Duisburg bis Holland

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Allgemeines

Das Teilstück des Rheins zwischen Duisburg und der niederländischen Grenze gehört zum Niederrhein, dieser führt von Köln bis zur niederländischen Grenze bei Lobith.


Der Niederrhein ist ein breiter, stark befahrener Fluss mit starkem Berufsverkehr. Die Wasserstände und damit auch die Fließgeschwindigkeiten variieren stark in Abhängigkeit der zufließenden Wassermenge. Bei niedrigem Wasserstand im Frühjahr 2007 betrug die Strömungsgeschwindigkeit ca. 6 km/h, bei hohem Wasserstand im August 2007 (Pegel Wesel 6,4 m) betrug sie schon bis zu 9 km/h.


Ausfahrt vom Wesel-Datteln-Kanal auf den viel befahrenen Rhein


Auch bei niedrigen Wasserstand ist der Niederrhein sehr breit, so dass auch bei starkem Verkehr ausreichend Platz für alle Schiffe ist. Trotzdem ist es unerlässlich, den Schiffsverkehr um das eigene Boot herum zu beobachten und den Funkverkehr auf Kanal 10 aufmerksam mitzuhören, um nicht in bedrohliche Situationen zu kommen. Aufgrund der Fließgeschwindigkeit des Flusses sind gerade die Talfahrer sehr schnell, das unterschätzt man zuerst gewaltig. Bei hohem Wasserstand wirkt der Fluss aufgrund der dann überschwemmten Buhnen und Buchten natürlich noch viel breiter, der befahrbare Bereich wird dann aber natürlich nicht breiter.


Der Rhein in Rees


An einigen Stellen ist die Fahrrinne betonnt, der größte Teil der Strecke ist aber mit rot-weißen bzw. grün-weißen Staken am Ufer gekennzeichnet. Diese Staken stehen auf den Buhnenköpfen, ca. 1 bis 2 Meter vor deren Ende. Sind die Buhnen überspült, darf man natürlich nicht zwischen Stake und Ufer passieren.


An den Buhnen stellen sich starke Neerströme und Wasserwirbel ein, die mit zunehmender Fließgeschwindigkeit noch zunehmen. Es ist also ratsam, nicht zu nahe an den Buhnen entlang zu fahren. Fährt man direkt an den Buhnenköpfen entlang, wird man regelmäßig durch die Neerströme stark versetzt und gedreht, die Strömung hat dort dann auch starken Einfluss auch die Fahrgeschwindigkeit. Zu nahe an den Buhnenköpfen entlang besteht außerdem die Gefahr, dass man von größeren Schiffen oder Schubverbänden, deren Heck in Biegungen sehr stark verschwenkt, zwischen die Buhnen gedrückt wird. Dort wird es dann sofort flach und gefährlich, die Strömungen sind dort kaum noch zu beherrschen.


Flusskreuzfahrer auf dem Rhein


Besonders aufmerksam sollte man talfahrende Containerschiffe und die großen Schubverbände beobachten. Die Containerfrachter sind äußerst schnell unterwegs, die leer zu Tal fahrenden Kohle-Schubverbände (bis zu 9 große Leichter und ein enorm starkes Schubschiff) nehmen in Biegungen schon mal fast die gesamte Flussbreite ein, zumindest erscheint das so.


Containerfrachter in Talfahrt


Schubverband mit Importkohle rheinaufwärts unterwegs


Egal ob in Berg- oder Talfahrt, auf dem Rhein sollte man besonders auf aufkommende und überholende Fahrzeuge achten, die tauchen manchmal „aus dem Nichts“ auf, der regelmäßige Blick nach achtern ist also unerlässlich. In der Regel hält man sein steuerbordseitiges Ufer ein, beachtet aber die gesetzten blauen Tafeln auf den Berufsschiffen. Sind blaue Tafeln gesetzt und mehrere Berufsschiffe begegnen sich Steuerbord – Steuerbord, sollte man sich dieser Fahrweise anpassen.


Das „Kernwasserwunderland“ bei Kalkar


Hochwasser

Besonders zu beachten sind die Hochwassermarken für diesen Streckenabschnitt. Relevant ist hier der Pegel Wesel.

Wird hier die Hochwassermarke I überschritten, (Pegel Wesel über 8,70 Meter), gelten für Kleinfahrzeuge Einschränkungen, ohne Funk darf nicht gefahren werden. Wegen der starken Strömung und ev. vorhandenem Treibgut sollten Sportboote dann aber auf jeden Fall einen Schutzhafen aufsuchen.

Wird hier die Hochwassermarke II überschritten, (Pegel Wesel über 10,80 Meter), wird die gesamte Schifffahrt eingestellt.

Funk

Mithören auf Kanal 10 ist Pflicht! So erhält man einen Überblick, wo in der Nähe gerade besondere Manöver erfolgen, wie z.B. Ein- und Ausfahrten. Die Ortsangaben der Schiffsführer sind nicht leicht zu interpretieren. Anders als auf den Schifffahrtskanälen spielt die Kilometrierung hier keine Rolle. Die Ortsangaben beziehen sich meist auf Hafen- und Kanalausfahrten. Andere Ortsangaben verweisen auf markante Anlagen am Flussufer, aber wer weiß schon, dass mit der „Wacht am Rhein“ das Restaurant in der Nähe von Wesel gemeint ist.


Yachthäfen und Liegestellen

Marina Duisburg

Im Duisburger Innenhafen liegt die Marina Duisburg, sie ist über einen kleinen Hafenkanal zu erreichen. Beim Abzweig des Hafenkanals vom Rhein bei km 776,6 weist ein Uferschild auf eine Meldepflicht per Funk bei der Hafenverwaltung hin, dies gilt aber nicht für Sportboote. Die Marina hat moderne Schwimmstege und sämtliche Versorgungsmöglichkeiten einschließlich Tankstelle für Benzin und Diesel. Als Meldesteiger kann man den Tankstellenbereich nutzen, hier ist auch das Büro des Hafenmeisters. Die Marina ist von außen nur mit einem elektronischen Key zugänglich, dieser passt auch auf Duschen und Toiletten, er wird bei der Anmeldung ausgegeben.

Von der Marina ist es nicht weit bis zum neuen Hafenviertel mit Kneipen, Bistros, Erlebnisgastronomie, und, und, und. Auch die sehenswerte Altstadt von Duisburg ist fußläufig erreichbar, hier findet man unter anderem gute Restaurants. Auch ein Schiffsausrüster und einige Supermärkte sind bequem zu Fuß erreichbar.


Weitere Infos: Marina Duisburg Achtung dieser Link ist ungültig. Ich habe noch keinen richtigen gefunden

              Forum Marina Duisburg  Achtung dieser Link zeigt zu Langen Photography

Ruhrorter Yacht-Club

Im Eisenbahnhafen (Rhein KM 781.1R) liegt der Ruhrorter Yacht-Club mit 2 Steganlagen, Gastliegeplätzen, Slipanlage und Wohnmobilstellplätzen. Das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt ist wenige Meter entfernt.

Wesel

Der Yachthafen Wesel liegt in einem kurzen Nebenarm am rechtsrheinischen Ufer bei km 816,5. Die Einfahrt ist mit Staken gekennzeichnet. Im Hafen befinden sich die Stege von 4 Vereinen, jeweils mit eigenem Meldesteiger. Die Qualität und der Zustand der Steganlagen sind sehr unterschiedlich, auch die Anmeldung ist unterschiedlich geregelt. Alle Steganlagen sind mit Codeschlössern gesichert. Beim ersten Vereinssteg vom Rhein aus gesehen kann man bei Abwesenheit des Hafenmeisters den Anmeldevorgang per Briefumschlag erledigen und erhält so auch den Zugangscode.

Bei der Ausfahrt aus dem Hafen muss man auf die Schifffahrt auf dem Rhein besonders achten, die Talfahrer fahren dort weit außen und sind bei niedrigem Wasserstand kaum zu sehen. Direkt in der Hafenausfahrt setzt dann auch gleich starker Strom ein.

Bei Niedrigwasser des Rheins gilt die Faustformel: Wassertiefe in der Hafenzufahrt = Pegel Wesel.


Rees

Der Hafen des WSV Xanten in Rees liegt linksrheinisch im Baggersee Reeserschanz, also genau gegenüber der Stadt Rees auf der anderen Rheinseite. Die Einfahrt erfolgt bei km 838, die Anlage ist zum Land hin verschlossen. Die Lage dort ist sehr ruhig, nach Rees fährt man am Besten mit einer kleinen Rheinfähre, die aber nicht jeden Tag verkehrt. In Rees gibt es vielfältige Einkaufsmöglichkeiten.


Die Rheinfähre in Rees


Auch hier ist bei der Ausfahrt zum Rhein besonders auf den Schiffsverkehr zu achten, die Bergfahrer fahren wenige Meter vom Ufer entfernt an der Ausfahrt vorbei. Hier ist aber nicht so viel Strom zu erwarten wie z.B. in Wesel.

Bei Niedrigwasser des Rheins gilt die Faustformel: Wassertiefe in der Hafenzufahrt = Pegel Rees plus 1,50 Meter.


Mahnensee

Im Mahnensee, Einfahrt rechtsrheinisch bei km 842,7, liegen sehr geschützt die Vereinshäfen des SC Grafenwald, des WSC Rees und des Rheinberger Yachtclubs. An Land gibt es keine Versorgungsmöglichkeiten, weit und breit nur Felder und Wiesen. Bei einem Verein war der örtliche Bauer war auch gleichzeitig der Hafenmeister, für Gäste sind bequem ansteuerbare Stege vorhanden.

Bei Niedrigwasser des Rheins gilt die Faustformel: Wassertiefe in der Hafenzufahrt = Pegel Rees plus 70 Zentimeter.


Emmerich

Im Hüthumer Meer, Einfahrt rechtes Ufer bei km 853,8, liegen 3 Yachthäfen ganz in der Nähe von Emmerich. Es sind dies die Häfen des Emmericher Yachtclubs, des Neusser Yachtclubs und der Yachthafen Emmerich.

Bei Niedrigwasser des Rheins gilt die Faustformel: Wassertiefe in der Hafenzufahrt = Pegel Emmerich plus 70 Zentimeter.

Tankstellen

Diesel und Benzin gibt es in der Marina Duisburg im Innenhafen von Duisburg. Die Zufahrt erfolgt vom rechten Ufer bei Rhein km 776,6, von dort geht es über den Außenhafen weiter bis zum Innenhafen. Diesel gibt es auch in Wesel beim YCW. Nähere Infos sind unter Yacht-Club Wesel zu finden. Nächste Tankmöglichkeit ist bei km 864,6 an der Einfahrt zum Bijland-Plas, dort gibt es Diesel und Benzin.

Slipstellen

Zahlreiche Nato-Rampen/Ersatzübergangsstellen laden zum Zuwasserlassen von Booten ein:

  • km 780 R Duisburg-Kasslerfeld, Ruhrmündung / "Rheinorange" google-maps
    • "Genehmigung zur Befahrungs des Deichkronenwegs erforderlich" (EUR 45,-/Jahr, Wirtschaftsbetriebe Duisburg)
    • Abstellmöglichkeit für KFZ nur im 1km entfernten Gewerbegebiet
  • km 788,5 L Duisburg-Binsheim Nato-Rampe Woltershof google-maps
    • relativ geschützte Lage zwischen den Buhnen
    • ausreichend Parkmöglichkeit
    • vom WSA Duisburg/Rhein freigegeben
  • km 792,6 R Duisburg-Walsum, Fähranleger google-maps
    • bitte beim Fährmann anmelden
    • Rampe ragt weit in den Strom = Querströmung
  • km 802 R Voerde-Mehrum, Nato-Rampe google-maps
    • nicht für KFZ zugänglich, Tore abgeschlossen
    • Nutzung als Sportbooteinsatzstelle aufgrund strom- und schifffahrtspolizeilicher Belange nicht möglich
  • km 817,93 R Wesel-Flüren, Rosenhofer-Grund, Nato-Rampe Grav Insel google-maps
    • vom WSA Duisburg/Rhein freigegeben
  • km 818 L Wesel-Perrich, Nato-Rampe google-maps
  • km 823,4 R Wesel-Bislich, Personenfähre google-maps
    • vom WSA Duisburg/Rhein freigegeben
  • km 823 L Xanten, Personenfähre google-maps
  • km 825 beidseitig Nato-Rampen google-maps; R Bislich, L Scholtenhof
  • km 831 beidseitig Nato-Rampen google-maps; L Vynen, R Gut Hübsch
  • km 837 R Rees, Rampe google-maps
  • km 841,5 beidseitig Nato-Rampen google-maps; L Hönnepel, R Mahnenburg
  • km 842 L Kalkar, Kernwasserwunderland google-maps
  • km 847,6 beidseitig Nato-Rampen google-maps; R Dornick
  • km 850,5 beidseitig Nato-Rampen google-maps; R Segelfluggelände Emmerich, L Biermannshof

Reiseberichte

Weitere Informationen