Terrestrische Navigation
Unter terrestrischer Navigation versteht man die Bestimmung des Standortes durch Koppelung (Koppelort, Ok) oder Beobachtung eines Standortes (Beobachteter Ort). Zum Feststellen eines beobachteten Ortes Ob sind zumindest zwei Standlinien erforderlich.
- Koppeln: Schätzung des Standortes aus Distanz und Kurs über Grund seit der letzten Bestimmung. Dieses Verfahren wird dort angewandt, wo keine Möglichkeit besteht, einen Ob zu gewinnen.
- Peilung: Kreuzpeilung, Vierstrichpeilung, Doppelpeilung (auch Versegelungspeilung genannt), abgestumpfter Doppelpeilung, Verdoppelung der Seitenpeilung oder Doppelte Horizontalwinkelmessung. Hierbei werden beide Standlinien durch das Peilverfahren ermittelt, aus dem Schnittpunkt dieser Standlinien ergibt sich der beobachtete Schiffsort Ob.
- Peilung und Abstand: Eine Standlinie durch Peilung (z.B. Deckpeilung), eine zweite durch Ermittelung des Abstandes vom gepeilten Objekt (z.B. durch Höhenwinkelmessung).
Peilungen können prinzipiell über den Schiffskompass, einen Handpeilkompass oder mit Hilfe von Peilscheibe und Schiffskompass (Seitenpeilung durchgeführt werden. Jede Ablesung eines Magnetkompasses muss berichtigt werden. Der vom Schiffskompass abgelesene MAgnetkompasskurs MgK bzw. die Magnetkompasspeilung MgP muss mit Ablenkung Abl (früher Deviation) und Missweisung Mw berichtigt werden. Die Peilung mittels Handpeilkompass muss nur mit der Missweisung beschickt werden.
Die Deckpeilung ist das einzige Verfahren, welches ohne Magnetkompass auskommt, daher zählt eine Kreuzpeilung aus zwei Deckpeilungen zu den genauesten konventionellen Peilverfahren.