Galicien

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Cabo Fisterra
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Allgemeines

Galicien ist eine autonome Provinz im äußersten Nordwesten Spaniens.

Hier liegen der westlichste Punkt Festlandsspaniens: Cabo Touriñán an der Costa da Morte Koordinaten: 43.057506° N, 009.301901° W ,

als auch der nördlichste Punkt Spaniens und der gesamten iberischen Halbinsel: Punta Estaca de Bares im Bereich der Rias Altas Koordinaten: 43.792659° N, 007.69146° W


Im Osten grenzt Galicien an die Provinz Asturien im Süden an Portugal. Wie andere autonome Provinzen Spaniens auch (z.B. Katalonien), hat Galicien eine eigene Regierung und eine eigene Sprache, das Galego, das neben spanisch auch Amtssprache ist.

Ganz Spanien hat das Mitteleuropäische Zeitsystem (UTC+1), bzw. MESZ (UTC+2). Beim Grenzübertritt nach Portugal am Río Miño müssen die Uhren eine Stunde zurückgestellt werden, denn in Portugal gilt UTC und im Sommer UTC+1.

Gerade für die Sportschiffahrt hat Galicien eine wichtige nautische Bedeutung, sind doch seine Häfen regelmäßige Anlauf- oder Absprungstelle für die Überquerung der Biskaya.

Die dichteste Infrastruktur für den Bootssport bietet Vigo im Süden, in geringerem Umfang A Coruña und Sada im Norden.

Einige Marinas des touristisch unterentwickelten Nordens haben sich zum Bund Marinas de Galicia zusammengetan. Sie geben einen "Pasaporte" heraus, dessen Inhabern ein Rabatt von 20% gewährt wird.

Charakteritisch für die Küstenlinie Galiciens sind die sogenannten "Rias": Tief eingeschnittene, fjordartige Buchten, die teilweise bis zu 15sm ins Land hineinragen. Dort, wo auch noch Inseln vorgelagert sind, die den Schwell des Atlantiks abschirmen, befinden sich geschützte Seerräume, in denen gefahrlos und gemütlich Bootssport betrieben werden kann. Doch auch hier ist die Navigation nicht immer einfach. Auch unter Wasser ist die Küste gut strukturiert und zahlreiche Untiefen und Felsen machen dem Skipper das Leben schwer. Hinzu kommen starke Gezeitenströmungen, oftmals schlechte Sicht durch Nebel und Regen und ein lebhafter "Berufsverkehr".

Küstenabschnitte

Die Galicier teilen ihre Küstenlinie geografisch von NO nach SW in folgende Abschnitte auf:



Seekarten und Literatur

Törnberichte

Törnbericht von Olaf Wenzel: Galizien 2011

https://www.sy-ocean-spirit.de/a-coruna/

https://www.sy-ocean-spirit.de/zielerreichung-2018-a-coruna/

https://www.sy-ocean-spirit.de/a-coruna-hauptstadt-galiciens/

Kultur

Bei der Eßkultur haben an der galicischen Küste die "Mariscos" - Meeresfrüchte mit weitem Abstand den höchsten Stellenwert. Da auch hier am Atlantik die Fische schon rar geworden sind, hat man sich v.a. auf Schalentiere verlegt. Muschelzuchtanlagen sind an der gesamten Küste allgegenwärtig. Galicische Miesmuscheln (v.a. die aus den Rias Baixas) haben auch eine ungewöhlich gute Qualität, sind groß und haben viel festes Fleisch. Die Muschelzucht, sowie der Bau der dazugehörigen Anlagen und Schiffe ist ein wichtiges wirtschaftliches Standbein in der sonst strukturarmen Region geworden.

Pulpo gallego, gesehen in Muxía September 2014

Fast schon den Status eines Nationalgerichts hat jedoch der Pulpo gallego - das ist gekochter Octopus, die Arme in Stücke geschnitten, mit Olivenöl übergossen und mit Paprika bestreut. Das wird überall angeboten und es gibt sogar darauf spezialisierte Restaurants, die sogenannten Pulpeiras.

Als absoluter Luxus unter den Mariscos gelten jedoch die Percebes (Entenmuscheln). Sie lassen sich nicht züchten und werden von todesmutigen Fischern in der Brandung des Atlantik von den Felsen gekratzt. Entsprechend hoch sind die Preise dieser Delikatesse im Restaurant. Wenn man eine Racion (= halbe Portion) von 250g für 20,00 € bekommt, sollte man zuschlagen, um sie wenigstens einmal probiert zu haben. Obwohl sie gekocht gegessen werden, erinnert der Geschmack an (die rohen) Austern: Intensiv nach Meer.

Idealer Begleiter zu den Meeresfrüchten ist der Weißwein der Region, der Albariño, der v.a. an den Hängen der Rias Baixas angebaut wird.

Zu allem Überfluß sind die Galicier auch ausgezeichnete Brotbäcker.


Obwohl die gesamte iberische Halbinsel einmal von den Keltiberern besiedelt war, erinnern sich vor allem die Galicier an ihr keltisches Erbe. Gerade im Tourismusbereich wird die keltische Mytologie mit allen ihren Symbolen strapaziert, in der Volksmusik kommt noch der galicische Dudelsack, die Gaita zum Einsatz.


Die Landeshauptstadt Santiago de Compostela gilt nach Jerusalem und Rom als eine der wichtigsten Pilgerstädte der Christenheit. Nebenbei ist sie auch Universitätsstadt und auch schon aufgrund des schönen Stadtbildes touristisch interessant. Sie kann von allen Häfen Galiciens leicht erreicht werden, am einfachsten von Portosin in der Ria de Muros.

Geschichte

Aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage und wegen des rauhen Klimas war die Nordwestecke der iberischen Halbinsel für Besatzer zu allen Zeiten wenig interessant. So haben Römer, Westgoten und Mauren hier weniger Spuren hinterlassen als anderswo und die Einwohner konnten eher ihre Identität bewahren.

Nach der Vetreibung der Mauren im 9. Jahrhundert besann man sich der alten Sage vom Apostel Jakobus, wonach er in Galizien begraben sein sollte. Prompt wurden seine Gebeine gefunden und dienten seither als Ziel für Pilger aus ganz Europa und der Welt. Das brachte Geld und viele fremde kulturelle Einflüsse in das ansonsten arme Land - und das seit über 1000 Jahren.