Ärmelkanal

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Der Ärmelkanal wird auch Englischer Kanal, La Manche oder Channel genannt.

Das Gebiet umfaßt die englische Südküste zwischen Dover und Lands End (nächster Hafen Penzance) und die französische Küste zwischen der Ile d'Ouessant und Calais. Im Nordosten trennt die Meerenge Calais-Dover die Nordsee ab. Im Westen schließt die Keltische See an. Eine bei vielen Rekordfahrten und Regatten um die Welt verwendete Grenze ist die Linie zwischen dem Kap Lizards Point und der Ile d'Ouessant.

Klima

Klimatisch ist der warme Golfstrom bestimmend, der ganzjährig für Eisfreiheit und geringe Wassertemperaturunterschiede zwischen 5 und 15 Grad Celsius sorgt. Die vorherrschende Windrichtung ist West.


Nautische Unterlagen

Es gibt zwei Handbücher zur Navigation im Kanal, von denen mindestens eines unbedingt an Bord sein sollte. Das ist zum einen der englischsprachige "Macmillan Reeds Nautical Almanac" (mittlerweile "Reeds Oki Nautical Almanac") und zum anderen der französischsprachige "Votre Livre De Bord". Beide erscheinen jährlich aktualisiert mit allen notwendigen Tabellenwerken zu Gezeiten, Revier- und Hafeninformationen. Zur Törnvorbereitung reicht ein altes Exemplar aus, solange bei Törnbeginn das aktuelle Werk an Bord ist. Grundsätzlich decken beide Handbücher beide Küsten ab, allerdings sind die Angaben der jeweiligen Gegenseite unvollständiger. Falls man also beabsichtigt, auch kleinere Häfen an beiden Seiten des Kanal zu besuchen, sollte die Anschaffung beider Handbücher erwogen werden. Die Methode der Gezeitenberechnung im "Votre Livre De Bord" bedarf anfangs einer Umstellung für Nautiker aus deutschen Schulen, bietet dann aber eine einfache Methode, genaue Gezeitenberechnungen anzustellen. Alternativ gibt es auch noch den "Almanach du Marin Breton" in französischer Sprache der jedes Jahr neu erscheint.Der Preis für 2008: 19€. --- Im Preis von Euro 58,00 für den englichsprachigen Reeds Nautical Almanac ist seit 2011 eine virtuelle Version enthalten, die vor allem für die Törnplanung, jedoch auch für den PC an Bord sehr zu empfehlen ist. Dem Buch liegt eine Karte mit einer Referenznummer bei, mit welcher die von der Internet-Seite des Verlages heruntergeladene Datei aktiviert wird.

Gebietsunterteilung

Wegen der Ausdehnung des Gebiets wird er auf vielen Seekarten in einen West- und einen Ostteil aufgeteilt. Als Grenze zwischen Ostteil und Westteil des Kanals sei hier die Linie Cherbourg - Isle of Wight angenommen, die bezüglich der Gezeiten signifikant ist. Die Gezeitenwelle breitet sich von West nach Ost aus mit einem Wellenberg in Höhe der Kanalinseln vor Saint-Malo.

Westteil

Westlich dieser Linie zeichnet sich insbesondere die französische Seite entlang der Bretagne durch einen hohen Tidenhub bis zu 12 m und hohe Tidenströme von bis zu 8 kn aus. Auf der englischen Seite ist sie weniger ausgeprägt. Tidenhub und -strom nehmen nach Westen hin ab. Küste und Grund sind weitgehend felsig und abgesehen von Buchten und Einfahrten tief. Viele der kleineren Häfen fallen trocken oder sind durch eine Barre gegen Trockenfallen geschützt. Solche Barren sind für tiefer gehende Yachten nur wenige Stunden vor und nach Hochwasser passierbar. Größere Häfen wie Penzance oder Saint-Malo verfügen über Tore oder Schleusen, um bei Niedrigwasser Mindesttiefen im Hafen garantieren zu können. Diese sind dann auch meist nur wenige Stunden vor und nach Hochwasser erreichbar. Der Küste vorgelagerte, künstlich angelegte Marinas mit Schwimmstegen wie im Mittelmeer findet man selten. In den großen, britischen Häfen ist die Wassertiefe in der Regel ausreichend, um als Sportboot jederzeit ein- und auslaufen zu können. Rund um die Isle of Wight treten allerdings genauso wie bei den Kanalinseln Tidenstromgeschwindigkeiten auf, die von kleineren Sportbooten unbedingt berücksichtigt werden müssen, wenn sie nicht auf der Stelle stehen bleiben wollen.

Das Wellenbild ist durch den angrenzenden offenen Atlantik und den Kontinentalschelf geprägt, der in einer Tiefe zwischen 40 und 80 m bis zur Keltischen See reicht, um speziell in Küstennähe in Höhe der Scillies und der Ile d'Ouessant relativ steil in die Tiefsee überzugehen. Dieser Schelfrand ist deshalb bei Starkwind und Sturm aus westlichen Richtungen in Küstennähe durch hohe Wellen und Kreuzseen gekennzeichnet.

Ostteil

Im östlichen Teil des Ärmelkanal von den Kanalinseln bis zur Meerenge zwischen Calais und Dover (auch "Straße von Dover") sind Tidenhub und -strom geringer. Der Grund ist zunehmend sandig und die Küste weniger felsig. Speziell entlang der französischen Normandie wird die Küstensilhouette flacher und ist durch ausgedehnte Strände geprägt. Die Anlegemöglichkeiten für größere Yachten sind hier auch auf der französischen Seite zahlreicher als in der Bretagne im Westteil des Kanals. Auf der britischen Seite sind neben dem Seglermekka rund um die Isle of Wight noch das Seebad Brighton wegen seines Hafens erwähnenswert, der auch für große Yachten geeignet ist.

Marinas

Englische Südküste

siehe auch hierzu England, Abschnitt Südküste

Brighton · Falmouth · Dartmouth · Cowes · Portsmouth

Kanalinseln

Alderney · Guernsey · Herm · Sark · Jersey

Französische Nordküste

Calais · Boulogne-sur-Mer · Dieppe · Fécamp · Gravelines · Diélette · Cherbourg · Saint-Malo · Roscoff · Morlaix · Dunkerque

Törnberichte

Logbook live "Channel-Törn 2008"
Törnbericht „Kanal 2008“ von FelixW
Englischer Sommer, Cornwall Juni 2005 (www.windundwellen.at)
Zwei Törnberichte aus den Jahren 2000 und 2003 (www.team-seesegeln.de)

Literatur

Weblinks