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, in einer geführten Flottile mit einem eigenen Schiff als Skipper mitzufahren. Der Flottenleiter kennt das Revier und die Eigenheiten. Er hilft bei An- und Ablegemanövern.

Wichtige Manöver sind An- und Ablegen im Hafen (in Boxen, an Mooringleine oder römisch-katholisch), ankern, Segeln bei unterschiedlichen Wetterverhältnissen, Segelmanöver, Nachttörns und so weiter.

Revier

Die Wahl eines geeigneten Reviers ist vielfältig. Es gibt verschiedene "best-practices". Einige empfehlen bereits bekannte Reviere für den ersten Chartertörn. Natürlich sollte das Revier angemessen, d.h. nicht zu anspruchvoll sein. Das erste Mal Skipper sein, ist eine große Verantwortung - es gibt so viele Dinge, auf die man zu achten hat und für die man in der Endkonsequenz die volle Verantwortung trägt, so dass man sich nicht auch noch gleich mit Gezeitennavigation überfordern sollte. Schwierige Wetterverhältnisse können einen jederzeit ausreichend fordern.

Das Revier sollte natürlich zu geeigneter Jahreszeit bereist werden. So ist im Herbst das ansonsten ruhige Mittelmeer zeitweise sehr anspruchsvoll.

Ein weiterer Aspekt für ein geeignetes Revier ist die Infrastruktur. Reviere, in denen die Marinas nur in großen Abständen vorhanden sind und die Marinas möglicherweise nur über eine schlechte Infrastruktur verfügen, sind nicht gut geeignet wie Reviere mit vielen und guten und sicheren Liegeplätzen.

Für Europäer ist Kroatien ein gutes Revier für Anfänger. Die vielen Inseln schützen vor mächtigem Seegang, es gibt viele Buchten und Häfen und das Wetter ist beständig. Allerdings sollte man dieses Revier im August meiden, weil da sehr viele Italiener in diese Revier kommen. Damit wird es eng bei Ankerplätzen, Marinas, Restaurants, etc.

Vercharterer oder Charter-Agentur

Eine Yacht chartert man üblicherweise bei kommerziellen Vercharterern. Diese bedienen sich dann vor Ort ansässiger Unterlieferanten, die der dortigen Gerichtsbarkeit unterliegen. In Deutschland gibt es verschiedene Charter-Agenturen. Ähnlich wie ein Reisebüro verfügen sie über ein Netz von Vercharterern vor Ort und vermitteln die Boote. Mit der Vermittlung wird also ein Vertrag mit einer in aller Regel ausländischen Agentur organisiert. Man hat den Vorteil einen deutschsprachigen Ansprechpartner zu haben, der Zugriff auf unterschiedliche Angebote und Reviere hat. Dieser ist aber nicht der Vertragspartner! Oft wird von Charter-Agenturen noch weiterer Zusatzservice angeboten.

Die Zahl der am Markt agierenden Vercharterer ist recht groß. Hier gibt es in bestimmten Regionen überregionale und kleine Anbieter. Für wen man sich entscheidet, ist nicht einfach, da sich auch die "Großen" letztendlich kleinerer lokaler Firmen bedienen. Es ist also jeweils eine Frage des funktionierenden Controllings durch die deutsche Agentur, inwieweit die avisierten Qualitätsstandards vom "Lokalen" und Vertragspartner am Tag der Bootsübernahme vor Ort auch bereitgestellt werden. Große Anbieter haben den Vorteil, dass sie möglicherweise einfacher Ersatzschiffe stellen können, wenn das gebuchte Boot aufgrund technischer Mängel ausfällt. Kleinere Anbieter sind hingegen oftmals preisgünstiger. Der Zustand der Boote ist vollkommen unabhängig von der Größe des Anbieters, auch kleine Familienunternehmen pflegen ihre Boote manchmal liebevoller mit einem besseren Ergebnis als manch Großer, der sich eines kleineren Unterlieferanten bedient, der sich alle Bedingungen aufoktroyieren lassen musste.

Grundsätzliche Empfehlung:

Internet-Recherche nach privaten Kundenerfahrungen mit den Vertragspartnern


Hinweis:

Mit der Buchungsbestätigung muss der Anbieter einen Reisesicherungsschein ausstellen und zusenden. Erfolgt dies nicht automatisch ohne Aufforderung, dann: Finger weg!

Yacht

Die Wahl eines geeigneten Schiffs ist eher eine Philosophie als eine Vernunftsentscheidung. Es gibt jedoch einige Aspekte, die man berücksichtigen sollte:

Schiffsgröße
Je länger das Schiff, desto schwieriger das Handling. Wenn man einmal vom komfortablen Bugstrahlruder absieht.
Kojenanzahl/Komfort
Jedes Schiff hat üblicherweise eine bestimmte Zahl von Kojen sowie 1-2 Schlafplätze im Salon. Man sollte sich fragen, wieviel Komfort man braucht. Räumliche Enge kann zu Stress im Urlaub führen, es ist aber auch eine Frage des Geldbeutels. Gewöhnlich ist es auch eine Frage der Lebensumstände: Während man als Student noch Spaß daran hatte, mit 8 Leuten auf 36 Fuß zu verbringen, kann es später angenehmer sein, maximal 6 Personen auf 4 Kabinen zu verteilen, so dass noch Platz für Gepäck und Schnarcher ist.
Schiffstyp
Während der Segeleinsteiger vermutlich noch nicht den Unterschied zwischen einer schlichten Serienyacht und dem besonderen oder sportlichen Modell zu schätzen weiß, hat der Profi möglicherweise klare Präferenzen für ein Schiff.
Katamaran oder Monohull
Ein Kat hat höhere Liege- und Charterkosten. Er bietet sehr viel Raum und kennt keine Schräglage. Der Salon ist vom Cockpit durch nur eine Stufe getrennt. Er ist die ideale Badeplattform. Für ängstliche Mitsegler und Kinder ideal. Das Handling bei Hafenmanövern ist einfach, wenn man es gelernt hat. Über die weit außen liegenden Wanten kann man die Genua bei Vorwindkursen leicht auch ohne Spinackerbaum "ausbaumen". Der Monohull bietet mehr Spass bei Kursen hart am Wind, schafft mehr Höhe am Wind und taucht weicher in die Wellen ein.
Besegelung
Rollreffeinrichtungen bei Fock (Genua) und Groß sind sicherlich ein Sicherheitsvorteil, gehen aber zu Lasten der Geschwindigkeit. Beim erstmaligen Chartern sind sie sicher vorzuziehen.

Der Preis ist natürlich ein wichtiges Kriterium, es sollte aber auch auf andere Dinge geachtet werden:

  • Wie alt ist das Schiff? Charteryachten älter als 5 Jahre sind, abhängig von der Pflege, oft am Ende ihres Lebenszyklus. Zumindest kann mit gehäuftem Auftreten von Problemen gerechnet werden. Ein paar Macken im Gelcoat stören vielleicht nicht, aber eine defekte Maschine kann den Törn ungewollt verkürzen. Dies kann aber nicht verallgemeinert werden. Essentiell ist eine gründliche Schiffsübernahme mit möglichst vielen Belastungsprüfungen. Motto: Was du bei der Übernahme nicht geprüft hast, zahlst du mit einem vermiestem Törn zurück.
  • Wie hoch ist die Kaution? Für jedes Schiff ist eine Kaution als Selbstbehalt zu hinterlegen. Die Kaution liegt typischerweise bei 500-2.000 Euro. Je höher der Selbstbehalt, desto günstiger ist natürlich die Versicherungsprämie und damit der Wochenpreis. Vermeidliche Schnäppchen haben oftmals Kautionssummen von über 4.000 Euro. Man sollte genau prüfen, ob ein paar gesparte Euros hohe Zahlungen im Schadensfall wert sind. Auf jeden Fall sollte man den Rückerhalt der hinterlegten Kaution durch eine Kautionsversicherung absichern.
  • Sicherheitsausstattung Während in Deutschland der Standard für Sicherheitsausstattung sehr hoch ist, verfügen viele Schiffe im Ausland oft nur über Feststoff-Westen. Bei anspruchsvolleren Revieren kann dies ein Sicherheitsrisiko werden. Je schwieriger das Revier, desto umfangreicher und besser muss die Sicherheitsausstattung sein. Die Sicherheitsausrüstung sollte vor Vertragsunterzeichnung per Liste angefordert und eventuell reklamiert werden.

Versicherungen

Versicherungen sind ein weites Feld. Es gibt eine Vielzahl von Versicherungen rund ums Chartern. Jeder muss letztendlich für sich selbst entscheiden, welches Risiko er absichern möchte. Hierbei lohnt sich besonders ein Blick in das "Kleingedruckte", um unliebsame Leistungsausschlüsse der Versicherer vor dem Abschluss festzustellen.

Bootsversicherung

Das Boot sollte kasko- und haftpflichtversichert sein. Die Haftpflichtversicherung ist in manchen Ländern wie Italien grundsätzlich vorgeschrieben. Bei Abschluss des Chartervertrags achte man genau darauf, ob hinsichtlich Fahrtzeit (Tag / Nacht), Witterungsbedingungen oder Fahrtgebiet Einschränkungen seitens des Charterunternehmens oder Eigentümers vorliegen, weil diese meist Bestandteil der Kaskoversicherung sind und somit bei Nichteinhaltung der Versicherungsschutz entfällt. Dasselbe gilt auch, wenn die Teilnahme an einer Regatta geplant ist. In der Regel kann man für wenig Geld eine entsprechende Ausweitung des Versicherungsschutz erreichen. Auf mündliche Zusagen sollte man sich dabei nicht verlassen.

Skipperhaftpflicht

Die Skipperhaftpflicht-Versicherung deckt Forderungen gegen den Skipper, sofern diese nicht von der Kasko der Yacht abgedeckt werden. Da der Schiffsführer grundsätzlich haftbar gemacht werden kann und die private Haftpflicht typischerweise Haftung im Zusammenhang mit Wassersport ausschließt, ist eine Skipperhaftpflicht dringend zu empfehlen. Unterschiedliche Versicherer bieten sehr verschiedene Konditionen, so schließen einige die Haftung bei grober Fahrlässigkeit mit ein, einige haften auch bei Schäden von Crewmitgliedern untereinander. Es lohnt sich auf alle Fälle, das Kleingedruckte zu lesen. Der Preis sollte dabei nicht das entscheidende Kriterium sein.

Kautionsversicherung

Eine Kautionsversicherung könnte sinnvoll sein. Typischerweise sind 500-2.000 Euro Kaution zu hinterlegen, welche den Selbstbehalt im Schadensfall darstellen. Dieser Betrag, der durch die Anzahl der Mitsegler geteilt wird, ist dann das finanzielle Risiko jedes Mitseglers. Eine Kautionsversicherung erspart in der Regel nicht das Hinterlegen der Kaution und die Zahlung im Schadensfall, denn es ist ein getrennter Versicherungsvertrag unabhängig vom Vercharterer. Im Schadensfall prüft der Versicherer den Anspruch und erstattet (oft abzüglich eines Selbstbehalts) den Betrag. Die Versicherungsprämien werden auch ohne Schadensfall nicht erstattet. Nicht vergessen: der Papierkram im Schadensfall bleibt sowieso am Skipper hängen. Bei pauschalen Kautionsabgeltungen mit dem Vercharterer sieht es anders aus. Hier zahlt man einen Betrag pro Tag anstelle einer hinterlegten Kaution und damit sind die Ansprüche des Vercharterers abgegolten. Positiver Nebeneffekt: die Rückgabe der Yacht erfolgt meist schnell, da der Vercharterer sowieso keine Ansprüche geltend machen kann.

Reiserücktritt

Normale Reiserücktrittsversicherungen sind für einen Törn ungeeignet. Insbesondere, wenn auch Flüge gebucht werden, kann der Skipperausfall für die Crew sehr ärgerlich werden, da sie kein Geld sehen. Hierzu gibt es spezielle Reiserücktrittsversicherungen, welche den Gesamtpreis bei Skipperausfall übernehmen.

Flüge

Sind Flüge erforderlich, steigt der Planungsaufwand. Einen einzelnen Flug zu bekommen, ist einfach. Bei sechs oder mehr Personen wird es hingegen schon komplizierter. Besonders schwierig wird es, wenn der eine es noch nicht genau sagen kann, der andere es mit seinem Chef abklären muss, der dritte im Prinzip interessiert ist und so weiter.

Timing

Schwierig wird es, weil oft unklar ist, ob man einen geeigneten Flug und ein geeignetes Schiff zum richtigen Termin organisieren kann.

Ein mögliches Vorgehen ist folgendes: Charter-Agenturen können Yachten für etwa eine Woche reservieren. Zuerst aber braucht man das Okay der Mitsegler. Da man oft erste Anzahlungen bei der Buchung leisten muss, kann man ein Okay der Mitsegler gut mit einer Anzahlung verbinden. Wenn alle dabei sind, kann die Wunschyacht vor-reserviert werden. Ist sie geblockt, können die Flüge verbindlich gebucht werden und anschließend die Yachtbuchung vollzogen werden.

Crew

Die Auswahl der Crew ist jedem selbst überlassen. Tipps zu geben, ist schwierig. Es hängt auch sehr von dem eigenem Erfahrungshorizont und der Persönlichkeit ab. Gerade für Neueinsteiger kann es aber sehr wichtig sein, jemanden mitzunehmen, der ebenfalls Segeln kann. Es muss nicht (und sollte auch nicht) ein erfahrener Seebär sein, aber Grundverständnis sollte vorhanden sein. Ein alter Hase kann schwierig sein, weil er unter Umständen alles besser weiß. Besonders herausfordernd ist es, ein Boot mit mehreren "Profiskippern" zu führen: Jede Sache kann auf mindestens 50 Arten erledigt werden und jeder wird garantiert eine andere Art bevorzugen und dieses auch kommunizieren; das Chaos ist perfekt ;-)

Vorbesprechungen / Planung

Die Crew in die Planung mit einzubeziehen hat mehrere Vorteile:

  1. Teamgeist: durch einen gemeinsamen Planungsworkshop kann schon vor Törnbegin der notwendige Teamgeist entstehen.
  2. Verbindlichkeit: Jeder ist Teil der Planung. Jeder fühlt frühzeitig eine gewisse Verantwortung für dieses gemeinschaftliche Projekt.
  3. Verantwortlichkeit: Geht etwas schief, ist niemand alleine Schuld. Wenn morgens die Nutella fehlt, war es nicht die Schuld des Skippers, schließlich haben alle die Einkaufsliste besprochen.
  4. Transparenz: Häufig gehen mit dem Wort "Segeltörn" falsche Erwartungen einher (weiße Segel, Luxusleben). Jeder sollte ungefähr wissen, was ihn erwartet.
  5. Vorfreude

Das alles kann auf ein oder zwei Vorbesprechungen und Planungsworkshops behandelt werden. Es hilft auch, das Team etwas "einzuschwören" und eine übersteigerte Erwartungshaltung (ich habe gebucht und erwartet daher...) abzubauen. Oft zeigen sich bei solchen Workshops auch eventuelle Spannungen zwischen einzelnen Crewmitgliedern, denen man im weiteren Verlauf die notwendige Beachtung schenken sollte, um eine Eskalation zu vermeiden.

Folgende Themen können auf so einer Vorbesprechung behandelt werden:

  • Infos zum Revier und dem Boot
  • Zeitplan (Flüge, Zeitraum, ...)
  • Organisation (Treffpunkte, Fahrgemeinschaften)
  • Einkaufsliste (gemeinsames erstellen einer Einkaufsliste und klären, was vor Abreise zu beschaffen ist)
  • Knoten lernen und üben

Als positiv haben sich entsprechende, nett aufgemachte Hand-Outs erwiesen, welche die relevanten Informationen zusammenfassen. Diese könnten wie folgt aussehen:

  • Anfahrt, wer mit wem, wann, Treffpunkt, ...
  • Crewliste
  • Schiffstyp (Fotos, Grundriss)
  • Törnrevier, Törnplan (Wetterabhängigkeit erläutern)
  • Törnausrüstung, Checkliste
  • Einkaufsliste
  • Anhang (die wichtigsten Knoten)

Vorfreue und Teamgeist kann auch durch gemeinsame T-Shirts gesteigert werden. Lokale Copy-Shops und spezialisierte Anbieter wie www.toern-shirts.com bieten professionellen Textil-Druck an.

Schiffsführung und Psychologie

Rolle Skipper <-> Crew

Die Psychologie an Bord ist ein sehr schwieriges Thema, insbesondere, wenn man mit Partnern, Freunden oder Kollegen auf Törn ist. Zum einen gibt es eine direkte persönliche Beziehung zu den Mitseglern, zum anderen sollte klar sein, dass der Schiffsführer die Verantwortung trägt und üblicherweise über das weitergehende, notwendige Wissen verfügt, so dass seinen Anweisung Folge zu leisten ist.

Ein gelegentlich beobachteter Fehler angehender Skipper ist, dass sie sich und ihre Rolle zu wichtig nehmen, als notwendige Autorität jedoch nicht von der Crew akzeptiert werden. Gerade, wenn man mit Freunden unterwegs ist, darf man nicht erwarten, dass sie sich plötzlich alles sagen lassen. Ganz im Sinne des Führungsstils des 21. Jahrhunderts sollte man sich auch nicht als den autoritären Chef aufspielen. Anweisungen, die argumentativ begründet sind, stellt niemand in Frage.

Natürlich kann das Skippern - gerade bei den ersten Törns - den Skipper unter Stress setzen. Das ist ein gutes Training, in schwierigen Situationen die Selbstbeherrschung zu behalten.

Probleme innerhalb der Crew

Häufig kommt es zu Spannungen zwischen Crewmitgliedern. Das ist ganz normal, schließlich stellt die mangelnde Privatsphäre und räumliche Enge, sowie die Tatsache, dass man fast den ganzen Tag zusammenhockt, eine besondere Extremsituation dar, in der unterschiedliche Charaktäre unterschiedlich reagieren.

Jedes Crewmitglied sollte daher geeignete Rückzugsmöglichkeiten haben (die individuelle Packliste sollte daher Bücher und MP3-Player beinhalten). Ferner sollten während des Törns gelegentliche Landgänge zur freien Gestaltung eingeplant werden, wo sich jeder individuell erholen kann.

Der Skipper sollte bei Spannungen unbedingt neutral bleiben und deeskalierend wirken. Emotionale Einmischung ist tödlich. Parteiergreifung kann zudem zu einer sehr schädlichen Grüppchenbildung führen. Besser ist es, Streitgespräche auf eine Sachebene zu bringen und Rückzugsoptionen aufzeigen. Es können im Vorfeld schon Spannungen über die entsprechende Aufgabenzuteilung vermieden werden. So muss es nicht sein, dass zwei Personen gemeinsam Backschaft machen, wenn erkennbar ist, dass sie nicht sehr gut miteinander können. Grundsätzlich sollte klar sein, dass jeder seinen individuellen Freiraum hat und diesen auch nutzen darf, sofern es nicht den Gruppeninteressen im Wege steht.

Törnplanung

Als Faustregel gilt: 2/3 der geplanten Strecke in der ersten Hälfte des Charterzeitraums absolvieren. So kann man sicherstellen, das Boot ohne Stress und termintreu zum Stützpunkt zurückzubringen. Bei der Törnplanung sind auch vorherrschende Winde und Strömungen einzubeziehen: Wenn man nur noch 1/3 der Strecke vor sich hat, aber aufkreuzen muss, ist nicht viel gewonnen.

Es ist absolut sinnvoll, vor Törnbeginn einen möglichen Plan zu skizzieren. An diesen sollte man sich jedoch nicht allzu sklavisch halten, da man mit Blick in die Seekarten und durch Tipps vor Ort oft wichtige oder interessante Hinweise für eine bessere Törngestaltung bekommt.

Vor jedem Auslaufen ist zu überlegen, wo man abends hin möchte. Die Zeit ist großzügig zu planen, Flauten oder ungünstige Winde können die Zeit deutlich verlängern. Es ist auch nicht unbedingt empfehlenswert, bei Dunkelheit einen unbekannten Hafen anzulaufen, insbesondere, wenn man noch nicht sehr viel Erfahrung hat. Vor jedem Auslaufen sollte man auch einen Plan B und C haben für den Fall, dass man das ursprünglich anvisierte Ziel nicht erreichen kann (die Gründe können vielfältig sein: ungünstiges Wetter, überfüllte Häfen und Buchten in der Hochsaison, Schäden am Schiff, Crewausfall durch Seekrankheit etc.).

Literatur

Weblinks

Allgemeine Informationen

Charter-Versicherungen

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