Leros

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Leros (griechisch Λέρος) liegt in den Südlichen Sporaden zwischen den Inseln Kalymnos im Südosten und Patmos im Nordwesten. Sie tritt als touristisches Zentrum deutlich weniger in den Vordergrund als die großen Nachbarinseln, was ganz bestimmt mit ihrer Historie (auch und gerade der neueren) zusammenhängen wird. Für den Segler bietet sie jedenfalls eine ganze Reihe sehr sicherer Liegemöglichkeiten in landschaftlich schöner Umgebung. Darüber hinaus hat sich im Ormos Lakki eine der ersten Marinas in Griechenland, die diesen Namen auch verdient, angesiedelt. Die Einschränkungen durch Militär sind zu einem großen Teil aufgehoben worden.

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Maßstab in Landmeilen (statute miles) beziehungsweise Fuß und in metrischen Maßen.

Häfen und Ankerplätze

Ormos Lakki

Koordinaten: 37° 07.65'N, 026° 51.08' E


Diese tief einschneidende, aber weiträumige Bucht wird wohl seit Menschengedenken für die Schifffahrt genutzt worden sein. Heute dienen Teile des südlichen Ufers dem Militär, die entsprechenden Sperrgebiete sind einzuhalten (siehe aktuelle amtliche nautische Literatur). Am nordöstlichen Ende der Bucht legen im Hafen von Lakki Fähren und Frachter an. Außerdem findet man hier Liegeplätze für Yachten. Die nächtliche Ansteuerung ist problemlos möglich, denn sowohl die Einfahrt in die große Bucht Lakki sowie der Fähranleger (und damit die Zufahrt zu den Sportbootliegeplätzen) sind befeuert.

Im Juli 2007 besuchten wir die Marina Lakki (circa 25 Liegeplätze) und wurden dort sehr freundlich und hilfsbereit empfangen, man liegt vor Muring an der Pier. Die Gebühr von € 17,50 (36 Fuß, 4 Personen) beinhaltet Strom und Wasser, allerdings wies uns der Mitarbeiter darauf hin, dass es sich nicht um Trinkwasser handelt. Trinkwasser gibt es auf Bestellung vom Tankwagen für € 15,-. Die "neue" lerosmarina besuchten wir mit dem Moped (Scooter), um zu sehen ob sie geöffnet ist, da die Homepage vor unserer Abreise nicht erreichbar war. Wir fuhren also mit dem Scooter auf das Gelände der Marina und wurden sofort von einem Mann mit Schäferhund im Schlepp "gestellt" und gefragt was wir hier wollten. Er gab sich als Besitzer zu erkennen und erklärte, dass die technischen Probleme mit der [Homepage] beseitigt wären, und falls wir einen Liegeplatz oder ein Winterlager suchen würden, könnten wir gerne mit ins Büro kommen - und so weiter. Jedenfalls war uns auf dem Gelände nicht ganz wohl - da war noch ein Zwinger mit etwa 8 großen Hunden - und wir suchten das Weite.

Im Juli 2008 habe ich (Charly) in der neuen Marina gelegen. Alles noch etwas holprig, da der normale Betrieb offenbar noch nicht so richtig aufgenommen wurde. Großes Gelände und großer Kran. Scheint im Moment noch mehr von Dauerliegern genutzt zu werden. Oder von Eignern, die ihre Schiffe an Land bearbeiten wollen. Da der Platz auch noch nicht gepflastert oder geteert war, war es auch sehr staubig.

Stand September 2015. Lakki ist zu einem Flüchtlingslager umfunktioniert worden, hier werden Flüchtlinge von allen Inseln gesammelt, um anschließend per Fähre nach Athen transportiert zu werden. Wer hier zu Urlaubszwecken anlegt, ist fehl am Platz - man ist umkreist von Kriminalität, Elend und Not.

Der gesamte Hafen ist auf 4 Meter ausgebaggert und man liegt an einer Muring. Um Strom zu bekommen benötigt man eine Keycard, die man gegen ein Pfand von 20 Euro bekommt. Insgesamt zahlt man 30 Euro, da man die Keycard mit mindestens 10 Euro aufladen muss. Restguthaben bekommt man bei der Abreise wieder. Das Personal war sehr freundlich. So braucht man für den Strom einen Adapter. Dieser wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Nicht alle Stromkästen waren in Betrieb. Wir haben für 38" 28,- Euro für eine Nacht bezahlt.

Duschen gibt es einmal neben dem Hafenkantor (auf dem Hügel) und am Fuß des Hügels in einem großen Containergebäude. Luftfeuchtigkeit war so um 110% ;-). Bis in die Stadt sind es so circa 10 bis 15 Minuten zu Fuß. Also noch im Rahmen des Erträglichen.

Sehr zu empfehlen ist eine Inselrundfahrt mit dem Scooter (10 bis 15 Euro für 24 Stunden, Stand 2009). An den schönen Punkten findet man überall Schilder mit der Telefonnummer des Inseltaxis.

Der Ort Lakki breitet ein merkwürdig unwirkliches Flair aus. Während der italienischen Besatzungszeit im vorigen Jahrhundert sollte hier die italienische Repräsentanz im östlichen Mittelmeer entstehen, was man mit einer monumentalen Architektur untermauern wollte. Die alte Stadt wurde abgerissen, aber zu einem vollständigen Aufbau ist es dann nicht mehr gekommen. So besteht die Stadt in Hafennähe mehr aus Lücken, die man zu verschönern versucht indem man daraus parkähnliche Anlagen macht. Tagsüber scheinen sich in der Stadt nur die Mopeds zu bewegen, aber wenn es abends ab 21.00 Uhr etwas kühler wird, lebt die Stadt auf und öffnet eine Fülle von schönen Läden seine Türen.

Trotzdem hat man hier alle Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten.[1]

Ormos Alintas

Koordinaten: 37° 09.75'N, 026° 50.54' E


Die Liegeplätze am Fähranleger der Stadt Agia Marina bieten Platz für einige Sportboote (abhängig von der erwarteten Berufsschifffahrt), sind aber nur bei ruhigem Wetter zu gebrauchen. Man hat hier jedoch im Ort gute Versorgungsmöglichkeiten. Bei Meltemi ist Ankern im Nordwesten der Bucht jedenfalls vorzuziehen, falls man nicht gleich eine andere Bucht wählt.[2]

Juni 2012: Der nördliche Teil der Bucht ist sehr stark von einheimischen Booten belegt. Hier liegen kreuz und quer schwere Muringleinen (elektr. Ankerwinsch überlastet). Der nordwestliche Teil der Bucht besteht aus Schlammgrund, der nicht gut hält. Die Bucht ist wenig geschützt. Bei stärkeren Winden aus nördlichen Richtungen kommen starke Fallböen über die Hügel. Besser geschützt liegt man in Ormos Panteli. [3]

Ormos Xerokampos

Koordinaten: 37° 06.30'N, 026° 52.39' E


Eine im Süden der Insel tief einschneidende Bucht, in angenehmer Landschaft. Der Ankergrund besteht aus gut haltendem Grund, wenn man mit dem Anker ein Stelle ohne Seegras getroffen hat. Man genießt hier bei Meltemi zwar besten Schutz vor Seegang, aber Fallböen kommen mit derartiger Stärke von den Bergen, dass man sich oft nach einem besseren Liegeplatz umschauen mag.[4] Zusatz vom September 2008: Wir besuchten die Bucht bei bis zu 28 Knoten Wind. Es wurden im letzten Jahr von zwei Tavernen am Strand Festmacherbojen ausgelegt (rot und gelb), welche kostenlos benützt werden können. Wir lagen an einer der gelben Bojen, die mit unserem 40 Fuß Katamaran keine Schwierigkeiten hatte. Das Festmacherseil ist neu und extrem stabil, auch die versenkten Betonklötze scheinen ausreichend für alle gängigen Charterboote. Abends gingen wir bei "Alimos" in die entsprechenden Taverne. Auch das Essen war prima. Insgesamt ein sehr angenehmer Aufenthalt, weil der Wirt uns keinen "Vorwegbesuch" abstattete, damit wir abends in seine Taverne gingen. Wer kommt, der kommt, wer an Bord bleibt muss auch nichts zahlen. Ein kleiner Supermarkt ist ebenfalls im Ort vorhanden.

Oktober 2016: Die roten und gelben Anlegerbojen sind weiterhin in großer Zahl vorhanden, wir haben sie bei zwei Übernachtungen in der Bucht mit einer 56er vorab mit 1.800 Umdrehungen im Rückwärtsgang getestet und sie halten perfekt. Eine wunderschöne sehr zu empfehlende Bucht.


Ormos Partheni

Koordinaten: 37° 11.51'N, 026° 48.37' E

Geschlossene Bucht, absolut sicher gegen Winde aus allen Richtungen, gut haltender Ankergrund, etwas trostlose Umgebung, keine Einkaufsmöglichkeit, keine Taverne, Militärnähe, Anleger für Großschiff-Fahrt, somit ständige Generatorgeräusche, Flugplatznähe, Winterliegeplatz der Lakki-Marina

Ormos Panteli

Koordinaten: 37° 09.00'N, 026° 51.79' E


Freundlicher, kleiner Hafen mit mehreren einfachen, aber sehr guten Restaurants, bei denen Segler gerne willkommen sind. Der Ort wird als Tipp in der Region gehandelt.[5])

In vermutlich 2008 waren laut Seglermeldung Liegeplätze den Fischern vorbehalten, Segler sollen abgewiesen worden sein.[6]

Juni 2012: Der kleine Hafen war überfüllt, aber die große Bucht davor ist gut geschützt und der Sandgrund hält sehr gut. (ev. Landleine). [7])

Ankerplatz südlich Nisis Archangelos

Koordinaten: 37° 11.89'N, 026° 46.65' E


Tipps und Empfehlungen

  • Lange Jahre lebte der schwedische Schriftsteller Göran Schildt auf dieser Insel. Für Segler interessant ist, dass er seit Anfang der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts (also lange bevor sich in dieser Region der Yachttourismus etablierte) zusammen mit seiner Frau auf einer 9-Meter-Ketsch das Mittelmeer besegelte und seine Erlebnisse in seinen Büchern beschrieben hat. Seine bekanntesten Veröffentlichungen, die sich mit der Ägäis befassen, sind wohl Im Kielwasser des Odysseus und Das Meer des Ikaros.

Informationsstand und -quellen

  1. Besucht im Mai 1994 bei ruhigem Wetter (alphafisch)
  2. Besucht im April 1992 bei moderatem Wetter (alphafisch)
  3. Besucht im Juni 2012 bei starkem Nordwest-Wind (Rainer)
  4. Besucht im Mai 2000 bei Meltemi (alphafisch)
  5. besucht von Olaf Wenzel in 2004, 2005 und 2006
  6. NNKA 03/2009 S. 64
  7. Besucht Juni 2012 bei starkem Nordwind (Rainer)

Ich war schön öfters in der Bucht vor Anker, zuletzt 2020. Wunderschöne, einsame Bucht eingebettet in fjordähnlicher Landschaft. Nette, familiengeführte Taverne etwas oberhalb des Ufers, die von der Ferne nicht gleich auszumachen ist. Ein Fahnenmast deutet auf das Gebäude hin. Wer Einsamkeit liebt, ist dort bestens aufgehoben - auch vor Meltemi.

Michael

Weblinks

Bildergalerie