https://www.skipperguide.de/mediawiki/api.php?action=feedcontributions&user=Jo&feedformat=atomSkipperGuide - Benutzerbeiträge [de]2024-03-29T15:39:13ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.40.0https://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=METAR_TAF&diff=53810METAR TAF2024-03-10T22:31:21Z<p>Jo: Mykonos macht nur tagsüber METAR TAF Meldungen. Hinweis eingefügt und Abfrage angepasst.</p>
<hr />
<div>= Flugwetterinformationen =<br />
<br />
Auf der Seite von [http://www.euro.wx.propilots.net/ Aviation Weather >> Europe] kann man sich pfeilschnell und ohne Schnickschnack <br />
* aktuelle Wetterberichte (METAR = METeorological Aerodrome routine Report) <br />
* 9 Stunden Forecasts (9 HR TAF = Terminal Aerodrome Forecast) <br />
* 18 Stunden Forecasts (18 HR TAF) <br />
für praktisch alle Flughäfen Europas verschaffen. Und weil einige davon dort stehen, wo wir auch segeln, kommt man so sehr einfach und dokumentiert zu ordentlichen und amtlichen Wetterinformationen:<br />
# Im Feld "Airport WX:" gibt man den ICAO-Code des Flughafens ein. Den kann man sich im Auswahlfeld links oben ("--Make your selection ...") unter "Airport Information" praktischerweise auch gleich raussuchen.<br />
# Daneben wählt man den "METAR", "9 HR TAF" oder "18 HR TAF" und klickt auf "Check". <br />
<br />
Als Ergebnis bekommt man strikt normierte Informationen, die mit ein wenig Übung ganz einfach zu interpretieren sind. <br />
<br />
Darüber hinaus gibt es hier die ganze Palette von Flugwetterinformationen, die auch für uns interessant sein könnten:<br />
* SIGMETs - SIGnificant METereological phenomena - Signifikante Wetterphänomene<br />
* Wetterkarten von verschiedenen Stationen, z.B. von Bracknall<br />
* Satellitenbilder, von EUMETSAT gleich auf der Startseite<br />
* Volcanic Ash Advisories - Hinweise auf Vulkanasche in der Atmoshphäre.<br />
<br />
== METAR - METeorological Aerodrome routine Report ==<br />
<br />
METARs sind Wetterberichte über den aktuellen Wetterzustand an einem Flughafen, die alle 30 Minuten erneuert werden (sollten), und eine Gültigkeit von 2 Stunden ab Beobachtungszeit haben.<br />
Auch auf der Internetseite [https://metar-taf.com/de metars-taf.com] bekommt man durch Auswahl von Land und Flughafen unmittelbaren Zugriff auf die jüngste METAR Flughafen Wetterbericht. <br />
<br />
Zum Beispiel am Flughafen Düsseldorf mit der ICAO-Station-ID 'EDDL' am 24 des Monats um 09:50 Zulu (=UTC) <br />
EDDL 240950Z 14007KT 110V170 5000 -RA SCT007 BKN010 04/03 Q1011 TEMPO 4000 BKN007<br />
<br />
An dritter Position in diesem Code bezeichnet 14007KT Wind aus 140 Grad mit 07 Knoten Windgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit von Windböen, Englisch Gusts, wird bei Starkwind zusätzlich mit einem vorangestellten 'G ' bezeichnet. Zum Beispiel 28019G30KT bezeichnet Wind aus 280 Grad mit 19 konoten und, Windböen bis 30 Knoten, d.h. Böen bis Windstärke 7 Bft. <br />
<br />
Für Athen (LGAV) lautete der Wetterbericht (METAR) am 19.5.2007 z.B. folgendermaßen: <br />
LGAV 191920Z 00000KT 5000 RA BR SCT008 FEW015CB BKN040 OVC060 15/13 Q1009 BECMG TSRA <br />
<br />
Dieses Beispiel aus Athen bedeutet:<br />
am 19. um 19:20 UTC (= 22:20 Lokalzeit): kein Wind, Sicht 5 km, Regen (RA = Rain), Dunst (BR = Mist), Wolken vereinzelt in 800 ft, wenige in 1500 ft, aufgelockert in 4000 ft, bedeckt in 6000 ft, Temperatur 15°C bei 13°C Taupunkt, 1009 hpa Luftdruck "QNH", wird in den nächsten 2 Stunden (BECMG = becoming): Gewitter mit Regen (TS = Thunderstorm, RA = Rain)<br />
<br />
Auf verschiedenen Internetseiten und beim [https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/luftfahrt/metar_taf.pdf DWD] finden sich [https://metar-taf.com/de/explanation ausführlichere Erklärungen].<br />
<br />
== TAF - Terminal Aerodrome Forecast ==<br />
<br />
Die TAF's funktionieren ähnlich, die Informationsgruppen entsprechen praktisch unverändert den METARs, nur bekommt man hier zusätzlich den Gültigkeitszeitraum und besondere Wettererscheinungen in diesem Zeitraum gesondert ausgewiesen. <br />
<br />
TAF's gibt es als 9-Stunden Vorschau (9 HR, "short range") und als 18-Stunden Vorschau (18 HR, "long range"). Längere Vorausschauen interessieren unsere Fliegerkollegen normalerweise nicht, weil es kaum Flüge gibt, die länger dauern.<br />
<br />
== Flughafenwetter im Revier mit minimaler Datenübertragung ==<br />
<br />
Das Flughafenwetter stellt eine sehr kurzfristige und lokale Wetterinformationen zur Verfügung. Für das Segeln besonders wichtige Informationen zu den aktuellen Windverhältnissen können bei der NOAA auch für Europa in einer Landkarte betrachtet werden: [https://aviationweather.gov/data/metar/ www.aviationweather.gov/data/metar] Hierzu die Karte auf das Segelrevier verschieben und hineinzoomen, um die Wetterbeobachtung von kleineren Flughäfen darzustellen. <br />
<br />
Über Handy kann man mit minimalem Datenaufwand ohne Übertragung von Grafiken gleichzeitig für mehrere Flughäfen in einem Revier das Flughafenwetter (METAR) und die Vorhersage (TAF) aus dem Internet als Wettercode abrufen. So erhält man lokale und meist sehr aktuelle Wetterinformation auch bei sehr langsamer Datenübertragung oder schwacher Internetverbindung. Wie weit sich das lokal beobachtete Wetter von einem küstennahen Flughäfen auf das Küstengewässer ringsum übertragen lässt, muss man anhand der Lage und Topographie natürlich selbst bewerten. Dazu ist es ebenfalls hilfreich, das Wetter verschiedener Flughäfen in einer Region zusammen zu betrachten. <br />
<br />
Als Beispiel für die vollständige '''Abfrage mit minimalen Datenübertragung''' für die Flughäfen Athen International, Mykonos und Kos mit den ICAO-Station-IDs '''LGAV,LGMK,LGKO''':<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true]<br />
<br />
Die Station IDs werden bei der Abfrage mit dem HEX code %2C für Komma getrennt. Hierbei ist zu beachten, dass Mykonos nur tagsüber METAR TAF Meldungen überträgt.<br />
<br />
Durch höhere Werte der Variable hours kann die jüngste Entwicklung abgefragt und bewertet werden, z.B. des Luftdrucks (Code Q) auf Meereshöhe in den letzten 24 Stunden gemessen vom Flughafen Mykonos:<br />
<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGMK&hours=24&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGMK&hours=6&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true]<br />
<br />
Mit vollständiger englischer '''Übersetzung der Wettercodes''' und dementsprechend etwas mehr Daten lautet die Abfrage:<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true&format=html https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true&format=html]<br />
<br />
Durch Austausch der vier Buchstaben der [https://en.wikipedia.org/wiki/ICAO_airport_code ICAO-Station-IDs] kann der Internetlink angepasst, ergänzt und welteit zur Abfrage von Flughafenwetterdaten für ein bestimmtes Segelrevier genutzt werden. Den passenden Link für einen Törn oder ein Revier kann man sich als Favorit vorher im Handy oder Browser abgespeichern und so beim ersten Anflug von etwas Internetverbindung auf dem Wasser auch mit sehr langsamer Datenübertragung direkt Zugriff auf aktuelle Wind und Wetterinformationen erhalten.<br />
<br />
== Tabellen ==<br />
Die Codegruppen in den METAR Meldungen bedeuten: <br />
Code Bedeutung Wert im Beispiel<br />
-------- --------- ----------------<br />
CCCC ICAO-Kennung des Flughafens LGAV<br />
ddhhmmZ Beobachtungszeit, in der Form<br />
DD: Tag des Monats, 19<br />
HHMM: Uhrzeit, in 1920<br />
Z: Zulu, also UTC (GMT), Z<br />
Das "Z" ist in Europa Standardwert<br />
dddffGggKT Windrichtung und -Stärke, in der Form <br />
ddd: Richtung in Grad 000<br />
ff: Windstärke in 00<br />
ggf. Ggg: Gusts, Böen in G00<br />
KT: Knoten (könnte auch "MPS" - m/sec sein) KT<br />
dd1Vdd2 ggf. Windkorridor, in der Form <br />
dd1: Richtung in Grad <br />
V: als Trennzeichen <br />
dd2: Richtung in Grad<br />
vvvv Bodensicht in m, 9999 = mehr als 10 km Sicht 5000<br />
ww' aktuelle Wettererscheinungen, RA BR<br />
die wichtigsten Abkürzungen dazu siehe unten. <br />
CCCaaa Wolkengruppen, max. 4 Stk., bestehend aus SCT008 FEW015CB BKN040 OVC060 <br />
CCC: Bedeckungsgrad (siehe Tabelle unten)<br />
aaa: Höhe über Grund in Fuß <br />
CB: Cumulus Nimbus - diese Wolkenart wird <br />
immer gesondert ausgewiesen, <br />
bedeutet Gewitterwolken<br />
tt/dd Temperatur / Taupunkt 15/13<br />
Qpppp Luftdruck nach ICAO Standardatmosphäre (QNH) Q1009<br />
TREND Erwartete Entwicklungen in den nächsten 2 BECMG TSRA <br />
Stunden ab Beobachtungszeitraum. Oder<br />
NOSIG für kein signifikant Änderung<br />
TEMPO für zeitweise Änderung<br />
<br />
===Wettererscheinungen===<br />
Die wichtigsten Wettererscheinungen:<br />
HZ: Dunst (Haze) <br />
BR: Dunst (Mist) <br />
FG: Nebel (Fog) <br />
TS: Gewitter (Thunderstorm) <br />
FC: Tornado oder Wasserhose (Funnel Cloud) <br />
RA: Regen (Rain) <br />
DZ: Sprühregen (Drizzle) <br />
SN: Schnee (Snow) <br />
GR: Hagel (Hail) <br />
SH: Schauer (Showers), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "RASH" = Regenschauer)<br />
+: Stark (Strong), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "+RA" = starker Regen) <br />
-: Leicht (Light), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "-RA" = leichter Regen) <br />
XX: Schwer (Heavy), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "XXRA" = schwerer Regen) <br />
===Bedeckungsgrad===<br />
SKC: Sky Clear - 0 Achtel<br />
FEW: Few - 1 bis 2 Achtel<br />
SCT: Scattered - 3 bis 4 Achtel<br />
BKN: Broken - 5 bis 7 Achtel<br />
OVC: Overcast - 8 Achtel<br />
<br />
Diese Aufstellung ist nicht vollständig, enthält aber die wichtigsten Informationen, um mit diesen Meldungen sinnvoll umgehen zu können. Wer's genau wissen will, findet weitere Informationen unter [https://de.wikipedia.org/wiki/METAR https://de.wikipedia.org/wiki/METAR]<br />
<br />
Beim Deutschen Wetterdienst (DWD) gibt es ein übersichtliches PDF zum Offline-Mitnehmen oder, wenn nötig, zum Ausdrucken: [https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/luftfahrt/metar_taf.pdf?__blob=publicationFile&v=1 METAR/TAF Wetterschlüssel für die Luftfahrt]<br />
<br />
=== Beispiele zu Flugwettermeldungen (METAR)===<br />
<br />
Zur besseren Veranschaulichung ein paar Beispiele mit "Übersetzung":<br />
<br />
==== Hamburg Finkenwerder (EDHI), METAR ====<br />
2007/05/25 16:50<br />
EDHI 251650Z 30004KT 9000 FEW015 SCT045 21/17 Q1004<br />
Am 25. um 16:50 UTC (18:50 LT): Wind aus 300° mit 4 Kt, Sicht 9 km, Wolken wenige in 1500 ft, vereinzelt in 4500 ft, Temperatur 21°C bei 17°C Taupunkt, 1004 hpa Luftdruck "QNH"<br />
<br />
==== Mykonos (LGMK), METAR ==== <br />
2007/05/19 18:00 <br />
LGMK 191800Z 36015KT 8000 -TSRA FEW007 FEW016CB SCT025 BKN080 14/13 Q1006 <br />
Am 19. um 18:00 UTC (21:00 LT): Wind aus 360° mit 15 kt, Sicht 8 km, leichtes Gewitter mit Regen, Wolken wenige in 700 ft, wenige in 1600 ft als Cumulus Nimbus (CB, Gewitterwolken), vereinzelt in 2500 ft, aufgelockert in 8000 ft, Temperatur 14°C bei 13°C Taupunkt, 1006 hpa Luftdruck "QNH" <br />
<br />
==== Zakynthos (LGZA), METAR ==== <br />
2007/05/19 19:50 <br />
LGZA 191950Z 00000KT 9999 SCT020 17/14 Q1009 <br />
Am 19. um 19:50 UTC (22:50 LT): kein Wind, Sicht 10 km oder mehr, Wolken vereinzelt in 2000 ft, Temperatur 17°C bei 14°C Taupunkt, 1009 hpa Luftdruck "QNH" <br />
<br />
==== Rijeka (LDRI), METAR ==== <br />
2007/05/19 19:30 <br />
LDRI 191930Z 06005KT 020V090 CAVOK 17/07 Q1014 <br />
Am 19. um 19:30 UTC (21:30 LT): Wind im Mittel aus 060° mit 5 kt, drehend von 020° bis 090°, Sicht 10 km oder mehr, kein Niederschlag, keine Wolken unter 5000 ft (alles das zusammengefasst unter "CAVOK" = Ceiling and Visibility OK), Temperatur 17°C bei 7°C Taupunkt, 1014 hpa Luftdruck "QNH"<br />
<br />
===Beispiele zu Flugwetteraussichten (Terminal Aerodrome Forecast, TAF)=== <br />
<br />
==== Hamburg Finkenwerder (EDHI), 9 HR TAF ====<br />
2007/05/25 15:00<br />
TAF EDHI 251500Z 251619 33006KT 9999 SCT020 SCT045 <br />
TEMPO 1619 SHRA SCT015CB PROB40 <br />
TEMPO 1618 24020G35KT 3000 +TSRAGR BKN012CB<br />
Am 25. um 15:00 UTC (17:00 LT): für den 25. von 16:00 19:00 Uhr UTC, Wind aus 330° mit 6 kt, Sicht 10 km und mehr, Wolken vereinzelt in 2000 ft, vereinzelt in 4500 ft, <br />
zeitweise von 16:00 bis 19:00 UTC: Regenschauer, Wolken vereinzelte Gewitterwolken in 1500 ft,<br />
mit einer wahrscheinlichkeit von 40 % zeitweise von 16:00 bis 18:00 UTC: Wind aus 240° mit 20 kt in Böen bis 35 kt, Sicht 3 km, starkes Gewitter mit Regen und Hagel, Wolken aufgelockerte Gewitterwolken in 1200 ft<br />
<br />
==== Athen (LGAV), 9 HR TAF ==== <br />
2007/05/19 18:00 <br />
LGAV 191800Z 191904 34014KT 8000 SCT020 SCT030 <br />
TEMPO 1904 6000 RA SCT006 BKN025 PROB30 <br />
TEMPO 1904 4000 TSRA SCT010 FEW018CB OVC025 <br />
Am 19. um 18:00 UTC (21:00 LT): für den 19. von 19:00 bis 20. 04:00 Uhr UTC, Wind aus 340° mit 14 kt, Sicht 8 km, Wolken vereinzelt in 2000 ft, vereinzelt in 3000 ft <br />
zeitweise von 19:00 bis 04:00: Sicht 6 km, Regen, Wolken vereinzelt in 600 ft, aufgelockert in 2500 ft, <br />
mit einer wahrscheinlichkeit von 30 % zeitweise von 19:00 bis 04:00: Sicht 4 km, Gewitter mit Regen, Wolken vereinzelt in 1000 ft, wenige Gewitterwolken in 1800 ft, bedeckt in 2500 ft <br />
<br />
[[Category:Wetter]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Handzeichen&diff=53809Handzeichen2024-03-10T22:12:30Z<p>Jo: Anpassung Zeichensprache V3.33, Dateiupload leider in SkipperGuide nicht als PDF möglich, was hier sinnvoll wäre. Könnte PDF-Dateiupload wieder ermöglicht werden?</p>
<hr />
<div>[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Manöver]]<br />
{{NavigationManöver}}<br />
<br />
Auf vielen Segelyachten werden beim Ankern und Anlegen einige '''Handzeichen''' genutzt. Sie '''unterstützen eine gute Kommunikation an Deck'''. Besonders hilfreich sind diese, wenn es ringsherum laut ist, z.B. durch den Motor, eine laufende Ankerwinsch oder Stimmengewirr am Steg. Mit Spaß bei der Sache und etwas Übung lassen sich bereits mit wenigen Handzeichen Manöver sehr professionell, sicher und lautlos durchführen. Je größer die Abstände zwischen Steuermann und Bug werden, desto mehr fällt einem selbst und Zuschauern dabei positiv auf, dass lautes Rufen oder gar gegen den Lärm Anschreien durch eine Zeichensprache überflüssig wird.<br />
<br />
Die Nutzung von Handzeichen kann man z.B. bei gut eingespielten Besatzungen auf den traditionellen Plattbodenschiffen in den Niederlanden beobachten. Solche langjährigen und guten Erfahrungen mit der Nutzung von Hand- und Körperzeichen beim Segeln haben zur Entwicklung von '''[https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_33_DE_Zeichensprache_fuers_Segeln_2020_Seite01bis11.jpg SailSign]''' geführt. Sie bildet eine umfängliche '''Zeichensprache zum Segeln, Anlegen und Ankern'''. Zusätzlich zu häufig verwendeten und nahezu selbstverständlichen Gesten, z.B. der geballten Faust zum Festmachen von Leinen, wurden hierin auch international vereinbarte Handzeichen aus dem Tauchsport und Körpersignale zur Suche und Rettung berücksichtigt. <br />
<br />
[[Bild:SailSignIcon.png|150px|links|border|[https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_33_DE_Zeichensprache_fuers_Segeln_2020_Seite01bis11.jpg SailSign]]] <br />
Die Zeichensprache fürs Segeln soll auf größere Distanz, bei Starkwind und Motorenlärm eine klare '''Kommunikation zwischen Skipper, Steuermann und Vordeck''' ermöglichen. Die Zeichen können überwiegend mit einer Hand beim Steuern, auf Kopfhöhe und weit sichtbar dargestellt werden. Sie wurden auf Segelschiffen mit mehr als 20 m Abstand zwischen Steuermann und Vordeck erfolgreich für die lautlose Abstimmung und Durchführung von Manövern eingesetzt. Viele Kommandos und Informationen können durch Kombination von zwei Zeichen genau und eindeutig dargestellt werden. SailSign ist zur freien Nutzung veröffentlicht. Eine zusätzliche Creative Commons Lizenz ermöglicht die weitere Entwicklung der Zeichensprache und Anpassung für den eigenen Bedarf. Bisher wurden die SailSigns in [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_33_DE_Zeichensprache_fuers_Segeln_2020_Seite01bis11.jpg Deutsch V3.33 Teil 1], [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_33_DE_Zeichensprache_fuers_Segeln_2020_Seiten12bis15.jpg Teil 2], [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_30_DE_Gebaerdensprache_fuers_Segeln_2020.pdf PDF V3.30], [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_30_EN_Sign_Language_for_Sailing_2020.pdf Englisch] übersetzt und [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_30_NL_XXXXXXXX_2020.pdf (in Vorbereitung) auf Niederländisch]. Die Autoren wünschen '''viel Spaß beim Ausprobieren''' und freuen sich über Rückmeldungen und weitere Vorschläge. Segler mit Kenntnis einer weiteren Muttersprache sind herzlich eingeladen, eine '''Übersetzung''' beizutragen und die SailSigns dadurch möglichst international verständlich und nutzbar zu machen.<br />
<br />
[[Bild:Hand_zum_Abschiedsgruss.jpg|mini|links|Hand zum Abschiedsgruss nach erfolgreicher SAR-Übung mit Abseilen von einem Helikopter auf ein segelndes Plattbodenschiff auf dem Ijsselmeer vor Lemmer]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Datei:SailSign_3_33_DE_Zeichensprache_fuers_Segeln_2020_Seiten12bis15.jpg&diff=53808Datei:SailSign 3 33 DE Zeichensprache fuers Segeln 2020 Seiten12bis15.jpg2024-03-10T22:01:12Z<p>Jo: Seiten 12 bis 15
SailSign 3.33 EN, J. Ruppert, R. Stam, H. Reher, A. Mutschler, 2020, CC BY-SA 4.0, GNU FDL 1.3</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Seiten 12 bis 15<br />
SailSign 3.33 EN, J. Ruppert, R. Stam, H. Reher, A. Mutschler, 2020, CC BY-SA 4.0, GNU FDL 1.3</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Datei:SailSign_3_33_DE_Zeichensprache_fuers_Segeln_2020_Seite01bis11.jpg&diff=53807Datei:SailSign 3 33 DE Zeichensprache fuers Segeln 2020 Seite01bis11.jpg2024-03-10T21:59:50Z<p>Jo: Seiten 01 bis 11
SailSign 3.33 EN, J. Ruppert, R. Stam, H. Reher, A. Mutschler, 2020, CC BY-SA 4.0, GNU FDL 1.3</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Seiten 01 bis 11<br />
SailSign 3.33 EN, J. Ruppert, R. Stam, H. Reher, A. Mutschler, 2020, CC BY-SA 4.0, GNU FDL 1.3</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Handzeichen&diff=53806Handzeichen2024-03-10T20:25:41Z<p>Jo: Anpassung "Zeichensprache"</p>
<hr />
<div>[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Manöver]]<br />
{{NavigationManöver}}<br />
<br />
Auf vielen Segelyachten werden beim Ankern und Anlegen einige '''Handzeichen''' genutzt. Sie '''unterstützen eine gute Kommunikation an Deck'''. Besonders hilfreich sind diese, wenn es ringsherum laut ist, z.B. durch den Motor, eine laufende Ankerwinsch oder Stimmengewirr am Steg. Mit Spaß bei der Sache und etwas Übung lassen sich bereits mit wenigen Handzeichen Manöver sehr professionell, sicher und lautlos durchführen. Je größer die Abstände zwischen Steuermann und Bug werden, desto mehr fällt einem selbst und Zuschauern dabei positiv auf, dass lautes Rufen oder gar gegen den Lärm Anschreien durch eine Zeichensprache überflüssig wird.<br />
<br />
Die Nutzung von Handzeichen kann man z.B. bei gut eingespielten Besatzungen auf den traditionellen Plattbodenschiffen in den Niederlanden beobachten. Solche langjährigen und guten Erfahrungen mit der Nutzung von Hand- und Körperzeichen beim Segeln haben zur Entwicklung von '''[https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_30_DE_Gebaerdensprache_fuers_Segeln_2020.pdf SailSign]''' geführt. Sie bildet eine umfängliche '''Zeichensprache zum Segeln, Anlegen und Ankern'''. Zusätzlich zu häufig verwendeten und nahezu selbstverständlichen Gesten, z.B. der geballten Faust zum Festmachen von Leinen, wurden hierin auch international vereinbarte Handzeichen aus dem Tauchsport und Körpersignale zur Suche und Rettung berücksichtigt. <br />
<br />
[[Bild:SailSignIcon.png|150px|links|border|[https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_30_DE_Gebaerdensprache_fuers_Segeln_2020.pdf SailSign]]] <br />
Die Zeichensprache fürs Segeln soll auf größere Distanz, bei Starkwind und Motorenlärm eine klare '''Kommunikation zwischen Skipper, Steuermann und Vordeck''' ermöglichen. Die Zeichen können überwiegend mit einer Hand beim Steuern, auf Kopfhöhe und weit sichtbar dargestellt werden. Sie wurden auf Segelschiffen mit mehr als 20 m Abstand zwischen Steuermann und Vordeck erfolgreich für die lautlose Abstimmung und Durchführung von Manövern eingesetzt. Viele Kommandos und Informationen können durch Kombination von zwei Zeichen genau und eindeutig dargestellt werden. SailSign ist [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_30_DE_Gebaerdensprache_fuers_Segeln_2020.pdf hier als PDF] zur freien Nutzung veröffentlicht. Eine zusätzliche Creative Commons Lizenz ermöglicht die weitere Entwicklung der Zeichensprache und Anpassung für den eigenen Bedarf. Bisher wurden die SailSigns in [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_30_DE_Gebaerdensprache_fuers_Segeln_2020.pdf Deutsch], [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_30_EN_Sign_Language_for_Sailing_2020.pdf Englisch] übersetzt und [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/SailSign_3_30_NL_XXXXXXXX_2020.pdf (in Vorbereitung) auf Niederländisch]. Die Autoren wünschen '''viel Spaß beim Ausprobieren''' und freuen sich über Rückmeldungen und weitere Vorschläge. Segler mit Kenntnis einer weiteren Muttersprache sind herzlich eingeladen, eine '''Übersetzung''' beizutragen und die SailSigns dadurch möglichst international verständlich und nutzbar zu machen.<br />
<br />
[[Bild:Hand_zum_Abschiedsgruss.jpg|mini|links|Hand zum Abschiedsgruss nach erfolgreicher SAR-Übung mit Abseilen von einem Helikopter auf ein segelndes Plattbodenschiff auf dem Ijsselmeer vor Lemmer]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=METAR_TAF&diff=53788METAR TAF2024-02-12T10:59:03Z<p>Jo: /* METAR - METeorological Aerodrome routine Report */Hinweis zur app löschen, da kostenpflichtig</p>
<hr />
<div>= Flugwetterinformationen =<br />
<br />
Auf der Seite von [http://www.euro.wx.propilots.net/ Aviation Weather >> Europe] kann man sich pfeilschnell und ohne Schnickschnack <br />
* aktuelle Wetterberichte (METAR = METeorological Aerodrome routine Report) <br />
* 9 Stunden Forecasts (9 HR TAF = Terminal Aerodrome Forecast) <br />
* 18 Stunden Forecasts (18 HR TAF) <br />
für praktisch alle Flughäfen Europas verschaffen. Und weil einige davon dort stehen, wo wir auch segeln, kommt man so sehr einfach und dokumentiert zu ordentlichen und amtlichen Wetterinformationen:<br />
# Im Feld "Airport WX:" gibt man den ICAO-Code des Flughafens ein. Den kann man sich im Auswahlfeld links oben ("--Make your selection ...") unter "Airport Information" praktischerweise auch gleich raussuchen.<br />
# Daneben wählt man den "METAR", "9 HR TAF" oder "18 HR TAF" und klickt auf "Check". <br />
<br />
Als Ergebnis bekommt man strikt normierte Informationen, die mit ein wenig Übung ganz einfach zu interpretieren sind. <br />
<br />
Darüber hinaus gibt es hier die ganze Palette von Flugwetterinformationen, die auch für uns interessant sein könnten:<br />
* SIGMETs - SIGnificant METereological phenomena - Signifikante Wetterphänomene<br />
* Wetterkarten von verschiedenen Stationen, z.B. von Bracknall<br />
* Satellitenbilder, von EUMETSAT gleich auf der Startseite<br />
* Volcanic Ash Advisories - Hinweise auf Vulkanasche in der Atmoshphäre.<br />
<br />
== METAR - METeorological Aerodrome routine Report ==<br />
<br />
METARs sind Wetterberichte über den aktuellen Wetterzustand an einem Flughafen, die alle 30 Minuten erneuert werden (sollten), und eine Gültigkeit von 2 Stunden ab Beobachtungszeit haben.<br />
Auch auf der Internetseite [https://metar-taf.com/de metars-taf.com] bekommt man durch Auswahl von Land und Flughafen unmittelbaren Zugriff auf die jüngste METAR Flughafen Wetterbericht. <br />
<br />
Zum Beispiel am Flughafen Düsseldorf mit der ICAO-Station-ID 'EDDL' am 24 des Monats um 09:50 Zulu (=UTC) <br />
EDDL 240950Z 14007KT 110V170 5000 -RA SCT007 BKN010 04/03 Q1011 TEMPO 4000 BKN007<br />
<br />
An dritter Position in diesem Code bezeichnet 14007KT Wind aus 140 Grad mit 07 Knoten Windgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit von Windböen, Englisch Gusts, wird bei Starkwind zusätzlich mit einem vorangestellten 'G ' bezeichnet. Zum Beispiel 28019G30KT bezeichnet Wind aus 280 Grad mit 19 konoten und, Windböen bis 30 Knoten, d.h. Böen bis Windstärke 7 Bft. <br />
<br />
Für Athen (LGAV) lautete der Wetterbericht (METAR) am 19.5.2007 z.B. folgendermaßen: <br />
LGAV 191920Z 00000KT 5000 RA BR SCT008 FEW015CB BKN040 OVC060 15/13 Q1009 BECMG TSRA <br />
<br />
Dieses Beispiel aus Athen bedeutet:<br />
am 19. um 19:20 UTC (= 22:20 Lokalzeit): kein Wind, Sicht 5 km, Regen (RA = Rain), Dunst (BR = Mist), Wolken vereinzelt in 800 ft, wenige in 1500 ft, aufgelockert in 4000 ft, bedeckt in 6000 ft, Temperatur 15°C bei 13°C Taupunkt, 1009 hpa Luftdruck "QNH", wird in den nächsten 2 Stunden (BECMG = becoming): Gewitter mit Regen (TS = Thunderstorm, RA = Rain)<br />
<br />
Auf verschiedenen Internetseiten und beim [https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/luftfahrt/metar_taf.pdf DWD] finden sich [https://metar-taf.com/de/explanation ausführlichere Erklärungen].<br />
<br />
== TAF - Terminal Aerodrome Forecast ==<br />
<br />
Die TAF's funktionieren ähnlich, die Informationsgruppen entsprechen praktisch unverändert den METARs, nur bekommt man hier zusätzlich den Gültigkeitszeitraum und besondere Wettererscheinungen in diesem Zeitraum gesondert ausgewiesen. <br />
<br />
TAF's gibt es als 9-Stunden Vorschau (9 HR, "short range") und als 18-Stunden Vorschau (18 HR, "long range"). Längere Vorausschauen interessieren unsere Fliegerkollegen normalerweise nicht, weil es kaum Flüge gibt, die länger dauern.<br />
<br />
== Flughafenwetter im Revier mit minimaler Datenübertragung ==<br />
<br />
Das Flughafenwetter stellt eine sehr kurzfristige und lokale Wetterinformationen zur Verfügung. Für das Segeln besonders wichtige Informationen zu den aktuellen Windverhältnissen können bei der NOAA auch für Europa in einer Landkarte betrachtet werden: [https://aviationweather.gov/data/metar/ www.aviationweather.gov/data/metar] Hierzu die Karte auf das Segelrevier verschieben und hineinzoomen, um die Wetterbeobachtung von kleineren Flughäfen darzustellen. <br />
<br />
Über Handy kann man mit minimalem Datenaufwand ohne Übertragung von Grafiken gleichzeitig für mehrere Flughäfen in einem Revier das Flughafenwetter (METAR) und die Vorhersage (TAF) aus dem Internet als Wettercode abrufen. So erhält man lokale und meist sehr aktuelle Wetterinformation auch bei sehr langsamer Datenübertragung oder schwacher Internetverbindung. Wie weit sich das lokal beobachtete Wetter von einem küstennahen Flughäfen auf das Küstengewässer ringsum übertragen lässt, muss man anhand der Lage und Topographie natürlich selbst bewerten. Dazu ist es ebenfalls hilfreich, das Wetter verschiedener Flughäfen in einer Region zusammen zu betrachten. <br />
<br />
Als Beispiel für die vollständige '''Abfrage mit minimalen Datenübertragung''' für die Flughäfen Athen International, Mykonos und Kos mit den ICAO-Station-IDs '''LGAV,LGMK,LGKO''':<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true]<br />
<br />
Die Sation IDs werden bei der Abfrage mit dem HEX code %2C für Komma getrennt. <br />
<br />
Durch höhere Werte der Variable hours kann die jüngste Entwicklung abgefragt und bewertet werden, z.B. des Luftdrucks (Code Q) auf Meereshöhe in den letzten sechs Stunden gemessen vom Flughafen Mykonos:<br />
<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGMK&hours=6&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGMK&hours=6&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true]<br />
<br />
Mit vollständiger englischer '''Übersetzung der Wettercodes''' und dementsprechend etwas mehr Daten lautet die Abfrage:<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true&format=html https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true&format=html]<br />
<br />
Durch Austausch der vier Buchstaben der [https://en.wikipedia.org/wiki/ICAO_airport_code ICAO-Station-IDs] kann der Internetlink angepasst, ergänzt und welteit zur Abfrage von Flughafenwetterdaten für ein bestimmtes Segelrevier genutzt werden. Den passenden Link für einen Törn oder ein Revier kann man sich als Favorit vorher im Handy oder Browser abgespeichern und so beim ersten Anflug von etwas Internetverbindung auf dem Wasser auch mit sehr langsamer Datenübertragung direkt Zugriff auf aktuelle Wind und Wetterinformationen erhalten.<br />
<br />
== Tabellen ==<br />
Die Codegruppen in den METAR Meldungen bedeuten: <br />
Code Bedeutung Wert im Beispiel<br />
-------- --------- ----------------<br />
CCCC ICAO-Kennung des Flughafens LGAV<br />
ddhhmmZ Beobachtungszeit, in der Form<br />
DD: Tag des Monats, 19<br />
HHMM: Uhrzeit, in 1920<br />
Z: Zulu, also UTC (GMT), Z<br />
Das "Z" ist in Europa Standardwert<br />
dddffGggKT Windrichtung und -Stärke, in der Form <br />
ddd: Richtung in Grad 000<br />
ff: Windstärke in 00<br />
ggf. Ggg: Gusts, Böen in G00<br />
KT: Knoten (könnte auch "MPS" - m/sec sein) KT<br />
dd1Vdd2 ggf. Windkorridor, in der Form <br />
dd1: Richtung in Grad <br />
V: als Trennzeichen <br />
dd2: Richtung in Grad<br />
vvvv Bodensicht in m, 9999 = mehr als 10 km Sicht 5000<br />
ww' aktuelle Wettererscheinungen, RA BR<br />
die wichtigsten Abkürzungen dazu siehe unten. <br />
CCCaaa Wolkengruppen, max. 4 Stk., bestehend aus SCT008 FEW015CB BKN040 OVC060 <br />
CCC: Bedeckungsgrad (siehe Tabelle unten)<br />
aaa: Höhe über Grund in Fuß <br />
CB: Cumulus Nimbus - diese Wolkenart wird <br />
immer gesondert ausgewiesen, <br />
bedeutet Gewitterwolken<br />
tt/dd Temperatur / Taupunkt 15/13<br />
Qpppp Luftdruck nach ICAO Standardatmosphäre (QNH) Q1009<br />
TREND Erwartete Entwicklungen in den nächsten 2 BECMG TSRA <br />
Stunden ab Beobachtungszeitraum. Oder<br />
NOSIG für kein signifikant Änderung<br />
TEMPO für zeitweise Änderung<br />
<br />
===Wettererscheinungen===<br />
Die wichtigsten Wettererscheinungen:<br />
HZ: Dunst (Haze) <br />
BR: Dunst (Mist) <br />
FG: Nebel (Fog) <br />
TS: Gewitter (Thunderstorm) <br />
FC: Tornado oder Wasserhose (Funnel Cloud) <br />
RA: Regen (Rain) <br />
DZ: Sprühregen (Drizzle) <br />
SN: Schnee (Snow) <br />
GR: Hagel (Hail) <br />
SH: Schauer (Showers), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "RASH" = Regenschauer)<br />
+: Stark (Strong), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "+RA" = starker Regen) <br />
-: Leicht (Light), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "-RA" = leichter Regen) <br />
XX: Schwer (Heavy), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "XXRA" = schwerer Regen) <br />
===Bedeckungsgrad===<br />
SKC: Sky Clear - 0 Achtel<br />
FEW: Few - 1 bis 2 Achtel<br />
SCT: Scattered - 3 bis 4 Achtel<br />
BKN: Broken - 5 bis 7 Achtel<br />
OVC: Overcast - 8 Achtel<br />
<br />
Diese Aufstellung ist nicht vollständig, enthält aber die wichtigsten Informationen, um mit diesen Meldungen sinnvoll umgehen zu können. Wer's genau wissen will, findet weitere Informationen unter [https://de.wikipedia.org/wiki/METAR https://de.wikipedia.org/wiki/METAR]<br />
<br />
Beim Deutschen Wetterdienst (DWD) gibt es ein übersichtliches PDF zum Offline-Mitnehmen oder, wenn nötig, zum Ausdrucken: [https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/luftfahrt/metar_taf.pdf?__blob=publicationFile&v=1 METAR/TAF Wetterschlüssel für die Luftfahrt]<br />
<br />
=== Beispiele zu Flugwettermeldungen (METAR)===<br />
<br />
Zur besseren Veranschaulichung ein paar Beispiele mit "Übersetzung":<br />
<br />
==== Hamburg Finkenwerder (EDHI), METAR ====<br />
2007/05/25 16:50<br />
EDHI 251650Z 30004KT 9000 FEW015 SCT045 21/17 Q1004<br />
Am 25. um 16:50 UTC (18:50 LT): Wind aus 300° mit 4 Kt, Sicht 9 km, Wolken wenige in 1500 ft, vereinzelt in 4500 ft, Temperatur 21°C bei 17°C Taupunkt, 1004 hpa Luftdruck "QNH"<br />
<br />
==== Mykonos (LGMK), METAR ==== <br />
2007/05/19 18:00 <br />
LGMK 191800Z 36015KT 8000 -TSRA FEW007 FEW016CB SCT025 BKN080 14/13 Q1006 <br />
Am 19. um 18:00 UTC (21:00 LT): Wind aus 360° mit 15 kt, Sicht 8 km, leichtes Gewitter mit Regen, Wolken wenige in 700 ft, wenige in 1600 ft als Cumulus Nimbus (CB, Gewitterwolken), vereinzelt in 2500 ft, aufgelockert in 8000 ft, Temperatur 14°C bei 13°C Taupunkt, 1006 hpa Luftdruck "QNH" <br />
<br />
==== Zakynthos (LGZA), METAR ==== <br />
2007/05/19 19:50 <br />
LGZA 191950Z 00000KT 9999 SCT020 17/14 Q1009 <br />
Am 19. um 19:50 UTC (22:50 LT): kein Wind, Sicht 10 km oder mehr, Wolken vereinzelt in 2000 ft, Temperatur 17°C bei 14°C Taupunkt, 1009 hpa Luftdruck "QNH" <br />
<br />
==== Rijeka (LDRI), METAR ==== <br />
2007/05/19 19:30 <br />
LDRI 191930Z 06005KT 020V090 CAVOK 17/07 Q1014 <br />
Am 19. um 19:30 UTC (21:30 LT): Wind im Mittel aus 060° mit 5 kt, drehend von 020° bis 090°, Sicht 10 km oder mehr, kein Niederschlag, keine Wolken unter 5000 ft (alles das zusammengefasst unter "CAVOK" = Ceiling and Visibility OK), Temperatur 17°C bei 7°C Taupunkt, 1014 hpa Luftdruck "QNH"<br />
<br />
===Beispiele zu Flugwetteraussichten (Terminal Aerodrome Forecast, TAF)=== <br />
<br />
==== Hamburg Finkenwerder (EDHI), 9 HR TAF ====<br />
2007/05/25 15:00<br />
TAF EDHI 251500Z 251619 33006KT 9999 SCT020 SCT045 <br />
TEMPO 1619 SHRA SCT015CB PROB40 <br />
TEMPO 1618 24020G35KT 3000 +TSRAGR BKN012CB<br />
Am 25. um 15:00 UTC (17:00 LT): für den 25. von 16:00 19:00 Uhr UTC, Wind aus 330° mit 6 kt, Sicht 10 km und mehr, Wolken vereinzelt in 2000 ft, vereinzelt in 4500 ft, <br />
zeitweise von 16:00 bis 19:00 UTC: Regenschauer, Wolken vereinzelte Gewitterwolken in 1500 ft,<br />
mit einer wahrscheinlichkeit von 40 % zeitweise von 16:00 bis 18:00 UTC: Wind aus 240° mit 20 kt in Böen bis 35 kt, Sicht 3 km, starkes Gewitter mit Regen und Hagel, Wolken aufgelockerte Gewitterwolken in 1200 ft<br />
<br />
==== Athen (LGAV), 9 HR TAF ==== <br />
2007/05/19 18:00 <br />
LGAV 191800Z 191904 34014KT 8000 SCT020 SCT030 <br />
TEMPO 1904 6000 RA SCT006 BKN025 PROB30 <br />
TEMPO 1904 4000 TSRA SCT010 FEW018CB OVC025 <br />
Am 19. um 18:00 UTC (21:00 LT): für den 19. von 19:00 bis 20. 04:00 Uhr UTC, Wind aus 340° mit 14 kt, Sicht 8 km, Wolken vereinzelt in 2000 ft, vereinzelt in 3000 ft <br />
zeitweise von 19:00 bis 04:00: Sicht 6 km, Regen, Wolken vereinzelt in 600 ft, aufgelockert in 2500 ft, <br />
mit einer wahrscheinlichkeit von 30 % zeitweise von 19:00 bis 04:00: Sicht 4 km, Gewitter mit Regen, Wolken vereinzelt in 1000 ft, wenige Gewitterwolken in 1800 ft, bedeckt in 2500 ft <br />
<br />
[[Category:Wetter]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=METAR_TAF&diff=53787METAR TAF2024-02-12T10:28:10Z<p>Jo: /* METAR - METeorological Aerodrome routine Report */Links aktualisieren Korrkturdn</p>
<hr />
<div>= Flugwetterinformationen =<br />
<br />
Auf der Seite von [http://www.euro.wx.propilots.net/ Aviation Weather >> Europe] kann man sich pfeilschnell und ohne Schnickschnack <br />
* aktuelle Wetterberichte (METAR = METeorological Aerodrome routine Report) <br />
* 9 Stunden Forecasts (9 HR TAF = Terminal Aerodrome Forecast) <br />
* 18 Stunden Forecasts (18 HR TAF) <br />
für praktisch alle Flughäfen Europas verschaffen. Und weil einige davon dort stehen, wo wir auch segeln, kommt man so sehr einfach und dokumentiert zu ordentlichen und amtlichen Wetterinformationen:<br />
# Im Feld "Airport WX:" gibt man den ICAO-Code des Flughafens ein. Den kann man sich im Auswahlfeld links oben ("--Make your selection ...") unter "Airport Information" praktischerweise auch gleich raussuchen.<br />
# Daneben wählt man den "METAR", "9 HR TAF" oder "18 HR TAF" und klickt auf "Check". <br />
<br />
Als Ergebnis bekommt man strikt normierte Informationen, die mit ein wenig Übung ganz einfach zu interpretieren sind. <br />
<br />
Darüber hinaus gibt es hier die ganze Palette von Flugwetterinformationen, die auch für uns interessant sein könnten:<br />
* SIGMETs - SIGnificant METereological phenomena - Signifikante Wetterphänomene<br />
* Wetterkarten von verschiedenen Stationen, z.B. von Bracknall<br />
* Satellitenbilder, von EUMETSAT gleich auf der Startseite<br />
* Volcanic Ash Advisories - Hinweise auf Vulkanasche in der Atmoshphäre.<br />
<br />
== METAR - METeorological Aerodrome routine Report ==<br />
<br />
METARs sind Wetterberichte über den aktuellen Wetterzustand an einem Flughafen, die alle 30 Minuten erneuert werden (sollten), und eine Gültigkeit von 2 Stunden ab Beobachtungszeit haben.<br />
Auch auf der Internetseite [https://metar-taf.com/de metars-taf.com] oder in einer App „Metar-Taf“ bekommt man durch Auswahl von Land und Flughafen unmittelbaren Zugriff auf die jüngste METAR Flughafen Wetterbericht. <br />
<br />
Zum Beispiel am Flughafen Düsseldorf mit der ICAO-Station-ID 'EDDL' am 24 des Monats um 09:50 Zulu (=UTC) <br />
EDDL 240950Z 14007KT 110V170 5000 -RA SCT007 BKN010 04/03 Q1011 TEMPO 4000 BKN007<br />
<br />
An dritter Position in diesem Code bezeichnet 14007KT Wind aus 140 Grad mit 07 Knoten Windgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit von Windböen, Englisch Gusts, wird bei Starkwind zusätzlich mit einem vorangestellten 'G ' bezeichnet. Zum Beispiel 28019G30KT bezeichnet Wind aus 280 Grad mit 19 konoten und, Windböen bis 30 Knoten, d.h. Böen bis Windstärke 7 Bft. <br />
<br />
Für Athen (LGAV) lautete der Wetterbericht (METAR) am 19.5.2007 z.B. folgendermaßen: <br />
LGAV 191920Z 00000KT 5000 RA BR SCT008 FEW015CB BKN040 OVC060 15/13 Q1009 BECMG TSRA <br />
<br />
Dieses Beispiel aus Athen bedeutet:<br />
am 19. um 19:20 UTC (= 22:20 Lokalzeit): kein Wind, Sicht 5 km, Regen (RA = Rain), Dunst (BR = Mist), Wolken vereinzelt in 800 ft, wenige in 1500 ft, aufgelockert in 4000 ft, bedeckt in 6000 ft, Temperatur 15°C bei 13°C Taupunkt, 1009 hpa Luftdruck "QNH", wird in den nächsten 2 Stunden (BECMG = becoming): Gewitter mit Regen (TS = Thunderstorm, RA = Rain)<br />
<br />
Auf verschiedenen Internetseiten und beim [https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/luftfahrt/metar_taf.pdf DWD] finden sich [https://metar-taf.com/de/explanation ausführlichere Erklärungen].<br />
<br />
== TAF - Terminal Aerodrome Forecast ==<br />
<br />
Die TAF's funktionieren ähnlich, die Informationsgruppen entsprechen praktisch unverändert den METARs, nur bekommt man hier zusätzlich den Gültigkeitszeitraum und besondere Wettererscheinungen in diesem Zeitraum gesondert ausgewiesen. <br />
<br />
TAF's gibt es als 9-Stunden Vorschau (9 HR, "short range") und als 18-Stunden Vorschau (18 HR, "long range"). Längere Vorausschauen interessieren unsere Fliegerkollegen normalerweise nicht, weil es kaum Flüge gibt, die länger dauern.<br />
<br />
== Flughafenwetter im Revier mit minimaler Datenübertragung ==<br />
<br />
Das Flughafenwetter stellt eine sehr kurzfristige und lokale Wetterinformationen zur Verfügung. Für das Segeln besonders wichtige Informationen zu den aktuellen Windverhältnissen können bei der NOAA auch für Europa in einer Landkarte betrachtet werden: [https://aviationweather.gov/data/metar/ www.aviationweather.gov/data/metar] Hierzu die Karte auf das Segelrevier verschieben und hineinzoomen, um die Wetterbeobachtung von kleineren Flughäfen darzustellen. <br />
<br />
Über Handy kann man mit minimalem Datenaufwand ohne Übertragung von Grafiken gleichzeitig für mehrere Flughäfen in einem Revier das Flughafenwetter (METAR) und die Vorhersage (TAF) aus dem Internet als Wettercode abrufen. So erhält man lokale und meist sehr aktuelle Wetterinformation auch bei sehr langsamer Datenübertragung oder schwacher Internetverbindung. Wie weit sich das lokal beobachtete Wetter von einem küstennahen Flughäfen auf das Küstengewässer ringsum übertragen lässt, muss man anhand der Lage und Topographie natürlich selbst bewerten. Dazu ist es ebenfalls hilfreich, das Wetter verschiedener Flughäfen in einer Region zusammen zu betrachten. <br />
<br />
Als Beispiel für die vollständige '''Abfrage mit minimalen Datenübertragung''' für die Flughäfen Athen International, Mykonos und Kos mit den ICAO-Station-IDs '''LGAV,LGMK,LGKO''':<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true]<br />
<br />
Die Sation IDs werden bei der Abfrage mit dem HEX code %2C für Komma getrennt. <br />
<br />
Durch höhere Werte der Variable hours kann die jüngste Entwicklung abgefragt und bewertet werden, z.B. des Luftdrucks (Code Q) auf Meereshöhe in den letzten sechs Stunden gemessen vom Flughafen Mykonos:<br />
<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGMK&hours=6&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGMK&hours=6&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true]<br />
<br />
Mit vollständiger englischer '''Übersetzung der Wettercodes''' und dementsprechend etwas mehr Daten lautet die Abfrage:<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true&format=html https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true&format=html]<br />
<br />
Durch Austausch der vier Buchstaben der [https://en.wikipedia.org/wiki/ICAO_airport_code ICAO-Station-IDs] kann der Internetlink angepasst, ergänzt und welteit zur Abfrage von Flughafenwetterdaten für ein bestimmtes Segelrevier genutzt werden. Den passenden Link für einen Törn oder ein Revier kann man sich als Favorit vorher im Handy oder Browser abgespeichern und so beim ersten Anflug von etwas Internetverbindung auf dem Wasser auch mit sehr langsamer Datenübertragung direkt Zugriff auf aktuelle Wind und Wetterinformationen erhalten.<br />
<br />
== Tabellen ==<br />
Die Codegruppen in den METAR Meldungen bedeuten: <br />
Code Bedeutung Wert im Beispiel<br />
-------- --------- ----------------<br />
CCCC ICAO-Kennung des Flughafens LGAV<br />
ddhhmmZ Beobachtungszeit, in der Form<br />
DD: Tag des Monats, 19<br />
HHMM: Uhrzeit, in 1920<br />
Z: Zulu, also UTC (GMT), Z<br />
Das "Z" ist in Europa Standardwert<br />
dddffGggKT Windrichtung und -Stärke, in der Form <br />
ddd: Richtung in Grad 000<br />
ff: Windstärke in 00<br />
ggf. Ggg: Gusts, Böen in G00<br />
KT: Knoten (könnte auch "MPS" - m/sec sein) KT<br />
dd1Vdd2 ggf. Windkorridor, in der Form <br />
dd1: Richtung in Grad <br />
V: als Trennzeichen <br />
dd2: Richtung in Grad<br />
vvvv Bodensicht in m, 9999 = mehr als 10 km Sicht 5000<br />
ww' aktuelle Wettererscheinungen, RA BR<br />
die wichtigsten Abkürzungen dazu siehe unten. <br />
CCCaaa Wolkengruppen, max. 4 Stk., bestehend aus SCT008 FEW015CB BKN040 OVC060 <br />
CCC: Bedeckungsgrad (siehe Tabelle unten)<br />
aaa: Höhe über Grund in Fuß <br />
CB: Cumulus Nimbus - diese Wolkenart wird <br />
immer gesondert ausgewiesen, <br />
bedeutet Gewitterwolken<br />
tt/dd Temperatur / Taupunkt 15/13<br />
Qpppp Luftdruck nach ICAO Standardatmosphäre (QNH) Q1009<br />
TREND Erwartete Entwicklungen in den nächsten 2 BECMG TSRA <br />
Stunden ab Beobachtungszeitraum. Oder<br />
NOSIG für kein signifikant Änderung<br />
TEMPO für zeitweise Änderung<br />
<br />
===Wettererscheinungen===<br />
Die wichtigsten Wettererscheinungen:<br />
HZ: Dunst (Haze) <br />
BR: Dunst (Mist) <br />
FG: Nebel (Fog) <br />
TS: Gewitter (Thunderstorm) <br />
FC: Tornado oder Wasserhose (Funnel Cloud) <br />
RA: Regen (Rain) <br />
DZ: Sprühregen (Drizzle) <br />
SN: Schnee (Snow) <br />
GR: Hagel (Hail) <br />
SH: Schauer (Showers), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "RASH" = Regenschauer)<br />
+: Stark (Strong), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "+RA" = starker Regen) <br />
-: Leicht (Light), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "-RA" = leichter Regen) <br />
XX: Schwer (Heavy), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "XXRA" = schwerer Regen) <br />
===Bedeckungsgrad===<br />
SKC: Sky Clear - 0 Achtel<br />
FEW: Few - 1 bis 2 Achtel<br />
SCT: Scattered - 3 bis 4 Achtel<br />
BKN: Broken - 5 bis 7 Achtel<br />
OVC: Overcast - 8 Achtel<br />
<br />
Diese Aufstellung ist nicht vollständig, enthält aber die wichtigsten Informationen, um mit diesen Meldungen sinnvoll umgehen zu können. Wer's genau wissen will, findet weitere Informationen unter [https://de.wikipedia.org/wiki/METAR https://de.wikipedia.org/wiki/METAR]<br />
<br />
Beim Deutschen Wetterdienst (DWD) gibt es ein übersichtliches PDF zum Offline-Mitnehmen oder, wenn nötig, zum Ausdrucken: [https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/luftfahrt/metar_taf.pdf?__blob=publicationFile&v=1 METAR/TAF Wetterschlüssel für die Luftfahrt]<br />
<br />
=== Beispiele zu Flugwettermeldungen (METAR)===<br />
<br />
Zur besseren Veranschaulichung ein paar Beispiele mit "Übersetzung":<br />
<br />
==== Hamburg Finkenwerder (EDHI), METAR ====<br />
2007/05/25 16:50<br />
EDHI 251650Z 30004KT 9000 FEW015 SCT045 21/17 Q1004<br />
Am 25. um 16:50 UTC (18:50 LT): Wind aus 300° mit 4 Kt, Sicht 9 km, Wolken wenige in 1500 ft, vereinzelt in 4500 ft, Temperatur 21°C bei 17°C Taupunkt, 1004 hpa Luftdruck "QNH"<br />
<br />
==== Mykonos (LGMK), METAR ==== <br />
2007/05/19 18:00 <br />
LGMK 191800Z 36015KT 8000 -TSRA FEW007 FEW016CB SCT025 BKN080 14/13 Q1006 <br />
Am 19. um 18:00 UTC (21:00 LT): Wind aus 360° mit 15 kt, Sicht 8 km, leichtes Gewitter mit Regen, Wolken wenige in 700 ft, wenige in 1600 ft als Cumulus Nimbus (CB, Gewitterwolken), vereinzelt in 2500 ft, aufgelockert in 8000 ft, Temperatur 14°C bei 13°C Taupunkt, 1006 hpa Luftdruck "QNH" <br />
<br />
==== Zakynthos (LGZA), METAR ==== <br />
2007/05/19 19:50 <br />
LGZA 191950Z 00000KT 9999 SCT020 17/14 Q1009 <br />
Am 19. um 19:50 UTC (22:50 LT): kein Wind, Sicht 10 km oder mehr, Wolken vereinzelt in 2000 ft, Temperatur 17°C bei 14°C Taupunkt, 1009 hpa Luftdruck "QNH" <br />
<br />
==== Rijeka (LDRI), METAR ==== <br />
2007/05/19 19:30 <br />
LDRI 191930Z 06005KT 020V090 CAVOK 17/07 Q1014 <br />
Am 19. um 19:30 UTC (21:30 LT): Wind im Mittel aus 060° mit 5 kt, drehend von 020° bis 090°, Sicht 10 km oder mehr, kein Niederschlag, keine Wolken unter 5000 ft (alles das zusammengefasst unter "CAVOK" = Ceiling and Visibility OK), Temperatur 17°C bei 7°C Taupunkt, 1014 hpa Luftdruck "QNH"<br />
<br />
===Beispiele zu Flugwetteraussichten (Terminal Aerodrome Forecast, TAF)=== <br />
<br />
==== Hamburg Finkenwerder (EDHI), 9 HR TAF ====<br />
2007/05/25 15:00<br />
TAF EDHI 251500Z 251619 33006KT 9999 SCT020 SCT045 <br />
TEMPO 1619 SHRA SCT015CB PROB40 <br />
TEMPO 1618 24020G35KT 3000 +TSRAGR BKN012CB<br />
Am 25. um 15:00 UTC (17:00 LT): für den 25. von 16:00 19:00 Uhr UTC, Wind aus 330° mit 6 kt, Sicht 10 km und mehr, Wolken vereinzelt in 2000 ft, vereinzelt in 4500 ft, <br />
zeitweise von 16:00 bis 19:00 UTC: Regenschauer, Wolken vereinzelte Gewitterwolken in 1500 ft,<br />
mit einer wahrscheinlichkeit von 40 % zeitweise von 16:00 bis 18:00 UTC: Wind aus 240° mit 20 kt in Böen bis 35 kt, Sicht 3 km, starkes Gewitter mit Regen und Hagel, Wolken aufgelockerte Gewitterwolken in 1200 ft<br />
<br />
==== Athen (LGAV), 9 HR TAF ==== <br />
2007/05/19 18:00 <br />
LGAV 191800Z 191904 34014KT 8000 SCT020 SCT030 <br />
TEMPO 1904 6000 RA SCT006 BKN025 PROB30 <br />
TEMPO 1904 4000 TSRA SCT010 FEW018CB OVC025 <br />
Am 19. um 18:00 UTC (21:00 LT): für den 19. von 19:00 bis 20. 04:00 Uhr UTC, Wind aus 340° mit 14 kt, Sicht 8 km, Wolken vereinzelt in 2000 ft, vereinzelt in 3000 ft <br />
zeitweise von 19:00 bis 04:00: Sicht 6 km, Regen, Wolken vereinzelt in 600 ft, aufgelockert in 2500 ft, <br />
mit einer wahrscheinlichkeit von 30 % zeitweise von 19:00 bis 04:00: Sicht 4 km, Gewitter mit Regen, Wolken vereinzelt in 1000 ft, wenige Gewitterwolken in 1800 ft, bedeckt in 2500 ft <br />
<br />
[[Category:Wetter]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=METAR_TAF&diff=53786METAR TAF2024-02-11T19:00:51Z<p>Jo: /* Flughafenwetter im Revier mit minimaler Datenübertragung */Korrektur</p>
<hr />
<div>= Flugwetterinformationen =<br />
<br />
Auf der Seite von [http://www.euro.wx.propilots.net/ Aviation Weather >> Europe] kann man sich pfeilschnell und ohne Schnickschnack <br />
* aktuelle Wetterberichte (METAR = METeorological Aerodrome routine Report) <br />
* 9 Stunden Forecasts (9 HR TAF = Terminal Aerodrome Forecast) <br />
* 18 Stunden Forecasts (18 HR TAF) <br />
für praktisch alle Flughäfen Europas verschaffen. Und weil einige davon dort stehen, wo wir auch segeln, kommt man so sehr einfach und dokumentiert zu ordentlichen und amtlichen Wetterinformationen:<br />
# Im Feld "Airport WX:" gibt man den ICAO-Code des Flughafens ein. Den kann man sich im Auswahlfeld links oben ("--Make your selection ...") unter "Airport Information" praktischerweise auch gleich raussuchen.<br />
# Daneben wählt man den "METAR", "9 HR TAF" oder "18 HR TAF" und klickt auf "Check". <br />
<br />
Als Ergebnis bekommt man strikt normierte Informationen, die mit ein wenig Übung ganz einfach zu interpretieren sind. <br />
<br />
Darüber hinaus gibt es hier die ganze Palette von Flugwetterinformationen, die auch für uns interessant sein könnten:<br />
* SIGMETs - SIGnificant METereological phenomena - Signifikante Wetterphänomene<br />
* Wetterkarten von verschiedenen Stationen, z.B. von Bracknall<br />
* Satellitenbilder, von EUMETSAT gleich auf der Startseite<br />
* Volcanic Ash Advisories - Hinweise auf Vulkanasche in der Atmoshphäre.<br />
<br />
== METAR - METeorological Aerodrome routine Report ==<br />
<br />
METARs sind Wetterberichte über den aktuellen Wetterzustand an einem Flughafen, die alle 30 Minuten erneuert werden (sollten), und eine Gültigkeit von 2 Stunden ab Beobachtungszeit haben.<br />
Auf der Internetseite [http://metars.info metars.info] bekommt man durch Auswahl von Land und Flughafen unmittelbaren Zugriff auf die jüngste METAR Flughafen Wetterbericht. <br />
<br />
Zum Beispiel am Flughafen Düsseldorf mit der ICAO-Station-ID 'EDDL' am 24 des Monats um 09:50 Zulu (=UTC) <br />
EDDL 240950Z 14007KT 110V170 5000 -RA SCT007 BKN010 04/03 Q1011 TEMPO 4000 BKN007<br />
<br />
An dritter Position in diesem Code bezeichnet 14007KT Wind aus 140 Grad mit 07 Knoten Windgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit von Windböen, Englisch Gusts, wird bei Starkwind zusätzlich mit einem vorangestellten 'G ' bezeichnet. Zum Beispiel 28019G30KT bezeichnet Wind aus 280 Grad mit 19 konoten und, Windböen bis 30 Knoten, d.h. Böen bis Windstärke 7 Bft. <br />
<br />
Für Athen (LGAV) lautete der Wetterbericht (METAR) am 19.5.2007 z.B. folgendermaßen: <br />
LGAV 191920Z 00000KT 5000 RA BR SCT008 FEW015CB BKN040 OVC060 15/13 Q1009 BECMG TSRA <br />
<br />
Dieses Beispiel aus Athen bedeutet:<br />
am 19. um 19:20 UTC (= 22:20 Lokalzeit): kein Wind, Sicht 5 km, Regen (RA = Rain), Dunst (BR = Mist), Wolken vereinzelt in 800 ft, wenige in 1500 ft, aufgelockert in 4000 ft, bedeckt in 6000 ft, Temperatur 15°C bei 13°C Taupunkt, 1009 hpa Luftdruck "QNH", wird in den nächsten 2 Stunden (BECMG = becoming): Gewitter mit Regen (TS = Thunderstorm, RA = Rain)<br />
<br />
== TAF - Terminal Aerodrome Forecast ==<br />
<br />
Die TAF's funktionieren ähnlich, die Informationsgruppen entsprechen praktisch unverändert den METARs, nur bekommt man hier zusätzlich den Gültigkeitszeitraum und besondere Wettererscheinungen in diesem Zeitraum gesondert ausgewiesen. <br />
<br />
TAF's gibt es als 9-Stunden Vorschau (9 HR, "short range") und als 18-Stunden Vorschau (18 HR, "long range"). Längere Vorausschauen interessieren unsere Fliegerkollegen normalerweise nicht, weil es kaum Flüge gibt, die länger dauern.<br />
<br />
== Flughafenwetter im Revier mit minimaler Datenübertragung ==<br />
<br />
Das Flughafenwetter stellt eine sehr kurzfristige und lokale Wetterinformationen zur Verfügung. Für das Segeln besonders wichtige Informationen zu den aktuellen Windverhältnissen können bei der NOAA auch für Europa in einer Landkarte betrachtet werden: [https://aviationweather.gov/data/metar/ www.aviationweather.gov/data/metar] Hierzu die Karte auf das Segelrevier verschieben und hineinzoomen, um die Wetterbeobachtung von kleineren Flughäfen darzustellen. <br />
<br />
Über Handy kann man mit minimalem Datenaufwand ohne Übertragung von Grafiken gleichzeitig für mehrere Flughäfen in einem Revier das Flughafenwetter (METAR) und die Vorhersage (TAF) aus dem Internet als Wettercode abrufen. So erhält man lokale und meist sehr aktuelle Wetterinformation auch bei sehr langsamer Datenübertragung oder schwacher Internetverbindung. Wie weit sich das lokal beobachtete Wetter von einem küstennahen Flughäfen auf das Küstengewässer ringsum übertragen lässt, muss man anhand der Lage und Topographie natürlich selbst bewerten. Dazu ist es ebenfalls hilfreich, das Wetter verschiedener Flughäfen in einer Region zusammen zu betrachten. <br />
<br />
Als Beispiel für die vollständige '''Abfrage mit minimalen Datenübertragung''' für die Flughäfen Athen International, Mykonos und Kos mit den ICAO-Station-IDs '''LGAV,LGMK,LGKO''':<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true]<br />
<br />
Die Sation IDs werden bei der Abfrage mit dem HEX code %2C für Komma getrennt. <br />
<br />
Durch höhere Werte der Variable hours kann die jüngste Entwicklung abgefragt und bewertet werden, z.B. des Luftdrucks (Code Q) auf Meereshöhe in den letzten sechs Stunden gemessen vom Flughafen Mykonos:<br />
<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGMK&hours=6&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGMK&hours=6&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true]<br />
<br />
Mit vollständiger englischer '''Übersetzung der Wettercodes''' und dementsprechend etwas mehr Daten lautet die Abfrage:<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true&format=html https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true&format=html]<br />
<br />
Durch Austausch der vier Buchstaben der [https://en.wikipedia.org/wiki/ICAO_airport_code ICAO-Station-IDs] kann der Internetlink angepasst, ergänzt und welteit zur Abfrage von Flughafenwetterdaten für ein bestimmtes Segelrevier genutzt werden. Den passenden Link für einen Törn oder ein Revier kann man sich als Favorit vorher im Handy oder Browser abgespeichern und so beim ersten Anflug von etwas Internetverbindung auf dem Wasser auch mit sehr langsamer Datenübertragung direkt Zugriff auf aktuelle Wind und Wetterinformationen erhalten.<br />
<br />
== Tabellen ==<br />
Die Codegruppen in den METAR Meldungen bedeuten: <br />
Code Bedeutung Wert im Beispiel<br />
-------- --------- ----------------<br />
CCCC ICAO-Kennung des Flughafens LGAV<br />
ddhhmmZ Beobachtungszeit, in der Form<br />
DD: Tag des Monats, 19<br />
HHMM: Uhrzeit, in 1920<br />
Z: Zulu, also UTC (GMT), Z<br />
Das "Z" ist in Europa Standardwert<br />
dddffGggKT Windrichtung und -Stärke, in der Form <br />
ddd: Richtung in Grad 000<br />
ff: Windstärke in 00<br />
ggf. Ggg: Gusts, Böen in G00<br />
KT: Knoten (könnte auch "MPS" - m/sec sein) KT<br />
dd1Vdd2 ggf. Windkorridor, in der Form <br />
dd1: Richtung in Grad <br />
V: als Trennzeichen <br />
dd2: Richtung in Grad<br />
vvvv Bodensicht in m, 9999 = mehr als 10 km Sicht 5000<br />
ww' aktuelle Wettererscheinungen, RA BR<br />
die wichtigsten Abkürzungen dazu siehe unten. <br />
CCCaaa Wolkengruppen, max. 4 Stk., bestehend aus SCT008 FEW015CB BKN040 OVC060 <br />
CCC: Bedeckungsgrad (siehe Tabelle unten)<br />
aaa: Höhe über Grund in Fuß <br />
CB: Cumulus Nimbus - diese Wolkenart wird <br />
immer gesondert ausgewiesen, <br />
bedeutet Gewitterwolken<br />
tt/dd Temperatur / Taupunkt 15/13<br />
Qpppp Luftdruck nach ICAO Standardatmosphäre (QNH) Q1009<br />
TREND Erwartete Entwicklungen in den nächsten 2 BECMG TSRA <br />
Stunden ab Beobachtungszeitraum. Oder<br />
NOSIG für kein signifikant Änderung<br />
TEMPO für zeitweise Änderung<br />
<br />
===Wettererscheinungen===<br />
Die wichtigsten Wettererscheinungen:<br />
HZ: Dunst (Haze) <br />
BR: Dunst (Mist) <br />
FG: Nebel (Fog) <br />
TS: Gewitter (Thunderstorm) <br />
FC: Tornado oder Wasserhose (Funnel Cloud) <br />
RA: Regen (Rain) <br />
DZ: Sprühregen (Drizzle) <br />
SN: Schnee (Snow) <br />
GR: Hagel (Hail) <br />
SH: Schauer (Showers), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "RASH" = Regenschauer)<br />
+: Stark (Strong), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "+RA" = starker Regen) <br />
-: Leicht (Light), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "-RA" = leichter Regen) <br />
XX: Schwer (Heavy), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "XXRA" = schwerer Regen) <br />
===Bedeckungsgrad===<br />
SKC: Sky Clear - 0 Achtel<br />
FEW: Few - 1 bis 2 Achtel<br />
SCT: Scattered - 3 bis 4 Achtel<br />
BKN: Broken - 5 bis 7 Achtel<br />
OVC: Overcast - 8 Achtel<br />
<br />
Diese Aufstellung ist nicht vollständig, enthält aber die wichtigsten Informationen, um mit diesen Meldungen sinnvoll umgehen zu können. Wer's genau wissen will, findet weitere Informationen unter [https://de.wikipedia.org/wiki/METAR https://de.wikipedia.org/wiki/METAR]<br />
<br />
Beim Deutschen Wetterdienst (DWD) gibt es ein übersichtliches PDF zum Offline-Mitnehmen oder, wenn nötig, zum Ausdrucken: [https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/luftfahrt/metar_taf.pdf?__blob=publicationFile&v=1 METAR/TAF Wetterschlüssel für die Luftfahrt]<br />
<br />
=== Beispiele zu Flugwettermeldungen (METAR)===<br />
<br />
Zur besseren Veranschaulichung ein paar Beispiele mit "Übersetzung":<br />
<br />
==== Hamburg Finkenwerder (EDHI), METAR ====<br />
2007/05/25 16:50<br />
EDHI 251650Z 30004KT 9000 FEW015 SCT045 21/17 Q1004<br />
Am 25. um 16:50 UTC (18:50 LT): Wind aus 300° mit 4 Kt, Sicht 9 km, Wolken wenige in 1500 ft, vereinzelt in 4500 ft, Temperatur 21°C bei 17°C Taupunkt, 1004 hpa Luftdruck "QNH"<br />
<br />
==== Mykonos (LGMK), METAR ==== <br />
2007/05/19 18:00 <br />
LGMK 191800Z 36015KT 8000 -TSRA FEW007 FEW016CB SCT025 BKN080 14/13 Q1006 <br />
Am 19. um 18:00 UTC (21:00 LT): Wind aus 360° mit 15 kt, Sicht 8 km, leichtes Gewitter mit Regen, Wolken wenige in 700 ft, wenige in 1600 ft als Cumulus Nimbus (CB, Gewitterwolken), vereinzelt in 2500 ft, aufgelockert in 8000 ft, Temperatur 14°C bei 13°C Taupunkt, 1006 hpa Luftdruck "QNH" <br />
<br />
==== Zakynthos (LGZA), METAR ==== <br />
2007/05/19 19:50 <br />
LGZA 191950Z 00000KT 9999 SCT020 17/14 Q1009 <br />
Am 19. um 19:50 UTC (22:50 LT): kein Wind, Sicht 10 km oder mehr, Wolken vereinzelt in 2000 ft, Temperatur 17°C bei 14°C Taupunkt, 1009 hpa Luftdruck "QNH" <br />
<br />
==== Rijeka (LDRI), METAR ==== <br />
2007/05/19 19:30 <br />
LDRI 191930Z 06005KT 020V090 CAVOK 17/07 Q1014 <br />
Am 19. um 19:30 UTC (21:30 LT): Wind im Mittel aus 060° mit 5 kt, drehend von 020° bis 090°, Sicht 10 km oder mehr, kein Niederschlag, keine Wolken unter 5000 ft (alles das zusammengefasst unter "CAVOK" = Ceiling and Visibility OK), Temperatur 17°C bei 7°C Taupunkt, 1014 hpa Luftdruck "QNH"<br />
<br />
===Beispiele zu Flugwetteraussichten (Terminal Aerodrome Forecast, TAF)=== <br />
<br />
==== Hamburg Finkenwerder (EDHI), 9 HR TAF ====<br />
2007/05/25 15:00<br />
TAF EDHI 251500Z 251619 33006KT 9999 SCT020 SCT045 <br />
TEMPO 1619 SHRA SCT015CB PROB40 <br />
TEMPO 1618 24020G35KT 3000 +TSRAGR BKN012CB<br />
Am 25. um 15:00 UTC (17:00 LT): für den 25. von 16:00 19:00 Uhr UTC, Wind aus 330° mit 6 kt, Sicht 10 km und mehr, Wolken vereinzelt in 2000 ft, vereinzelt in 4500 ft, <br />
zeitweise von 16:00 bis 19:00 UTC: Regenschauer, Wolken vereinzelte Gewitterwolken in 1500 ft,<br />
mit einer wahrscheinlichkeit von 40 % zeitweise von 16:00 bis 18:00 UTC: Wind aus 240° mit 20 kt in Böen bis 35 kt, Sicht 3 km, starkes Gewitter mit Regen und Hagel, Wolken aufgelockerte Gewitterwolken in 1200 ft<br />
<br />
==== Athen (LGAV), 9 HR TAF ==== <br />
2007/05/19 18:00 <br />
LGAV 191800Z 191904 34014KT 8000 SCT020 SCT030 <br />
TEMPO 1904 6000 RA SCT006 BKN025 PROB30 <br />
TEMPO 1904 4000 TSRA SCT010 FEW018CB OVC025 <br />
Am 19. um 18:00 UTC (21:00 LT): für den 19. von 19:00 bis 20. 04:00 Uhr UTC, Wind aus 340° mit 14 kt, Sicht 8 km, Wolken vereinzelt in 2000 ft, vereinzelt in 3000 ft <br />
zeitweise von 19:00 bis 04:00: Sicht 6 km, Regen, Wolken vereinzelt in 600 ft, aufgelockert in 2500 ft, <br />
mit einer wahrscheinlichkeit von 30 % zeitweise von 19:00 bis 04:00: Sicht 4 km, Gewitter mit Regen, Wolken vereinzelt in 1000 ft, wenige Gewitterwolken in 1800 ft, bedeckt in 2500 ft <br />
<br />
[[Category:Wetter]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=METAR_TAF&diff=53785METAR TAF2024-02-11T18:59:19Z<p>Jo: /* Flughafenwetter im Revier mit minimaler Datenübertragung */Aktualisierung NOAA Links</p>
<hr />
<div>= Flugwetterinformationen =<br />
<br />
Auf der Seite von [http://www.euro.wx.propilots.net/ Aviation Weather >> Europe] kann man sich pfeilschnell und ohne Schnickschnack <br />
* aktuelle Wetterberichte (METAR = METeorological Aerodrome routine Report) <br />
* 9 Stunden Forecasts (9 HR TAF = Terminal Aerodrome Forecast) <br />
* 18 Stunden Forecasts (18 HR TAF) <br />
für praktisch alle Flughäfen Europas verschaffen. Und weil einige davon dort stehen, wo wir auch segeln, kommt man so sehr einfach und dokumentiert zu ordentlichen und amtlichen Wetterinformationen:<br />
# Im Feld "Airport WX:" gibt man den ICAO-Code des Flughafens ein. Den kann man sich im Auswahlfeld links oben ("--Make your selection ...") unter "Airport Information" praktischerweise auch gleich raussuchen.<br />
# Daneben wählt man den "METAR", "9 HR TAF" oder "18 HR TAF" und klickt auf "Check". <br />
<br />
Als Ergebnis bekommt man strikt normierte Informationen, die mit ein wenig Übung ganz einfach zu interpretieren sind. <br />
<br />
Darüber hinaus gibt es hier die ganze Palette von Flugwetterinformationen, die auch für uns interessant sein könnten:<br />
* SIGMETs - SIGnificant METereological phenomena - Signifikante Wetterphänomene<br />
* Wetterkarten von verschiedenen Stationen, z.B. von Bracknall<br />
* Satellitenbilder, von EUMETSAT gleich auf der Startseite<br />
* Volcanic Ash Advisories - Hinweise auf Vulkanasche in der Atmoshphäre.<br />
<br />
== METAR - METeorological Aerodrome routine Report ==<br />
<br />
METARs sind Wetterberichte über den aktuellen Wetterzustand an einem Flughafen, die alle 30 Minuten erneuert werden (sollten), und eine Gültigkeit von 2 Stunden ab Beobachtungszeit haben.<br />
Auf der Internetseite [http://metars.info metars.info] bekommt man durch Auswahl von Land und Flughafen unmittelbaren Zugriff auf die jüngste METAR Flughafen Wetterbericht. <br />
<br />
Zum Beispiel am Flughafen Düsseldorf mit der ICAO-Station-ID 'EDDL' am 24 des Monats um 09:50 Zulu (=UTC) <br />
EDDL 240950Z 14007KT 110V170 5000 -RA SCT007 BKN010 04/03 Q1011 TEMPO 4000 BKN007<br />
<br />
An dritter Position in diesem Code bezeichnet 14007KT Wind aus 140 Grad mit 07 Knoten Windgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit von Windböen, Englisch Gusts, wird bei Starkwind zusätzlich mit einem vorangestellten 'G ' bezeichnet. Zum Beispiel 28019G30KT bezeichnet Wind aus 280 Grad mit 19 konoten und, Windböen bis 30 Knoten, d.h. Böen bis Windstärke 7 Bft. <br />
<br />
Für Athen (LGAV) lautete der Wetterbericht (METAR) am 19.5.2007 z.B. folgendermaßen: <br />
LGAV 191920Z 00000KT 5000 RA BR SCT008 FEW015CB BKN040 OVC060 15/13 Q1009 BECMG TSRA <br />
<br />
Dieses Beispiel aus Athen bedeutet:<br />
am 19. um 19:20 UTC (= 22:20 Lokalzeit): kein Wind, Sicht 5 km, Regen (RA = Rain), Dunst (BR = Mist), Wolken vereinzelt in 800 ft, wenige in 1500 ft, aufgelockert in 4000 ft, bedeckt in 6000 ft, Temperatur 15°C bei 13°C Taupunkt, 1009 hpa Luftdruck "QNH", wird in den nächsten 2 Stunden (BECMG = becoming): Gewitter mit Regen (TS = Thunderstorm, RA = Rain)<br />
<br />
== TAF - Terminal Aerodrome Forecast ==<br />
<br />
Die TAF's funktionieren ähnlich, die Informationsgruppen entsprechen praktisch unverändert den METARs, nur bekommt man hier zusätzlich den Gültigkeitszeitraum und besondere Wettererscheinungen in diesem Zeitraum gesondert ausgewiesen. <br />
<br />
TAF's gibt es als 9-Stunden Vorschau (9 HR, "short range") und als 18-Stunden Vorschau (18 HR, "long range"). Längere Vorausschauen interessieren unsere Fliegerkollegen normalerweise nicht, weil es kaum Flüge gibt, die länger dauern.<br />
<br />
== Flughafenwetter im Revier mit minimaler Datenübertragung ==<br />
<br />
Das Flughafenwetter stellt eine sehr kurzfristige und lokale Wetterinformationen zur Verfügung. Für das Segeln besonders wichtige Informationen zu den aktuellen Windverhältnissen können bei der NOAA auch für Europa in einer Landkarte betrachtet werden: [https://aviationweather.gov/data/metar/ www.aviationweather.gov/data/metar] Hierzu die Karte auf das Segelrevier verschieben und hineinzoomen, um die Wetterbeobachtung von kleineren Flughäfen darzustellen. <br />
<br />
Über Handy kann man mit minimalem Datenaufwand ohne Übertragung von Grafiken gleichzeitig für mehrere Flughäfen in einem Revier das Flughafenwetter (METAR) und die Vorhersage (TAF) aus dem Internet als Wettercode abrufen. So erhält man lokale und meist sehr aktuelle Wetterinformation auch bei sehr langsamer Datenübertragung oder schwacher Internetverbindung. Wie weit sich das lokal beobachtete Wetter von einem küstennahen Flughäfen auf das Küstengewässer ringsum übertragen lässt, muss man anhand der Lage und Topographie natürlich selbst bewerten. Dazu ist es ebenfalls hilfreich, das Wetter verschiedener Flughäfen in einer Region zusammen zu betrachten. <br />
<br />
Als Beispiel für die vollständige '''Abfrage mit minimalen Datenübertragung''' für die Flughäfen Athen International, Mykonos und Kos mit den ICAO-Station-IDs '''LGAV,LGMK,LGKO''':<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true]<br />
<br />
Die Sation IDs werden mit dem HEX code %2C (comma) separiert. <br />
<br />
Durch höhere Werte der Variable hours kann die jüngste Entwicklung abgefragt und bewertet werden, z.B. des Luftdrucks (Code Q) auf Meereshöhe in den letzten sechs Stunden gemessen vom Flughafen Mykonos:<br />
<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGMK&hours=6&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGMK&hours=6&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true]<br />
<br />
Mit vollständiger englischer '''Übersetzung der Wettercodes''' und dementsprechend etwas mehr Daten lautet die Abfrage:<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true&format=html https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true&format=html]<br />
<br />
Durch Austausch der vier Buchstaben der [https://en.wikipedia.org/wiki/ICAO_airport_code ICAO-Station-IDs] kann der Internetlink angepasst, ergänzt und welteit zur Abfrage von Flughafenwetterdaten für ein bestimmtes Segelrevier genutzt werden. Den passenden Link für einen Törn oder ein Revier kann man sich als Favorit vorher im Handy oder Browser abgespeichern und so beim ersten Anflug von etwas Internetverbindung auf dem Wasser auch mit sehr langsamer Datenübertragung direkt Zugriff auf aktuelle Wind und Wetterinformationen erhalten.<br />
<br />
== Tabellen ==<br />
Die Codegruppen in den METAR Meldungen bedeuten: <br />
Code Bedeutung Wert im Beispiel<br />
-------- --------- ----------------<br />
CCCC ICAO-Kennung des Flughafens LGAV<br />
ddhhmmZ Beobachtungszeit, in der Form<br />
DD: Tag des Monats, 19<br />
HHMM: Uhrzeit, in 1920<br />
Z: Zulu, also UTC (GMT), Z<br />
Das "Z" ist in Europa Standardwert<br />
dddffGggKT Windrichtung und -Stärke, in der Form <br />
ddd: Richtung in Grad 000<br />
ff: Windstärke in 00<br />
ggf. Ggg: Gusts, Böen in G00<br />
KT: Knoten (könnte auch "MPS" - m/sec sein) KT<br />
dd1Vdd2 ggf. Windkorridor, in der Form <br />
dd1: Richtung in Grad <br />
V: als Trennzeichen <br />
dd2: Richtung in Grad<br />
vvvv Bodensicht in m, 9999 = mehr als 10 km Sicht 5000<br />
ww' aktuelle Wettererscheinungen, RA BR<br />
die wichtigsten Abkürzungen dazu siehe unten. <br />
CCCaaa Wolkengruppen, max. 4 Stk., bestehend aus SCT008 FEW015CB BKN040 OVC060 <br />
CCC: Bedeckungsgrad (siehe Tabelle unten)<br />
aaa: Höhe über Grund in Fuß <br />
CB: Cumulus Nimbus - diese Wolkenart wird <br />
immer gesondert ausgewiesen, <br />
bedeutet Gewitterwolken<br />
tt/dd Temperatur / Taupunkt 15/13<br />
Qpppp Luftdruck nach ICAO Standardatmosphäre (QNH) Q1009<br />
TREND Erwartete Entwicklungen in den nächsten 2 BECMG TSRA <br />
Stunden ab Beobachtungszeitraum. Oder<br />
NOSIG für kein signifikant Änderung<br />
TEMPO für zeitweise Änderung<br />
<br />
===Wettererscheinungen===<br />
Die wichtigsten Wettererscheinungen:<br />
HZ: Dunst (Haze) <br />
BR: Dunst (Mist) <br />
FG: Nebel (Fog) <br />
TS: Gewitter (Thunderstorm) <br />
FC: Tornado oder Wasserhose (Funnel Cloud) <br />
RA: Regen (Rain) <br />
DZ: Sprühregen (Drizzle) <br />
SN: Schnee (Snow) <br />
GR: Hagel (Hail) <br />
SH: Schauer (Showers), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "RASH" = Regenschauer)<br />
+: Stark (Strong), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "+RA" = starker Regen) <br />
-: Leicht (Light), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "-RA" = leichter Regen) <br />
XX: Schwer (Heavy), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "XXRA" = schwerer Regen) <br />
===Bedeckungsgrad===<br />
SKC: Sky Clear - 0 Achtel<br />
FEW: Few - 1 bis 2 Achtel<br />
SCT: Scattered - 3 bis 4 Achtel<br />
BKN: Broken - 5 bis 7 Achtel<br />
OVC: Overcast - 8 Achtel<br />
<br />
Diese Aufstellung ist nicht vollständig, enthält aber die wichtigsten Informationen, um mit diesen Meldungen sinnvoll umgehen zu können. Wer's genau wissen will, findet weitere Informationen unter [https://de.wikipedia.org/wiki/METAR https://de.wikipedia.org/wiki/METAR]<br />
<br />
Beim Deutschen Wetterdienst (DWD) gibt es ein übersichtliches PDF zum Offline-Mitnehmen oder, wenn nötig, zum Ausdrucken: [https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/luftfahrt/metar_taf.pdf?__blob=publicationFile&v=1 METAR/TAF Wetterschlüssel für die Luftfahrt]<br />
<br />
=== Beispiele zu Flugwettermeldungen (METAR)===<br />
<br />
Zur besseren Veranschaulichung ein paar Beispiele mit "Übersetzung":<br />
<br />
==== Hamburg Finkenwerder (EDHI), METAR ====<br />
2007/05/25 16:50<br />
EDHI 251650Z 30004KT 9000 FEW015 SCT045 21/17 Q1004<br />
Am 25. um 16:50 UTC (18:50 LT): Wind aus 300° mit 4 Kt, Sicht 9 km, Wolken wenige in 1500 ft, vereinzelt in 4500 ft, Temperatur 21°C bei 17°C Taupunkt, 1004 hpa Luftdruck "QNH"<br />
<br />
==== Mykonos (LGMK), METAR ==== <br />
2007/05/19 18:00 <br />
LGMK 191800Z 36015KT 8000 -TSRA FEW007 FEW016CB SCT025 BKN080 14/13 Q1006 <br />
Am 19. um 18:00 UTC (21:00 LT): Wind aus 360° mit 15 kt, Sicht 8 km, leichtes Gewitter mit Regen, Wolken wenige in 700 ft, wenige in 1600 ft als Cumulus Nimbus (CB, Gewitterwolken), vereinzelt in 2500 ft, aufgelockert in 8000 ft, Temperatur 14°C bei 13°C Taupunkt, 1006 hpa Luftdruck "QNH" <br />
<br />
==== Zakynthos (LGZA), METAR ==== <br />
2007/05/19 19:50 <br />
LGZA 191950Z 00000KT 9999 SCT020 17/14 Q1009 <br />
Am 19. um 19:50 UTC (22:50 LT): kein Wind, Sicht 10 km oder mehr, Wolken vereinzelt in 2000 ft, Temperatur 17°C bei 14°C Taupunkt, 1009 hpa Luftdruck "QNH" <br />
<br />
==== Rijeka (LDRI), METAR ==== <br />
2007/05/19 19:30 <br />
LDRI 191930Z 06005KT 020V090 CAVOK 17/07 Q1014 <br />
Am 19. um 19:30 UTC (21:30 LT): Wind im Mittel aus 060° mit 5 kt, drehend von 020° bis 090°, Sicht 10 km oder mehr, kein Niederschlag, keine Wolken unter 5000 ft (alles das zusammengefasst unter "CAVOK" = Ceiling and Visibility OK), Temperatur 17°C bei 7°C Taupunkt, 1014 hpa Luftdruck "QNH"<br />
<br />
===Beispiele zu Flugwetteraussichten (Terminal Aerodrome Forecast, TAF)=== <br />
<br />
==== Hamburg Finkenwerder (EDHI), 9 HR TAF ====<br />
2007/05/25 15:00<br />
TAF EDHI 251500Z 251619 33006KT 9999 SCT020 SCT045 <br />
TEMPO 1619 SHRA SCT015CB PROB40 <br />
TEMPO 1618 24020G35KT 3000 +TSRAGR BKN012CB<br />
Am 25. um 15:00 UTC (17:00 LT): für den 25. von 16:00 19:00 Uhr UTC, Wind aus 330° mit 6 kt, Sicht 10 km und mehr, Wolken vereinzelt in 2000 ft, vereinzelt in 4500 ft, <br />
zeitweise von 16:00 bis 19:00 UTC: Regenschauer, Wolken vereinzelte Gewitterwolken in 1500 ft,<br />
mit einer wahrscheinlichkeit von 40 % zeitweise von 16:00 bis 18:00 UTC: Wind aus 240° mit 20 kt in Böen bis 35 kt, Sicht 3 km, starkes Gewitter mit Regen und Hagel, Wolken aufgelockerte Gewitterwolken in 1200 ft<br />
<br />
==== Athen (LGAV), 9 HR TAF ==== <br />
2007/05/19 18:00 <br />
LGAV 191800Z 191904 34014KT 8000 SCT020 SCT030 <br />
TEMPO 1904 6000 RA SCT006 BKN025 PROB30 <br />
TEMPO 1904 4000 TSRA SCT010 FEW018CB OVC025 <br />
Am 19. um 18:00 UTC (21:00 LT): für den 19. von 19:00 bis 20. 04:00 Uhr UTC, Wind aus 340° mit 14 kt, Sicht 8 km, Wolken vereinzelt in 2000 ft, vereinzelt in 3000 ft <br />
zeitweise von 19:00 bis 04:00: Sicht 6 km, Regen, Wolken vereinzelt in 600 ft, aufgelockert in 2500 ft, <br />
mit einer wahrscheinlichkeit von 30 % zeitweise von 19:00 bis 04:00: Sicht 4 km, Gewitter mit Regen, Wolken vereinzelt in 1000 ft, wenige Gewitterwolken in 1800 ft, bedeckt in 2500 ft <br />
<br />
[[Category:Wetter]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=METAR_TAF&diff=53784METAR TAF2024-02-11T18:46:36Z<p>Jo: /* Flughafenwetter im Revier mit minimaler Datenübertragung */Links auf neues NOAA Abfrageformat aktualisiert</p>
<hr />
<div>= Flugwetterinformationen =<br />
<br />
Auf der Seite von [http://www.euro.wx.propilots.net/ Aviation Weather >> Europe] kann man sich pfeilschnell und ohne Schnickschnack <br />
* aktuelle Wetterberichte (METAR = METeorological Aerodrome routine Report) <br />
* 9 Stunden Forecasts (9 HR TAF = Terminal Aerodrome Forecast) <br />
* 18 Stunden Forecasts (18 HR TAF) <br />
für praktisch alle Flughäfen Europas verschaffen. Und weil einige davon dort stehen, wo wir auch segeln, kommt man so sehr einfach und dokumentiert zu ordentlichen und amtlichen Wetterinformationen:<br />
# Im Feld "Airport WX:" gibt man den ICAO-Code des Flughafens ein. Den kann man sich im Auswahlfeld links oben ("--Make your selection ...") unter "Airport Information" praktischerweise auch gleich raussuchen.<br />
# Daneben wählt man den "METAR", "9 HR TAF" oder "18 HR TAF" und klickt auf "Check". <br />
<br />
Als Ergebnis bekommt man strikt normierte Informationen, die mit ein wenig Übung ganz einfach zu interpretieren sind. <br />
<br />
Darüber hinaus gibt es hier die ganze Palette von Flugwetterinformationen, die auch für uns interessant sein könnten:<br />
* SIGMETs - SIGnificant METereological phenomena - Signifikante Wetterphänomene<br />
* Wetterkarten von verschiedenen Stationen, z.B. von Bracknall<br />
* Satellitenbilder, von EUMETSAT gleich auf der Startseite<br />
* Volcanic Ash Advisories - Hinweise auf Vulkanasche in der Atmoshphäre.<br />
<br />
== METAR - METeorological Aerodrome routine Report ==<br />
<br />
METARs sind Wetterberichte über den aktuellen Wetterzustand an einem Flughafen, die alle 30 Minuten erneuert werden (sollten), und eine Gültigkeit von 2 Stunden ab Beobachtungszeit haben.<br />
Auf der Internetseite [http://metars.info metars.info] bekommt man durch Auswahl von Land und Flughafen unmittelbaren Zugriff auf die jüngste METAR Flughafen Wetterbericht. <br />
<br />
Zum Beispiel am Flughafen Düsseldorf mit der ICAO-Station-ID 'EDDL' am 24 des Monats um 09:50 Zulu (=UTC) <br />
EDDL 240950Z 14007KT 110V170 5000 -RA SCT007 BKN010 04/03 Q1011 TEMPO 4000 BKN007<br />
<br />
An dritter Position in diesem Code bezeichnet 14007KT Wind aus 140 Grad mit 07 Knoten Windgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeit von Windböen, Englisch Gusts, wird bei Starkwind zusätzlich mit einem vorangestellten 'G ' bezeichnet. Zum Beispiel 28019G30KT bezeichnet Wind aus 280 Grad mit 19 konoten und, Windböen bis 30 Knoten, d.h. Böen bis Windstärke 7 Bft. <br />
<br />
Für Athen (LGAV) lautete der Wetterbericht (METAR) am 19.5.2007 z.B. folgendermaßen: <br />
LGAV 191920Z 00000KT 5000 RA BR SCT008 FEW015CB BKN040 OVC060 15/13 Q1009 BECMG TSRA <br />
<br />
Dieses Beispiel aus Athen bedeutet:<br />
am 19. um 19:20 UTC (= 22:20 Lokalzeit): kein Wind, Sicht 5 km, Regen (RA = Rain), Dunst (BR = Mist), Wolken vereinzelt in 800 ft, wenige in 1500 ft, aufgelockert in 4000 ft, bedeckt in 6000 ft, Temperatur 15°C bei 13°C Taupunkt, 1009 hpa Luftdruck "QNH", wird in den nächsten 2 Stunden (BECMG = becoming): Gewitter mit Regen (TS = Thunderstorm, RA = Rain)<br />
<br />
== TAF - Terminal Aerodrome Forecast ==<br />
<br />
Die TAF's funktionieren ähnlich, die Informationsgruppen entsprechen praktisch unverändert den METARs, nur bekommt man hier zusätzlich den Gültigkeitszeitraum und besondere Wettererscheinungen in diesem Zeitraum gesondert ausgewiesen. <br />
<br />
TAF's gibt es als 9-Stunden Vorschau (9 HR, "short range") und als 18-Stunden Vorschau (18 HR, "long range"). Längere Vorausschauen interessieren unsere Fliegerkollegen normalerweise nicht, weil es kaum Flüge gibt, die länger dauern.<br />
<br />
== Flughafenwetter im Revier mit minimaler Datenübertragung ==<br />
<br />
Das Flughafenwetter stellt eine sehr kurzfristige und lokale Wetterinformationen zur Verfügung. Für das Segeln besonders wichtige Informationen zu den aktuellen Windverhältnissen können bei der NOAA auch für Europa in einer Landkarte betrachtet werden: [https://aviationweather.gov/data/metar/ www.aviationweather.gov/data/metar] Hierzu die Karte auf das Segelrevier verschieben und hineinzoomen, um die Wetterbeobachtung von kleineren Flughäfen darzustellen. <br />
<br />
Über Handy kann man mit minimalem Datenaufwand ohne Übertragung von Grafiken gleichzeitig für mehrere Flughäfen in einem Revier das Flughafenwetter (METAR) und die Vorhersage (TAF) aus dem Internet als Wettercode abrufen. So erhält man lokale und meist sehr aktuelle Wetterinformation auch bei sehr langsamer Datenübertragung oder schwacher Internetverbindung. Wie weit sich das lokal beobachtete Wetter von einem küstennahen Flughäfen auf das Küstengewässer ringsum übertragen lässt, muss man anhand der Lage und Topographie natürlich selbst bewerten. Dazu ist es ebenfalls hilfreich, das Wetter verschiedener Flughäfen in einer Region zusammen zu betrachten. <br />
<br />
Als Beispiel für die vollständige '''Abfrage mit minimalen Datenübertragung''' für die Flughäfen Athen International, Mykonos und Kos mit den ICAO-Station-IDs '''LGAV,LGMK,LGKO''':<br />
[https://www.aviationweather.gov/adds/metars?station_ids=lgav+lgmk+lgko&std_trans=standard&chk_metars=on&hoursStr=most+recent+only&chk_tafs=on&submitmet=Submit https://www.aviationweather.gov/adds/metars?station_ids=lgav+lgmk+lgko&std_trans=standard&chk_metars=on&hoursStr=most+recent+only&chk_tafs=on&submitmet=Submit]<br />
<br />
Mit vollständiger englischer '''Übersetzung der Wettercodes''' und dementsprechend etwas mehr Daten lautet die Abfrage:<br />
[https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true&format=html https://aviationweather.gov/cgi-bin/data/metar.php?ids=LGAV%2CLGMK%2CLGKO&hours=0&order=id%2C-obs&sep=true&taf=true&format=html]<br />
<br />
Durch Austausch der vier Buchstaben der [https://en.wikipedia.org/wiki/ICAO_airport_code ICAO-Station-IDs] kann der Internetlink angepasst, ergänzt und welteit zur Abfrage von Flughafenwetterdaten für ein bestimmtes Segelrevier genutzt werden. Den passenden Link für einen Törn oder ein Revier kann man sich als Favorit vorher im Handy oder Browser abgespeichern und so beim ersten Anflug von etwas Internetverbindung auf dem Wasser auch mit sehr langsamer Datenübertragung direkt Zugriff auf aktuelle Wind und Wetterinformationen erhalten.<br />
<br />
== Tabellen ==<br />
Die Codegruppen in den METAR Meldungen bedeuten: <br />
Code Bedeutung Wert im Beispiel<br />
-------- --------- ----------------<br />
CCCC ICAO-Kennung des Flughafens LGAV<br />
ddhhmmZ Beobachtungszeit, in der Form<br />
DD: Tag des Monats, 19<br />
HHMM: Uhrzeit, in 1920<br />
Z: Zulu, also UTC (GMT), Z<br />
Das "Z" ist in Europa Standardwert<br />
dddffGggKT Windrichtung und -Stärke, in der Form <br />
ddd: Richtung in Grad 000<br />
ff: Windstärke in 00<br />
ggf. Ggg: Gusts, Böen in G00<br />
KT: Knoten (könnte auch "MPS" - m/sec sein) KT<br />
dd1Vdd2 ggf. Windkorridor, in der Form <br />
dd1: Richtung in Grad <br />
V: als Trennzeichen <br />
dd2: Richtung in Grad<br />
vvvv Bodensicht in m, 9999 = mehr als 10 km Sicht 5000<br />
ww' aktuelle Wettererscheinungen, RA BR<br />
die wichtigsten Abkürzungen dazu siehe unten. <br />
CCCaaa Wolkengruppen, max. 4 Stk., bestehend aus SCT008 FEW015CB BKN040 OVC060 <br />
CCC: Bedeckungsgrad (siehe Tabelle unten)<br />
aaa: Höhe über Grund in Fuß <br />
CB: Cumulus Nimbus - diese Wolkenart wird <br />
immer gesondert ausgewiesen, <br />
bedeutet Gewitterwolken<br />
tt/dd Temperatur / Taupunkt 15/13<br />
Qpppp Luftdruck nach ICAO Standardatmosphäre (QNH) Q1009<br />
TREND Erwartete Entwicklungen in den nächsten 2 BECMG TSRA <br />
Stunden ab Beobachtungszeitraum. Oder<br />
NOSIG für kein signifikant Änderung<br />
TEMPO für zeitweise Änderung<br />
<br />
===Wettererscheinungen===<br />
Die wichtigsten Wettererscheinungen:<br />
HZ: Dunst (Haze) <br />
BR: Dunst (Mist) <br />
FG: Nebel (Fog) <br />
TS: Gewitter (Thunderstorm) <br />
FC: Tornado oder Wasserhose (Funnel Cloud) <br />
RA: Regen (Rain) <br />
DZ: Sprühregen (Drizzle) <br />
SN: Schnee (Snow) <br />
GR: Hagel (Hail) <br />
SH: Schauer (Showers), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "RASH" = Regenschauer)<br />
+: Stark (Strong), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "+RA" = starker Regen) <br />
-: Leicht (Light), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "-RA" = leichter Regen) <br />
XX: Schwer (Heavy), in Kombination mit Niederschlag (z.B. "XXRA" = schwerer Regen) <br />
===Bedeckungsgrad===<br />
SKC: Sky Clear - 0 Achtel<br />
FEW: Few - 1 bis 2 Achtel<br />
SCT: Scattered - 3 bis 4 Achtel<br />
BKN: Broken - 5 bis 7 Achtel<br />
OVC: Overcast - 8 Achtel<br />
<br />
Diese Aufstellung ist nicht vollständig, enthält aber die wichtigsten Informationen, um mit diesen Meldungen sinnvoll umgehen zu können. Wer's genau wissen will, findet weitere Informationen unter [https://de.wikipedia.org/wiki/METAR https://de.wikipedia.org/wiki/METAR]<br />
<br />
Beim Deutschen Wetterdienst (DWD) gibt es ein übersichtliches PDF zum Offline-Mitnehmen oder, wenn nötig, zum Ausdrucken: [https://www.dwd.de/SharedDocs/broschueren/DE/luftfahrt/metar_taf.pdf?__blob=publicationFile&v=1 METAR/TAF Wetterschlüssel für die Luftfahrt]<br />
<br />
=== Beispiele zu Flugwettermeldungen (METAR)===<br />
<br />
Zur besseren Veranschaulichung ein paar Beispiele mit "Übersetzung":<br />
<br />
==== Hamburg Finkenwerder (EDHI), METAR ====<br />
2007/05/25 16:50<br />
EDHI 251650Z 30004KT 9000 FEW015 SCT045 21/17 Q1004<br />
Am 25. um 16:50 UTC (18:50 LT): Wind aus 300° mit 4 Kt, Sicht 9 km, Wolken wenige in 1500 ft, vereinzelt in 4500 ft, Temperatur 21°C bei 17°C Taupunkt, 1004 hpa Luftdruck "QNH"<br />
<br />
==== Mykonos (LGMK), METAR ==== <br />
2007/05/19 18:00 <br />
LGMK 191800Z 36015KT 8000 -TSRA FEW007 FEW016CB SCT025 BKN080 14/13 Q1006 <br />
Am 19. um 18:00 UTC (21:00 LT): Wind aus 360° mit 15 kt, Sicht 8 km, leichtes Gewitter mit Regen, Wolken wenige in 700 ft, wenige in 1600 ft als Cumulus Nimbus (CB, Gewitterwolken), vereinzelt in 2500 ft, aufgelockert in 8000 ft, Temperatur 14°C bei 13°C Taupunkt, 1006 hpa Luftdruck "QNH" <br />
<br />
==== Zakynthos (LGZA), METAR ==== <br />
2007/05/19 19:50 <br />
LGZA 191950Z 00000KT 9999 SCT020 17/14 Q1009 <br />
Am 19. um 19:50 UTC (22:50 LT): kein Wind, Sicht 10 km oder mehr, Wolken vereinzelt in 2000 ft, Temperatur 17°C bei 14°C Taupunkt, 1009 hpa Luftdruck "QNH" <br />
<br />
==== Rijeka (LDRI), METAR ==== <br />
2007/05/19 19:30 <br />
LDRI 191930Z 06005KT 020V090 CAVOK 17/07 Q1014 <br />
Am 19. um 19:30 UTC (21:30 LT): Wind im Mittel aus 060° mit 5 kt, drehend von 020° bis 090°, Sicht 10 km oder mehr, kein Niederschlag, keine Wolken unter 5000 ft (alles das zusammengefasst unter "CAVOK" = Ceiling and Visibility OK), Temperatur 17°C bei 7°C Taupunkt, 1014 hpa Luftdruck "QNH"<br />
<br />
===Beispiele zu Flugwetteraussichten (Terminal Aerodrome Forecast, TAF)=== <br />
<br />
==== Hamburg Finkenwerder (EDHI), 9 HR TAF ====<br />
2007/05/25 15:00<br />
TAF EDHI 251500Z 251619 33006KT 9999 SCT020 SCT045 <br />
TEMPO 1619 SHRA SCT015CB PROB40 <br />
TEMPO 1618 24020G35KT 3000 +TSRAGR BKN012CB<br />
Am 25. um 15:00 UTC (17:00 LT): für den 25. von 16:00 19:00 Uhr UTC, Wind aus 330° mit 6 kt, Sicht 10 km und mehr, Wolken vereinzelt in 2000 ft, vereinzelt in 4500 ft, <br />
zeitweise von 16:00 bis 19:00 UTC: Regenschauer, Wolken vereinzelte Gewitterwolken in 1500 ft,<br />
mit einer wahrscheinlichkeit von 40 % zeitweise von 16:00 bis 18:00 UTC: Wind aus 240° mit 20 kt in Böen bis 35 kt, Sicht 3 km, starkes Gewitter mit Regen und Hagel, Wolken aufgelockerte Gewitterwolken in 1200 ft<br />
<br />
==== Athen (LGAV), 9 HR TAF ==== <br />
2007/05/19 18:00 <br />
LGAV 191800Z 191904 34014KT 8000 SCT020 SCT030 <br />
TEMPO 1904 6000 RA SCT006 BKN025 PROB30 <br />
TEMPO 1904 4000 TSRA SCT010 FEW018CB OVC025 <br />
Am 19. um 18:00 UTC (21:00 LT): für den 19. von 19:00 bis 20. 04:00 Uhr UTC, Wind aus 340° mit 14 kt, Sicht 8 km, Wolken vereinzelt in 2000 ft, vereinzelt in 3000 ft <br />
zeitweise von 19:00 bis 04:00: Sicht 6 km, Regen, Wolken vereinzelt in 600 ft, aufgelockert in 2500 ft, <br />
mit einer wahrscheinlichkeit von 30 % zeitweise von 19:00 bis 04:00: Sicht 4 km, Gewitter mit Regen, Wolken vereinzelt in 1000 ft, wenige Gewitterwolken in 1800 ft, bedeckt in 2500 ft <br />
<br />
[[Category:Wetter]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Ankern&diff=53752Ankern2023-12-25T12:41:51Z<p>Jo: /* Ankermanöver */</p>
<hr />
<div>{{NavigationManöver}}<br />
[[Image:Chalki Ankeridylle.jpg|thumb|300px|right|Ankeridylle - Ankerlieger in einer Bucht auf [[Chalki]]]]<br />
'''Ankern''' ist ein wichtiger Bestandteil des Fahrtensegelns. Abgesehen davon, dass in manchen Revieren aufgrund geringer Marina-Dichte oder großen Überfüllung das gelegentliche Ankern unumgänglich ist, kann das Ankern in einer unberührten, einsamen Bucht eines der schönsten Erlebnisse eines Urlaubs werden.<br />
<br />
== Ankerplatz ==<br />
Ein guter Ankerplatz sollte vor allem anderen '''Schutz vor Seegang''' bieten. Dies erfordert eine gute Abdeckung gegen die Windsee und möglichst wenig Schwell aus anderen Richtungen. Hierbei sollten sowohl mögliche Änderungen der Windrichtung als auch die mögliche Umlenkung von Wellen an Kaps, am Eingang einer Bucht oder die mögliche Reflektion von Wellen an steilen Ufern mit bedacht werden; sowie die Bug- und Heckwellen von vorbeifahrenden großen Schiffen oder Fähren. Kräftige vertikale Bewegungen des Schiffs durch hohen Seegang am Ankerplatz stellen eine besonders große Gefahr für den Halt des Ankers dar. Der Seegang kann im Prinzip nur durch die Wahl eines geschützten Ankerplatzes klein gehalten werden. <br />
<br />
Der Ankerplatz sollte einen geeigneten '''Ankergrund''' aufweisen, d.h. vom Grund her so beschaffen sein, dass sich der Anker gut eingraben kann. Guter Halt ist bei festem Sand und bei lehmigem Grund gegeben. Unterwasserbewuchs wie Seegras kann die Haltekraft deutlich reduzieren, weil sich der Anker nicht so gut eingraben kann. Das selbe gilt natürlich für Steine und Felsen. Diese Untergründe sind ohnehin ungeeignet, da hier oft Hänger auftreten. Aus Naturschutzgründen strengstens verboten sind Korallen und auch die Posidonia - Rasen im Mittelmeer sollten geschont werden. Der Ankergrund ist in der Regel in den Seekarten angegeben, geeignete Ankerplätze sind dort oft explizit gekennzeichnet oder in Revierführern beschrieben.<br />
<br />
Die optimale '''Wassertiefe''' ist abhängig von den Faktoren Windstärke, Seegang in Hinblick auf die nötige [[#Länge der Ankerkette]]. 5-10 m haben sich als gut geeignet erwiesen. Bei Seegang muss die Wassertiefe so gewählt werden, dass auch im tiefsten Wellental immer noch "eine Handbreit" Wasser unter dem Kiel bleibt. Bei Tidengewässern ist der Sicherheitsabstand zum Grund immer mit dem niedrigsten Pegel zu rechnen. Für die Bestimmung der benötigten [[#Länge der Ankerkette]] sollte erstens der maximale Pegel und zweitens die maximale Gezeitenströmungen mit berücksichtigt werden.<br />
<br />
'''Wind und Strom''': Es sollte stets bei ablandigem Wind und mit ausreichend Abstand zur Lee-Küste geankert werden. Bricht der Anker mal aus, dann besteht nicht gleich die Gefahr einer Strandung. <br />
Der Wind/Strom sollte nicht zu stark sein, eine gut geschützte Bucht ist einer weit offenen natürlich vorzuziehen. Diese Vorgaben können selbstverständlich nicht immer eingehalten werden.<br />
Vorsicht ist an der Lee-Seite steiler Klippen angebracht: Hier besteht die Gefahr von Fallböen, also plötzlich auftretenden, starken Böen, die von den Klippen herabwehen und im Lee der Klippen u.U. plötzlich die Windrichtung vollständig umkeheren können.<br />
<br />
'''Platz''': Die Ankerbucht muss selbstverständlich über hinreichend Platz verfügen. Zu beachten ist, dass das Schiff sich um 360° um den Anker drehen kann (schwojen). Das muss bei der Wahl des Ankerplatzes mit einbezogen werden, innerhalb des Schwojkreises muss also an jedem Punkt genügend Wassertiefe sein. In Tidengewässern vergrössert sich der Schwojkreis bei fallendem Wasser, bei steigendem Wasser verringert sich die Haltekraft des Ankers (steilerer Kettenwinkel) - also ggf. Kettenlänge anpassen oder Ankerplatz wechseln.<br />
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== Prinzip des Ankers ==<br />
[[Bild:PrinzipPflugscharanker.png|thumb|right|300px|Prinzip eines Pflugscharankers]]<br />
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Auf Yachten geläufige Anker sind Pflugscharanker (auch CQR genannt) oder vergleichbare Anker nach selbem Funktionsprinzip. Diese Anker graben sich ähnlich eines Pflugs in den Grund. Dadurch wird eine optimale Haltekraft im Bezug auf das Ankergewicht erreicht. Inzwischen gibt es noch deutlich bessere Anker der nächsten Generation wie Spade, Rocna, Mantus und Excel, sodass ein QCR nicht mehr empfohlen werden kann. Ein noch besseres Leistungsgewicht haben Delta-Plattenanker, auch Danforth-Anker, für die allerdings die meisten Bughalterungen auf Segelyachten nicht ausgelegt sind. Zudem reissen diese Plattenanker sehr leicht aus, wenn der Wind dreht. Auf großen Schiffen sind sie fast nur noch anzutreffen.<br />
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''Die von historischen Zeichnungen und Symbolen bekannten Stockanker haben im Vergleich dazu meist zwei Flunken, von denen sich jeweils nur einer eingraben kann. Damit erreicht man nur die halbe Effizienz im Vergleich zu einem Pflugscharanker, dafür kann man ihn aber auch auf steinigen und bewachsenen Grund einsetzen.''<br />
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Das Funktionsprinzip von Pflugscharankern hat jedoch auch zur Folge, dass die Zugkraft aus einer bestimmten Richtung, waagerecht angreifen muss. Eine senkrechte Zugrichtung oder eine Zugrichtung aus der falschen Richtung kann den Anker ausbrechen lassen. Eine plötzliche Winddrehung kann die Ursache für einen Zug aus der falschen Richtung sein. Zwar hilft auch hier die Kette, ein plötzlichen Zugrichtungswechsel lässt sich aber nur schwer verhindern. Eine entsprechende Ankerwache ist bei drehenden Winden zu empfehlen.<br />
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Für die waagerechte Zugkomponente ist die Ankerkette verantwortlich. Durch das hohe Gewicht der Kette bleibt ihr Ende bei mäßigem Zug auf dem Grund liegen. Besonders bei stärkeren Winden muss genug Kette ausgebracht worden sein, damit die Kraft aus der Ankerkette möglichst parallel zum Meeresboden oder mit einem sehr kleinen Winkel am Anker ansetzt. Eine ausreichende Länge der Ankerkette ist somit ein wichtiger Sicherheitsaspekt (s.u.).<br />
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'''Ankergewicht:'''<br />
Wieviel Anker braucht das Boot? Nach einer Faustregel gilt für den CQR: Länge des Bootes in Fuß = Gewicht des Ankers in (engl.) Pfund. Demnach wäre für ein 40 ft. Boot ein 40lbs. Anker ausreichend (1lbs=0,45..kg). Dem widerspricht allerdings, dass die Haltekraft eines Ankers nur ungefähr proportional mit dem Gewicht des Ankers anwächst, während die Windlast deutlich stärker mit der Länge des Bootes anwächst. <br />
Abhängig vom Wirkprinzip sind die Herstellerempfehlungen sehr unterschiedlich. Plattenanker können eher leichter sein, Stockanker dagegen sehr viel schwerer.<br />
Beim beliebten Bügelanker wird gar nicht die Bootslänge zugrundegelegt, sondern das Gewicht des Bootes.<br />
Generell hält der Anker natürlich umso besser, je schwerer er ist. Da die Tendenz zu immer größeren Booten ungebrochen ist, kommt man für das Ankergewicht schnell in einen Bereich, in dem man den Anker nicht mehr ohne weiteres von Muskelkraft ohne Hilfsmittel bewegen kann.<br />
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== Länge der Ankerkette ==<br />
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Zur erforderlichen Länge der Ankerkette gibt es sehr unterschiedliche Hinweise. Einige Lehrbücher enthalten Hinweise auf sehr kurze Längen der Ankerkette (z.B. 3-5-fache Wassertiefe), die ursprünglich eher auf große Schiffe und tiefe Ankergründe bezogen zu sein scheinen. Diese sind nach Meinung und Erfahrung vieler Skipper auf Yachten in der Praxis nicht oder nur bei sehr schwachen Winden ausreichend. Bei der Berücksichtigung von stärkeren Winden und möglichen Böen werden deshalb meist deutlich höhere Faktoren und andere Methoden zur Bestimmung der Länge der Ankerkette empfohlen. <br />
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Die Zugkräfte vom Schiff werden über die ggf. gestreckte Kette auf den Anker im Meeresboden übertragen. Dabei können folgende wichtige '''Einflüsse auf die Kräfte''' genannt werden, '''die am Anker wirken''' und Auswirkungen auf seinen Halt im Meeresgrund haben. Die Entscheidung für einen Ankerplatz sollte neben der Situation vor Ort und der Länge der Ankerkette diese Faktoren für die wirkenden Kräfte berücksichtigen:<br />
<br />
* '''Windgeschwindigkeit:''' Die Kräfte durch den Widerstand des Schiffs im Wind nehmen im Prinzip mit steigender Windgeschwindigkeit quadratisch zu. Bei doppelter Windgeschwindigkeit sollte mit einer vierfachen Kraft gerechnet werden.<br />
* '''Böen:''' Böen können in wenigen Sekunden sehr viel Energie auf das Boot übertragen, welche irgendwo absorbiert werden muss. Sei es durch ein weiteres Durchsetzen der Kette oder eine weitere Dehnung der Trosse / Ankerstropp / Hahnepot. <br />
* '''Strömung:''' Die Strömung und ggf. auch wechselnde Tiedenströme wirken durch den Widerstand des Schiffs im Wasser als zusätzliche Kraft auf das Schiff. Im Prinzip addieren sich die Kraftvektoren. Für Segeljachten ergibt sich aus einem Knoten Strömungsgeschwindigkeit schätzungsweise oft eine ähnliche Kraft wie aus einer Windstärke. <br />
[[Datei:Winkel_Ankerschaft_Meeresgrund_klein.jpg|mini|513px|Die Haltekraft des Ankers bei Belastung ist Abhängig vom Winkel zwischen Ankerschaft und Meeresgrund]]<br />
* '''Zugwinkel am Anker:''' 1. Die '''Tiefe vom Bug''' zum Anker und 2. die '''Länge der Ankerkette''' und 3. der '''Verlauf des Meeresgrunds''' bestimmen, in welchem vertikalen Winkel die Kräfte auf den Anker wirken. Im Prinzip ist die Haltekraft bei einem parallelen Verlauf der Ankerkette zum Meersboden am größten. Bei zunehmender Kraft und gestreckter Kette stellt sich ein Winkel ein abhängig von der Tiefe vom Bug zum Anker und der Länge der Ankerkette. Je größer der Winkel zwischen Ankerschaft und Meeresboden wird, desto geringer ist die Haltekraft des Ankers und desto eher droht er aus dem Grund zu brechen. Schon kleine Winkel von ca. 10 Grad veringern die Haltekraft deutlich um ca. 30 % (siehe [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_DE.pdf Winkel und Haltekraft bei horizontalem Meeresgrund]). Zusätzlich muss ein [http://www.nautisches-lexikon.de/b_seem/ankermanoever/c.html#grundverlauf abfallender Meersgrund] in seinem schrägen Verlauf mit berücksichtigt werden. Nahe am Ufer kann man mit Leinen zum Land ankern, um einen ansteigenenden Grundverlauf für sich nutzen zu können. Der Anker sollte dazu möglichst in tieferem Wasser liegen als das Schiff, nie in deutlich flacherem. Für einen minimalen Zugwinkel in alle Richtungen liegt er am besten in einer kleinen Senke oder auf einer Flachstelle des Meeresbodens, jedoch nicht auf einer Erhebung. <br />
* '''Länge des Schiffs:''' Die Kraftspitzen, die vom Bug auf die Ankerkette übertragen werden, hängen bei Seegang und Schwojen ganz wesentlich vom Abstand zwischen dem Bug und der vertikalen und horizontalen Drehachse des Schiffs ab. Dieser Abstand wirkt bei gespannter Kette als Hebel an der Ankerkette. Bei einem Abstand zwischen Bug und Kiel von ca. 40 % der Schiffslänge ergibt sich für eine Ankerkette von mindestens doppelter Schiffslänge ein Hebel des Schiffrumpfs von 1:5 an der gespannten Kette. Ab vierfacher Schiffslänge betägt der Hebel nur noch 1:10 und zusätzlich zum Anker gewinnt die Kette bei leichtem Durchhängen durch ihre eigene Masse eine geringe dämpfende Wirkung. <br />
* '''Geschwindigkeit und Masse des Schiffs:''' Beim Einfahren in die Ankerkette und Abbremsen einer Bewegung des Schiffs bestimmen die Geschwindigkeit der Bewegung und die Masse des Schiffs aufgrund ihrer Trägheit die Kraft, die auf die Ankerkette wirkt. Die Geschwindigkeit hat hierbei den größten (quadartischen) Einfluss: Bewegungsenergie = 1/2 x Masse x Geschwindigkeit². Deshalb sollt ruckartiges Steifkommen und schnelles "Surfen" an der Ankerkette durch Stabilisierung im Wind und in den Wellen möglichst unterbunden werden. <br />
<br />
* '''Seegang:''' Bei hohem Seegang am Ankerplatz und je nach Wirkung auf den Schiffsrumpf kann nach einer Aufwärtsbewegungen die Ankerkette sehr plötzlich steifkommen, das Schiff mit hohen Kraftspitzen in die Kette einrucken und den Anker nach oben ausreißen. In der Aufwärtsbewegung des Schiffs vergrößert sich gleichzeitig der Winkel am Anker. Kräftige vertikale Bewegungen stellen deshalb eine besonders große Gefahr für den Halt des Ankers dar. Der Seegang kann im Prinzip nur durch die Wahl des Ankerplatzes klein gehalten werden (siehe Hinweise zum [[#Ankerplatz]]). <br />
* '''Schwojen:''' Das Schwojen und die daraus entstehenden Kraftspitzen beim Abbremsen und Einfahren in die Ankerkette sollten möglichst klein gehalten werden. Die Tendenz zum Schwojen hängt von vielen Faktoren wie der Position des Masts, der Bauform des Kiels und des Schiffs ab. Schwojen lässt sich verringern, in dem der Windwiderstand auf dem Vorschiff verkleinert wird, z.B. durch Abnehmen einer Rollgenua. Außerdem sollte das Schiff achtern im Wasser durch ein festgestelltes Ruder stabilisiert werden. Bei Bedarf kann auch eine kleine achterliche Tuchfläche den Bug im Wind stabilisieren. <br />
* '''Elastizität''' der Verbindung vom Bug zum Anker: Eine straffe Kette, wie sie insbesondere beim Ankern in sehr flachem Wasser bei Böen oder Schwell sehr schnell auftritt, hat nur eine sehr geringe Elastizität. Kraftspitzen vom Bug übertragen sich deshalb sehr direkt auf den Anker. Eine zusätzliche Ankertrosse oder ein langer Ankerstropp / Hahnepot zwischen Bug und Ankerkette kann durch ihre Elastizität einen substantiellen Teil der dynamischen Kräfte und ihre Energie aufnehmen und dadurch die Kraftspitzen die am Anker wirken deutlich verringern. Die Minderung der Kraftspitzen in einer Ankertrosse kann besonders bei stürmischem Wind oder starker Bewegung des Schiffs durch Seegang oder Schwojen wichtig werden. Hierzu wird eine [https://www.ibn-online.de/artikel/2046/Radolfzell-Sicher-fest Trosse mit hoher Dehnngsfähigkeit] aus Polyamid oder geschlagenem Polyester zwischen dem Ende der Ankerkette und dem Bug des Schiffs eingesetzt. Die Möglichkeit zur Energieaufnahme wächst entsprechend der Dehnungsfähigkeit mit zunehmender Länge. Für Ankersituationen mit starkem Seegang und stürmischem Wind sollten effektive Trossenlängen von zumindest 15 bis 20 m hinzugefügt werden, um eine deutliche Elastizität zu erzielen. Diese elastische Länge kann auch erreicht werden, indem die Trosse über den Bugbeschlag weiter über Deck zu einer Mittschiffsklampe geführt wird. Wichtig ist dabei, die Trosse am Bugbeschlag und allen möglichen Scheuerstellen z.B. mit einem Stück Schlauch gegen Durchscheuern zu schützen. <br />
<br />
In der Praxis ist meist eine einfache '''Faustformel zur Einschätzung einer minimalen Länge der Ankerkette''' hilfreich. Für typische Segelyachten kann eine erste Orientierung aus dem Produkt aus der ''' Tiefe ab Bug zum Anker (m) x maximaler Windstärke inklusive möglicher Böen (Bft) ''' abgeleitet werden. Dadurch werden 1. der Winkel am Anker hinsichtlich der Haltekraft und 2. die Windgeschwindigkeit als Quelle der Energie als zwei wichtige Faktoren berücksichtigt. Als Optimum und gerade noch ausreichend für Starkwindböen bis Windstärke 7 wird zunächst eine Länge der Ankerkette entsprechend der 7-fache Tiefe ab Bug eingeschätzt. Hierbei ist allerdings ein ungünstiger abfallender Verlauf des Meeresgrundes zustäzlich zu berücksichtigen, da sich der Winkel am Anker dadurch erhöhen und die Haltekraft abnehmen kann.<br />
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Zusätzlich zu der einfachen Faustformel sollte für die Windstärke der '''Faktor 5 und die doppelte Schiffslänge (m) als Minimum''' berücksichtigt werden, um die Hebelkräfte des Schiffsrumpfs zu begrenzen.<br />
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Kommentar: Diese Faustregeln widersprechen weiten Teilen des Textes hier. Es ist gut, wenn die Faustformel die Windstärke berücksichtigt, aber die benötigte minimale Kettenlänge ist nicht linear in der Wassertiefe und daher sind alle Formeln mit Vielfachen der Wassertiefe eher falsch als richtig. Zumindest können sie nicht für tiefe und flache Ankerplätze gleichermaßen gelten. Dies kann etwas verbessert werden, wenn man in diesen Formeln die Wassertiefe durch (Wassertiefe + Bootslänge)/2 ersetzt. Zudem gehen die Schwere der Kette oder irgendwelche anderen Eigenschaften des Bootes nicht in diese Formeln ein. Wenn ich z.B. statt einer 8 mm Kette eine 12 mm Kette verwenden würde, dann könnte die Kette um die 30% kürzer sein und würde immer noch waagerecht am Anker angreifen. Kommentar Ende. <br />
<br />
Die anfängliche Einschätzung einer minimalen Länge der Ankerkette kann grafisch in Bezug auf Tiefe, Windstärke, Winkel, relative Haltekraft des Ankers und die Länge der Ankerkette dargestellt werden, hier als '''Beispiel für eine 15 m Segelyacht''': [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_DE.pdf Hinweise zur Länge der Ankerkette], auch auf Englisch [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_EN.pdf Notes on length of anchor chain]. <br />
<br />
Bei stürmischen Windböen sollten zur Steigerung der Haltekraft längere Ankerketten und zusätzliche Maßnahmen zur Begrenzung der Kraftspitzen am Anker durch [https://www.segeln-kurs270.de/content/Technik/Anker/Anker.html zusätzlichen Einsatz einer elastischen Ankertrosse] genutzt werden. Denn tatsächlich steigt die Windenergie sogar quadratisch mit der Windgeschwindigkeit und zunehmender Seegang und Schwojen können zu kritischen Kraftspitzen führen. [https://www.sfv-strongbow.com/images/Toernberater/MathAnkern.pdf Mathematik des Ankerns und Nutzung einer elastischen Trosse] [https://trimaran-san.de/die-kettenkurve-oder-wie-ein-mathematiker-ankert/ Die Kettenkurve - oder wie ein Mathematiker ankert].<br />
<br />
Erst bei sehr langen Ankerketten, z.B. ab der vierfachen Schiffslänge, gewinnt das Eigengewicht der Kette und ihr Durchhängen auf dem Weg vom Bug zum Anker auch bei höheren Kräften eine leicht dämpfende Wirkung. Solange die Kette nicht gestreckt wird, bleibt die Haltekraft am Anker vollständiger erhalten, so dass für sehr lange Ankerketten etwas geringe Faktoren zur Bestimmung der Länge angesetzt werden können. <br />
<br />
Der tatsächliche Halt des Ankers im Ankergrund sollte jedoch immer unter Berücksichtigung weiterer Einflüsse in der konkreten Situation vor Ort, insbesondere für den speziellen Anker und Meersgrund bewertet und möglichst auch durch Belastung mit den zu erwartenden maximalen Kräften getestet werden.<br />
<br />
Regeln, die sich ausschließlich auf die Wassertiefe beziehen, begrenzen zwar den Winkel zum Anker, vernachlässigen dabei aber wesentliche Faktoren, die beim Ankern in geringen Wassertiefen mit kleineren Schiffen und Yachten Bedeutung haben: 1. den zuätzlichen Abstand vom Bug zur Wasseroberfläche, 2. den grundlegenden und quadratisch zunehmenden Einfluss der Windgeschwindigkeit auf die wirkenden Kräfte, 3. die Größe des Schiffs, seine Masse und die wirksamen Hebel.<br />
<br />
Wie relevant dynamische Effekte für das Boot sind hängt stark von dessen Konstruktion ab. Je schwerer ein Boot im Verhältnis zu seiner Windangriffsfläche ist, desto weniger ist es von durch Böen verursachte dynamische Effekte betroffen. Das gleiche gilt für das Verhältnis von Gewicht zu Unterwasserschiffangriffsfläche bzgl. Schwell. Aus diesem Grund sind moderne Yachten und insbesondere Mehrrümpfer von den dynamischen Effekten deutlich stärker betroffen als schwere konventionelle Verdränger. <br />
<br />
Es gibt inzwischen einige gute Online Rechner, dies es einem erlauben, die am Anker auftretende dynamische Spitzenlast und die minimal benötigte Kettenlänge abzuschätzen. Erwähnt seien hier die beiden Rechner http://svamanda.dk/anchor/intro und http://www.anchorchaincalculator.com . Beide beruhen auf dem gleichen mathematisch-physikalischen Energiebilanz Model, welches im Grunde eine Erweiterung des von Harald Melwisch verwendeten Models ist.<br />
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== Ankermanöver ==<br />
<br />
;1. Anker klar machen und Crew einweisen: Ein oder zwei Crewmitglieder gehen nach vorn an den Anker. Sie lösen den Anker, so dass er frei hängen kann. Auf Kommando lassen sie den Anker bis zum Grund fallen und fieren anschließend die Kette auf, dass sie möglichst gerade zum Liegen kommt. Sie müssen die Kettenlänge abschätzen und Bescheid geben, wenn hinreichend Kette gegeben wurde. <br />
<br />
Wenn die Kette über Markierungen verfügt, sollen Sie die Länge anhand der Länge zählen und nicht nur schätzen. Übliche Markierungen sind direkt am Anker 1 mtr, ab 5 mtr werden 2,5 mtr markiert, ab 10-20 mtr werden dann 5 mtr markiert. Ist Ihre Kette länger als 50 mtr, finden Sie alle 10 - 25 mtr Markierungen, je nach Schiffsbetrieb. <br />
<br />
Der Rudergänger teilt ihnen die aktuelle Wassertiefe und die notwendige [[#Länge der Ankerkette]] mit. Die Grundregel lautet: "Je mehr Kette, desto besser". In Tidengewässern sollte der maximale Tiedenhub zur Bestimmung der nötigen Länge der Ankerkette genutzt werden und mehr Kette bei grossem Tidenhub und Gezeitenströmungen vorgesehen werden. <br />
<br />
;2. Ankerplatz erkunden: Es empfiehlt sich, den möglichen Schwojkreis vor dem Ankermanöver mit Blick auf das Echolot abzufahren, um sicherzugehen, dass rund um den Ankerpunkt die Wassertiefe hinreichend ist. So kann man sichergehen, dass das Boot auch einen 360°-Kreis um den Anker drehen kann, ohne zu stranden. <br />
<br />
;3. Anker fallen lassen: der Ankermann signalisiert guten Ankergrund, der Rudergänger stoppt das Schiff in den Wind auf. Wenn das Schiff steht (oder leicht rückwärts läuft), gibt er das Kommando "Fallen Anker". Er teilt dem Ankermann auch die Wassertiefe mit, damit dieser weiß, wieviel Kette er geben soll. Fallen Anker kann man gut steuern, indem die Kette aus der Bremse des Spills gefahren wird. Also nicht die Kette elektrisch wegfieren (Batteriekapa, Motorbelastung etc) sondern kontrolliert aus der Bremse.<br />
<br />
Am Ende sollte der Anker auch wirklich im Mittelpunkt des zuvor abgefahrenen Schwojkreises zum Fassen kommen. Das regelt der Ankermann, indem er den Rudergänger anweist, wo er den Mittelpunkt notiert hat und vermutet.<br />
<br />
;4. Anker ausbringen: [[#Länge der Ankerkette]] mindestens '''5-fache Tiefe ab Bug zum Anker !''' <br /> Boot rückwärts laufen lassen (bei Bedarf Maschine rückwärts einkuppeln), die Kette wird kontinuierlich nachgegeben. Ggf. Kettenlauf stoppen und die Kette etwas straffen lassen. Ziel ist es, sie möglichst gerade auszulegen. '''Achtung:''' Das Boot darf keine große Geschwindigkeit beim Rückwärtsfahren erreichen! Wenn dann der Anker plötzlich faßt, hat sich schon so mancher die Winsch aus dem Deck geholt!<br />
<br />
;5. Anker kontrollieren / einfahren: ist die notwendige Kettenlänge ausgebracht, muss der Ankerhalt kontrolliert werden. In der Regel reicht es, mit eingekuppeltem Rückwärtsgang im Leerlauf die Ankerkette anzuspannen und über Peilung zweier Objekte an Land den Sitz des Ankers sicherzustellen (siehe [[#Ankerwache]], bzw. Ankerpeilung). Besser noch ist es, die Maschinenleistung rückwärts zu steigern, sobald die Kette stramm gekommen ist. Der Ankermann fühlt mit dem Schuh an der Kette, ob sich Rucke oder Vibrationen zeigen - dann slippt der Anker. Bei reinem Leerlaufzug kann sich der Anker z.B. in Kraut festhalten, kommt aber bei größerer Last wieder los. Ein eingefahrener Anker gibt ruhigeren Schlaf!<br />
<br />
'''Achtung: '''<br />
* Kette nicht ausrauschen lassen - sie ist im schlimmsten Fall am Ende nicht mit dem Schiff verbunden! Auf möglichst senkrechtes Hochlaufen der Kette zur Winsch achten, sonst springt sie leicht ab, was vor allem auf Charteryachten passieren kann.<br />
* Bei elektrischen Winden aufpassen, dass diese nicht überhitzen. Besser in Schüben arbeiten<br />
* Bei elektrischen Ankerwinschen die Kette beim Anker aufholen im Kettenkasten in Kreisen legen. Wenn sich ein unkontrollierten Haufen bildet kann die Kette von der Winsch springen und unkontrolliert ausrauschen. <br />
<br />
Die Kette im Ankerkasten am Besten mit einer Stange (z.B. dem Handgriff für die Winsch) im Kasten ordnen, niemals mit der Hand, da erhebliche Verletzungsgefahr.<br />
<br />
Rauscht die Kette aus, kann es helfen, mit dem Fuß vorsichtig von oben die Kette leicht anzutippen, damit diese wieder in die Winsch einrastet. Im Zweifel die Kette aber ausrauschen lassen. Das Ankermanöver niemals Barfuß durchführen.<br />
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'''Tipps:'''<br />
* Der Ankermann sieht den Grund am besten. Wenn der Boden stellenweise Steine oder Bewuchs aufweist, kann er Bescheid geben, wenn die aktuelle Stelle frei ist<br />
* Je mehr Kette man ausbringt, umso besser ist der Halt des Ankers. Bei geringen Kräften, ausreichend schwerer und durchhängender Ankerkette führt ihr Gewicht zunächst zu einem horizontalen Angreifen der Kräfte am Ankerstock. Der Anker reißt dann nicht so schnell aus.<br />
[KOMMENTAR: Der Halt des Ankers ist durch den Untergrund bestimmt auf den er fällt. Die Länge der anschließend ausgebrachten Kette ist davon erst mal unabhängig. Es dauert nur länger, bis das Boot auf Drift geht, da die Kette bei großer ausgebrachter Länge ein entsprechendes Gewicht hat, bis der Anker dann, wenn er nicht hält, über den Grund zieht. --> Trügerische Sicherheit: viel hilft nicht immer viel!] <br />
<br />
* Um sicher zu gehen, wie der Anker liegt und ob er sich gut eingegraben hat, sollte der Anker abgetaucht oder mit einem Sichtkasten oder ähnlichem überprüft werden.<br />
* Die Ankerkette sollte beim Auslegen in gerader Linie gelegt werden. Bei zuviel Kette am gleichen Ort kann ein Kettenwuhling entstehen.<br />
* Beim Einfahren des Ankers kann der Ankermann mit dem Schuh an der Kette fühlen, ob die Kette ruckt (wegen erheblicher Kräfte und Verletzungsgefahr nicht mit der Hand und nicht barfuß). Hierzu wird die stehende Kette mit der Schuhsole leicht von oben berührt. Schleift der Anker über den Grund, sind entsprechende Vibrationen bzw. ein Rucken zu spüren.<br />
* Die Ankerwinsch ist ''nicht geeignet'', den Zug der Kette aufzunehmen. Sie muss mit einem Kettenstopper entlastet werden. Dafür gibt es spezielle Kettenklauen, die ausserbord über die Kette geschoben und die Leinen durch die Bugklüse geführt an der Vorschiffklampe belegt werden. Ersatzweise hilft auch ein durch die Kette gezogener Festmacher oder eine Leine mit Stopperstek (achtung: geringere Zugfestigkeit bei dünnem Material!). Dadurch werden gleichzeitig störende Kettengeräusche reduziert. . Durch eine leicht asymmetrische Ausrichtung des Boots zur Kette läßt sich mitunter auch das Schwojen reduzieren. Dazu befestigt man einen Festmacher mitttels Stopperstek an der Kette und führt die Leine über die mittlere oder hintere Klüse auf eine Klampe.<br />
* Manche Ankertypen graben sich besser ein, wenn bei "Fallen Anker" leichte Fahrt rückwärts gemacht wird. Sie "fliegen" dann mit der Flunke nach unten dem Boden zu. Zu hohe Fahrt kann aber auch im Gegenteil das Eingraben verhindern, weil der Anker über den Grund "hüpft".<br />
*In solchen Fällen hilft nur ein Gewichtsanker oder ein Leichtanker (Stockanker, Bruceanker, Bügelanker, Plattenanker, Fortressanker. Es gibt noch sndere Typen).<br />
* Viele Ankerwinden verfügen über eine Kupplung, die es erlaubt, auch bei defekter Elektrik den Anker fallen zu lassen. Da diese Kupplung mitunter zum Festbacken neigt, empfiehlt es sich, die Ankerwinsch regelmässig zu warten und die Kupplung immer mal wieder zu lösen.<br />
* Sollte ein Anker im Sturm stark belastet werden, so daß die Gefahr des Ausbrechens des Ankers befürchtet wird, kann man ihn auch entlasten, indem man die Maschine mitlaufen läßt. Hierbei sollte man sich darauf beschränken, lediglich den Gang einzulegen und mit niedriger Drehzahl zu fahren. Eine Erhöhung der Drehzahl benötigt nur mehr Sprit, was die Laufdauer reduziert und bietet mitunter sogar weniger Effekt, weil die Schraube ihre Traktion im Wasser verliert - "die Schraube strudelt nur noch".<br />
<br />
== Trippleine und Ankerboje ==<br />
[[Bild:Trippleine_393.gif|thumb|right|300px|Die Trippleine]]<br />
* Generell sollte man immer eine '''Trippleine''' am Anker befestigen. Dies gilt insbesondere, wenn die Gefahr besteht, dass der Anker sich in fremden Murings verhakt, der Ankergrund unrein ist oder über Felsspalten verfügt. Dies umso mehr, wenn die Wassertemperaturen einen Taucheinsatz zur Bergung des Ankers aufwendig erscheinen lassen. Die Tripleine wird am entgegengesetzten Ende zum Kettenschäkel am Ankerstock befestigt, um den Anker notfalls quasi rückwärts auf dem Grund zu ziehen. Meist existiert eine entsprechende, eigene Öse. Die Trippleine sollte möglichst wenig Auftrieb haben und massiv genug sein, um einen Anker zu hieven. <br />
* Nach Lehrbüchern und Zubehörhandel wird die Trippleine an einer eigenen Markierungsboje befestigt. Eine kleine '''Ankerboje''' mit geringem Auftrieb und flexibler Länge der Trippleine kann aus einer PET-Flasche selbst hergestellt werden ([https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Ankerboje.pdf Kleine Ankerboje, Anleitung als PDF]). Eine kleine Rolle unterhalb der Ankerboje ermöglicht eine flexible Länge der Trippleine. Mit einem größeren Schäkel als Gewicht ergibt sich die richtige Einstellung der Trippleine auch bei veränderlichen oder nur ungefähr geschätzten Wassertiefen und die Positionierung der Ankerboje direkt über dem Anker. <br />
* In der Praxis hat sich ebenfalls bewährt, daß man die Trippleine einfach parallel zur Ankerkette zum Boot zurückführt und mit ausreichend Lose im Bugbereich befestigt. Auch eine kürzere Trippleine genügt, wenn sie direkt an der Kette mit einem Stopperstek befestigt wird (Länge = doppelte Wassertiefe). Notfalls kann man die Trippleine auch nachträglich tauchend befestigen (aber nicht jeder schafft 10 m Wassertiefe). Wer nicht zu lange ankert, kann mit Hilfe eines Blocks am Anker die Länge der Trippleine vom Boot so aus einstellen, dass die Ankerboje immer über dem Anker schwimmt.<br />
* Der Einsatz einer größeren Ankerboje kann insoferne riskant sein, da sie bei starkem Wind und Welle sie eine zusätzliche nahezu senkrechte nach oben wirkende Kraft am Ankerkopf verursacht und diesen u.U. lösen kann oder fremde Anfänger die Ankerboje mit einer Festmacherboje verwechseln und dann den eigenen Anker losbrechen können. Originaldialog in Kroatien: Neues Schiff: können wir an dieser Boje fest machen? Eigner: Nein, das ist eine Ankerboje! Neues Schiff: Aber wir bleiben nicht lange. Grrrrrrrrrrrrr!<br />
<br />
== Ankerwache ==<br />
[[Image:Ankerpeilung.png|right|thumb|150px|Ankerpeilung - schon eine leichte Positionsänderung führt zu einem deutlichem Auswandern der Peilung]]<br />
Ankerwache ist angebracht bei<br />
* Wechselhaftem Wetter oder erwarteter Wetteränderung<br />
* Schlechtem Ankergrund<br />
* Starkem Wind oder Seegang<br />
* In Tidengewässern zu Zeiten stärksten Stroms und beim Kentern der Tide ein MUSS<br />
<br />
Die Ankerwache dient der Kontrolle des Ankers und der Ankerbedingungen, aber auch der anderen Ankerlieger; Selbst wenn man selbst gewissenhaft ankert, kann es sein, dass andere ins driften kommen und das eigene Schiff gefährden.<br />
<br />
Abhängig von den bestehenden und erwarteten Bedingungen kann die Ankerwache unterschiedlich gestaltet sein. Der typische Fall ist ein regelmäßiger Blick alle 1-2 Stunden auf das Wetter, um zu kontrollieren, ob sich die Windrichtung geändert und ob der Wind zugenommen hat (drehender Wind kann den Anker ausbrechen lassen). Bei starkem Wind kann eine häufige Kontrolle notwendig sein, ob man selbst oder andere ins slippen kommen. Extreme Formen der Ankerwachen können so aussehen, dass die Crew seeklar bereitsteht um ohne Verzögerung den Ankerplatz verlassen zu können.<br />
<br />
Bei viel freiem Raum zu anderen Schiffen und/oder Land kann man die Tiefenwarnung des Lots und die GPS Warneinrichtung bei Positionsabweichung zur Überwachung mitbenutzen. Hier ist eine Übersicht über viele Apps auf Telefonen und Tabletts: [https://trimaran-san.de/anchor-alarm-apps-overview/ Vergleich Ankeralarme]<br />
<br />
== Varianten ==<br />
=== Vermuren ===<br />
Zwei Anker werden V-förmig ausgebracht, um den Schwojkreis zu begrenzen.<br />
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Eine Alternative ist das Anschäkeln des Zweitankers mit einer 5 bis 10 m langen Kette oder Ankertrosse an die Kette des Bugankers nach den ersten 5 bis 10 m. Dabei kann man nach dem Fallenlassen des Bugankers die Kette oder Trosse des Zweitankers anschäkeln und beim weiteren Fieren der Kette des Bugankers den Zweitanker in möglichst großer Entfernung zum Buganker fallenlassen bei gleichzeitig kurzer Kettendistanz zwischen den beiden Ankern. Anders gesagt, sollte die Kette des Zweitanker vor dem Fallenlassen möglichst auf Zug kommen. Danach läßt man noch weitere 5 bis 10 m Kette auslaufen. Die Anker sind dann quasi Y-förmig ausgebracht. Neben einem relativ kleinen Schwojkreis hat man damit eine Konfiguration, die auch bei wechselnden Wind- und Stromrichtungen erhöhten Halt bietet, weil die Anker nicht komplett um 180 Grad verdreht, sondern wechselweise belastet werden.<br />
<br />
Allerdings erhöht diese Konfiguration die Lasten auf beiden Ankern, wodurch die Anker eher ausbrechen. Wenn es keinen zwingenden Grund zum Vermuren gibt (Schwojkreis, kenternder Strom) bietet ein Anker den besseren Halt.<br />
<br />
=== Verkatten ===<br />
Zwei Anker werden an einer einzelnen Ankerleine ausgebracht um die Haltekraft zu erhöhen. Hierzu wird der Zweitanker mit einer Trosse in der Länge der Wassertiefe plus Freibord vor den Hauptanker gehängt, so daß zuerst der Zweitanker im Wasser eintaucht und danach der Hauptanker geworfen wird. Am Grund liegen die beiden Anker in Linie mit dem Abstand der Trosse. Wenn der Hauptanker beim schwojen ausbricht, kann er sich durch den Halt des Zweitankers wieder leichter eingraben, weil die gespannte Trosse den Hauptanker nieder hält.<br />
<br />
=== Ankern mit Landfeste ===<br />
Beim Ankern mit Landfeste soll primär der Schwojkreis reduziert werden, indem das Boot zusätzlich mit einer langen Leine von 40 bis 50 m an Land festgemacht wird. Damit eignet sich diese Methode generell nur für Ankerplätze, bei denen der Grund zum Ufer hin relativ steil ansteigt und dort über geeignete Möglichkeiten zum Festmachen in unmittelbarer Ufernähe verfügt, also Felsbrocken, Spalten für Felshaken, von örtlichen Segelclubs eingelassene Ringe, notfalls auch Bäume. In einer Bucht, in der bereits Boote vor Anker liegen, sollte man sich eher nach deren Ankermethode richten, da ein unterschiedlicher Schwojkreis zu erhöhter Kollisionsgefahr der Ankerlieger untereinander führen kann.<br />
Die Ankermethode selber unterscheidet sich nur geringfügig vom Festmachen im Hafen vor Buganker mit Heckleinen zum Kai. Der Unterschied ist hauptsächlich, daß die Heckleine länger ist und mit dem Beiboot ausgebracht werden muß, weil man meist nicht so dicht ans Ufer fahren kann, daß dort ein Helfer aussteigen kann. Man ankert also zunächst ganz normal mit Buganker und bringt danach die Landfeste aus. <br />
<br />
Die Landfeste kann statt mit dem Beiboot auch unkompliziert von einem Schwimmer ausgebracht werden (Flossen), vor allem eine schwimmende Polypropylen-Leine, oder man nimmt einen Fender als Auftriebshilfe mit. Wenn ein Beiboot und genügend Crew zur Verfügung steht, kann es sich empfehlen, ein Crewmitglied mit der späteren Landfeste schon vor Beginn des Ankermanövers zum Festmachen an Land zu schicken. Das Crewmitglied wartet dann mit der Landfeste im Beiboot und diese kann nach Einfahren des Bugankers zügig am Heck festgemacht werden. Die Gefahr, dass das Boot während des Ausbringens der Landleine vertreibt, wird verringert. Wird die Landfeste direkt an einem Fels befestigt, schützt ein Kettenring um den Fels vor dem Durchscheuern der Leine.<br />
<br />
Nachteil des Ankerns mit Landfeste ist, das das Boot sich anschließend nicht mehr eigenständig in Wind und Strom ausrichten kann. So bietet man etwaigen Seitenwind oder seitlichem Seegang die maximale Angriffsfläche. <br />
<br />
Eine erprobte, aber wenig bekannte, alternative Methode, die dieses Problem umgeht, ist das '''Vermuren mit einer Landfeste'''. Hierbei wird die Landfeste nicht auf einer Heckklampe belegt, sondern ähnlich wie beim [[Ankern#Vermuren | Vermuren]] zweier Anker direkt an der Kette des Bugankers befestigt. Man läßt also den Buganker fallen bis er auf Grund liegt, schäkelt die Landfeste an der Bugankerkette an, gibt die üblichen drei bis fünf Bootslängen an Kette und fiert dabei die Landfeste mit. Anschließend bringt man die Landfeste per Beiboot an Land und holt die Leine gut an, bevor man sie an einem geeigneten Punkt festmacht. Idealerweise verläuft nun die Landfeste über den Seegrund zum Anker samt Vorläufer und bildet somit auch kein Hindernis für andere Boote an der Wasseroberfläche. Insbesondere sorgt diese Methode aber auch für einen flachen Zugwinkel. Die Ankertrosse oder Ankerkette kann anschließend auch wieder etwas verkürzt werden. Der Schwojkreis ist etwas höher als bei der oben beschriebenen Methode, mit Landfeste zu ankern, bietet aber dafür den Vorteil, daß das Boot sich frei im Wind drehen kann und somit die minimale Windangriffsfläche von vorne bietet.<br />
<br />
=== Ankern unter Segel ===<br />
Das Manöver unterscheidet sich kaum vom Ankern unter Maschine, außer daß man das Großsegel stehen läßt und mit dessen Hilfe den Anker eingräbt. Die Vorsegel sollte man möglichst bergen, um ein freies Vordeck zu haben. Danach befestigt man einen Bullenstander an der Baumnock (so dieser nicht sowieso ständig gefahren wird) und führt ihn über einen Block nach achtern auf eine Winsch. Anschließend kreuzt man etwas über dem geplanten Ankerplatz, um ihn zu erkunden und fährt dann einen [[Aufschießer]]. Kurz vor Stillstand läßt man den Anker fallen und gibt langsam Kette. Manche Kielboote, insbesondere Langkieler tendieren dazu, nur wenig Rückwärtsfahrt zu machen und dann sollte man das Großsegel mittels Bullenstander backdrücken. Das Boot wird dann nach achtern abtreiben bis der Anker gefaßt hat.<br />
<br />
Unter Segeln den Anker aufnehmen geht einfach, indem die Segel gesetzt werden, das Boot daher auf den Anker segelt, und die Kette/Leine leicht und schnell eingeholt werden kann. Ausbrechen des Ankers wie üblich durch Welle, sonst durch Krängung oder viel Kraft. Anschliessend einholen, verpacken und den Kurs abstecken. Das geht schnell und leise und stört die Nachbarn nicht. <br />
<br />
Wichtig ist es, daß man einen Ankerplatz wählt, der ausreichend Raum zum Aufkreuzen bietet, um notfalls, also insbesondere bei slippenden Anker unter Segeln Anker auf zu gehen.<br />
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<br />
[[Category:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Manöver]]<br />
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Ankerwache:<br />
Das GPS ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Ankerwache.<br />
Im einfachsten Fall speichert man seine Ankerposition ab und kann mit einem GOTO konstant ermitteln, wie weit man Schwojt oder ob der Anker nicht mehr hält. Das ist besonders im nächtlichen Dusel oder bei aufkommender Nervosität hilfreich.<br />
Viele GPS erlauben auch eine automatische Ankerwachfunktion zu aktivieren. Man kann einen Schwojkreis-Radius eingeben und wird geweckt, wenn das Schiff diesen Bereich verlassen sollte. Das ist bei uns Standard, auch wenn es etwas Strom braucht.<br />
Andreas Dostmann, Tamins Schweiz<br />
<br />
=== Literatur ===<br />
* [https://www.yachtrevue.at/fahrtensegeln/richtig_ankern-3510 Richtig Ankern. Warum die Kettenlänge und Wassertiefe entscheidend sind und manche Lehrmeinung falsch ist. Harald Melwisch in Yachtrevue 5/2011, S. 52ff] und [https://esys.org/esys/anker-FahrlaessigesAnkern.pdf Fahrlässiges Ankern]<br />
* [https://www.cruisersforum.com/forums/f118/calculating-scope-can-be-very-misleading-137516.html Calculating scope can be misleading (angle at anchor incl. Slope of seabed)]<br />
* [https://www.trimaran-san.de/die-kettenkurve-oder-wie-ein-mathematiker-ankert Die Kettenkurve - oder wie ein Mathematiker ankert (Englisch)]<br />
* [https://www.petersmith.net.nz/boat-anchors/catenary Kettenlinie und Längen-Tiefenverhältnis von Ankerketten (Englisch)]<br />
* [http://www.nautisches-lexikon.de/b_seem/ankermanoever/c.html#grundverlauf Winkel bei abfallendem Meersgrund]<br />
* [https://www.sfv-strongbow.com/images/Toernberater/MathAnkern.pdf Mathematik des Ankerns und Nutzung einer elastischen Leine]<br />
* [https://www.ibn-online.de/artikel/2046/Radolfzell-Sicher-fest Trosse mit hoher Dehnungsfähigkeit]<br />
* [https://www.practical-sailor.com/sails-rigging-deckgear/anchor-snubber-shock-load-test Snubbers - elastische Leine zum Reduzieren der Spitzenlast auf Kette und Anker(English)]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Ankern&diff=53751Ankern2023-12-24T18:04:35Z<p>Jo: /* Ankermanöver */Schuh an der Ankerkette, nicht Hand oder Fuß</p>
<hr />
<div>{{NavigationManöver}}<br />
[[Image:Chalki Ankeridylle.jpg|thumb|300px|right|Ankeridylle - Ankerlieger in einer Bucht auf [[Chalki]]]]<br />
'''Ankern''' ist ein wichtiger Bestandteil des Fahrtensegelns. Abgesehen davon, dass in manchen Revieren aufgrund geringer Marina-Dichte oder großen Überfüllung das gelegentliche Ankern unumgänglich ist, kann das Ankern in einer unberührten, einsamen Bucht eines der schönsten Erlebnisse eines Urlaubs werden.<br />
<br />
== Ankerplatz ==<br />
Ein guter Ankerplatz sollte vor allem anderen '''Schutz vor Seegang''' bieten. Dies erfordert eine gute Abdeckung gegen die Windsee und möglichst wenig Schwell aus anderen Richtungen. Hierbei sollten sowohl mögliche Änderungen der Windrichtung als auch die mögliche Umlenkung von Wellen an Kaps, am Eingang einer Bucht oder die mögliche Reflektion von Wellen an steilen Ufern mit bedacht werden; sowie die Bug- und Heckwellen von vorbeifahrenden großen Schiffen oder Fähren. Kräftige vertikale Bewegungen des Schiffs durch hohen Seegang am Ankerplatz stellen eine besonders große Gefahr für den Halt des Ankers dar. Der Seegang kann im Prinzip nur durch die Wahl eines geschützten Ankerplatzes klein gehalten werden. <br />
<br />
Der Ankerplatz sollte einen geeigneten '''Ankergrund''' aufweisen, d.h. vom Grund her so beschaffen sein, dass sich der Anker gut eingraben kann. Guter Halt ist bei festem Sand und bei lehmigem Grund gegeben. Unterwasserbewuchs wie Seegras kann die Haltekraft deutlich reduzieren, weil sich der Anker nicht so gut eingraben kann. Das selbe gilt natürlich für Steine und Felsen. Diese Untergründe sind ohnehin ungeeignet, da hier oft Hänger auftreten. Aus Naturschutzgründen strengstens verboten sind Korallen und auch die Posidonia - Rasen im Mittelmeer sollten geschont werden. Der Ankergrund ist in der Regel in den Seekarten angegeben, geeignete Ankerplätze sind dort oft explizit gekennzeichnet oder in Revierführern beschrieben.<br />
<br />
Die optimale '''Wassertiefe''' ist abhängig von den Faktoren Windstärke, Seegang in Hinblick auf die nötige [[#Länge der Ankerkette]]. 5-10 m haben sich als gut geeignet erwiesen. Bei Seegang muss die Wassertiefe so gewählt werden, dass auch im tiefsten Wellental immer noch "eine Handbreit" Wasser unter dem Kiel bleibt. Bei Tidengewässern ist der Sicherheitsabstand zum Grund immer mit dem niedrigsten Pegel zu rechnen. Für die Bestimmung der benötigten [[#Länge der Ankerkette]] sollte erstens der maximale Pegel und zweitens die maximale Gezeitenströmungen mit berücksichtigt werden.<br />
<br />
'''Wind und Strom''': Es sollte stets bei ablandigem Wind und mit ausreichend Abstand zur Lee-Küste geankert werden. Bricht der Anker mal aus, dann besteht nicht gleich die Gefahr einer Strandung. <br />
Der Wind/Strom sollte nicht zu stark sein, eine gut geschützte Bucht ist einer weit offenen natürlich vorzuziehen. Diese Vorgaben können selbstverständlich nicht immer eingehalten werden.<br />
Vorsicht ist an der Lee-Seite steiler Klippen angebracht: Hier besteht die Gefahr von Fallböen, also plötzlich auftretenden, starken Böen, die von den Klippen herabwehen und im Lee der Klippen u.U. plötzlich die Windrichtung vollständig umkeheren können.<br />
<br />
'''Platz''': Die Ankerbucht muss selbstverständlich über hinreichend Platz verfügen. Zu beachten ist, dass das Schiff sich um 360° um den Anker drehen kann (schwojen). Das muss bei der Wahl des Ankerplatzes mit einbezogen werden, innerhalb des Schwojkreises muss also an jedem Punkt genügend Wassertiefe sein. In Tidengewässern vergrössert sich der Schwojkreis bei fallendem Wasser, bei steigendem Wasser verringert sich die Haltekraft des Ankers (steilerer Kettenwinkel) - also ggf. Kettenlänge anpassen oder Ankerplatz wechseln.<br />
<br />
== Prinzip des Ankers ==<br />
[[Bild:PrinzipPflugscharanker.png|thumb|right|300px|Prinzip eines Pflugscharankers]]<br />
<br />
Auf Yachten geläufige Anker sind Pflugscharanker (auch CQR genannt) oder vergleichbare Anker nach selbem Funktionsprinzip. Diese Anker graben sich ähnlich eines Pflugs in den Grund. Dadurch wird eine optimale Haltekraft im Bezug auf das Ankergewicht erreicht. Inzwischen gibt es noch deutlich bessere Anker der nächsten Generation wie Spade, Rocna, Mantus und Excel, sodass ein QCR nicht mehr empfohlen werden kann. Ein noch besseres Leistungsgewicht haben Delta-Plattenanker, auch Danforth-Anker, für die allerdings die meisten Bughalterungen auf Segelyachten nicht ausgelegt sind. Zudem reissen diese Plattenanker sehr leicht aus, wenn der Wind dreht. Auf großen Schiffen sind sie fast nur noch anzutreffen.<br />
<br />
''Die von historischen Zeichnungen und Symbolen bekannten Stockanker haben im Vergleich dazu meist zwei Flunken, von denen sich jeweils nur einer eingraben kann. Damit erreicht man nur die halbe Effizienz im Vergleich zu einem Pflugscharanker, dafür kann man ihn aber auch auf steinigen und bewachsenen Grund einsetzen.''<br />
<br />
Das Funktionsprinzip von Pflugscharankern hat jedoch auch zur Folge, dass die Zugkraft aus einer bestimmten Richtung, waagerecht angreifen muss. Eine senkrechte Zugrichtung oder eine Zugrichtung aus der falschen Richtung kann den Anker ausbrechen lassen. Eine plötzliche Winddrehung kann die Ursache für einen Zug aus der falschen Richtung sein. Zwar hilft auch hier die Kette, ein plötzlichen Zugrichtungswechsel lässt sich aber nur schwer verhindern. Eine entsprechende Ankerwache ist bei drehenden Winden zu empfehlen.<br />
<br />
Für die waagerechte Zugkomponente ist die Ankerkette verantwortlich. Durch das hohe Gewicht der Kette bleibt ihr Ende bei mäßigem Zug auf dem Grund liegen. Besonders bei stärkeren Winden muss genug Kette ausgebracht worden sein, damit die Kraft aus der Ankerkette möglichst parallel zum Meeresboden oder mit einem sehr kleinen Winkel am Anker ansetzt. Eine ausreichende Länge der Ankerkette ist somit ein wichtiger Sicherheitsaspekt (s.u.).<br />
<br />
'''Ankergewicht:'''<br />
Wieviel Anker braucht das Boot? Nach einer Faustregel gilt für den CQR: Länge des Bootes in Fuß = Gewicht des Ankers in (engl.) Pfund. Demnach wäre für ein 40 ft. Boot ein 40lbs. Anker ausreichend (1lbs=0,45..kg). Dem widerspricht allerdings, dass die Haltekraft eines Ankers nur ungefähr proportional mit dem Gewicht des Ankers anwächst, während die Windlast deutlich stärker mit der Länge des Bootes anwächst. <br />
Abhängig vom Wirkprinzip sind die Herstellerempfehlungen sehr unterschiedlich. Plattenanker können eher leichter sein, Stockanker dagegen sehr viel schwerer.<br />
Beim beliebten Bügelanker wird gar nicht die Bootslänge zugrundegelegt, sondern das Gewicht des Bootes.<br />
Generell hält der Anker natürlich umso besser, je schwerer er ist. Da die Tendenz zu immer größeren Booten ungebrochen ist, kommt man für das Ankergewicht schnell in einen Bereich, in dem man den Anker nicht mehr ohne weiteres von Muskelkraft ohne Hilfsmittel bewegen kann.<br />
<br />
== Länge der Ankerkette ==<br />
<br />
Zur erforderlichen Länge der Ankerkette gibt es sehr unterschiedliche Hinweise. Einige Lehrbücher enthalten Hinweise auf sehr kurze Längen der Ankerkette (z.B. 3-5-fache Wassertiefe), die ursprünglich eher auf große Schiffe und tiefe Ankergründe bezogen zu sein scheinen. Diese sind nach Meinung und Erfahrung vieler Skipper auf Yachten in der Praxis nicht oder nur bei sehr schwachen Winden ausreichend. Bei der Berücksichtigung von stärkeren Winden und möglichen Böen werden deshalb meist deutlich höhere Faktoren und andere Methoden zur Bestimmung der Länge der Ankerkette empfohlen. <br />
<br />
Die Zugkräfte vom Schiff werden über die ggf. gestreckte Kette auf den Anker im Meeresboden übertragen. Dabei können folgende wichtige '''Einflüsse auf die Kräfte''' genannt werden, '''die am Anker wirken''' und Auswirkungen auf seinen Halt im Meeresgrund haben. Die Entscheidung für einen Ankerplatz sollte neben der Situation vor Ort und der Länge der Ankerkette diese Faktoren für die wirkenden Kräfte berücksichtigen:<br />
<br />
* '''Windgeschwindigkeit:''' Die Kräfte durch den Widerstand des Schiffs im Wind nehmen im Prinzip mit steigender Windgeschwindigkeit quadratisch zu. Bei doppelter Windgeschwindigkeit sollte mit einer vierfachen Kraft gerechnet werden.<br />
* '''Böen:''' Böen können in wenigen Sekunden sehr viel Energie auf das Boot übertragen, welche irgendwo absorbiert werden muss. Sei es durch ein weiteres Durchsetzen der Kette oder eine weitere Dehnung der Trosse / Ankerstropp / Hahnepot. <br />
* '''Strömung:''' Die Strömung und ggf. auch wechselnde Tiedenströme wirken durch den Widerstand des Schiffs im Wasser als zusätzliche Kraft auf das Schiff. Im Prinzip addieren sich die Kraftvektoren. Für Segeljachten ergibt sich aus einem Knoten Strömungsgeschwindigkeit schätzungsweise oft eine ähnliche Kraft wie aus einer Windstärke. <br />
[[Datei:Winkel_Ankerschaft_Meeresgrund_klein.jpg|mini|513px|Die Haltekraft des Ankers bei Belastung ist Abhängig vom Winkel zwischen Ankerschaft und Meeresgrund]]<br />
* '''Zugwinkel am Anker:''' 1. Die '''Tiefe vom Bug''' zum Anker und 2. die '''Länge der Ankerkette''' und 3. der '''Verlauf des Meeresgrunds''' bestimmen, in welchem vertikalen Winkel die Kräfte auf den Anker wirken. Im Prinzip ist die Haltekraft bei einem parallelen Verlauf der Ankerkette zum Meersboden am größten. Bei zunehmender Kraft und gestreckter Kette stellt sich ein Winkel ein abhängig von der Tiefe vom Bug zum Anker und der Länge der Ankerkette. Je größer der Winkel zwischen Ankerschaft und Meeresboden wird, desto geringer ist die Haltekraft des Ankers und desto eher droht er aus dem Grund zu brechen. Schon kleine Winkel von ca. 10 Grad veringern die Haltekraft deutlich um ca. 30 % (siehe [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_DE.pdf Winkel und Haltekraft bei horizontalem Meeresgrund]). Zusätzlich muss ein [http://www.nautisches-lexikon.de/b_seem/ankermanoever/c.html#grundverlauf abfallender Meersgrund] in seinem schrägen Verlauf mit berücksichtigt werden. Nahe am Ufer kann man mit Leinen zum Land ankern, um einen ansteigenenden Grundverlauf für sich nutzen zu können. Der Anker sollte dazu möglichst in tieferem Wasser liegen als das Schiff, nie in deutlich flacherem. Für einen minimalen Zugwinkel in alle Richtungen liegt er am besten in einer kleinen Senke oder auf einer Flachstelle des Meeresbodens, jedoch nicht auf einer Erhebung. <br />
* '''Länge des Schiffs:''' Die Kraftspitzen, die vom Bug auf die Ankerkette übertragen werden, hängen bei Seegang und Schwojen ganz wesentlich vom Abstand zwischen dem Bug und der vertikalen und horizontalen Drehachse des Schiffs ab. Dieser Abstand wirkt bei gespannter Kette als Hebel an der Ankerkette. Bei einem Abstand zwischen Bug und Kiel von ca. 40 % der Schiffslänge ergibt sich für eine Ankerkette von mindestens doppelter Schiffslänge ein Hebel des Schiffrumpfs von 1:5 an der gespannten Kette. Ab vierfacher Schiffslänge betägt der Hebel nur noch 1:10 und zusätzlich zum Anker gewinnt die Kette bei leichtem Durchhängen durch ihre eigene Masse eine geringe dämpfende Wirkung. <br />
* '''Geschwindigkeit und Masse des Schiffs:''' Beim Einfahren in die Ankerkette und Abbremsen einer Bewegung des Schiffs bestimmen die Geschwindigkeit der Bewegung und die Masse des Schiffs aufgrund ihrer Trägheit die Kraft, die auf die Ankerkette wirkt. Die Geschwindigkeit hat hierbei den größten (quadartischen) Einfluss: Bewegungsenergie = 1/2 x Masse x Geschwindigkeit². Deshalb sollt ruckartiges Steifkommen und schnelles "Surfen" an der Ankerkette durch Stabilisierung im Wind und in den Wellen möglichst unterbunden werden. <br />
<br />
* '''Seegang:''' Bei hohem Seegang am Ankerplatz und je nach Wirkung auf den Schiffsrumpf kann nach einer Aufwärtsbewegungen die Ankerkette sehr plötzlich steifkommen, das Schiff mit hohen Kraftspitzen in die Kette einrucken und den Anker nach oben ausreißen. In der Aufwärtsbewegung des Schiffs vergrößert sich gleichzeitig der Winkel am Anker. Kräftige vertikale Bewegungen stellen deshalb eine besonders große Gefahr für den Halt des Ankers dar. Der Seegang kann im Prinzip nur durch die Wahl des Ankerplatzes klein gehalten werden (siehe Hinweise zum [[#Ankerplatz]]). <br />
* '''Schwojen:''' Das Schwojen und die daraus entstehenden Kraftspitzen beim Abbremsen und Einfahren in die Ankerkette sollten möglichst klein gehalten werden. Die Tendenz zum Schwojen hängt von vielen Faktoren wie der Position des Masts, der Bauform des Kiels und des Schiffs ab. Schwojen lässt sich verringern, in dem der Windwiderstand auf dem Vorschiff verkleinert wird, z.B. durch Abnehmen einer Rollgenua. Außerdem sollte das Schiff achtern im Wasser durch ein festgestelltes Ruder stabilisiert werden. Bei Bedarf kann auch eine kleine achterliche Tuchfläche den Bug im Wind stabilisieren. <br />
* '''Elastizität''' der Verbindung vom Bug zum Anker: Eine straffe Kette, wie sie insbesondere beim Ankern in sehr flachem Wasser bei Böen oder Schwell sehr schnell auftritt, hat nur eine sehr geringe Elastizität. Kraftspitzen vom Bug übertragen sich deshalb sehr direkt auf den Anker. Eine zusätzliche Ankertrosse oder ein langer Ankerstropp / Hahnepot zwischen Bug und Ankerkette kann durch ihre Elastizität einen substantiellen Teil der dynamischen Kräfte und ihre Energie aufnehmen und dadurch die Kraftspitzen die am Anker wirken deutlich verringern. Die Minderung der Kraftspitzen in einer Ankertrosse kann besonders bei stürmischem Wind oder starker Bewegung des Schiffs durch Seegang oder Schwojen wichtig werden. Hierzu wird eine [https://www.ibn-online.de/artikel/2046/Radolfzell-Sicher-fest Trosse mit hoher Dehnngsfähigkeit] aus Polyamid oder geschlagenem Polyester zwischen dem Ende der Ankerkette und dem Bug des Schiffs eingesetzt. Die Möglichkeit zur Energieaufnahme wächst entsprechend der Dehnungsfähigkeit mit zunehmender Länge. Für Ankersituationen mit starkem Seegang und stürmischem Wind sollten effektive Trossenlängen von zumindest 15 bis 20 m hinzugefügt werden, um eine deutliche Elastizität zu erzielen. Diese elastische Länge kann auch erreicht werden, indem die Trosse über den Bugbeschlag weiter über Deck zu einer Mittschiffsklampe geführt wird. Wichtig ist dabei, die Trosse am Bugbeschlag und allen möglichen Scheuerstellen z.B. mit einem Stück Schlauch gegen Durchscheuern zu schützen. <br />
<br />
In der Praxis ist meist eine einfache '''Faustformel zur Einschätzung einer minimalen Länge der Ankerkette''' hilfreich. Für typische Segelyachten kann eine erste Orientierung aus dem Produkt aus der ''' Tiefe ab Bug zum Anker (m) x maximaler Windstärke inklusive möglicher Böen (Bft) ''' abgeleitet werden. Dadurch werden 1. der Winkel am Anker hinsichtlich der Haltekraft und 2. die Windgeschwindigkeit als Quelle der Energie als zwei wichtige Faktoren berücksichtigt. Als Optimum und gerade noch ausreichend für Starkwindböen bis Windstärke 7 wird zunächst eine Länge der Ankerkette entsprechend der 7-fache Tiefe ab Bug eingeschätzt. Hierbei ist allerdings ein ungünstiger abfallender Verlauf des Meeresgrundes zustäzlich zu berücksichtigen, da sich der Winkel am Anker dadurch erhöhen und die Haltekraft abnehmen kann.<br />
<br />
Zusätzlich zu der einfachen Faustformel sollte für die Windstärke der '''Faktor 5 und die doppelte Schiffslänge (m) als Minimum''' berücksichtigt werden, um die Hebelkräfte des Schiffsrumpfs zu begrenzen.<br />
<br />
Kommentar: Diese Faustregeln widersprechen weiten Teilen des Textes hier. Es ist gut, wenn die Faustformel die Windstärke berücksichtigt, aber die benötigte minimale Kettenlänge ist nicht linear in der Wassertiefe und daher sind alle Formeln mit Vielfachen der Wassertiefe eher falsch als richtig. Zumindest können sie nicht für tiefe und flache Ankerplätze gleichermaßen gelten. Dies kann etwas verbessert werden, wenn man in diesen Formeln die Wassertiefe durch (Wassertiefe + Bootslänge)/2 ersetzt. Zudem gehen die Schwere der Kette oder irgendwelche anderen Eigenschaften des Bootes nicht in diese Formeln ein. Wenn ich z.B. statt einer 8 mm Kette eine 12 mm Kette verwenden würde, dann könnte die Kette um die 30% kürzer sein und würde immer noch waagerecht am Anker angreifen. Kommentar Ende. <br />
<br />
Die anfängliche Einschätzung einer minimalen Länge der Ankerkette kann grafisch in Bezug auf Tiefe, Windstärke, Winkel, relative Haltekraft des Ankers und die Länge der Ankerkette dargestellt werden, hier als '''Beispiel für eine 15 m Segelyacht''': [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_DE.pdf Hinweise zur Länge der Ankerkette], auch auf Englisch [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_EN.pdf Notes on length of anchor chain]. <br />
<br />
Bei stürmischen Windböen sollten zur Steigerung der Haltekraft längere Ankerketten und zusätzliche Maßnahmen zur Begrenzung der Kraftspitzen am Anker durch [https://www.segeln-kurs270.de/content/Technik/Anker/Anker.html zusätzlichen Einsatz einer elastischen Ankertrosse] genutzt werden. Denn tatsächlich steigt die Windenergie sogar quadratisch mit der Windgeschwindigkeit und zunehmender Seegang und Schwojen können zu kritischen Kraftspitzen führen. [https://www.sfv-strongbow.com/images/Toernberater/MathAnkern.pdf Mathematik des Ankerns und Nutzung einer elastischen Trosse] [https://trimaran-san.de/die-kettenkurve-oder-wie-ein-mathematiker-ankert/ Die Kettenkurve - oder wie ein Mathematiker ankert].<br />
<br />
Erst bei sehr langen Ankerketten, z.B. ab der vierfachen Schiffslänge, gewinnt das Eigengewicht der Kette und ihr Durchhängen auf dem Weg vom Bug zum Anker auch bei höheren Kräften eine leicht dämpfende Wirkung. Solange die Kette nicht gestreckt wird, bleibt die Haltekraft am Anker vollständiger erhalten, so dass für sehr lange Ankerketten etwas geringe Faktoren zur Bestimmung der Länge angesetzt werden können. <br />
<br />
Der tatsächliche Halt des Ankers im Ankergrund sollte jedoch immer unter Berücksichtigung weiterer Einflüsse in der konkreten Situation vor Ort, insbesondere für den speziellen Anker und Meersgrund bewertet und möglichst auch durch Belastung mit den zu erwartenden maximalen Kräften getestet werden.<br />
<br />
Regeln, die sich ausschließlich auf die Wassertiefe beziehen, begrenzen zwar den Winkel zum Anker, vernachlässigen dabei aber wesentliche Faktoren, die beim Ankern in geringen Wassertiefen mit kleineren Schiffen und Yachten Bedeutung haben: 1. den zuätzlichen Abstand vom Bug zur Wasseroberfläche, 2. den grundlegenden und quadratisch zunehmenden Einfluss der Windgeschwindigkeit auf die wirkenden Kräfte, 3. die Größe des Schiffs, seine Masse und die wirksamen Hebel.<br />
<br />
Wie relevant dynamische Effekte für das Boot sind hängt stark von dessen Konstruktion ab. Je schwerer ein Boot im Verhältnis zu seiner Windangriffsfläche ist, desto weniger ist es von durch Böen verursachte dynamische Effekte betroffen. Das gleiche gilt für das Verhältnis von Gewicht zu Unterwasserschiffangriffsfläche bzgl. Schwell. Aus diesem Grund sind moderne Yachten und insbesondere Mehrrümpfer von den dynamischen Effekten deutlich stärker betroffen als schwere konventionelle Verdränger. <br />
<br />
Es gibt inzwischen einige gute Online Rechner, dies es einem erlauben, die am Anker auftretende dynamische Spitzenlast und die minimal benötigte Kettenlänge abzuschätzen. Erwähnt seien hier die beiden Rechner http://svamanda.dk/anchor/intro und http://www.anchorchaincalculator.com . Beide beruhen auf dem gleichen mathematisch-physikalischen Energiebilanz Model, welches im Grunde eine Erweiterung des von Harald Melwisch verwendeten Models ist.<br />
<br />
== Ankermanöver ==<br />
<br />
;1. Anker klar machen und Crew einweisen: Ein oder zwei Crewmitglieder gehen nach vorn an den Anker. Sie lösen den Anker, so dass er frei hängen kann. Auf Kommando lassen sie den Anker bis zum Grund fallen und fieren anschließend die Kette auf, dass sie möglichst gerade zum Liegen kommt. Sie müssen die Kettenlänge abschätzen und Bescheid geben, wenn hinreichend Kette gegeben wurde. <br />
<br />
Wenn die Kette über Markierungen verfügt, sollen Sie die Länge anhand der Länge zählen und nicht nur schätzen. Übliche Markierungen sind direkt am Anker 1 mtr, ab 5 mtr werden 2,5 mtr markiert, ab 10-20 mtr werden dann 5 mtr markiert. Ist Ihre Kette länger als 50 mtr, finden Sie alle 10 - 25 mtr Markierungen, je nach Schiffsbetrieb. <br />
<br />
Der Rudergänger teilt ihnen die aktuelle Wassertiefe und die notwendige [[#Länge der Ankerkette]] mit. Die Grundregel lautet: "Je mehr Kette, desto besser". In Tidengewässern sollte der maximale Tiedenhub zur Bestimmung der nötigen Länge der Ankerkette genutzt werden und mehr Kette bei grossem Tidenhub und Gezeitenströmungen vorgesehen werden. <br />
<br />
;2. Ankerplatz erkunden: Es empfiehlt sich, den möglichen Schwojkreis vor dem Ankermanöver mit Blick auf das Echolot abzufahren, um sicherzugehen, dass rund um den Ankerpunkt die Wassertiefe hinreichend ist. So kann man sichergehen, dass das Boot auch einen 360°-Kreis um den Anker drehen kann, ohne zu stranden. <br />
<br />
;3. Anker fallen lassen: der Ankermann signalisiert guten Ankergrund, der Rudergänger stoppt das Schiff in den Wind auf. Wenn das Schiff steht (oder leicht rückwärts läuft), gibt er das Kommando "Fallen Anker". Er teilt dem Ankermann auch die Wassertiefe mit, damit dieser weiß, wieviel Kette er geben soll. Fallen Anker kann man gut steuern, indem die Kette aus der Bremse des Spills gefahren wird. Also nicht die Kette elektrisch wegfieren (Batteriekapa, Motorbelastung etc) sondern kontrolliert aus der Bremse.<br />
<br />
Am Ende sollte der Anker auch wirklich im Mittelpunkt des zuvor abgefahrenen Schwojkreises zum Fassen kommen. Das regelt der Ankermann, indem er den Rudergänger anweist, wo er den Mittelpunkt notiert hat und vermutet.<br />
<br />
;4. Anker ausbringen: [[#Länge der Ankerkette]] mindestens '''5-fache Tiefe ab Bug zum Anker !''' <br /> Boot rückwärts laufen lassen (bei Bedarf Maschine rückwärts einkuppeln), die Kette wird kontinuierlich nachgegeben. Ggf. Kettenlauf stoppen und die Kette etwas straffen lassen. Ziel ist es, sie möglichst gerade auszulegen. '''Achtung:''' Das Boot darf keine große Geschwindigkeit beim Rückwärtsfahren erreichen! Wenn dann der Anker plötzlich faßt, hat sich schon so mancher die Winsch aus dem Deck geholt!<br />
<br />
;5. Anker kontrollieren / einfahren: ist die notwendige Kettenlänge ausgebracht, muss der Ankerhalt kontrolliert werden. In der Regel reicht es, mit eingekuppeltem Rückwärtsgang im Leerlauf die Ankerkette anzuspannen und über Peilung zweier Objekte an Land den Sitz des Ankers sicherzustellen (siehe [[#Ankerwache]], bzw. Ankerpeilung). Besser noch ist es, die Maschinenleistung rückwärts zu steigern, sobald die Kette stramm gekommen ist. Der Ankermann fühlt mit der Hand oder dem Fuß auf der Kette, ob sich Rucke oder Vibrationen zeigen - dann slippt der Anker. Bei reinem Leerlaufzug kann sich der Anker z.B. in Kraut festhalten, kommt aber bei größerer Last wieder los. Ein eingefahrener Anker gibt ruhigeren Schlaf!<br />
<br />
'''Achtung: '''<br />
* Kette nicht ausrauschen lassen - sie ist im schlimmsten Fall am Ende nicht mit dem Schiff verbunden! Auf möglichst senkrechtes Hochlaufen der Kette zur Winsch achten, sonst springt sie leicht ab, was vor allem auf Charteryachten passieren kann.<br />
* Bei elektrischen Winden aufpassen, dass diese nicht überhitzen. Besser in Schüben arbeiten<br />
* Bei elektrischen Ankerwinschen die Kette beim Anker aufholen im Kettenkasten in Kreisen legen. Wenn sich ein unkontrollierten Haufen bildet kann die Kette von der Winsch springen und unkontrolliert ausrauschen. <br />
<br />
Die Kette im Ankerkasten am Besten mit einer Stange (z.B. dem Handgriff für die Winsch) im Kasten ordnen, niemals mit der Hand, da erhebliche Verletzungsgefahr.<br />
<br />
Rauscht die Kette aus, kann es helfen, mit dem Fuß vorsichtig von oben die Kette leicht anzutippen, damit diese wieder in die Winsch einrastet. Im Zweifel die Kette aber ausrauschen lassen. Das Ankermanöver niemals Barfuß durchführen.<br />
<br />
'''Tipps:'''<br />
* Der Ankermann sieht den Grund am besten. Wenn der Boden stellenweise Steine oder Bewuchs aufweist, kann er Bescheid geben, wenn die aktuelle Stelle frei ist<br />
* Je mehr Kette man ausbringt, umso besser ist der Halt des Ankers. Bei geringen Kräften, ausreichend schwerer und durchhängender Ankerkette führt ihr Gewicht zunächst zu einem horizontalen Angreifen der Kräfte am Ankerstock. Der Anker reißt dann nicht so schnell aus.<br />
[KOMMENTAR: Der Halt des Ankers ist durch den Untergrund bestimmt auf den er fällt. Die Länge der anschließend ausgebrachten Kette ist davon erst mal unabhängig. Es dauert nur länger, bis das Boot auf Drift geht, da die Kette bei großer ausgebrachter Länge ein entsprechendes Gewicht hat, bis der Anker dann, wenn er nicht hält, über den Grund zieht. --> Trügerische Sicherheit: viel hilft nicht immer viel!] <br />
<br />
* Um sicher zu gehen, wie der Anker liegt und ob er sich gut eingegraben hat, sollte der Anker abgetaucht oder mit einem Sichtkasten oder ähnlichem überprüft werden.<br />
* Die Ankerkette sollte beim Auslegen in gerader Linie gelegt werden. Bei zuviel Kette am gleichen Ort kann ein Kettenwuhling entstehen.<br />
* Beim Einfahren des Ankers kann der Ankermann mit dem Schuh an der Kette fühlen, ob die Kette ruckt (wegen erheblicher Kräfte und Verletzungsgefahr nicht mit der Hand und nicht barfuß). Hierzu wird die stehende Kette mit der Schuhsole leicht von oben berührt. Schleift der Anker über den Grund, sind entsprechende Vibrationen bzw. ein Rucken zu spüren.<br />
* Die Ankerwinsch ist ''nicht geeignet'', den Zug der Kette aufzunehmen. Sie muss mit einem Kettenstopper entlastet werden. Dafür gibt es spezielle Kettenklauen, die ausserbord über die Kette geschoben und die Leinen durch die Bugklüse geführt an der Vorschiffklampe belegt werden. Ersatzweise hilft auch ein durch die Kette gezogener Festmacher oder eine Leine mit Stopperstek (achtung: geringere Zugfestigkeit bei dünnem Material!). Dadurch werden gleichzeitig störende Kettengeräusche reduziert. . Durch eine leicht asymmetrische Ausrichtung des Boots zur Kette läßt sich mitunter auch das Schwojen reduzieren. Dazu befestigt man einen Festmacher mitttels Stopperstek an der Kette und führt die Leine über die mittlere oder hintere Klüse auf eine Klampe.<br />
* Manche Ankertypen graben sich besser ein, wenn bei "Fallen Anker" leichte Fahrt rückwärts gemacht wird. Sie "fliegen" dann mit der Flunke nach unten dem Boden zu. Zu hohe Fahrt kann aber auch im Gegenteil das Eingraben verhindern, weil der Anker über den Grund "hüpft".<br />
*In solchen Fällen hilft nur ein Gewichtsanker oder ein Leichtanker (Stockanker, Bruceanker, Bügelanker, Plattenanker, Fortressanker. Es gibt noch sndere Typen).<br />
* Viele Ankerwinden verfügen über eine Kupplung, die es erlaubt, auch bei defekter Elektrik den Anker fallen zu lassen. Da diese Kupplung mitunter zum Festbacken neigt, empfiehlt es sich, die Ankerwinsch regelmässig zu warten und die Kupplung immer mal wieder zu lösen.<br />
* Sollte ein Anker im Sturm stark belastet werden, so daß die Gefahr des Ausbrechens des Ankers befürchtet wird, kann man ihn auch entlasten, indem man die Maschine mitlaufen läßt. Hierbei sollte man sich darauf beschränken, lediglich den Gang einzulegen und mit niedriger Drehzahl zu fahren. Eine Erhöhung der Drehzahl benötigt nur mehr Sprit, was die Laufdauer reduziert und bietet mitunter sogar weniger Effekt, weil die Schraube ihre Traktion im Wasser verliert - "die Schraube strudelt nur noch".<br />
<br />
== Trippleine und Ankerboje ==<br />
[[Bild:Trippleine_393.gif|thumb|right|300px|Die Trippleine]]<br />
* Generell sollte man immer eine '''Trippleine''' am Anker befestigen. Dies gilt insbesondere, wenn die Gefahr besteht, dass der Anker sich in fremden Murings verhakt, der Ankergrund unrein ist oder über Felsspalten verfügt. Dies umso mehr, wenn die Wassertemperaturen einen Taucheinsatz zur Bergung des Ankers aufwendig erscheinen lassen. Die Tripleine wird am entgegengesetzten Ende zum Kettenschäkel am Ankerstock befestigt, um den Anker notfalls quasi rückwärts auf dem Grund zu ziehen. Meist existiert eine entsprechende, eigene Öse. Die Trippleine sollte möglichst wenig Auftrieb haben und massiv genug sein, um einen Anker zu hieven. <br />
* Nach Lehrbüchern und Zubehörhandel wird die Trippleine an einer eigenen Markierungsboje befestigt. Eine kleine '''Ankerboje''' mit geringem Auftrieb und flexibler Länge der Trippleine kann aus einer PET-Flasche selbst hergestellt werden ([https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Ankerboje.pdf Kleine Ankerboje, Anleitung als PDF]). Eine kleine Rolle unterhalb der Ankerboje ermöglicht eine flexible Länge der Trippleine. Mit einem größeren Schäkel als Gewicht ergibt sich die richtige Einstellung der Trippleine auch bei veränderlichen oder nur ungefähr geschätzten Wassertiefen und die Positionierung der Ankerboje direkt über dem Anker. <br />
* In der Praxis hat sich ebenfalls bewährt, daß man die Trippleine einfach parallel zur Ankerkette zum Boot zurückführt und mit ausreichend Lose im Bugbereich befestigt. Auch eine kürzere Trippleine genügt, wenn sie direkt an der Kette mit einem Stopperstek befestigt wird (Länge = doppelte Wassertiefe). Notfalls kann man die Trippleine auch nachträglich tauchend befestigen (aber nicht jeder schafft 10 m Wassertiefe). Wer nicht zu lange ankert, kann mit Hilfe eines Blocks am Anker die Länge der Trippleine vom Boot so aus einstellen, dass die Ankerboje immer über dem Anker schwimmt.<br />
* Der Einsatz einer größeren Ankerboje kann insoferne riskant sein, da sie bei starkem Wind und Welle sie eine zusätzliche nahezu senkrechte nach oben wirkende Kraft am Ankerkopf verursacht und diesen u.U. lösen kann oder fremde Anfänger die Ankerboje mit einer Festmacherboje verwechseln und dann den eigenen Anker losbrechen können. Originaldialog in Kroatien: Neues Schiff: können wir an dieser Boje fest machen? Eigner: Nein, das ist eine Ankerboje! Neues Schiff: Aber wir bleiben nicht lange. Grrrrrrrrrrrrr!<br />
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== Ankerwache ==<br />
[[Image:Ankerpeilung.png|right|thumb|150px|Ankerpeilung - schon eine leichte Positionsänderung führt zu einem deutlichem Auswandern der Peilung]]<br />
Ankerwache ist angebracht bei<br />
* Wechselhaftem Wetter oder erwarteter Wetteränderung<br />
* Schlechtem Ankergrund<br />
* Starkem Wind oder Seegang<br />
* In Tidengewässern zu Zeiten stärksten Stroms und beim Kentern der Tide ein MUSS<br />
<br />
Die Ankerwache dient der Kontrolle des Ankers und der Ankerbedingungen, aber auch der anderen Ankerlieger; Selbst wenn man selbst gewissenhaft ankert, kann es sein, dass andere ins driften kommen und das eigene Schiff gefährden.<br />
<br />
Abhängig von den bestehenden und erwarteten Bedingungen kann die Ankerwache unterschiedlich gestaltet sein. Der typische Fall ist ein regelmäßiger Blick alle 1-2 Stunden auf das Wetter, um zu kontrollieren, ob sich die Windrichtung geändert und ob der Wind zugenommen hat (drehender Wind kann den Anker ausbrechen lassen). Bei starkem Wind kann eine häufige Kontrolle notwendig sein, ob man selbst oder andere ins slippen kommen. Extreme Formen der Ankerwachen können so aussehen, dass die Crew seeklar bereitsteht um ohne Verzögerung den Ankerplatz verlassen zu können.<br />
<br />
Bei viel freiem Raum zu anderen Schiffen und/oder Land kann man die Tiefenwarnung des Lots und die GPS Warneinrichtung bei Positionsabweichung zur Überwachung mitbenutzen. Hier ist eine Übersicht über viele Apps auf Telefonen und Tabletts: [https://trimaran-san.de/anchor-alarm-apps-overview/ Vergleich Ankeralarme]<br />
<br />
== Varianten ==<br />
=== Vermuren ===<br />
Zwei Anker werden V-förmig ausgebracht, um den Schwojkreis zu begrenzen.<br />
<br />
Eine Alternative ist das Anschäkeln des Zweitankers mit einer 5 bis 10 m langen Kette oder Ankertrosse an die Kette des Bugankers nach den ersten 5 bis 10 m. Dabei kann man nach dem Fallenlassen des Bugankers die Kette oder Trosse des Zweitankers anschäkeln und beim weiteren Fieren der Kette des Bugankers den Zweitanker in möglichst großer Entfernung zum Buganker fallenlassen bei gleichzeitig kurzer Kettendistanz zwischen den beiden Ankern. Anders gesagt, sollte die Kette des Zweitanker vor dem Fallenlassen möglichst auf Zug kommen. Danach läßt man noch weitere 5 bis 10 m Kette auslaufen. Die Anker sind dann quasi Y-förmig ausgebracht. Neben einem relativ kleinen Schwojkreis hat man damit eine Konfiguration, die auch bei wechselnden Wind- und Stromrichtungen erhöhten Halt bietet, weil die Anker nicht komplett um 180 Grad verdreht, sondern wechselweise belastet werden.<br />
<br />
Allerdings erhöht diese Konfiguration die Lasten auf beiden Ankern, wodurch die Anker eher ausbrechen. Wenn es keinen zwingenden Grund zum Vermuren gibt (Schwojkreis, kenternder Strom) bietet ein Anker den besseren Halt.<br />
<br />
=== Verkatten ===<br />
Zwei Anker werden an einer einzelnen Ankerleine ausgebracht um die Haltekraft zu erhöhen. Hierzu wird der Zweitanker mit einer Trosse in der Länge der Wassertiefe plus Freibord vor den Hauptanker gehängt, so daß zuerst der Zweitanker im Wasser eintaucht und danach der Hauptanker geworfen wird. Am Grund liegen die beiden Anker in Linie mit dem Abstand der Trosse. Wenn der Hauptanker beim schwojen ausbricht, kann er sich durch den Halt des Zweitankers wieder leichter eingraben, weil die gespannte Trosse den Hauptanker nieder hält.<br />
<br />
=== Ankern mit Landfeste ===<br />
Beim Ankern mit Landfeste soll primär der Schwojkreis reduziert werden, indem das Boot zusätzlich mit einer langen Leine von 40 bis 50 m an Land festgemacht wird. Damit eignet sich diese Methode generell nur für Ankerplätze, bei denen der Grund zum Ufer hin relativ steil ansteigt und dort über geeignete Möglichkeiten zum Festmachen in unmittelbarer Ufernähe verfügt, also Felsbrocken, Spalten für Felshaken, von örtlichen Segelclubs eingelassene Ringe, notfalls auch Bäume. In einer Bucht, in der bereits Boote vor Anker liegen, sollte man sich eher nach deren Ankermethode richten, da ein unterschiedlicher Schwojkreis zu erhöhter Kollisionsgefahr der Ankerlieger untereinander führen kann.<br />
Die Ankermethode selber unterscheidet sich nur geringfügig vom Festmachen im Hafen vor Buganker mit Heckleinen zum Kai. Der Unterschied ist hauptsächlich, daß die Heckleine länger ist und mit dem Beiboot ausgebracht werden muß, weil man meist nicht so dicht ans Ufer fahren kann, daß dort ein Helfer aussteigen kann. Man ankert also zunächst ganz normal mit Buganker und bringt danach die Landfeste aus. <br />
<br />
Die Landfeste kann statt mit dem Beiboot auch unkompliziert von einem Schwimmer ausgebracht werden (Flossen), vor allem eine schwimmende Polypropylen-Leine, oder man nimmt einen Fender als Auftriebshilfe mit. Wenn ein Beiboot und genügend Crew zur Verfügung steht, kann es sich empfehlen, ein Crewmitglied mit der späteren Landfeste schon vor Beginn des Ankermanövers zum Festmachen an Land zu schicken. Das Crewmitglied wartet dann mit der Landfeste im Beiboot und diese kann nach Einfahren des Bugankers zügig am Heck festgemacht werden. Die Gefahr, dass das Boot während des Ausbringens der Landleine vertreibt, wird verringert. Wird die Landfeste direkt an einem Fels befestigt, schützt ein Kettenring um den Fels vor dem Durchscheuern der Leine.<br />
<br />
Nachteil des Ankerns mit Landfeste ist, das das Boot sich anschließend nicht mehr eigenständig in Wind und Strom ausrichten kann. So bietet man etwaigen Seitenwind oder seitlichem Seegang die maximale Angriffsfläche. <br />
<br />
Eine erprobte, aber wenig bekannte, alternative Methode, die dieses Problem umgeht, ist das '''Vermuren mit einer Landfeste'''. Hierbei wird die Landfeste nicht auf einer Heckklampe belegt, sondern ähnlich wie beim [[Ankern#Vermuren | Vermuren]] zweier Anker direkt an der Kette des Bugankers befestigt. Man läßt also den Buganker fallen bis er auf Grund liegt, schäkelt die Landfeste an der Bugankerkette an, gibt die üblichen drei bis fünf Bootslängen an Kette und fiert dabei die Landfeste mit. Anschließend bringt man die Landfeste per Beiboot an Land und holt die Leine gut an, bevor man sie an einem geeigneten Punkt festmacht. Idealerweise verläuft nun die Landfeste über den Seegrund zum Anker samt Vorläufer und bildet somit auch kein Hindernis für andere Boote an der Wasseroberfläche. Insbesondere sorgt diese Methode aber auch für einen flachen Zugwinkel. Die Ankertrosse oder Ankerkette kann anschließend auch wieder etwas verkürzt werden. Der Schwojkreis ist etwas höher als bei der oben beschriebenen Methode, mit Landfeste zu ankern, bietet aber dafür den Vorteil, daß das Boot sich frei im Wind drehen kann und somit die minimale Windangriffsfläche von vorne bietet.<br />
<br />
=== Ankern unter Segel ===<br />
Das Manöver unterscheidet sich kaum vom Ankern unter Maschine, außer daß man das Großsegel stehen läßt und mit dessen Hilfe den Anker eingräbt. Die Vorsegel sollte man möglichst bergen, um ein freies Vordeck zu haben. Danach befestigt man einen Bullenstander an der Baumnock (so dieser nicht sowieso ständig gefahren wird) und führt ihn über einen Block nach achtern auf eine Winsch. Anschließend kreuzt man etwas über dem geplanten Ankerplatz, um ihn zu erkunden und fährt dann einen [[Aufschießer]]. Kurz vor Stillstand läßt man den Anker fallen und gibt langsam Kette. Manche Kielboote, insbesondere Langkieler tendieren dazu, nur wenig Rückwärtsfahrt zu machen und dann sollte man das Großsegel mittels Bullenstander backdrücken. Das Boot wird dann nach achtern abtreiben bis der Anker gefaßt hat.<br />
<br />
Unter Segeln den Anker aufnehmen geht einfach, indem die Segel gesetzt werden, das Boot daher auf den Anker segelt, und die Kette/Leine leicht und schnell eingeholt werden kann. Ausbrechen des Ankers wie üblich durch Welle, sonst durch Krängung oder viel Kraft. Anschliessend einholen, verpacken und den Kurs abstecken. Das geht schnell und leise und stört die Nachbarn nicht. <br />
<br />
Wichtig ist es, daß man einen Ankerplatz wählt, der ausreichend Raum zum Aufkreuzen bietet, um notfalls, also insbesondere bei slippenden Anker unter Segeln Anker auf zu gehen.<br />
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[[Category:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Manöver]]<br />
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Ankerwache:<br />
Das GPS ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Ankerwache.<br />
Im einfachsten Fall speichert man seine Ankerposition ab und kann mit einem GOTO konstant ermitteln, wie weit man Schwojt oder ob der Anker nicht mehr hält. Das ist besonders im nächtlichen Dusel oder bei aufkommender Nervosität hilfreich.<br />
Viele GPS erlauben auch eine automatische Ankerwachfunktion zu aktivieren. Man kann einen Schwojkreis-Radius eingeben und wird geweckt, wenn das Schiff diesen Bereich verlassen sollte. Das ist bei uns Standard, auch wenn es etwas Strom braucht.<br />
Andreas Dostmann, Tamins Schweiz<br />
<br />
=== Literatur ===<br />
* [https://www.yachtrevue.at/fahrtensegeln/richtig_ankern-3510 Richtig Ankern. Warum die Kettenlänge und Wassertiefe entscheidend sind und manche Lehrmeinung falsch ist. Harald Melwisch in Yachtrevue 5/2011, S. 52ff] und [https://esys.org/esys/anker-FahrlaessigesAnkern.pdf Fahrlässiges Ankern]<br />
* [https://www.cruisersforum.com/forums/f118/calculating-scope-can-be-very-misleading-137516.html Calculating scope can be misleading (angle at anchor incl. Slope of seabed)]<br />
* [https://www.trimaran-san.de/die-kettenkurve-oder-wie-ein-mathematiker-ankert Die Kettenkurve - oder wie ein Mathematiker ankert (Englisch)]<br />
* [https://www.petersmith.net.nz/boat-anchors/catenary Kettenlinie und Längen-Tiefenverhältnis von Ankerketten (Englisch)]<br />
* [http://www.nautisches-lexikon.de/b_seem/ankermanoever/c.html#grundverlauf Winkel bei abfallendem Meersgrund]<br />
* [https://www.sfv-strongbow.com/images/Toernberater/MathAnkern.pdf Mathematik des Ankerns und Nutzung einer elastischen Leine]<br />
* [https://www.ibn-online.de/artikel/2046/Radolfzell-Sicher-fest Trosse mit hoher Dehnungsfähigkeit]<br />
* [https://www.practical-sailor.com/sails-rigging-deckgear/anchor-snubber-shock-load-test Snubbers - elastische Leine zum Reduzieren der Spitzenlast auf Kette und Anker(English)]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Ankern&diff=52217Ankern2023-04-20T06:23:52Z<p>Jo: /* Literatur */ Snubbers</p>
<hr />
<div>{{NavigationManöver}}<br />
[[Image:Chalki Ankeridylle.jpg|thumb|300px|right|Ankeridylle - Ankerlieger in einer Bucht auf [[Chalki]]]]<br />
'''Ankern''' ist ein wichtiger Bestandteil des Fahrtensegelns. Abgesehen davon, dass in manchen Revieren aufgrund geringer Marina-Dichte oder großen Überfüllung das gelegentliche Ankern unumgänglich ist, kann das Ankern in einer unberührten, einsamen Bucht eines der schönsten Erlebnisse eines Urlaubs werden.<br />
<br />
== Ankerplatz ==<br />
Ein guter Ankerplatz sollte vor allem anderen '''Schutz vor Seegang''' bieten. Dies erfordert eine gute Abdeckung gegen die Windsee und möglichst wenig Schwell aus anderen Richtungen. Hierbei sollten sowohl mögliche Änderungen der Windrichtung als auch die mögliche Umlenkung von Wellen an Kaps, am Eingang einer Bucht oder die mögliche Reflektion von Wellen an steilen Ufern mit bedacht werden; sowie die Bug- und Heckwellen von vorbeifahrenden großen Schiffen oder Fähren. Kräftige vertikale Bewegungen des Schiffs durch hohen Seegang am Ankerplatz stellen eine besonders große Gefahr für den Halt des Ankers dar. Der Seegang kann im Prinzip nur durch die Wahl eines geschützten Ankerplatzes klein gehalten werden. <br />
<br />
Der Ankerplatz sollte einen geeigneten '''Ankergrund''' aufweisen, d.h. vom Grund her so beschaffen sein, dass sich der Anker gut eingraben kann. Guter Halt ist bei festem Sand und bei lehmigem Grund gegeben. Unterwasserbewuchs wie Seegras kann die Haltekraft deutlich reduzieren, weil sich der Anker nicht so gut eingraben kann. Das selbe gilt natürlich für Steine und Felsen. Diese Untergründe sind ohnehin ungeeignet, da hier oft Hänger auftreten. Aus Naturschutzgründen strengstens verboten sind Korallen und auch die Posidonia - Rasen im Mittelmeer sollten geschont werden. Der Ankergrund ist in der Regel in den Seekarten angegeben, geeignete Ankerplätze sind dort oft explizit gekennzeichnet oder in Revierführern beschrieben.<br />
<br />
Die optimale '''Wassertiefe''' ist abhängig von den Faktoren Windstärke, Seegang in Hinblick auf die nötige [[#Länge der Ankerkette]]. 5-10 m haben sich als gut geeignet erwiesen. Bei Seegang muss die Wassertiefe so gewählt werden, dass auch im tiefsten Wellental immer noch "eine Handbreit" Wasser unter dem Kiel bleibt. Bei Tidengewässern ist der Sicherheitsabstand zum Grund immer mit dem niedrigsten Pegel zu rechnen. Für die Bestimmung der benötigten [[#Länge der Ankerkette]] sollte erstens der maximale Pegel und zweitens die maximale Gezeitenströmungen mit berücksichtigt werden.<br />
<br />
'''Wind und Strom''': Es sollte stets bei ablandigem Wind und mit ausreichend Abstand zur Lee-Küste geankert werden. Bricht der Anker mal aus, dann besteht nicht gleich die Gefahr einer Strandung. <br />
Der Wind/Strom sollte nicht zu stark sein, eine gut geschützte Bucht ist einer weit offenen natürlich vorzuziehen. Diese Vorgaben können selbstverständlich nicht immer eingehalten werden.<br />
Vorsicht ist an der Lee-Seite steiler Klippen angebracht: Hier besteht die Gefahr von Fallböen, also plötzlich auftretenden, starken Böen, die von den Klippen herabwehen und im Lee der Klippen u.U. plötzlich die Windrichtung vollständig umkeheren können.<br />
<br />
'''Platz''': Die Ankerbucht muss selbstverständlich über hinreichend Platz verfügen. Zu beachten ist, dass das Schiff sich um 360° um den Anker drehen kann (schwojen). Das muss bei der Wahl des Ankerplatzes mit einbezogen werden, innerhalb des Schwojkreises muss also an jedem Punkt genügend Wassertiefe sein. In Tidengewässern vergrössert sich der Schwojkreis bei fallendem Wasser, bei steigendem Wasser verringert sich die Haltekraft des Ankers (steilerer Kettenwinkel) - also ggf. Kettenlänge anpassen oder Ankerplatz wechseln.<br />
<br />
== Prinzip des Ankers ==<br />
[[Bild:PrinzipPflugscharanker.png|thumb|right|300px|Prinzip eines Pflugscharankers]]<br />
<br />
Auf Yachten geläufige Anker sind Pflugscharanker (auch CQR genannt) oder vergleichbare Anker nach selbem Funktionsprinzip. Diese Anker graben sich ähnlich eines Pflugs in den Grund. Dadurch wird eine optimale Haltekraft im Bezug auf das Ankergewicht erreicht. Inzwischen gibt es noch deutlich bessere Anker der nächsten Generation wie Spade, Rocna, Mantus und Excel, sodass ein QCR nicht mehr empfohlen werden kann. Ein noch besseres Leistungsgewicht haben Delta-Plattenanker, auch Danforth-Anker, für die allerdings die meisten Bughalterungen auf Segelyachten nicht ausgelegt sind. Zudem reissen diese Plattenanker sehr leicht aus, wenn der Wind dreht. Auf großen Schiffen sind sie fast nur noch anzutreffen.<br />
<br />
''Die von historischen Zeichnungen und Symbolen bekannten Stockanker haben im Vergleich dazu meist zwei Flunken, von denen sich jeweils nur einer eingraben kann. Damit erreicht man nur die halbe Effizienz im Vergleich zu einem Pflugscharanker, dafür kann man ihn aber auch auf steinigen und bewachsenen Grund einsetzen.''<br />
<br />
Das Funktionsprinzip von Pflugscharankern hat jedoch auch zur Folge, dass die Zugkraft aus einer bestimmten Richtung, waagerecht angreifen muss. Eine senkrechte Zugrichtung oder eine Zugrichtung aus der falschen Richtung kann den Anker ausbrechen lassen. Eine plötzliche Winddrehung kann die Ursache für einen Zug aus der falschen Richtung sein. Zwar hilft auch hier die Kette, ein plötzlichen Zugrichtungswechsel lässt sich aber nur schwer verhindern. Eine entsprechende Ankerwache ist bei drehenden Winden zu empfehlen.<br />
<br />
Für die waagerechte Zugkomponente ist die Ankerkette verantwortlich. Durch das hohe Gewicht der Kette bleibt ihr Ende bei mäßigem Zug auf dem Grund liegen. Besonders bei stärkeren Winden muss genug Kette ausgebracht worden sein, damit die Kraft aus der Ankerkette möglichst parallel zum Meeresboden oder mit einem sehr kleinen Winkel am Anker ansetzt. Eine ausreichende Länge der Ankerkette ist somit ein wichtiger Sicherheitsaspekt (s.u.).<br />
<br />
'''Ankergewicht:'''<br />
Wieviel Anker braucht das Boot? Nach einer Faustregel gilt für den CQR: Länge des Bootes in Fuß = Gewicht des Ankers in (engl.) Pfund. Demnach wäre für ein 40 ft. Boot ein 40lbs. Anker ausreichend (1lbs=0,45..kg). Dem widerspricht allerdings, dass die Haltekraft eines Ankers nur ungefähr proportional mit dem Gewicht des Ankers anwächst, während die Windlast deutlich stärker mit der Länge des Bootes anwächst. <br />
Abhängig vom Wirkprinzip sind die Herstellerempfehlungen sehr unterschiedlich. Plattenanker können eher leichter sein, Stockanker dagegen sehr viel schwerer.<br />
Beim beliebten Bügelanker wird gar nicht die Bootslänge zugrundegelegt, sondern das Gewicht des Bootes.<br />
Generell hält der Anker natürlich umso besser, je schwerer er ist. Da die Tendenz zu immer größeren Booten ungebrochen ist, kommt man für das Ankergewicht schnell in einen Bereich, in dem man den Anker nicht mehr ohne weiteres von Muskelkraft ohne Hilfsmittel bewegen kann.<br />
<br />
== Länge der Ankerkette ==<br />
<br />
Zur erforderlichen Länge der Ankerkette gibt es sehr unterschiedliche Hinweise. Einige Lehrbücher enthalten Hinweise auf sehr kurze Längen der Ankerkette (z.B. 3-5-fache Wassertiefe), die ursprünglich eher auf große Schiffe und tiefe Ankergründe bezogen zu sein scheinen. Diese sind nach Meinung und Erfahrung vieler Skipper auf Yachten in der Praxis nicht oder nur bei sehr schwachen Winden ausreichend. Bei der Berücksichtigung von stärkeren Winden und möglichen Böen werden deshalb meist deutlich höhere Faktoren und andere Methoden zur Bestimmung der Länge der Ankerkette empfohlen. <br />
<br />
Die Zugkräfte vom Schiff werden über die ggf. gestreckte Kette auf den Anker im Meeresboden übertragen. Dabei können folgende wichtige '''Einflüsse auf die Kräfte''' genannt werden, '''die am Anker wirken''' und Auswirkungen auf seinen Halt im Meeresgrund haben. Die Entscheidung für einen Ankerplatz sollte neben der Situation vor Ort und der Länge der Ankerkette diese Faktoren für die wirkenden Kräfte berücksichtigen:<br />
<br />
* '''Windgeschwindigkeit:''' Die Kräfte durch den Widerstand des Schiffs im Wind nehmen im Prinzip mit steigender Windgeschwindigkeit quadratisch zu. Bei doppelter Windgeschwindigkeit sollte mit einer vierfachen Kraft gerechnet werden.<br />
* '''Böen:''' Böen können in wenigen Sekunden sehr viel Energie auf das Boot übertragen, welche irgendwo absorbiert werden muss. Sei es durch ein weiteres Durchsetzen der Kette oder eine weitere Dehnung der Trosse / Ankerstropp / Hahnepot. <br />
* '''Strömung:''' Die Strömung und ggf. auch wechselnde Tiedenströme wirken durch den Widerstand des Schiffs im Wasser als zusätzliche Kraft auf das Schiff. Im Prinzip addieren sich die Kraftvektoren. Für Segeljachten ergibt sich aus einem Knoten Strömungsgeschwindigkeit schätzungsweise oft eine ähnliche Kraft wie aus einer Windstärke. <br />
[[Datei:Winkel_Ankerschaft_Meeresgrund_klein.jpg|mini|513px|Die Haltekraft des Ankers bei Belastung ist Abhängig vom Winkel zwischen Ankerschaft und Meeresgrund]]<br />
* '''Zugwinkel am Anker:''' 1. Die '''Tiefe vom Bug''' zum Anker und 2. die '''Länge der Ankerkette''' und 3. der '''Verlauf des Meeresgrunds''' bestimmen, in welchem vertikalen Winkel die Kräfte auf den Anker wirken. Im Prinzip ist die Haltekraft bei einem parallelen Verlauf der Ankerkette zum Meersboden am größten. Bei zunehmender Kraft und gestreckter Kette stellt sich ein Winkel ein abhängig von der Tiefe vom Bug zum Anker und der Länge der Ankerkette. Je größer der Winkel zwischen Ankerschaft und Meeresboden wird, desto geringer ist die Haltekraft des Ankers und desto eher droht er aus dem Grund zu brechen. Schon kleine Winkel von ca. 10 Grad veringern die Haltekraft deutlich um ca. 30 % (siehe [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_DE.pdf Winkel und Haltekraft bei horizontalem Meeresgrund]). Zusätzlich muss ein [http://www.nautisches-lexikon.de/b_seem/ankermanoever/c.html#grundverlauf abfallender Meersgrund] in seinem schrägen Verlauf mit berücksichtigt werden. Nahe am Ufer kann man mit Leinen zum Land ankern, um einen ansteigenenden Grundverlauf für sich nutzen zu können. Der Anker sollte dazu möglichst in tieferem Wasser liegen als das Schiff, nie in deutlich flacherem. Für einen minimalen Zugwinkel in alle Richtungen liegt er am besten in einer kleinen Senke oder auf einer Flachstelle des Meeresbodens, jedoch nicht auf einer Erhebung. <br />
* '''Länge des Schiffs:''' Die Kraftspitzen, die vom Bug auf die Ankerkette übertragen werden, hängen bei Seegang und Schwojen ganz wesentlich vom Abstand zwischen dem Bug und der vertikalen und horizontalen Drehachse des Schiffs ab. Dieser Abstand wirkt bei gespannter Kette als Hebel an der Ankerkette. Bei einem Abstand zwischen Bug und Kiel von ca. 40 % der Schiffslänge ergibt sich für eine Ankerkette von mindestens doppelter Schiffslänge ein Hebel des Schiffrumpfs von 1:5 an der gespannten Kette. Ab vierfacher Schiffslänge betägt der Hebel nur noch 1:10 und zusätzlich zum Anker gewinnt die Kette bei leichtem Durchhängen durch ihre eigene Masse eine geringe dämpfende Wirkung. <br />
* '''Geschwindigkeit und Masse des Schiffs:''' Beim Einfahren in die Ankerkette und Abbremsen einer Bewegung des Schiffs bestimmen die Geschwindigkeit der Bewegung und die Masse des Schiffs aufgrund ihrer Trägheit die Kraft, die auf die Ankerkette wirkt. Die Geschwindigkeit hat hierbei den größten (quadartischen) Einfluss: Bewegungsenergie = 1/2 x Masse x Geschwindigkeit². Deshalb sollt ruckartiges Steifkommen und schnelles "Surfen" an der Ankerkette durch Stabilisierung im Wind und in den Wellen möglichst unterbunden werden. <br />
<br />
* '''Seegang:''' Bei hohem Seegang am Ankerplatz und je nach Wirkung auf den Schiffsrumpf kann nach einer Aufwärtsbewegungen die Ankerkette sehr plötzlich steifkommen, das Schiff mit hohen Kraftspitzen in die Kette einrucken und den Anker nach oben ausreißen. In der Aufwärtsbewegung des Schiffs vergrößert sich gleichzeitig der Winkel am Anker. Kräftige vertikale Bewegungen stellen deshalb eine besonders große Gefahr für den Halt des Ankers dar. Der Seegang kann im Prinzip nur durch die Wahl des Ankerplatzes klein gehalten werden (siehe Hinweise zum [[#Ankerplatz]]). <br />
* '''Schwojen:''' Das Schwojen und die daraus entstehenden Kraftspitzen beim Abbremsen und Einfahren in die Ankerkette sollten möglichst klein gehalten werden. Die Tendenz zum Schwojen hängt von vielen Faktoren wie der Position des Masts, der Bauform des Kiels und des Schiffs ab. Schwojen lässt sich verringern, in dem der Windwiderstand auf dem Vorschiff verkleinert wird, z.B. durch Abnehmen einer Rollgenua. Außerdem sollte das Schiff achtern im Wasser durch ein festgestelltes Ruder stabilisiert werden. Bei Bedarf kann auch eine kleine achterliche Tuchfläche den Bug im Wind stabilisieren. <br />
* '''Elastizität''' der Verbindung vom Bug zum Anker: Eine straffe Kette, wie sie insbesondere beim Ankern in sehr flachem Wasser bei Böen oder Schwell sehr schnell auftritt, hat nur eine sehr geringe Elastizität. Kraftspitzen vom Bug übertragen sich deshalb sehr direkt auf den Anker. Eine zusätzliche Ankertrosse oder ein langer Ankerstropp / Hahnepot zwischen Bug und Ankerkette kann durch ihre Elastizität einen substantiellen Teil der dynamischen Kräfte und ihre Energie aufnehmen und dadurch die Kraftspitzen die am Anker wirken deutlich verringern. Die Minderung der Kraftspitzen in einer Ankertrosse kann besonders bei stürmischem Wind oder starker Bewegung des Schiffs durch Seegang oder Schwojen wichtig werden. Hierzu wird eine [https://www.ibn-online.de/artikel/2046/Radolfzell-Sicher-fest Trosse mit hoher Dehnngsfähigkeit] aus Polyamid oder geschlagenem Polyester zwischen dem Ende der Ankerkette und dem Bug des Schiffs eingesetzt. Die Möglichkeit zur Energieaufnahme wächst entsprechend der Dehnungsfähigkeit mit zunehmender Länge. Für Ankersituationen mit starkem Seegang und stürmischem Wind sollten effektive Trossenlängen von zumindest 15 bis 20 m hinzugefügt werden, um eine deutliche Elastizität zu erzielen. Diese elastische Länge kann auch erreicht werden, indem die Trosse über den Bugbeschlag weiter über Deck zu einer Mittschiffsklampe geführt wird. Wichtig ist dabei, die Trosse am Bugbeschlag und allen möglichen Scheuerstellen z.B. mit einem Stück Schlauch gegen Durchscheuern zu schützen. <br />
<br />
In der Praxis ist meist eine einfache '''Faustformel zur Einschätzung einer minimalen Länge der Ankerkette''' hilfreich. Für typische Segelyachten kann eine erste Orientierung aus dem Produkt aus der ''' Tiefe ab Bug zum Anker (m) x maximaler Windstärke inklusive möglicher Böen (Bft) ''' abgeleitet werden. Dadurch werden 1. der Winkel am Anker hinsichtlich der Haltekraft und 2. die Windgeschwindigkeit als Quelle der Energie als zwei wichtige Faktoren berücksichtigt. Als Optimum und gerade noch ausreichend für Starkwindböen bis Windstärke 7 wird zunächst eine Länge der Ankerkette entsprechend der 7-fache Tiefe ab Bug eingeschätzt. Hierbei ist allerdings ein ungünstiger abfallender Verlauf des Meeresgrundes zustäzlich zu berücksichtigen, da sich der Winkel am Anker dadurch erhöhen und die Haltekraft abnehmen kann.<br />
<br />
Zusätzlich zu der einfachen Faustformel sollte für die Windstärke der '''Faktor 5 und die doppelte Schiffslänge (m) als Minimum''' berücksichtigt werden, um die Hebelkräfte des Schiffsrumpfs zu begrenzen.<br />
<br />
Kommentar: Diese Faustregeln widersprechen weiten Teilen des Textes hier. Es ist gut, wenn die Faustformel die Windstärke berücksichtigt, aber die benötigte minimale Kettenlänge ist nicht linear in der Wassertiefe und daher sind alle Formeln mit Vielfachen der Wassertiefe eher falsch als richtig. Zumindest können sie nicht für tiefe und flache Ankerplätze gleichermaßen gelten. Dies kann etwas verbessert werden, wenn man in diesen Formeln die Wassertiefe durch (Wassertiefe + Bootslänge)/2 ersetzt. Zudem gehen die Schwere der Kette oder irgendwelche anderen Eigenschaften des Bootes nicht in diese Formeln ein. Wenn ich z.B. statt einer 8 mm Kette eine 12 mm Kette verwenden würde, dann könnte die Kette um die 30% kürzer sein und würde immer noch waagerecht am Anker angreifen. Kommentar Ende. <br />
<br />
Die anfängliche Einschätzung einer minimalen Länge der Ankerkette kann grafisch in Bezug auf Tiefe, Windstärke, Winkel, relative Haltekraft des Ankers und die Länge der Ankerkette dargestellt werden, hier als '''Beispiel für eine 15 m Segelyacht''': [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_DE.pdf Hinweise zur Länge der Ankerkette], auch auf Englisch [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_EN.pdf Notes on length of anchor chain]. <br />
<br />
Bei stürmischen Windböen sollten zur Steigerung der Haltekraft längere Ankerketten und zusätzliche Maßnahmen zur Begrenzung der Kraftspitzen am Anker durch [https://www.segeln-kurs270.de/content/Technik/Anker/Anker.html zusätzlichen Einsatz einer elastischen Ankertrosse] genutzt werden. Denn tatsächlich steigt die Windenergie sogar quadratisch mit der Windgeschwindigkeit und zunehmender Seegang und Schwojen können zu kritischen Kraftspitzen führen. [https://www.sfv-strongbow.com/images/Toernberater/MathAnkern.pdf Mathematik des Ankerns und Nutzung einer elastischen Trosse] [https://trimaran-san.de/die-kettenkurve-oder-wie-ein-mathematiker-ankert/ Die Kettenkurve - oder wie ein Mathematiker ankert].<br />
<br />
Erst bei sehr langen Ankerketten, z.B. ab der vierfachen Schiffslänge, gewinnt das Eigengewicht der Kette und ihr Durchhängen auf dem Weg vom Bug zum Anker auch bei höheren Kräften eine leicht dämpfende Wirkung. Solange die Kette nicht gestreckt wird, bleibt die Haltekraft am Anker vollständiger erhalten, so dass für sehr lange Ankerketten etwas geringe Faktoren zur Bestimmung der Länge angesetzt werden können. <br />
<br />
Der tatsächliche Halt des Ankers im Ankergrund sollte jedoch immer unter Berücksichtigung weiterer Einflüsse in der konkreten Situation vor Ort, insbesondere für den speziellen Anker und Meersgrund bewertet und möglichst auch durch Belastung mit den zu erwartenden maximalen Kräften getestet werden.<br />
<br />
Regeln, die sich ausschließlich auf die Wassertiefe beziehen, begrenzen zwar den Winkel zum Anker, vernachlässigen dabei aber wesentliche Faktoren, die beim Ankern in geringen Wassertiefen mit kleineren Schiffen und Yachten Bedeutung haben: 1. den zuätzlichen Abstand vom Bug zur Wasseroberfläche, 2. den grundlegenden und quadratisch zunehmenden Einfluss der Windgeschwindigkeit auf die wirkenden Kräfte, 3. die Größe des Schiffs, seine Masse und die wirksamen Hebel.<br />
<br />
Wie relevant dynamische Effekte für das Boot sind hängt stark von dessen Konstruktion ab. Je schwerer ein Boot im Verhältnis zu seiner Windangriffsfläche ist, desto weniger ist es von durch Böen verursachte dynamische Effekte betroffen. Das gleiche gilt für das Verhältnis von Gewicht zu Unterwasserschiffangriffsfläche bzgl. Schwell. Aus diesem Grund sind moderne Yachten und insbesondere Mehrrümpfer von den dynamischen Effekten deutlich stärker betroffen als schwere konventionelle Verdränger. <br />
<br />
Es gibt inzwischen einige gute Online Rechner, dies es einem erlauben, die am Anker auftretende dynamische Spitzenlast und die minimal benötigte Kettenlänge abzuschätzen. Erwähnt seien hier die beiden Rechner http://svamanda.dk/anchor/intro und http://www.anchorchaincalculator.com . Beide beruhen auf dem gleichen mathematisch-physikalischen Energiebilanz Model, welches im Grunde eine Erweiterung des von Harald Melwisch verwendeten Models ist.<br />
<br />
== Ankermanöver ==<br />
<br />
;1. Anker klar machen und Crew einweisen: Ein oder zwei Crewmitglieder gehen nach vorn an den Anker. Sie lösen den Anker, so dass er frei hängen kann. Auf Kommando lassen sie den Anker bis zum Grund fallen und fieren anschließend die Kette auf, dass sie möglichst gerade zum Liegen kommt. Sie müssen die Kettenlänge abschätzen und Bescheid geben, wenn hinreichend Kette gegeben wurde. <br />
<br />
Wenn die Kette über Markierungen verfügt, sollen Sie die Länge anhand der Länge zählen und nicht nur schätzen. Übliche Markierungen sind direkt am Anker 1 mtr, ab 5 mtr werden 2,5 mtr markiert, ab 10-20 mtr werden dann 5 mtr markiert. Ist Ihre Kette länger als 50 mtr, finden Sie alle 10 - 25 mtr Markierungen, je nach Schiffsbetrieb. <br />
<br />
Der Rudergänger teilt ihnen die aktuelle Wassertiefe und die notwendige [[#Länge der Ankerkette]] mit. Die Grundregel lautet: "Je mehr Kette, desto besser". In Tidengewässern sollte der maximale Tiedenhub zur Bestimmung der nötigen Länge der Ankerkette genutzt werden und mehr Kette bei grossem Tidenhub und Gezeitenströmungen vorgesehen werden. <br />
<br />
;2. Ankerplatz erkunden: Es empfiehlt sich, den möglichen Schwojkreis vor dem Ankermanöver mit Blick auf das Echolot abzufahren, um sicherzugehen, dass rund um den Ankerpunkt die Wassertiefe hinreichend ist. So kann man sichergehen, dass das Boot auch einen 360°-Kreis um den Anker drehen kann, ohne zu stranden. <br />
<br />
;3. Anker fallen lassen: der Ankermann signalisiert guten Ankergrund, der Rudergänger stoppt das Schiff in den Wind auf. Wenn das Schiff steht (oder leicht rückwärts läuft), gibt er das Kommando "Fallen Anker". Er teilt dem Ankermann auch die Wassertiefe mit, damit dieser weiß, wieviel Kette er geben soll. Fallen Anker kann man gut steuern, indem die Kette aus der Bremse des Spills gefahren wird. Also nicht die Kette elektrisch wegfieren (Batteriekapa, Motorbelastung etc) sondern kontrolliert aus der Bremse.<br />
<br />
Am Ende sollte der Anker auch wirklich im Mittelpunkt des zuvor abgefahrenen Schwojkreises zum Fassen kommen. Das regelt der Ankermann, indem er den Rudergänger anweist, wo er den Mittelpunkt notiert hat und vermutet.<br />
<br />
;4. Anker ausbringen: [[#Länge der Ankerkette]] mindestens '''5-fache Tiefe ab Bug zum Anker !''' <br /> Boot rückwärts laufen lassen (bei Bedarf Maschine rückwärts einkuppeln), die Kette wird kontinuierlich nachgegeben. Ggf. Kettenlauf stoppen und die Kette etwas straffen lassen. Ziel ist es, sie möglichst gerade auszulegen. '''Achtung:''' Das Boot darf keine große Geschwindigkeit beim Rückwärtsfahren erreichen! Wenn dann der Anker plötzlich faßt, hat sich schon so mancher die Winsch aus dem Deck geholt!<br />
<br />
;5. Anker kontrollieren / einfahren: ist die notwendige Kettenlänge ausgebracht, muss der Ankerhalt kontrolliert werden. In der Regel reicht es, mit eingekuppeltem Rückwärtsgang im Leerlauf die Ankerkette anzuspannen und über Peilung zweier Objekte an Land den Sitz des Ankers sicherzustellen (siehe [[#Ankerwache]], bzw. Ankerpeilung). Besser noch ist es, die Maschinenleistung rückwärts zu steigern, sobald die Kette stramm gekommen ist. Der Ankermann fühlt mit der Hand oder dem Fuß auf der Kette, ob sich Rucke oder Vibrationen zeigen - dann slippt der Anker. Bei reinem Leerlaufzug kann sich der Anker z.B. in Kraut festhalten, kommt aber bei größerer Last wieder los. Ein eingefahrener Anker gibt ruhigeren Schlaf!<br />
<br />
'''Achtung: '''<br />
* Kette nicht ausrauschen lassen - sie ist im schlimmsten Fall am Ende nicht mit dem Schiff verbunden! Auf möglichst senkrechtes Hochlaufen der Kette zur Winsch achten, sonst springt sie leicht ab, was vor allem auf Charteryachten passieren kann.<br />
* Bei elektrischen Winden aufpassen, dass diese nicht überhitzen. Besser in Schüben arbeiten<br />
* Bei elektrischen Ankerwinschen die Kette beim Anker aufholen im Kettenkasten in Kreisen legen. Wenn sich ein unkontrollierten Haufen bildet kann die Kette von der Winsch springen und unkontrolliert ausrauschen. <br />
<br />
Die Kette im Ankerkasten am Besten mit einer Stange (z.B. dem Handgriff für die Winsch) im Kasten ordnen, niemals mit der Hand, da erhebliche Verletzungsgefahr.<br />
<br />
Rauscht die Kette aus, kann es helfen, mit dem Fuß vorsichtig von oben die Kette leicht anzutippen, damit diese wieder in die Winsch einrastet. Im Zweifel die Kette aber ausrauschen lassen. Das Ankermanöver niemals Barfuß durchführen.<br />
<br />
'''Tipps:'''<br />
* Der Ankermann sieht den Grund am besten. Wenn der Boden stellenweise Steine oder Bewuchs aufweist, kann er Bescheid geben, wenn die aktuelle Stelle frei ist<br />
* Je mehr Kette man ausbringt, umso besser ist der Halt des Ankers. Bei geringen Kräften, ausreichend schwerer und durchhängender Ankerkette führt ihr Gewicht zunächst zu einem horizontalen Angreifen der Kräfte am Ankerstock. Der Anker reißt dann nicht so schnell aus.<br />
[KOMMENTAR: Der Halt des Ankers ist durch den Untergrund bestimmt auf den er fällt. Die Länge der anschließend ausgebrachten Kette ist davon erst mal unabhängig. Es dauert nur länger, bis das Boot auf Drift geht, da die Kette bei großer ausgebrachter Länge ein entsprechendes Gewicht hat, bis der Anker dann, wenn er nicht hält, über den Grund zieht. --> Trügerische Sicherheit: viel hilft nicht immer viel!] <br />
<br />
* Um sicher zu gehen, wie der Anker liegt und ob er sich gut eingegraben hat, sollte der Anker abgetaucht oder mit einem Sichtkasten oder ähnlichem überprüft werden.<br />
* Die Ankerkette sollte beim Auslegen in gerader Linie gelegt werden. Bei zuviel Kette am gleichen Ort kann ein Kettenwuhling entstehen.<br />
* Beim Einfahren des Ankers kann der Ankermann mit der Hand oder Fuß an der Kette fühlen, ob die Kette ruckt. Hierzu wird die stehende Kette leicht von oben berührt. Schleift der Anker über den Grund, sind entsprechende Vibrationen bzw. ein Rucken zu spüren.<br />
* Die Ankerwinsch ist ''nicht geeignet'', den Zug der Kette aufzunehmen. Sie muss mit einem Kettenstopper entlastet werden. Dafür gibt es spezielle Kettenklauen, die ausserbord über die Kette geschoben und die Leinen durch die Bugklüse geführt an der Vorschiffklampe belegt werden. Ersatzweise hilft auch ein durch die Kette gezogener Festmacher oder eine Leine mit Stopperstek (achtung: geringere Zugfestigkeit bei dünnem Material!). Dadurch werden gleichzeitig störende Kettengeräusche reduziert. . Durch eine leicht asymmetrische Ausrichtung des Boots zur Kette läßt sich mitunter auch das Schwojen reduzieren. Dazu befestigt man einen Festmacher mitttels Stopperstek an der Kette und führt die Leine über die mittlere oder hintere Klüse auf eine Klampe.<br />
* Manche Ankertypen graben sich besser ein, wenn bei "Fallen Anker" leichte Fahrt rückwärts gemacht wird. Sie "fliegen" dann mit der Flunke nach unten dem Boden zu. Zu hohe Fahrt kann aber auch im Gegenteil das Eingraben verhindern, weil der Anker über den Grund "hüpft".<br />
*In solchen Fällen hilft nur ein Gewichtsanker oder ein Leichtanker (Stockanker, Bruceanker, Bügelanker, Plattenanker, Fortressanker. Es gibt noch sndere Typen).<br />
* Viele Ankerwinden verfügen über eine Kupplung, die es erlaubt, auch bei defekter Elektrik den Anker fallen zu lassen. Da diese Kupplung mitunter zum Festbacken neigt, empfiehlt es sich, die Ankerwinsch regelmässig zu warten und die Kupplung immer mal wieder zu lösen.<br />
* Sollte ein Anker im Sturm stark belastet werden, so daß die Gefahr des Ausbrechens des Ankers befürchtet wird, kann man ihn auch entlasten, indem man die Maschine mitlaufen läßt. Hierbei sollte man sich darauf beschränken, lediglich den Gang einzulegen und mit niedriger Drehzahl zu fahren. Eine Erhöhung der Drehzahl benötigt nur mehr Sprit, was die Laufdauer reduziert und bietet mitunter sogar weniger Effekt, weil die Schraube ihre Traktion im Wasser verliert - "die Schraube strudelt nur noch".<br />
<br />
== Trippleine und Ankerboje ==<br />
[[Bild:Trippleine_393.gif|thumb|right|300px|Die Trippleine]]<br />
* Generell sollte man immer eine '''Trippleine''' am Anker befestigen. Dies gilt insbesondere, wenn die Gefahr besteht, dass der Anker sich in fremden Murings verhakt, der Ankergrund unrein ist oder über Felsspalten verfügt. Dies umso mehr, wenn die Wassertemperaturen einen Taucheinsatz zur Bergung des Ankers aufwendig erscheinen lassen. Die Tripleine wird am entgegengesetzten Ende zum Kettenschäkel am Ankerstock befestigt, um den Anker notfalls quasi rückwärts auf dem Grund zu ziehen. Meist existiert eine entsprechende, eigene Öse. Die Trippleine sollte möglichst wenig Auftrieb haben und massiv genug sein, um einen Anker zu hieven. <br />
* Nach Lehrbüchern und Zubehörhandel wird die Trippleine an einer eigenen Markierungsboje befestigt. Eine kleine '''Ankerboje''' mit geringem Auftrieb und flexibler Länge der Trippleine kann aus einer PET-Flasche selbst hergestellt werden ([https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Ankerboje.pdf Kleine Ankerboje, Anleitung als PDF]). Eine kleine Rolle unterhalb der Ankerboje ermöglicht eine flexible Länge der Trippleine. Mit einem größeren Schäkel als Gewicht ergibt sich die richtige Einstellung der Trippleine auch bei veränderlichen oder nur ungefähr geschätzten Wassertiefen und die Positionierung der Ankerboje direkt über dem Anker. <br />
* In der Praxis hat sich ebenfalls bewährt, daß man die Trippleine einfach parallel zur Ankerkette zum Boot zurückführt und mit ausreichend Lose im Bugbereich befestigt. Auch eine kürzere Trippleine genügt, wenn sie direkt an der Kette mit einem Stopperstek befestigt wird (Länge = doppelte Wassertiefe). Notfalls kann man die Trippleine auch nachträglich tauchend befestigen (aber nicht jeder schafft 10 m Wassertiefe). Wer nicht zu lange ankert, kann mit Hilfe eines Blocks am Anker die Länge der Trippleine vom Boot so aus einstellen, dass die Ankerboje immer über dem Anker schwimmt.<br />
* Der Einsatz einer größeren Ankerboje kann insoferne riskant sein, da sie bei starkem Wind und Welle sie eine zusätzliche nahezu senkrechte nach oben wirkende Kraft am Ankerkopf verursacht und diesen u.U. lösen kann oder fremde Anfänger die Ankerboje mit einer Festmacherboje verwechseln und dann den eigenen Anker losbrechen können. Originaldialog in Kroatien: Neues Schiff: können wir an dieser Boje fest machen? Eigner: Nein, das ist eine Ankerboje! Neues Schiff: Aber wir bleiben nicht lange. Grrrrrrrrrrrrr!<br />
<br />
== Ankerwache ==<br />
[[Image:Ankerpeilung.png|right|thumb|150px|Ankerpeilung - schon eine leichte Positionsänderung führt zu einem deutlichem Auswandern der Peilung]]<br />
Ankerwache ist angebracht bei<br />
* Wechselhaftem Wetter oder erwarteter Wetteränderung<br />
* Schlechtem Ankergrund<br />
* Starkem Wind oder Seegang<br />
* In Tidengewässern zu Zeiten stärksten Stroms und beim Kentern der Tide ein MUSS<br />
<br />
Die Ankerwache dient der Kontrolle des Ankers und der Ankerbedingungen, aber auch der anderen Ankerlieger; Selbst wenn man selbst gewissenhaft ankert, kann es sein, dass andere ins driften kommen und das eigene Schiff gefährden.<br />
<br />
Abhängig von den bestehenden und erwarteten Bedingungen kann die Ankerwache unterschiedlich gestaltet sein. Der typische Fall ist ein regelmäßiger Blick alle 1-2 Stunden auf das Wetter, um zu kontrollieren, ob sich die Windrichtung geändert und ob der Wind zugenommen hat (drehender Wind kann den Anker ausbrechen lassen). Bei starkem Wind kann eine häufige Kontrolle notwendig sein, ob man selbst oder andere ins slippen kommen. Extreme Formen der Ankerwachen können so aussehen, dass die Crew seeklar bereitsteht um ohne Verzögerung den Ankerplatz verlassen zu können.<br />
<br />
Bei viel freiem Raum zu anderen Schiffen und/oder Land kann man die Tiefenwarnung des Lots und die GPS Warneinrichtung bei Positionsabweichung zur Überwachung mitbenutzen. Hier ist eine Übersicht über viele Apps auf Telefonen und Tabletts: [https://trimaran-san.de/anchor-alarm-apps-overview/ Vergleich Ankeralarme]<br />
<br />
== Varianten ==<br />
=== Vermuren ===<br />
Zwei Anker werden V-förmig ausgebracht, um den Schwojkreis zu begrenzen.<br />
<br />
Eine Alternative ist das Anschäkeln des Zweitankers mit einer 5 bis 10 m langen Kette oder Ankertrosse an die Kette des Bugankers nach den ersten 5 bis 10 m. Dabei kann man nach dem Fallenlassen des Bugankers die Kette oder Trosse des Zweitankers anschäkeln und beim weiteren Fieren der Kette des Bugankers den Zweitanker in möglichst großer Entfernung zum Buganker fallenlassen bei gleichzeitig kurzer Kettendistanz zwischen den beiden Ankern. Anders gesagt, sollte die Kette des Zweitanker vor dem Fallenlassen möglichst auf Zug kommen. Danach läßt man noch weitere 5 bis 10 m Kette auslaufen. Die Anker sind dann quasi Y-förmig ausgebracht. Neben einem relativ kleinen Schwojkreis hat man damit eine Konfiguration, die auch bei wechselnden Wind- und Stromrichtungen erhöhten Halt bietet, weil die Anker nicht komplett um 180 Grad verdreht, sondern wechselweise belastet werden.<br />
<br />
Allerdings erhöht diese Konfiguration die Lasten auf beiden Ankern, wodurch die Anker eher ausbrechen. Wenn es keinen zwingenden Grund zum Vermuren gibt (Schwojkreis, kenternder Strom) bietet ein Anker den besseren Halt.<br />
<br />
=== Verkatten ===<br />
Zwei Anker werden an einer einzelnen Ankerleine ausgebracht um die Haltekraft zu erhöhen. Hierzu wird der Zweitanker mit einer Trosse in der Länge der Wassertiefe plus Freibord vor den Hauptanker gehängt, so daß zuerst der Zweitanker im Wasser eintaucht und danach der Hauptanker geworfen wird. Am Grund liegen die beiden Anker in Linie mit dem Abstand der Trosse. Wenn der Hauptanker beim schwojen ausbricht, kann er sich durch den Halt des Zweitankers wieder leichter eingraben, weil die gespannte Trosse den Hauptanker nieder hält.<br />
<br />
=== Ankern mit Landfeste ===<br />
Beim Ankern mit Landfeste soll primär der Schwojkreis reduziert werden, indem das Boot zusätzlich mit einer langen Leine von 40 bis 50 m an Land festgemacht wird. Damit eignet sich diese Methode generell nur für Ankerplätze, bei denen der Grund zum Ufer hin relativ steil ansteigt und dort über geeignete Möglichkeiten zum Festmachen in unmittelbarer Ufernähe verfügt, also Felsbrocken, Spalten für Felshaken, von örtlichen Segelclubs eingelassene Ringe, notfalls auch Bäume. In einer Bucht, in der bereits Boote vor Anker liegen, sollte man sich eher nach deren Ankermethode richten, da ein unterschiedlicher Schwojkreis zu erhöhter Kollisionsgefahr der Ankerlieger untereinander führen kann.<br />
Die Ankermethode selber unterscheidet sich nur geringfügig vom Festmachen im Hafen vor Buganker mit Heckleinen zum Kai. Der Unterschied ist hauptsächlich, daß die Heckleine länger ist und mit dem Beiboot ausgebracht werden muß, weil man meist nicht so dicht ans Ufer fahren kann, daß dort ein Helfer aussteigen kann. Man ankert also zunächst ganz normal mit Buganker und bringt danach die Landfeste aus. <br />
<br />
Die Landfeste kann statt mit dem Beiboot auch unkompliziert von einem Schwimmer ausgebracht werden (Flossen), vor allem eine schwimmende Polypropylen-Leine, oder man nimmt einen Fender als Auftriebshilfe mit. Wenn ein Beiboot und genügend Crew zur Verfügung steht, kann es sich empfehlen, ein Crewmitglied mit der späteren Landfeste schon vor Beginn des Ankermanövers zum Festmachen an Land zu schicken. Das Crewmitglied wartet dann mit der Landfeste im Beiboot und diese kann nach Einfahren des Bugankers zügig am Heck festgemacht werden. Die Gefahr, dass das Boot während des Ausbringens der Landleine vertreibt, wird verringert. Wird die Landfeste direkt an einem Fels befestigt, schützt ein Kettenring um den Fels vor dem Durchscheuern der Leine.<br />
<br />
Nachteil des Ankerns mit Landfeste ist, das das Boot sich anschließend nicht mehr eigenständig in Wind und Strom ausrichten kann. So bietet man etwaigen Seitenwind oder seitlichem Seegang die maximale Angriffsfläche. <br />
<br />
Eine erprobte, aber wenig bekannte, alternative Methode, die dieses Problem umgeht, ist das '''Vermuren mit einer Landfeste'''. Hierbei wird die Landfeste nicht auf einer Heckklampe belegt, sondern ähnlich wie beim [[Ankern#Vermuren | Vermuren]] zweier Anker direkt an der Kette des Bugankers befestigt. Man läßt also den Buganker fallen bis er auf Grund liegt, schäkelt die Landfeste an der Bugankerkette an, gibt die üblichen drei bis fünf Bootslängen an Kette und fiert dabei die Landfeste mit. Anschließend bringt man die Landfeste per Beiboot an Land und holt die Leine gut an, bevor man sie an einem geeigneten Punkt festmacht. Idealerweise verläuft nun die Landfeste über den Seegrund zum Anker samt Vorläufer und bildet somit auch kein Hindernis für andere Boote an der Wasseroberfläche. Insbesondere sorgt diese Methode aber auch für einen flachen Zugwinkel. Die Ankertrosse oder Ankerkette kann anschließend auch wieder etwas verkürzt werden. Der Schwojkreis ist etwas höher als bei der oben beschriebenen Methode, mit Landfeste zu ankern, bietet aber dafür den Vorteil, daß das Boot sich frei im Wind drehen kann und somit die minimale Windangriffsfläche von vorne bietet.<br />
<br />
=== Ankern unter Segel ===<br />
Das Manöver unterscheidet sich kaum vom Ankern unter Maschine, außer daß man das Großsegel stehen läßt und mit dessen Hilfe den Anker eingräbt. Die Vorsegel sollte man möglichst bergen, um ein freies Vordeck zu haben. Danach befestigt man einen Bullenstander an der Baumnock (so dieser nicht sowieso ständig gefahren wird) und führt ihn über einen Block nach achtern auf eine Winsch. Anschließend kreuzt man etwas über dem geplanten Ankerplatz, um ihn zu erkunden und fährt dann einen [[Aufschießer]]. Kurz vor Stillstand läßt man den Anker fallen und gibt langsam Kette. Manche Kielboote, insbesondere Langkieler tendieren dazu, nur wenig Rückwärtsfahrt zu machen und dann sollte man das Großsegel mittels Bullenstander backdrücken. Das Boot wird dann nach achtern abtreiben bis der Anker gefaßt hat.<br />
<br />
Unter Segeln den Anker aufnehmen geht einfach, indem die Segel gesetzt werden, das Boot daher auf den Anker segelt, und die Kette/Leine leicht und schnell eingeholt werden kann. Ausbrechen des Ankers wie üblich durch Welle, sonst durch Krängung oder viel Kraft. Anschliessend einholen, verpacken und den Kurs abstecken. Das geht schnell und leise und stört die Nachbarn nicht. <br />
<br />
Wichtig ist es, daß man einen Ankerplatz wählt, der ausreichend Raum zum Aufkreuzen bietet, um notfalls, also insbesondere bei slippenden Anker unter Segeln Anker auf zu gehen.<br />
<br />
<br />
[[Category:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Manöver]]<br />
<br />
Ankerwache:<br />
Das GPS ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Ankerwache.<br />
Im einfachsten Fall speichert man seine Ankerposition ab und kann mit einem GOTO konstant ermitteln, wie weit man Schwojt oder ob der Anker nicht mehr hält. Das ist besonders im nächtlichen Dusel oder bei aufkommender Nervosität hilfreich.<br />
Viele GPS erlauben auch eine automatische Ankerwachfunktion zu aktivieren. Man kann einen Schwojkreis-Radius eingeben und wird geweckt, wenn das Schiff diesen Bereich verlassen sollte. Das ist bei uns Standard, auch wenn es etwas Strom braucht.<br />
Andreas Dostmann, Tamins Schweiz<br />
<br />
=== Literatur ===<br />
* [https://www.yachtrevue.at/fahrtensegeln/richtig_ankern-3510 Richtig Ankern. Warum die Kettenlänge und Wassertiefe entscheidend sind und manche Lehrmeinung falsch ist. Harald Melwisch in Yachtrevue 5/2011, S. 52ff] und [https://esys.org/esys/anker-FahrlaessigesAnkern.pdf Fahrlässiges Ankern]<br />
* [https://www.cruisersforum.com/forums/f118/calculating-scope-can-be-very-misleading-137516.html Calculating scope can be misleading (angle at anchor incl. Slope of seabed)]<br />
* [https://www.trimaran-san.de/die-kettenkurve-oder-wie-ein-mathematiker-ankert Die Kettenkurve - oder wie ein Mathematiker ankert (Englisch)]<br />
* [https://www.petersmith.net.nz/boat-anchors/catenary Kettenlinie und Längen-Tiefenverhältnis von Ankerketten (Englisch)]<br />
* [http://www.nautisches-lexikon.de/b_seem/ankermanoever/c.html#grundverlauf Winkel bei abfallendem Meersgrund]<br />
* [https://www.sfv-strongbow.com/images/Toernberater/MathAnkern.pdf Mathematik des Ankerns und Nutzung einer elastischen Leine]<br />
* [https://www.ibn-online.de/artikel/2046/Radolfzell-Sicher-fest Trosse mit hoher Dehnungsfähigkeit]<br />
* [https://www.practical-sailor.com/sails-rigging-deckgear/anchor-snubber-shock-load-test Snubbers - elastische Leine zum Reduzieren der Spitzenlast auf Kette und Anker(English)]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Knoten&diff=52195Knoten2023-04-02T09:26:23Z<p>Jo: /* Literatur */ Soft-Schäkel</p>
<hr />
<div>{{NavigationTörndurchführung}}<br />
{{NavigationSeile und Knoten}}<br />
<br />
[[Datei:Palstek aussen.jpg|left|150px]]<br />
Die Prüfungsknoten bei der Seglerausbildung - und generell einige der wichtigsten und gebräuchlichsten Knoten - sind: <br />
<br />
[[Achtknoten|Achtknoten]], [[Palstek|Palstek]], [[Schotstek|Schotstek]], [[Webeleinenstek|Webeleinenstek]], [[Kreuzknoten|Kreuzknoten]], [[Stopperstek|Stopperstek]], [[Anderthalbfacher Rundtörn mit zwei halben Schlägen|Anderthalbfacher Rundtörn mit zwei halben Schlägen]], [[Roringstek|Roringstek]], [[Belegen auf der Klampe|Belegen auf der Klampe]], [[Festmachen an einer Boje]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
; Videos<br />
: [http://www.youtube.com/view_play_list?p=A40FEF159AB5B57E Beschreibung der wichtigsten Knoten auf YouTube.com]<br />
: [https://www.youtube.com/watch?v=uP-PLhz_uIw&feature=youtu.be Neun Knoten für Segler (Englisch)]<br />
: [https://youtu.be/b9GLp1Esins Vier Knoten mit viel innerer Reibung für sehr glatte HMPE-Seile (Englisch)]<br />
<br />
; Knoten bei Wikipedia<br />
: [[wikipedia:de:Liste_von_Knoten|Liste von 150 Knoten]]<br />
: [[wikipedia:de:Knotenkunde|Knotenkunde]]<br />
: [[wikipedia:de:Knotenfestigkeit|Knotenfestigkeit]]<br />
: [[wikibooks:de:Knotenkunde_–_Knotenfibel_für_Outdoor-Aktivitäten|Knotenfibel auf Wikibooks - Hintergrundwissen und Wörterbuch]]<br />
: [[wikipedia:de:Klemmknoten|Klemmknoten für Befestigungen am stehenden Gut]]<br />
: [[wikipedia:en:knots|Artikel über Knoten in der englischsprachigen Wikipedia]]<br />
: [[wikipedia:en:List_of_knots|Liste von Knoten der englischen Wikipedia]]<br />
<br />
==Literatur==<br />
{{Buch|Autor=Clifford W. Ashley|Titel=Das Ashley-Buch der Knoten|Beschreibung=Das Standardwerk: Über 3800 Knoten, wie sie aussehen, wozu sie gebraucht werden, wie sie entstanden sind, wie sie gemacht werden|ASIN=389225527X}}<br />
* [https://archive.org/details/TheAshleyBookOfKnots/page/n633/mode/2up The Ashley Book of Knots, 1944, E-Book und PDF, Englisch]<br />
* [https://l-36.com/soft_shackle_9.php Verbesserte Soft-Schäkel (Englisch, mit Fotos und Längenberechnung)]<br />
*'''Knoten''', 100 bewährte Knoten Schritt für Schritt erklärt, Gordon Perry, Gondrom Verlag, Bindlach<br />
*'''Marlspieker-Seemannschaft''', Knotenarbeit und Fancywork, Hervey Garrett Smith, Edition Maritim<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Seilverbindungen}}<br />
[[Category:Seemannschaft]]<br />
[[Category:Knoten]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=52194Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2023-04-02T07:29:59Z<p>Jo: </p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach Möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstens ein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei (2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
<br />
== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
<br />
== Flughäfen ==<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
<br />
== Fluggesellschaften ==<br />
<br />
=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://help.ryanair.com/hc/de/articles/360017824938-Zul%C3%A4ssige-Gegenst%C3%A4nde-an-Bord Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone] (7/2022):<br />
<br />
Eine selbstaufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxid-Zylindern (plus zwei Ersatzzylindern) ist ebenfalls zugelassen und kann entweder in Ihrem Handgepäck oder aufgegebenen Gepäck befördert werden. <br />
<br />
Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen. Auf nochmalige Nachfrage bei Condor Special Assistance +49 6171 6988978 habe ich folgende E-Mail Bestätigung erhalten (6/2022): <br />
<br />
Die Anmeldung Ihrer Rettungswesten ist vorgenommen.<br />
- Pro Person kann eine Schwimmweste mit höchstens zwei (2) enthaltenen CO2 Kartuschen befördert werden. Zusätzlich sind zwei (2) Ersatzkartuschen für die Beförderung erlaubt.<br />
- Die Kartuschen dürfen maximal 60 Gramm CO2 Gas enthalten.<br />
- Die angemeldeten Schwimmwesten dürfen ausschließlich im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
<br />
Allerdings am Eurowings Vorabend-Check-in in Köln wurde auf den Hinweis 'Rettungsweste im Aufgabegepäck' erstmal die Chefin hinzugerufen und geantwortet: Geht nicht, nur im Handgepäck und mit Check durch Flughafen-Security. Der Bitte, die ausgedruckte E-Mail zu lesen wurde nur halb nachgekommen und erst als ich vehement darauf Bestanden habe, dass sie sorgfältig und vollständig durchgelesen wird, wurde dann entsprechend der schriftlichen Eurowings-Aussage ein Check-in in das Aufgabegepäck zugelassen (7/2022). <br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
== Weitere Hinweise ==<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=52193Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2023-04-02T07:28:59Z<p>Jo: /* Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter */</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstens ein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei (2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
<br />
== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
<br />
== Flughäfen ==<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
<br />
== Fluggesellschaften ==<br />
<br />
=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://help.ryanair.com/hc/de/articles/360017824938-Zul%C3%A4ssige-Gegenst%C3%A4nde-an-Bord Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone] (7/2022):<br />
<br />
Eine selbstaufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxid-Zylindern (plus zwei Ersatzzylindern) ist ebenfalls zugelassen und kann entweder in Ihrem Handgepäck oder aufgegebenen Gepäck befördert werden. <br />
<br />
Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen. Auf nochmalige Nachfrage bei Condor Special Assistance +49 6171 6988978 habe ich folgende E-Mail Bestätigung erhalten (6/2022): <br />
<br />
Die Anmeldung Ihrer Rettungswesten ist vorgenommen.<br />
- Pro Person kann eine Schwimmweste mit höchstens zwei (2) enthaltenen CO2 Kartuschen befördert werden. Zusätzlich sind zwei (2) Ersatzkartuschen für die Beförderung erlaubt.<br />
- Die Kartuschen dürfen maximal 60 Gramm CO2 Gas enthalten.<br />
- Die angemeldeten Schwimmwesten dürfen ausschließlich im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
<br />
Allerdings am Eurowings Vorabend-Check-in in Köln wurde auf den Hinweis 'Rettungsweste im Aufgabegepäck' erstmal die Chefin hinzugerufen und geantwortet: Geht nicht, nur im Handgepäck und mit Check durch Flughafen-Security. Der Bitte, die ausgedruckte E-Mail zu lesen wurde nur halb nachgekommen und erst als ich vehement darauf Bestanden habe, dass sie sorgfältig und vollständig durchgelesen wird, wurde dann entsprechend der schriftlichen Eurowings-Aussage ein Check-in in das Aufgabegepäck zugelassen (7/2022). <br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
== Weitere Hinweise ==<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Ankern&diff=52192Ankern2023-04-02T06:31:06Z<p>Jo: /* Länge der Ankerkette */ Ankerposition in Senke / Flachstelle</p>
<hr />
<div>{{NavigationManöver}}<br />
[[Image:Chalki Ankeridylle.jpg|thumb|300px|right|Ankeridylle - Ankerlieger in einer Bucht auf [[Chalki]]]]<br />
'''Ankern''' ist ein wichtiger Bestandteil des Fahrtensegelns. Abgesehen davon, dass in manchen Revieren aufgrund geringer Marina-Dichte oder großen Überfüllung das gelegentliche Ankern unumgänglich ist, kann das Ankern in einer unberührten, einsamen Bucht eines der schönsten Erlebnisse eines Urlaubs werden.<br />
<br />
== Ankerplatz ==<br />
Ein guter Ankerplatz sollte vor allem anderen '''Schutz vor Seegang''' bieten. Dies erfordert eine gute Abdeckung gegen die Windsee und möglichst wenig Schwell aus anderen Richtungen. Hierbei sollten sowohl mögliche Änderungen der Windrichtung als auch die mögliche Umlenkung von Wellen an Kaps, am Eingang einer Bucht oder die mögliche Reflektion von Wellen an steilen Ufern mit bedacht werden; sowie die Bug- und Heckwellen von vorbeifahrenden großen Schiffen oder Fähren. Kräftige vertikale Bewegungen des Schiffs durch hohen Seegang am Ankerplatz stellen eine besonders große Gefahr für den Halt des Ankers dar. Der Seegang kann im Prinzip nur durch die Wahl eines geschützten Ankerplatzes klein gehalten werden. <br />
<br />
Der Ankerplatz sollte einen geeigneten '''Ankergrund''' aufweisen, d.h. vom Grund her so beschaffen sein, dass sich der Anker gut eingraben kann. Guter Halt ist bei festem Sand und bei lehmigem Grund gegeben. Unterwasserbewuchs wie Seegras kann die Haltekraft deutlich reduzieren, weil sich der Anker nicht so gut eingraben kann. Das selbe gilt natürlich für Steine und Felsen. Diese Untergründe sind ohnehin ungeeignet, da hier oft Hänger auftreten. Aus Naturschutzgründen strengstens verboten sind Korallen und auch die Posidonia - Rasen im Mittelmeer sollten geschont werden. Der Ankergrund ist in der Regel in den Seekarten angegeben, geeignete Ankerplätze sind dort oft explizit gekennzeichnet oder in Revierführern beschrieben.<br />
<br />
Die optimale '''Wassertiefe''' ist abhängig von den Faktoren Windstärke, Seegang in Hinblick auf die nötige [[#Länge der Ankerkette]]. 5-10 m haben sich als gut geeignet erwiesen. Bei Seegang muss die Wassertiefe so gewählt werden, dass auch im tiefsten Wellental immer noch "eine Handbreit" Wasser unter dem Kiel bleibt. Bei Tidengewässern ist der Sicherheitsabstand zum Grund immer mit dem niedrigsten Pegel zu rechnen. Für die Bestimmung der benötigten [[#Länge der Ankerkette]] sollte erstens der maximale Pegel und zweitens die maximale Gezeitenströmungen mit berücksichtigt werden.<br />
<br />
'''Wind und Strom''': Es sollte stets bei ablandigem Wind und mit ausreichend Abstand zur Lee-Küste geankert werden. Bricht der Anker mal aus, dann besteht nicht gleich die Gefahr einer Strandung. <br />
Der Wind/Strom sollte nicht zu stark sein, eine gut geschützte Bucht ist einer weit offenen natürlich vorzuziehen. Diese Vorgaben können selbstverständlich nicht immer eingehalten werden.<br />
Vorsicht ist an der Lee-Seite steiler Klippen angebracht: Hier besteht die Gefahr von Fallböen, also plötzlich auftretenden, starken Böen, die von den Klippen herabwehen und im Lee der Klippen u.U. plötzlich die Windrichtung vollständig umkeheren können.<br />
<br />
'''Platz''': Die Ankerbucht muss selbstverständlich über hinreichend Platz verfügen. Zu beachten ist, dass das Schiff sich um 360° um den Anker drehen kann (schwojen). Das muss bei der Wahl des Ankerplatzes mit einbezogen werden, innerhalb des Schwojkreises muss also an jedem Punkt genügend Wassertiefe sein. In Tidengewässern vergrössert sich der Schwojkreis bei fallendem Wasser, bei steigendem Wasser verringert sich die Haltekraft des Ankers (steilerer Kettenwinkel) - also ggf. Kettenlänge anpassen oder Ankerplatz wechseln.<br />
<br />
== Prinzip des Ankers ==<br />
[[Bild:PrinzipPflugscharanker.png|thumb|right|300px|Prinzip eines Pflugscharankers]]<br />
<br />
Auf Yachten geläufige Anker sind Pflugscharanker (auch CQR genannt) oder vergleichbare Anker nach selbem Funktionsprinzip. Diese Anker graben sich ähnlich eines Pflugs in den Grund. Dadurch wird eine optimale Haltekraft im Bezug auf das Ankergewicht erreicht. Inzwischen gibt es noch deutlich bessere Anker der nächsten Generation wie Spade, Rocna, Mantus und Excel, sodass ein QCR nicht mehr empfohlen werden kann. Ein noch besseres Leistungsgewicht haben Delta-Plattenanker, auch Danforth-Anker, für die allerdings die meisten Bughalterungen auf Segelyachten nicht ausgelegt sind. Zudem reissen diese Plattenanker sehr leicht aus, wenn der Wind dreht. Auf großen Schiffen sind sie fast nur noch anzutreffen.<br />
<br />
''Die von historischen Zeichnungen und Symbolen bekannten Stockanker haben im Vergleich dazu meist zwei Flunken, von denen sich jeweils nur einer eingraben kann. Damit erreicht man nur die halbe Effizienz im Vergleich zu einem Pflugscharanker, dafür kann man ihn aber auch auf steinigen und bewachsenen Grund einsetzen.''<br />
<br />
Das Funktionsprinzip von Pflugscharankern hat jedoch auch zur Folge, dass die Zugkraft aus einer bestimmten Richtung, waagerecht angreifen muss. Eine senkrechte Zugrichtung oder eine Zugrichtung aus der falschen Richtung kann den Anker ausbrechen lassen. Eine plötzliche Winddrehung kann die Ursache für einen Zug aus der falschen Richtung sein. Zwar hilft auch hier die Kette, ein plötzlichen Zugrichtungswechsel lässt sich aber nur schwer verhindern. Eine entsprechende Ankerwache ist bei drehenden Winden zu empfehlen.<br />
<br />
Für die waagerechte Zugkomponente ist die Ankerkette verantwortlich. Durch das hohe Gewicht der Kette bleibt ihr Ende bei mäßigem Zug auf dem Grund liegen. Besonders bei stärkeren Winden muss genug Kette ausgebracht worden sein, damit die Kraft aus der Ankerkette möglichst parallel zum Meeresboden oder mit einem sehr kleinen Winkel am Anker ansetzt. Eine ausreichende Länge der Ankerkette ist somit ein wichtiger Sicherheitsaspekt (s.u.).<br />
<br />
'''Ankergewicht:'''<br />
Wieviel Anker braucht das Boot? Nach einer Faustregel gilt für den CQR: Länge des Bootes in Fuß = Gewicht des Ankers in (engl.) Pfund. Demnach wäre für ein 40 ft. Boot ein 40lbs. Anker ausreichend (1lbs=0,45..kg). Dem widerspricht allerdings, dass die Haltekraft eines Ankers nur ungefähr proportional mit dem Gewicht des Ankers anwächst, während die Windlast deutlich stärker mit der Länge des Bootes anwächst. <br />
Abhängig vom Wirkprinzip sind die Herstellerempfehlungen sehr unterschiedlich. Plattenanker können eher leichter sein, Stockanker dagegen sehr viel schwerer.<br />
Beim beliebten Bügelanker wird gar nicht die Bootslänge zugrundegelegt, sondern das Gewicht des Bootes.<br />
Generell hält der Anker natürlich umso besser, je schwerer er ist. Da die Tendenz zu immer größeren Booten ungebrochen ist, kommt man für das Ankergewicht schnell in einen Bereich, in dem man den Anker nicht mehr ohne weiteres von Muskelkraft ohne Hilfsmittel bewegen kann.<br />
<br />
== Länge der Ankerkette ==<br />
<br />
Zur erforderlichen Länge der Ankerkette gibt es sehr unterschiedliche Hinweise. Einige Lehrbücher enthalten Hinweise auf sehr kurze Längen der Ankerkette (z.B. 3-5-fache Wassertiefe), die ursprünglich eher auf große Schiffe und tiefe Ankergründe bezogen zu sein scheinen. Diese sind nach Meinung und Erfahrung vieler Skipper auf Yachten in der Praxis nicht oder nur bei sehr schwachen Winden ausreichend. Bei der Berücksichtigung von stärkeren Winden und möglichen Böen werden deshalb meist deutlich höhere Faktoren und andere Methoden zur Bestimmung der Länge der Ankerkette empfohlen. <br />
<br />
Die Zugkräfte vom Schiff werden über die ggf. gestreckte Kette auf den Anker im Meeresboden übertragen. Dabei können folgende wichtige '''Einflüsse auf die Kräfte''' genannt werden, '''die am Anker wirken''' und Auswirkungen auf seinen Halt im Meeresgrund haben. Die Entscheidung für einen Ankerplatz sollte neben der Situation vor Ort und der Länge der Ankerkette diese Faktoren für die wirkenden Kräfte berücksichtigen:<br />
<br />
* '''Windgeschwindigkeit:''' Die Kräfte durch den Widerstand des Schiffs im Wind nehmen im Prinzip mit steigender Windgeschwindigkeit quadratisch zu. Bei doppelter Windgeschwindigkeit sollte mit einer vierfachen Kraft gerechnet werden.<br />
* '''Böen:''' Böen können in wenigen Sekunden sehr viel Energie auf das Boot übertragen, welche irgendwo absorbiert werden muss. Sei es durch ein weiteres Durchsetzen der Kette oder eine weitere Dehnung der Trosse / Ankerstropp / Hahnepot. <br />
* '''Strömung:''' Die Strömung und ggf. auch wechselnde Tiedenströme wirken durch den Widerstand des Schiffs im Wasser als zusätzliche Kraft auf das Schiff. Im Prinzip addieren sich die Kraftvektoren. Für Segeljachten ergibt sich aus einem Knoten Strömungsgeschwindigkeit schätzungsweise oft eine ähnliche Kraft wie aus einer Windstärke. <br />
[[Datei:Winkel_Ankerschaft_Meeresgrund_klein.jpg|mini|513px|Die Haltekraft des Ankers bei Belastung ist Abhängig vom Winkel zwischen Ankerschaft und Meeresgrund]]<br />
* '''Zugwinkel am Anker:''' 1. Die '''Tiefe vom Bug''' zum Anker und 2. die '''Länge der Ankerkette''' und 3. der '''Verlauf des Meeresgrunds''' bestimmen, in welchem vertikalen Winkel die Kräfte auf den Anker wirken. Im Prinzip ist die Haltekraft bei einem parallelen Verlauf der Ankerkette zum Meersboden am größten. Bei zunehmender Kraft und gestreckter Kette stellt sich ein Winkel ein abhängig von der Tiefe vom Bug zum Anker und der Länge der Ankerkette. Je größer der Winkel zwischen Ankerschaft und Meeresboden wird, desto geringer ist die Haltekraft des Ankers und desto eher droht er aus dem Grund zu brechen. Schon kleine Winkel von ca. 10 Grad veringern die Haltekraft deutlich um ca. 30 % (siehe [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_DE.pdf Winkel und Haltekraft bei horizontalem Meeresgrund]). Zusätzlich muss ein [http://www.nautisches-lexikon.de/b_seem/ankermanoever/c.html#grundverlauf abfallender Meersgrund] in seinem schrägen Verlauf mit berücksichtigt werden. Nahe am Ufer kann man mit Leinen zum Land ankern, um einen ansteigenenden Grundverlauf für sich nutzen zu können. Der Anker sollte dazu möglichst in tieferem Wasser liegen als das Schiff, nie in deutlich flacherem. Für einen minimalen Zugwinkel in alle Richtungen liegt er am besten in einer kleinen Senke oder auf einer Flachstelle des Meeresbodens, jedoch nicht auf einer Erhebung. <br />
* '''Länge des Schiffs:''' Die Kraftspitzen, die vom Bug auf die Ankerkette übertragen werden, hängen bei Seegang und Schwojen ganz wesentlich vom Abstand zwischen dem Bug und der vertikalen und horizontalen Drehachse des Schiffs ab. Dieser Abstand wirkt bei gespannter Kette als Hebel an der Ankerkette. Bei einem Abstand zwischen Bug und Kiel von ca. 40 % der Schiffslänge ergibt sich für eine Ankerkette von mindestens doppelter Schiffslänge ein Hebel des Schiffrumpfs von 1:5 an der gespannten Kette. Ab vierfacher Schiffslänge betägt der Hebel nur noch 1:10 und zusätzlich zum Anker gewinnt die Kette bei leichtem Durchhängen durch ihre eigene Masse eine geringe dämpfende Wirkung. <br />
* '''Geschwindigkeit und Masse des Schiffs:''' Beim Einfahren in die Ankerkette und Abbremsen einer Bewegung des Schiffs bestimmen die Geschwindigkeit der Bewegung und die Masse des Schiffs aufgrund ihrer Trägheit die Kraft, die auf die Ankerkette wirkt. Die Geschwindigkeit hat hierbei den größten (quadartischen) Einfluss: Bewegungsenergie = 1/2 x Masse x Geschwindigkeit². Deshalb sollt ruckartiges Steifkommen und schnelles "Surfen" an der Ankerkette durch Stabilisierung im Wind und in den Wellen möglichst unterbunden werden. <br />
<br />
* '''Seegang:''' Bei hohem Seegang am Ankerplatz und je nach Wirkung auf den Schiffsrumpf kann nach einer Aufwärtsbewegungen die Ankerkette sehr plötzlich steifkommen, das Schiff mit hohen Kraftspitzen in die Kette einrucken und den Anker nach oben ausreißen. In der Aufwärtsbewegung des Schiffs vergrößert sich gleichzeitig der Winkel am Anker. Kräftige vertikale Bewegungen stellen deshalb eine besonders große Gefahr für den Halt des Ankers dar. Der Seegang kann im Prinzip nur durch die Wahl des Ankerplatzes klein gehalten werden (siehe Hinweise zum [[#Ankerplatz]]). <br />
* '''Schwojen:''' Das Schwojen und die daraus entstehenden Kraftspitzen beim Abbremsen und Einfahren in die Ankerkette sollten möglichst klein gehalten werden. Die Tendenz zum Schwojen hängt von vielen Faktoren wie der Position des Masts, der Bauform des Kiels und des Schiffs ab. Schwojen lässt sich verringern, in dem der Windwiderstand auf dem Vorschiff verkleinert wird, z.B. durch Abnehmen einer Rollgenua. Außerdem sollte das Schiff achtern im Wasser durch ein festgestelltes Ruder stabilisiert werden. Bei Bedarf kann auch eine kleine achterliche Tuchfläche den Bug im Wind stabilisieren. <br />
* '''Elastizität''' der Verbindung vom Bug zum Anker: Eine straffe Kette, wie sie insbesondere beim Ankern in sehr flachem Wasser bei Böen oder Schwell sehr schnell auftritt, hat nur eine sehr geringe Elastizität. Kraftspitzen vom Bug übertragen sich deshalb sehr direkt auf den Anker. Eine zusätzliche Ankertrosse oder ein langer Ankerstropp / Hahnepot zwischen Bug und Ankerkette kann durch ihre Elastizität einen substantiellen Teil der dynamischen Kräfte und ihre Energie aufnehmen und dadurch die Kraftspitzen die am Anker wirken deutlich verringern. Die Minderung der Kraftspitzen in einer Ankertrosse kann besonders bei stürmischem Wind oder starker Bewegung des Schiffs durch Seegang oder Schwojen wichtig werden. Hierzu wird eine [https://www.ibn-online.de/artikel/2046/Radolfzell-Sicher-fest Trosse mit hoher Dehnngsfähigkeit] aus Polyamid oder geschlagenem Polyester zwischen dem Ende der Ankerkette und dem Bug des Schiffs eingesetzt. Die Möglichkeit zur Energieaufnahme wächst entsprechend der Dehnungsfähigkeit mit zunehmender Länge. Für Ankersituationen mit starkem Seegang und stürmischem Wind sollten effektive Trossenlängen von zumindest 15 bis 20 m hinzugefügt werden, um eine deutliche Elastizität zu erzielen. Diese elastische Länge kann auch erreicht werden, indem die Trosse über den Bugbeschlag weiter über Deck zu einer Mittschiffsklampe geführt wird. Wichtig ist dabei, die Trosse am Bugbeschlag und allen möglichen Scheuerstellen z.B. mit einem Stück Schlauch gegen Durchscheuern zu schützen. <br />
<br />
In der Praxis ist meist eine einfache '''Faustformel zur Einschätzung einer minimalen Länge der Ankerkette''' hilfreich. Für typische Segelyachten kann eine erste Orientierung aus dem Produkt aus der ''' Tiefe ab Bug zum Anker (m) x maximaler Windstärke inklusive möglicher Böen (Bft) ''' abgeleitet werden. Dadurch werden 1. der Winkel am Anker hinsichtlich der Haltekraft und 2. die Windgeschwindigkeit als Quelle der Energie als zwei wichtige Faktoren berücksichtigt. Als Optimum und gerade noch ausreichend für Starkwindböen bis Windstärke 7 wird zunächst eine Länge der Ankerkette entsprechend der 7-fache Tiefe ab Bug eingeschätzt. Hierbei ist allerdings ein ungünstiger abfallender Verlauf des Meeresgrundes zustäzlich zu berücksichtigen, da sich der Winkel am Anker dadurch erhöhen und die Haltekraft abnehmen kann.<br />
<br />
Zusätzlich zu der einfachen Faustformel sollte für die Windstärke der '''Faktor 5 und die doppelte Schiffslänge (m) als Minimum''' berücksichtigt werden, um die Hebelkräfte des Schiffsrumpfs zu begrenzen.<br />
<br />
Kommentar: Diese Faustregeln widersprechen weiten Teilen des Textes hier. Es ist gut, wenn die Faustformel die Windstärke berücksichtigt, aber die benötigte minimale Kettenlänge ist nicht linear in der Wassertiefe und daher sind alle Formeln mit Vielfachen der Wassertiefe eher falsch als richtig. Zumindest können sie nicht für tiefe und flache Ankerplätze gleichermaßen gelten. Dies kann etwas verbessert werden, wenn man in diesen Formeln die Wassertiefe durch (Wassertiefe + Bootslänge)/2 ersetzt. Zudem gehen die Schwere der Kette oder irgendwelche anderen Eigenschaften des Bootes nicht in diese Formeln ein. Wenn ich z.B. statt einer 8 mm Kette eine 12 mm Kette verwenden würde, dann könnte die Kette um die 30% kürzer sein und würde immer noch waagerecht am Anker angreifen. Kommentar Ende. <br />
<br />
Die anfängliche Einschätzung einer minimalen Länge der Ankerkette kann grafisch in Bezug auf Tiefe, Windstärke, Winkel, relative Haltekraft des Ankers und die Länge der Ankerkette dargestellt werden, hier als '''Beispiel für eine 15 m Segelyacht''': [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_DE.pdf Hinweise zur Länge der Ankerkette], auch auf Englisch [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_EN.pdf Notes on length of anchor chain]. <br />
<br />
Bei stürmischen Windböen sollten zur Steigerung der Haltekraft längere Ankerketten und zusätzliche Maßnahmen zur Begrenzung der Kraftspitzen am Anker durch [https://www.segeln-kurs270.de/content/Technik/Anker/Anker.html zusätzlichen Einsatz einer elastischen Ankertrosse] genutzt werden. Denn tatsächlich steigt die Windenergie sogar quadratisch mit der Windgeschwindigkeit und zunehmender Seegang und Schwojen können zu kritischen Kraftspitzen führen. [https://www.sfv-strongbow.com/images/Toernberater/MathAnkern.pdf Mathematik des Ankerns und Nutzung einer elastischen Trosse] [https://trimaran-san.de/die-kettenkurve-oder-wie-ein-mathematiker-ankert/ Die Kettenkurve - oder wie ein Mathematiker ankert].<br />
<br />
Erst bei sehr langen Ankerketten, z.B. ab der vierfachen Schiffslänge, gewinnt das Eigengewicht der Kette und ihr Durchhängen auf dem Weg vom Bug zum Anker auch bei höheren Kräften eine leicht dämpfende Wirkung. Solange die Kette nicht gestreckt wird, bleibt die Haltekraft am Anker vollständiger erhalten, so dass für sehr lange Ankerketten etwas geringe Faktoren zur Bestimmung der Länge angesetzt werden können. <br />
<br />
Der tatsächliche Halt des Ankers im Ankergrund sollte jedoch immer unter Berücksichtigung weiterer Einflüsse in der konkreten Situation vor Ort, insbesondere für den speziellen Anker und Meersgrund bewertet und möglichst auch durch Belastung mit den zu erwartenden maximalen Kräften getestet werden.<br />
<br />
Regeln, die sich ausschließlich auf die Wassertiefe beziehen, begrenzen zwar den Winkel zum Anker, vernachlässigen dabei aber wesentliche Faktoren, die beim Ankern in geringen Wassertiefen mit kleineren Schiffen und Yachten Bedeutung haben: 1. den zuätzlichen Abstand vom Bug zur Wasseroberfläche, 2. den grundlegenden und quadratisch zunehmenden Einfluss der Windgeschwindigkeit auf die wirkenden Kräfte, 3. die Größe des Schiffs, seine Masse und die wirksamen Hebel.<br />
<br />
Wie relevant dynamische Effekte für das Boot sind hängt stark von dessen Konstruktion ab. Je schwerer ein Boot im Verhältnis zu seiner Windangriffsfläche ist, desto weniger ist es von durch Böen verursachte dynamische Effekte betroffen. Das gleiche gilt für das Verhältnis von Gewicht zu Unterwasserschiffangriffsfläche bzgl. Schwell. Aus diesem Grund sind moderne Yachten und insbesondere Mehrrümpfer von den dynamischen Effekten deutlich stärker betroffen als schwere konventionelle Verdränger. <br />
<br />
Es gibt inzwischen einige gute Online Rechner, dies es einem erlauben, die am Anker auftretende dynamische Spitzenlast und die minimal benötigte Kettenlänge abzuschätzen. Erwähnt seien hier die beiden Rechner http://svamanda.dk/anchor/intro und http://www.anchorchaincalculator.com . Beide beruhen auf dem gleichen mathematisch-physikalischen Energiebilanz Model, welches im Grunde eine Erweiterung des von Harald Melwisch verwendeten Models ist.<br />
<br />
== Ankermanöver ==<br />
<br />
;1. Anker klar machen und Crew einweisen: Ein oder zwei Crewmitglieder gehen nach vorn an den Anker. Sie lösen den Anker, so dass er frei hängen kann. Auf Kommando lassen sie den Anker bis zum Grund fallen und fieren anschließend die Kette auf, dass sie möglichst gerade zum Liegen kommt. Sie müssen die Kettenlänge abschätzen und Bescheid geben, wenn hinreichend Kette gegeben wurde. <br />
<br />
Wenn die Kette über Markierungen verfügt, sollen Sie die Länge anhand der Länge zählen und nicht nur schätzen. Übliche Markierungen sind direkt am Anker 1 mtr, ab 5 mtr werden 2,5 mtr markiert, ab 10-20 mtr werden dann 5 mtr markiert. Ist Ihre Kette länger als 50 mtr, finden Sie alle 10 - 25 mtr Markierungen, je nach Schiffsbetrieb. <br />
<br />
Der Rudergänger teilt ihnen die aktuelle Wassertiefe und die notwendige [[#Länge der Ankerkette]] mit. Die Grundregel lautet: "Je mehr Kette, desto besser". In Tidengewässern sollte der maximale Tiedenhub zur Bestimmung der nötigen Länge der Ankerkette genutzt werden und mehr Kette bei grossem Tidenhub und Gezeitenströmungen vorgesehen werden. <br />
<br />
;2. Ankerplatz erkunden: Es empfiehlt sich, den möglichen Schwojkreis vor dem Ankermanöver mit Blick auf das Echolot abzufahren, um sicherzugehen, dass rund um den Ankerpunkt die Wassertiefe hinreichend ist. So kann man sichergehen, dass das Boot auch einen 360°-Kreis um den Anker drehen kann, ohne zu stranden. <br />
<br />
;3. Anker fallen lassen: der Ankermann signalisiert guten Ankergrund, der Rudergänger stoppt das Schiff in den Wind auf. Wenn das Schiff steht (oder leicht rückwärts läuft), gibt er das Kommando "Fallen Anker". Er teilt dem Ankermann auch die Wassertiefe mit, damit dieser weiß, wieviel Kette er geben soll. Fallen Anker kann man gut steuern, indem die Kette aus der Bremse des Spills gefahren wird. Also nicht die Kette elektrisch wegfieren (Batteriekapa, Motorbelastung etc) sondern kontrolliert aus der Bremse.<br />
<br />
Am Ende sollte der Anker auch wirklich im Mittelpunkt des zuvor abgefahrenen Schwojkreises zum Fassen kommen. Das regelt der Ankermann, indem er den Rudergänger anweist, wo er den Mittelpunkt notiert hat und vermutet.<br />
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;4. Anker ausbringen: [[#Länge der Ankerkette]] mindestens '''5-fache Tiefe ab Bug zum Anker !''' <br /> Boot rückwärts laufen lassen (bei Bedarf Maschine rückwärts einkuppeln), die Kette wird kontinuierlich nachgegeben. Ggf. Kettenlauf stoppen und die Kette etwas straffen lassen. Ziel ist es, sie möglichst gerade auszulegen. '''Achtung:''' Das Boot darf keine große Geschwindigkeit beim Rückwärtsfahren erreichen! Wenn dann der Anker plötzlich faßt, hat sich schon so mancher die Winsch aus dem Deck geholt!<br />
<br />
;5. Anker kontrollieren / einfahren: ist die notwendige Kettenlänge ausgebracht, muss der Ankerhalt kontrolliert werden. In der Regel reicht es, mit eingekuppeltem Rückwärtsgang im Leerlauf die Ankerkette anzuspannen und über Peilung zweier Objekte an Land den Sitz des Ankers sicherzustellen (siehe [[#Ankerwache]], bzw. Ankerpeilung). Besser noch ist es, die Maschinenleistung rückwärts zu steigern, sobald die Kette stramm gekommen ist. Der Ankermann fühlt mit der Hand oder dem Fuß auf der Kette, ob sich Rucke oder Vibrationen zeigen - dann slippt der Anker. Bei reinem Leerlaufzug kann sich der Anker z.B. in Kraut festhalten, kommt aber bei größerer Last wieder los. Ein eingefahrener Anker gibt ruhigeren Schlaf!<br />
<br />
'''Achtung: '''<br />
* Kette nicht ausrauschen lassen - sie ist im schlimmsten Fall am Ende nicht mit dem Schiff verbunden! Auf möglichst senkrechtes Hochlaufen der Kette zur Winsch achten, sonst springt sie leicht ab, was vor allem auf Charteryachten passieren kann.<br />
* Bei elektrischen Winden aufpassen, dass diese nicht überhitzen. Besser in Schüben arbeiten<br />
* Bei elektrischen Ankerwinschen die Kette beim Anker aufholen im Kettenkasten in Kreisen legen. Wenn sich ein unkontrollierten Haufen bildet kann die Kette von der Winsch springen und unkontrolliert ausrauschen. <br />
<br />
Die Kette im Ankerkasten am Besten mit einer Stange (z.B. dem Handgriff für die Winsch) im Kasten ordnen, niemals mit der Hand, da erhebliche Verletzungsgefahr.<br />
<br />
Rauscht die Kette aus, kann es helfen, mit dem Fuß vorsichtig von oben die Kette leicht anzutippen, damit diese wieder in die Winsch einrastet. Im Zweifel die Kette aber ausrauschen lassen. Das Ankermanöver niemals Barfuß durchführen.<br />
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'''Tipps:'''<br />
* Der Ankermann sieht den Grund am besten. Wenn der Boden stellenweise Steine oder Bewuchs aufweist, kann er Bescheid geben, wenn die aktuelle Stelle frei ist<br />
* Je mehr Kette man ausbringt, umso besser ist der Halt des Ankers. Bei geringen Kräften, ausreichend schwerer und durchhängender Ankerkette führt ihr Gewicht zunächst zu einem horizontalen Angreifen der Kräfte am Ankerstock. Der Anker reißt dann nicht so schnell aus.<br />
[KOMMENTAR: Der Halt des Ankers ist durch den Untergrund bestimmt auf den er fällt. Die Länge der anschließend ausgebrachten Kette ist davon erst mal unabhängig. Es dauert nur länger, bis das Boot auf Drift geht, da die Kette bei großer ausgebrachter Länge ein entsprechendes Gewicht hat, bis der Anker dann, wenn er nicht hält, über den Grund zieht. --> Trügerische Sicherheit: viel hilft nicht immer viel!] <br />
<br />
* Um sicher zu gehen, wie der Anker liegt und ob er sich gut eingegraben hat, sollte der Anker abgetaucht oder mit einem Sichtkasten oder ähnlichem überprüft werden.<br />
* Die Ankerkette sollte beim Auslegen in gerader Linie gelegt werden. Bei zuviel Kette am gleichen Ort kann ein Kettenwuhling entstehen.<br />
* Beim Einfahren des Ankers kann der Ankermann mit der Hand oder Fuß an der Kette fühlen, ob die Kette ruckt. Hierzu wird die stehende Kette leicht von oben berührt. Schleift der Anker über den Grund, sind entsprechende Vibrationen bzw. ein Rucken zu spüren.<br />
* Die Ankerwinsch ist ''nicht geeignet'', den Zug der Kette aufzunehmen. Sie muss mit einem Kettenstopper entlastet werden. Dafür gibt es spezielle Kettenklauen, die ausserbord über die Kette geschoben und die Leinen durch die Bugklüse geführt an der Vorschiffklampe belegt werden. Ersatzweise hilft auch ein durch die Kette gezogener Festmacher oder eine Leine mit Stopperstek (achtung: geringere Zugfestigkeit bei dünnem Material!). Dadurch werden gleichzeitig störende Kettengeräusche reduziert. . Durch eine leicht asymmetrische Ausrichtung des Boots zur Kette läßt sich mitunter auch das Schwojen reduzieren. Dazu befestigt man einen Festmacher mitttels Stopperstek an der Kette und führt die Leine über die mittlere oder hintere Klüse auf eine Klampe.<br />
* Manche Ankertypen graben sich besser ein, wenn bei "Fallen Anker" leichte Fahrt rückwärts gemacht wird. Sie "fliegen" dann mit der Flunke nach unten dem Boden zu. Zu hohe Fahrt kann aber auch im Gegenteil das Eingraben verhindern, weil der Anker über den Grund "hüpft".<br />
*In solchen Fällen hilft nur ein Gewichtsanker oder ein Leichtanker (Stockanker, Bruceanker, Bügelanker, Plattenanker, Fortressanker. Es gibt noch sndere Typen).<br />
* Viele Ankerwinden verfügen über eine Kupplung, die es erlaubt, auch bei defekter Elektrik den Anker fallen zu lassen. Da diese Kupplung mitunter zum Festbacken neigt, empfiehlt es sich, die Ankerwinsch regelmässig zu warten und die Kupplung immer mal wieder zu lösen.<br />
* Sollte ein Anker im Sturm stark belastet werden, so daß die Gefahr des Ausbrechens des Ankers befürchtet wird, kann man ihn auch entlasten, indem man die Maschine mitlaufen läßt. Hierbei sollte man sich darauf beschränken, lediglich den Gang einzulegen und mit niedriger Drehzahl zu fahren. Eine Erhöhung der Drehzahl benötigt nur mehr Sprit, was die Laufdauer reduziert und bietet mitunter sogar weniger Effekt, weil die Schraube ihre Traktion im Wasser verliert - "die Schraube strudelt nur noch".<br />
<br />
== Trippleine und Ankerboje ==<br />
[[Bild:Trippleine_393.gif|thumb|right|300px|Die Trippleine]]<br />
* Generell sollte man immer eine '''Trippleine''' am Anker befestigen. Dies gilt insbesondere, wenn die Gefahr besteht, dass der Anker sich in fremden Murings verhakt, der Ankergrund unrein ist oder über Felsspalten verfügt. Dies umso mehr, wenn die Wassertemperaturen einen Taucheinsatz zur Bergung des Ankers aufwendig erscheinen lassen. Die Tripleine wird am entgegengesetzten Ende zum Kettenschäkel am Ankerstock befestigt, um den Anker notfalls quasi rückwärts auf dem Grund zu ziehen. Meist existiert eine entsprechende, eigene Öse. Die Trippleine sollte möglichst wenig Auftrieb haben und massiv genug sein, um einen Anker zu hieven. <br />
* Nach Lehrbüchern und Zubehörhandel wird die Trippleine an einer eigenen Markierungsboje befestigt. Eine kleine '''Ankerboje''' mit geringem Auftrieb und flexibler Länge der Trippleine kann aus einer PET-Flasche selbst hergestellt werden ([https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Ankerboje.pdf Kleine Ankerboje, Anleitung als PDF]). Eine kleine Rolle unterhalb der Ankerboje ermöglicht eine flexible Länge der Trippleine. Mit einem größeren Schäkel als Gewicht ergibt sich die richtige Einstellung der Trippleine auch bei veränderlichen oder nur ungefähr geschätzten Wassertiefen und die Positionierung der Ankerboje direkt über dem Anker. <br />
* In der Praxis hat sich ebenfalls bewährt, daß man die Trippleine einfach parallel zur Ankerkette zum Boot zurückführt und mit ausreichend Lose im Bugbereich befestigt. Auch eine kürzere Trippleine genügt, wenn sie direkt an der Kette mit einem Stopperstek befestigt wird (Länge = doppelte Wassertiefe). Notfalls kann man die Trippleine auch nachträglich tauchend befestigen (aber nicht jeder schafft 10 m Wassertiefe). Wer nicht zu lange ankert, kann mit Hilfe eines Blocks am Anker die Länge der Trippleine vom Boot so aus einstellen, dass die Ankerboje immer über dem Anker schwimmt.<br />
* Der Einsatz einer größeren Ankerboje kann insoferne riskant sein, da sie bei starkem Wind und Welle sie eine zusätzliche nahezu senkrechte nach oben wirkende Kraft am Ankerkopf verursacht und diesen u.U. lösen kann oder fremde Anfänger die Ankerboje mit einer Festmacherboje verwechseln und dann den eigenen Anker losbrechen können. Originaldialog in Kroatien: Neues Schiff: können wir an dieser Boje fest machen? Eigner: Nein, das ist eine Ankerboje! Neues Schiff: Aber wir bleiben nicht lange. Grrrrrrrrrrrrr!<br />
<br />
== Ankerwache ==<br />
[[Image:Ankerpeilung.png|right|thumb|150px|Ankerpeilung - schon eine leichte Positionsänderung führt zu einem deutlichem Auswandern der Peilung]]<br />
Ankerwache ist angebracht bei<br />
* Wechselhaftem Wetter oder erwarteter Wetteränderung<br />
* Schlechtem Ankergrund<br />
* Starkem Wind oder Seegang<br />
* In Tidengewässern zu Zeiten stärksten Stroms und beim Kentern der Tide ein MUSS<br />
<br />
Die Ankerwache dient der Kontrolle des Ankers und der Ankerbedingungen, aber auch der anderen Ankerlieger; Selbst wenn man selbst gewissenhaft ankert, kann es sein, dass andere ins driften kommen und das eigene Schiff gefährden.<br />
<br />
Abhängig von den bestehenden und erwarteten Bedingungen kann die Ankerwache unterschiedlich gestaltet sein. Der typische Fall ist ein regelmäßiger Blick alle 1-2 Stunden auf das Wetter, um zu kontrollieren, ob sich die Windrichtung geändert und ob der Wind zugenommen hat (drehender Wind kann den Anker ausbrechen lassen). Bei starkem Wind kann eine häufige Kontrolle notwendig sein, ob man selbst oder andere ins slippen kommen. Extreme Formen der Ankerwachen können so aussehen, dass die Crew seeklar bereitsteht um ohne Verzögerung den Ankerplatz verlassen zu können.<br />
<br />
Bei viel freiem Raum zu anderen Schiffen und/oder Land kann man die Tiefenwarnung des Lots und die GPS Warneinrichtung bei Positionsabweichung zur Überwachung mitbenutzen. Hier ist eine Übersicht über viele Apps auf Telefonen und Tabletts: [https://trimaran-san.de/anchor-alarm-apps-overview/ Vergleich Ankeralarme]<br />
<br />
== Varianten ==<br />
=== Vermuren ===<br />
Zwei Anker werden V-förmig ausgebracht, um den Schwojkreis zu begrenzen.<br />
<br />
Eine Alternative ist das Anschäkeln des Zweitankers mit einer 5 bis 10 m langen Kette oder Ankertrosse an die Kette des Bugankers nach den ersten 5 bis 10 m. Dabei kann man nach dem Fallenlassen des Bugankers die Kette oder Trosse des Zweitankers anschäkeln und beim weiteren Fieren der Kette des Bugankers den Zweitanker in möglichst großer Entfernung zum Buganker fallenlassen bei gleichzeitig kurzer Kettendistanz zwischen den beiden Ankern. Anders gesagt, sollte die Kette des Zweitanker vor dem Fallenlassen möglichst auf Zug kommen. Danach läßt man noch weitere 5 bis 10 m Kette auslaufen. Die Anker sind dann quasi Y-förmig ausgebracht. Neben einem relativ kleinen Schwojkreis hat man damit eine Konfiguration, die auch bei wechselnden Wind- und Stromrichtungen erhöhten Halt bietet, weil die Anker nicht komplett um 180 Grad verdreht, sondern wechselweise belastet werden.<br />
<br />
Allerdings erhöht diese Konfiguration die Lasten auf beiden Ankern, wodurch die Anker eher ausbrechen. Wenn es keinen zwingenden Grund zum Vermuren gibt (Schwojkreis, kenternder Strom) bietet ein Anker den besseren Halt.<br />
<br />
=== Verkatten ===<br />
Zwei Anker werden an einer einzelnen Ankerleine ausgebracht um die Haltekraft zu erhöhen. Hierzu wird der Zweitanker mit einer Trosse in der Länge der Wassertiefe plus Freibord vor den Hauptanker gehängt, so daß zuerst der Zweitanker im Wasser eintaucht und danach der Hauptanker geworfen wird. Am Grund liegen die beiden Anker in Linie mit dem Abstand der Trosse. Wenn der Hauptanker beim schwojen ausbricht, kann er sich durch den Halt des Zweitankers wieder leichter eingraben, weil die gespannte Trosse den Hauptanker nieder hält.<br />
<br />
=== Ankern mit Landfeste ===<br />
Beim Ankern mit Landfeste soll primär der Schwojkreis reduziert werden, indem das Boot zusätzlich mit einer langen Leine von 40 bis 50 m an Land festgemacht wird. Damit eignet sich diese Methode generell nur für Ankerplätze, bei denen der Grund zum Ufer hin relativ steil ansteigt und dort über geeignete Möglichkeiten zum Festmachen in unmittelbarer Ufernähe verfügt, also Felsbrocken, Spalten für Felshaken, von örtlichen Segelclubs eingelassene Ringe, notfalls auch Bäume. In einer Bucht, in der bereits Boote vor Anker liegen, sollte man sich eher nach deren Ankermethode richten, da ein unterschiedlicher Schwojkreis zu erhöhter Kollisionsgefahr der Ankerlieger untereinander führen kann.<br />
Die Ankermethode selber unterscheidet sich nur geringfügig vom Festmachen im Hafen vor Buganker mit Heckleinen zum Kai. Der Unterschied ist hauptsächlich, daß die Heckleine länger ist und mit dem Beiboot ausgebracht werden muß, weil man meist nicht so dicht ans Ufer fahren kann, daß dort ein Helfer aussteigen kann. Man ankert also zunächst ganz normal mit Buganker und bringt danach die Landfeste aus. <br />
<br />
Die Landfeste kann statt mit dem Beiboot auch unkompliziert von einem Schwimmer ausgebracht werden (Flossen), vor allem eine schwimmende Polypropylen-Leine, oder man nimmt einen Fender als Auftriebshilfe mit. Wenn ein Beiboot und genügend Crew zur Verfügung steht, kann es sich empfehlen, ein Crewmitglied mit der späteren Landfeste schon vor Beginn des Ankermanövers zum Festmachen an Land zu schicken. Das Crewmitglied wartet dann mit der Landfeste im Beiboot und diese kann nach Einfahren des Bugankers zügig am Heck festgemacht werden. Die Gefahr, dass das Boot während des Ausbringens der Landleine vertreibt, wird verringert. Wird die Landfeste direkt an einem Fels befestigt, schützt ein Kettenring um den Fels vor dem Durchscheuern der Leine.<br />
<br />
Nachteil des Ankerns mit Landfeste ist, das das Boot sich anschließend nicht mehr eigenständig in Wind und Strom ausrichten kann. So bietet man etwaigen Seitenwind oder seitlichem Seegang die maximale Angriffsfläche. <br />
<br />
Eine erprobte, aber wenig bekannte, alternative Methode, die dieses Problem umgeht, ist das '''Vermuren mit einer Landfeste'''. Hierbei wird die Landfeste nicht auf einer Heckklampe belegt, sondern ähnlich wie beim [[Ankern#Vermuren | Vermuren]] zweier Anker direkt an der Kette des Bugankers befestigt. Man läßt also den Buganker fallen bis er auf Grund liegt, schäkelt die Landfeste an der Bugankerkette an, gibt die üblichen drei bis fünf Bootslängen an Kette und fiert dabei die Landfeste mit. Anschließend bringt man die Landfeste per Beiboot an Land und holt die Leine gut an, bevor man sie an einem geeigneten Punkt festmacht. Idealerweise verläuft nun die Landfeste über den Seegrund zum Anker samt Vorläufer und bildet somit auch kein Hindernis für andere Boote an der Wasseroberfläche. Insbesondere sorgt diese Methode aber auch für einen flachen Zugwinkel. Die Ankertrosse oder Ankerkette kann anschließend auch wieder etwas verkürzt werden. Der Schwojkreis ist etwas höher als bei der oben beschriebenen Methode, mit Landfeste zu ankern, bietet aber dafür den Vorteil, daß das Boot sich frei im Wind drehen kann und somit die minimale Windangriffsfläche von vorne bietet.<br />
<br />
=== Ankern unter Segel ===<br />
Das Manöver unterscheidet sich kaum vom Ankern unter Maschine, außer daß man das Großsegel stehen läßt und mit dessen Hilfe den Anker eingräbt. Die Vorsegel sollte man möglichst bergen, um ein freies Vordeck zu haben. Danach befestigt man einen Bullenstander an der Baumnock (so dieser nicht sowieso ständig gefahren wird) und führt ihn über einen Block nach achtern auf eine Winsch. Anschließend kreuzt man etwas über dem geplanten Ankerplatz, um ihn zu erkunden und fährt dann einen [[Aufschießer]]. Kurz vor Stillstand läßt man den Anker fallen und gibt langsam Kette. Manche Kielboote, insbesondere Langkieler tendieren dazu, nur wenig Rückwärtsfahrt zu machen und dann sollte man das Großsegel mittels Bullenstander backdrücken. Das Boot wird dann nach achtern abtreiben bis der Anker gefaßt hat.<br />
<br />
Unter Segeln den Anker aufnehmen geht einfach, indem die Segel gesetzt werden, das Boot daher auf den Anker segelt, und die Kette/Leine leicht und schnell eingeholt werden kann. Ausbrechen des Ankers wie üblich durch Welle, sonst durch Krängung oder viel Kraft. Anschliessend einholen, verpacken und den Kurs abstecken. Das geht schnell und leise und stört die Nachbarn nicht. <br />
<br />
Wichtig ist es, daß man einen Ankerplatz wählt, der ausreichend Raum zum Aufkreuzen bietet, um notfalls, also insbesondere bei slippenden Anker unter Segeln Anker auf zu gehen.<br />
<br />
<br />
[[Category:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Manöver]]<br />
<br />
Ankerwache:<br />
Das GPS ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Ankerwache.<br />
Im einfachsten Fall speichert man seine Ankerposition ab und kann mit einem GOTO konstant ermitteln, wie weit man Schwojt oder ob der Anker nicht mehr hält. Das ist besonders im nächtlichen Dusel oder bei aufkommender Nervosität hilfreich.<br />
Viele GPS erlauben auch eine automatische Ankerwachfunktion zu aktivieren. Man kann einen Schwojkreis-Radius eingeben und wird geweckt, wenn das Schiff diesen Bereich verlassen sollte. Das ist bei uns Standard, auch wenn es etwas Strom braucht.<br />
Andreas Dostmann, Tamins Schweiz<br />
<br />
=== Literatur ===<br />
* [https://www.yachtrevue.at/fahrtensegeln/richtig_ankern-3510 Richtig Ankern. Warum die Kettenlänge und Wassertiefe entscheidend sind und manche Lehrmeinung falsch ist. Harald Melwisch in Yachtrevue 5/2011, S. 52ff] und [https://esys.org/esys/anker-FahrlaessigesAnkern.pdf Fahrlässiges Ankern]<br />
* [https://www.cruisersforum.com/forums/f118/calculating-scope-can-be-very-misleading-137516.html Calculating scope can be misleading (angle at anchor incl. Slope of seabed)]<br />
* [https://www.trimaran-san.de/die-kettenkurve-oder-wie-ein-mathematiker-ankert Die Kettenkurve - oder wie ein Mathematiker ankert (Englisch)]<br />
* [https://www.petersmith.net.nz/boat-anchors/catenary Kettenlinie und Längen-Tiefenverhältnis von Ankerketten (Englisch)]<br />
* [http://www.nautisches-lexikon.de/b_seem/ankermanoever/c.html#grundverlauf Winkel bei abfallendem Meersgrund]<br />
* [https://www.sfv-strongbow.com/images/Toernberater/MathAnkern.pdf Mathematik des Ankerns und Nutzung einer elastischen Leine]<br />
* [https://www.ibn-online.de/artikel/2046/Radolfzell-Sicher-fest Trosse mit hoher Dehnungsfähigkeit]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Ankern&diff=52191Ankern2023-04-02T06:15:02Z<p>Jo: /* Literatur */ Literaturergänzung: Passende Diskussion aus CF</p>
<hr />
<div>{{NavigationManöver}}<br />
[[Image:Chalki Ankeridylle.jpg|thumb|300px|right|Ankeridylle - Ankerlieger in einer Bucht auf [[Chalki]]]]<br />
'''Ankern''' ist ein wichtiger Bestandteil des Fahrtensegelns. Abgesehen davon, dass in manchen Revieren aufgrund geringer Marina-Dichte oder großen Überfüllung das gelegentliche Ankern unumgänglich ist, kann das Ankern in einer unberührten, einsamen Bucht eines der schönsten Erlebnisse eines Urlaubs werden.<br />
<br />
== Ankerplatz ==<br />
Ein guter Ankerplatz sollte vor allem anderen '''Schutz vor Seegang''' bieten. Dies erfordert eine gute Abdeckung gegen die Windsee und möglichst wenig Schwell aus anderen Richtungen. Hierbei sollten sowohl mögliche Änderungen der Windrichtung als auch die mögliche Umlenkung von Wellen an Kaps, am Eingang einer Bucht oder die mögliche Reflektion von Wellen an steilen Ufern mit bedacht werden; sowie die Bug- und Heckwellen von vorbeifahrenden großen Schiffen oder Fähren. Kräftige vertikale Bewegungen des Schiffs durch hohen Seegang am Ankerplatz stellen eine besonders große Gefahr für den Halt des Ankers dar. Der Seegang kann im Prinzip nur durch die Wahl eines geschützten Ankerplatzes klein gehalten werden. <br />
<br />
Der Ankerplatz sollte einen geeigneten '''Ankergrund''' aufweisen, d.h. vom Grund her so beschaffen sein, dass sich der Anker gut eingraben kann. Guter Halt ist bei festem Sand und bei lehmigem Grund gegeben. Unterwasserbewuchs wie Seegras kann die Haltekraft deutlich reduzieren, weil sich der Anker nicht so gut eingraben kann. Das selbe gilt natürlich für Steine und Felsen. Diese Untergründe sind ohnehin ungeeignet, da hier oft Hänger auftreten. Aus Naturschutzgründen strengstens verboten sind Korallen und auch die Posidonia - Rasen im Mittelmeer sollten geschont werden. Der Ankergrund ist in der Regel in den Seekarten angegeben, geeignete Ankerplätze sind dort oft explizit gekennzeichnet oder in Revierführern beschrieben.<br />
<br />
Die optimale '''Wassertiefe''' ist abhängig von den Faktoren Windstärke, Seegang in Hinblick auf die nötige [[#Länge der Ankerkette]]. 5-10 m haben sich als gut geeignet erwiesen. Bei Seegang muss die Wassertiefe so gewählt werden, dass auch im tiefsten Wellental immer noch "eine Handbreit" Wasser unter dem Kiel bleibt. Bei Tidengewässern ist der Sicherheitsabstand zum Grund immer mit dem niedrigsten Pegel zu rechnen. Für die Bestimmung der benötigten [[#Länge der Ankerkette]] sollte erstens der maximale Pegel und zweitens die maximale Gezeitenströmungen mit berücksichtigt werden.<br />
<br />
'''Wind und Strom''': Es sollte stets bei ablandigem Wind und mit ausreichend Abstand zur Lee-Küste geankert werden. Bricht der Anker mal aus, dann besteht nicht gleich die Gefahr einer Strandung. <br />
Der Wind/Strom sollte nicht zu stark sein, eine gut geschützte Bucht ist einer weit offenen natürlich vorzuziehen. Diese Vorgaben können selbstverständlich nicht immer eingehalten werden.<br />
Vorsicht ist an der Lee-Seite steiler Klippen angebracht: Hier besteht die Gefahr von Fallböen, also plötzlich auftretenden, starken Böen, die von den Klippen herabwehen und im Lee der Klippen u.U. plötzlich die Windrichtung vollständig umkeheren können.<br />
<br />
'''Platz''': Die Ankerbucht muss selbstverständlich über hinreichend Platz verfügen. Zu beachten ist, dass das Schiff sich um 360° um den Anker drehen kann (schwojen). Das muss bei der Wahl des Ankerplatzes mit einbezogen werden, innerhalb des Schwojkreises muss also an jedem Punkt genügend Wassertiefe sein. In Tidengewässern vergrössert sich der Schwojkreis bei fallendem Wasser, bei steigendem Wasser verringert sich die Haltekraft des Ankers (steilerer Kettenwinkel) - also ggf. Kettenlänge anpassen oder Ankerplatz wechseln.<br />
<br />
== Prinzip des Ankers ==<br />
[[Bild:PrinzipPflugscharanker.png|thumb|right|300px|Prinzip eines Pflugscharankers]]<br />
<br />
Auf Yachten geläufige Anker sind Pflugscharanker (auch CQR genannt) oder vergleichbare Anker nach selbem Funktionsprinzip. Diese Anker graben sich ähnlich eines Pflugs in den Grund. Dadurch wird eine optimale Haltekraft im Bezug auf das Ankergewicht erreicht. Inzwischen gibt es noch deutlich bessere Anker der nächsten Generation wie Spade, Rocna, Mantus und Excel, sodass ein QCR nicht mehr empfohlen werden kann. Ein noch besseres Leistungsgewicht haben Delta-Plattenanker, auch Danforth-Anker, für die allerdings die meisten Bughalterungen auf Segelyachten nicht ausgelegt sind. Zudem reissen diese Plattenanker sehr leicht aus, wenn der Wind dreht. Auf großen Schiffen sind sie fast nur noch anzutreffen.<br />
<br />
''Die von historischen Zeichnungen und Symbolen bekannten Stockanker haben im Vergleich dazu meist zwei Flunken, von denen sich jeweils nur einer eingraben kann. Damit erreicht man nur die halbe Effizienz im Vergleich zu einem Pflugscharanker, dafür kann man ihn aber auch auf steinigen und bewachsenen Grund einsetzen.''<br />
<br />
Das Funktionsprinzip von Pflugscharankern hat jedoch auch zur Folge, dass die Zugkraft aus einer bestimmten Richtung, waagerecht angreifen muss. Eine senkrechte Zugrichtung oder eine Zugrichtung aus der falschen Richtung kann den Anker ausbrechen lassen. Eine plötzliche Winddrehung kann die Ursache für einen Zug aus der falschen Richtung sein. Zwar hilft auch hier die Kette, ein plötzlichen Zugrichtungswechsel lässt sich aber nur schwer verhindern. Eine entsprechende Ankerwache ist bei drehenden Winden zu empfehlen.<br />
<br />
Für die waagerechte Zugkomponente ist die Ankerkette verantwortlich. Durch das hohe Gewicht der Kette bleibt ihr Ende bei mäßigem Zug auf dem Grund liegen. Besonders bei stärkeren Winden muss genug Kette ausgebracht worden sein, damit die Kraft aus der Ankerkette möglichst parallel zum Meeresboden oder mit einem sehr kleinen Winkel am Anker ansetzt. Eine ausreichende Länge der Ankerkette ist somit ein wichtiger Sicherheitsaspekt (s.u.).<br />
<br />
'''Ankergewicht:'''<br />
Wieviel Anker braucht das Boot? Nach einer Faustregel gilt für den CQR: Länge des Bootes in Fuß = Gewicht des Ankers in (engl.) Pfund. Demnach wäre für ein 40 ft. Boot ein 40lbs. Anker ausreichend (1lbs=0,45..kg). Dem widerspricht allerdings, dass die Haltekraft eines Ankers nur ungefähr proportional mit dem Gewicht des Ankers anwächst, während die Windlast deutlich stärker mit der Länge des Bootes anwächst. <br />
Abhängig vom Wirkprinzip sind die Herstellerempfehlungen sehr unterschiedlich. Plattenanker können eher leichter sein, Stockanker dagegen sehr viel schwerer.<br />
Beim beliebten Bügelanker wird gar nicht die Bootslänge zugrundegelegt, sondern das Gewicht des Bootes.<br />
Generell hält der Anker natürlich umso besser, je schwerer er ist. Da die Tendenz zu immer größeren Booten ungebrochen ist, kommt man für das Ankergewicht schnell in einen Bereich, in dem man den Anker nicht mehr ohne weiteres von Muskelkraft ohne Hilfsmittel bewegen kann.<br />
<br />
== Länge der Ankerkette ==<br />
<br />
Zur erforderlichen Länge der Ankerkette gibt es sehr unterschiedliche Hinweise. Einige Lehrbücher enthalten Hinweise auf sehr kurze Längen der Ankerkette (z.B. 3-5-fache Wassertiefe), die ursprünglich eher auf große Schiffe und tiefe Ankergründe bezogen zu sein scheinen. Diese sind nach Meinung und Erfahrung vieler Skipper auf Yachten in der Praxis nicht oder nur bei sehr schwachen Winden ausreichend. Bei der Berücksichtigung von stärkeren Winden und möglichen Böen werden deshalb meist deutlich höhere Faktoren und andere Methoden zur Bestimmung der Länge der Ankerkette empfohlen. <br />
<br />
Die Zugkräfte vom Schiff werden über die ggf. gestreckte Kette auf den Anker im Meeresboden übertragen. Dabei können folgende wichtige '''Einflüsse auf die Kräfte''' genannt werden, '''die am Anker wirken''' und Auswirkungen auf seinen Halt im Meeresgrund haben. Die Entscheidung für einen Ankerplatz sollte neben der Situation vor Ort und der Länge der Ankerkette diese Faktoren für die wirkenden Kräfte berücksichtigen:<br />
<br />
* '''Windgeschwindigkeit:''' Die Kräfte durch den Widerstand des Schiffs im Wind nehmen im Prinzip mit steigender Windgeschwindigkeit quadratisch zu. Bei doppelter Windgeschwindigkeit sollte mit einer vierfachen Kraft gerechnet werden.<br />
* '''Böen:''' Böen können in wenigen Sekunden sehr viel Energie auf das Boot übertragen, welche irgendwo absorbiert werden muss. Sei es durch ein weiteres Durchsetzen der Kette oder eine weitere Dehnung der Trosse / Ankerstropp / Hahnepot. <br />
* '''Strömung:''' Die Strömung und ggf. auch wechselnde Tiedenströme wirken durch den Widerstand des Schiffs im Wasser als zusätzliche Kraft auf das Schiff. Im Prinzip addieren sich die Kraftvektoren. Für Segeljachten ergibt sich aus einem Knoten Strömungsgeschwindigkeit schätzungsweise oft eine ähnliche Kraft wie aus einer Windstärke. <br />
[[Datei:Winkel_Ankerschaft_Meeresgrund_klein.jpg|mini|513px|Die Haltekraft des Ankers bei Belastung ist Abhängig vom Winkel zwischen Ankerschaft und Meeresgrund]]<br />
* '''Zugwinkel am Anker:''' 1. Die '''Tiefe vom Bug''' zum Anker und 2. die '''Länge der Ankerkette''' und 3. der '''Verlauf des Meeresgrunds''' bestimmen, in welchem vertikalen Winkel die Kräfte auf den Anker wirken. Im Prinzip ist die Haltekraft bei einem parallelen Verlauf der Ankerkette zum Meersboden am größten. Bei zunehmender Kraft und gestreckter Kette stellt sich ein Winkel ein abhängig von der Tiefe vom Bug zum Anker und der Länge der Ankerkette. Je größer der Winkel zwischen Ankerschaft und Meeresboden wird, desto geringer ist die Haltekraft des Ankers und desto eher droht er aus dem Grund zu brechen. Schon kleine Winkel von ca. 10 Grad veringern die Haltekraft deutlich um ca. 30 % (siehe [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_DE.pdf Winkel und Haltekraft bei horizontalem Meeresgrund]). Zusätzlich muss ein [http://www.nautisches-lexikon.de/b_seem/ankermanoever/c.html#grundverlauf abfallender Meersgrund] in seinem schrägen Verlauf mit berücksichtigt werden. Nahe am Ufer kann man mit Leinen zum Land ankern, um einen ansteigenenden Grundverlauf für sich nutzen zu können. Der Anker sollte dazu möglichst in tieferem Wasser liegen als das Schiff, nie in deutlich flacherem. <br />
* '''Länge des Schiffs:''' Die Kraftspitzen, die vom Bug auf die Ankerkette übertragen werden, hängen bei Seegang und Schwojen ganz wesentlich vom Abstand zwischen dem Bug und der vertikalen und horizontalen Drehachse des Schiffs ab. Dieser Abstand wirkt bei gespannter Kette als Hebel an der Ankerkette. Bei einem Abstand zwischen Bug und Kiel von ca. 40 % der Schiffslänge ergibt sich für eine Ankerkette von mindestens doppelter Schiffslänge ein Hebel des Schiffrumpfs von 1:5 an der gespannten Kette. Ab vierfacher Schiffslänge betägt der Hebel nur noch 1:10 und zusätzlich zum Anker gewinnt die Kette bei leichtem Durchhängen durch ihre eigene Masse eine geringe dämpfende Wirkung. <br />
* '''Geschwindigkeit und Masse des Schiffs:''' Beim Einfahren in die Ankerkette und Abbremsen einer Bewegung des Schiffs bestimmen die Geschwindigkeit der Bewegung und die Masse des Schiffs aufgrund ihrer Trägheit die Kraft, die auf die Ankerkette wirkt. Die Geschwindigkeit hat hierbei den größten (quadartischen) Einfluss: Bewegungsenergie = 1/2 x Masse x Geschwindigkeit². Deshalb sollt ruckartiges Steifkommen und schnelles "Surfen" an der Ankerkette durch Stabilisierung im Wind und in den Wellen möglichst unterbunden werden. <br />
<br />
* '''Seegang:''' Bei hohem Seegang am Ankerplatz und je nach Wirkung auf den Schiffsrumpf kann nach einer Aufwärtsbewegungen die Ankerkette sehr plötzlich steifkommen, das Schiff mit hohen Kraftspitzen in die Kette einrucken und den Anker nach oben ausreißen. In der Aufwärtsbewegung des Schiffs vergrößert sich gleichzeitig der Winkel am Anker. Kräftige vertikale Bewegungen stellen deshalb eine besonders große Gefahr für den Halt des Ankers dar. Der Seegang kann im Prinzip nur durch die Wahl des Ankerplatzes klein gehalten werden (siehe Hinweise zum [[#Ankerplatz]]). <br />
* '''Schwojen:''' Das Schwojen und die daraus entstehenden Kraftspitzen beim Abbremsen und Einfahren in die Ankerkette sollten möglichst klein gehalten werden. Die Tendenz zum Schwojen hängt von vielen Faktoren wie der Position des Masts, der Bauform des Kiels und des Schiffs ab. Schwojen lässt sich verringern, in dem der Windwiderstand auf dem Vorschiff verkleinert wird, z.B. durch Abnehmen einer Rollgenua. Außerdem sollte das Schiff achtern im Wasser durch ein festgestelltes Ruder stabilisiert werden. Bei Bedarf kann auch eine kleine achterliche Tuchfläche den Bug im Wind stabilisieren. <br />
* '''Elastizität''' der Verbindung vom Bug zum Anker: Eine straffe Kette, wie sie insbesondere beim Ankern in sehr flachem Wasser bei Böen oder Schwell sehr schnell auftritt, hat nur eine sehr geringe Elastizität. Kraftspitzen vom Bug übertragen sich deshalb sehr direkt auf den Anker. Eine zusätzliche Ankertrosse oder ein langer Ankerstropp / Hahnepot zwischen Bug und Ankerkette kann durch ihre Elastizität einen substantiellen Teil der dynamischen Kräfte und ihre Energie aufnehmen und dadurch die Kraftspitzen die am Anker wirken deutlich verringern. Die Minderung der Kraftspitzen in einer Ankertrosse kann besonders bei stürmischem Wind oder starker Bewegung des Schiffs durch Seegang oder Schwojen wichtig werden. Hierzu wird eine [https://www.ibn-online.de/artikel/2046/Radolfzell-Sicher-fest Trosse mit hoher Dehnngsfähigkeit] aus Polyamid oder geschlagenem Polyester zwischen dem Ende der Ankerkette und dem Bug des Schiffs eingesetzt. Die Möglichkeit zur Energieaufnahme wächst entsprechend der Dehnungsfähigkeit mit zunehmender Länge. Für Ankersituationen mit starkem Seegang und stürmischem Wind sollten effektive Trossenlängen von zumindest 15 bis 20 m hinzugefügt werden, um eine deutliche Elastizität zu erzielen. Diese elastische Länge kann auch erreicht werden, indem die Trosse über den Bugbeschlag weiter über Deck zu einer Mittschiffsklampe geführt wird. Wichtig ist dabei, die Trosse am Bugbeschlag und allen möglichen Scheuerstellen z.B. mit einem Stück Schlauch gegen Durchscheuern zu schützen. <br />
<br />
In der Praxis ist meist eine einfache '''Faustformel zur Einschätzung einer minimalen Länge der Ankerkette''' hilfreich. Für typische Segelyachten kann eine erste Orientierung aus dem Produkt aus der ''' Tiefe ab Bug zum Anker (m) x maximaler Windstärke inklusive möglicher Böen (Bft) ''' abgeleitet werden. Dadurch werden 1. der Winkel am Anker hinsichtlich der Haltekraft und 2. die Windgeschwindigkeit als Quelle der Energie als zwei wichtige Faktoren berücksichtigt. Als Optimum und gerade noch ausreichend für Starkwindböen bis Windstärke 7 wird zunächst eine Länge der Ankerkette entsprechend der 7-fache Tiefe ab Bug eingeschätzt. Hierbei ist allerdings ein ungünstiger abfallender Verlauf des Meeresgrundes zustäzlich zu berücksichtigen, da sich der Winkel am Anker dadurch erhöhen und die Haltekraft abnehmen kann.<br />
<br />
Zusätzlich zu der einfachen Faustformel sollte für die Windstärke der '''Faktor 5 und die doppelte Schiffslänge (m) als Minimum''' berücksichtigt werden, um die Hebelkräfte des Schiffsrumpfs zu begrenzen.<br />
<br />
Kommentar: Diese Faustregeln widersprechen weiten Teilen des Textes hier. Es ist gut, wenn die Faustformel die Windstärke berücksichtigt, aber die benötigte minimale Kettenlänge ist nicht linear in der Wassertiefe und daher sind alle Formeln mit Vielfachen der Wassertiefe eher falsch als richtig. Zumindest können sie nicht für tiefe und flache Ankerplätze gleichermaßen gelten. Dies kann etwas verbessert werden, wenn man in diesen Formeln die Wassertiefe durch (Wassertiefe + Bootslänge)/2 ersetzt. Zudem gehen die Schwere der Kette oder irgendwelche anderen Eigenschaften des Bootes nicht in diese Formeln ein. Wenn ich z.B. statt einer 8 mm Kette eine 12 mm Kette verwenden würde, dann könnte die Kette um die 30% kürzer sein und würde immer noch waagerecht am Anker angreifen. Kommentar Ende. <br />
<br />
Die anfängliche Einschätzung einer minimalen Länge der Ankerkette kann grafisch in Bezug auf Tiefe, Windstärke, Winkel, relative Haltekraft des Ankers und die Länge der Ankerkette dargestellt werden, hier als '''Beispiel für eine 15 m Segelyacht''': [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_DE.pdf Hinweise zur Länge der Ankerkette], auch auf Englisch [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_EN.pdf Notes on length of anchor chain]. <br />
<br />
Bei stürmischen Windböen sollten zur Steigerung der Haltekraft längere Ankerketten und zusätzliche Maßnahmen zur Begrenzung der Kraftspitzen am Anker durch [https://www.segeln-kurs270.de/content/Technik/Anker/Anker.html zusätzlichen Einsatz einer elastischen Ankertrosse] genutzt werden. Denn tatsächlich steigt die Windenergie sogar quadratisch mit der Windgeschwindigkeit und zunehmender Seegang und Schwojen können zu kritischen Kraftspitzen führen. [https://www.sfv-strongbow.com/images/Toernberater/MathAnkern.pdf Mathematik des Ankerns und Nutzung einer elastischen Trosse] [https://trimaran-san.de/die-kettenkurve-oder-wie-ein-mathematiker-ankert/ Die Kettenkurve - oder wie ein Mathematiker ankert].<br />
<br />
Erst bei sehr langen Ankerketten, z.B. ab der vierfachen Schiffslänge, gewinnt das Eigengewicht der Kette und ihr Durchhängen auf dem Weg vom Bug zum Anker auch bei höheren Kräften eine leicht dämpfende Wirkung. Solange die Kette nicht gestreckt wird, bleibt die Haltekraft am Anker vollständiger erhalten, so dass für sehr lange Ankerketten etwas geringe Faktoren zur Bestimmung der Länge angesetzt werden können. <br />
<br />
Der tatsächliche Halt des Ankers im Ankergrund sollte jedoch immer unter Berücksichtigung weiterer Einflüsse in der konkreten Situation vor Ort, insbesondere für den speziellen Anker und Meersgrund bewertet und möglichst auch durch Belastung mit den zu erwartenden maximalen Kräften getestet werden.<br />
<br />
Regeln, die sich ausschließlich auf die Wassertiefe beziehen, begrenzen zwar den Winkel zum Anker, vernachlässigen dabei aber wesentliche Faktoren, die beim Ankern in geringen Wassertiefen mit kleineren Schiffen und Yachten Bedeutung haben: 1. den zuätzlichen Abstand vom Bug zur Wasseroberfläche, 2. den grundlegenden und quadratisch zunehmenden Einfluss der Windgeschwindigkeit auf die wirkenden Kräfte, 3. die Größe des Schiffs, seine Masse und die wirksamen Hebel.<br />
<br />
Wie relevant dynamische Effekte für das Boot sind hängt stark von dessen Konstruktion ab. Je schwerer ein Boot im Verhältnis zu seiner Windangriffsfläche ist, desto weniger ist es von durch Böen verursachte dynamische Effekte betroffen. Das gleiche gilt für das Verhältnis von Gewicht zu Unterwasserschiffangriffsfläche bzgl. Schwell. Aus diesem Grund sind moderne Yachten und insbesondere Mehrrümpfer von den dynamischen Effekten deutlich stärker betroffen als schwere konventionelle Verdränger. <br />
<br />
Es gibt inzwischen einige gute Online Rechner, dies es einem erlauben, die am Anker auftretende dynamische Spitzenlast und die minimal benötigte Kettenlänge abzuschätzen. Erwähnt seien hier die beiden Rechner http://svamanda.dk/anchor/intro und http://www.anchorchaincalculator.com . Beide beruhen auf dem gleichen mathematisch-physikalischen Energiebilanz Model, welches im Grunde eine Erweiterung des von Harald Melwisch verwendeten Models ist.<br />
<br />
== Ankermanöver ==<br />
<br />
;1. Anker klar machen und Crew einweisen: Ein oder zwei Crewmitglieder gehen nach vorn an den Anker. Sie lösen den Anker, so dass er frei hängen kann. Auf Kommando lassen sie den Anker bis zum Grund fallen und fieren anschließend die Kette auf, dass sie möglichst gerade zum Liegen kommt. Sie müssen die Kettenlänge abschätzen und Bescheid geben, wenn hinreichend Kette gegeben wurde. <br />
<br />
Wenn die Kette über Markierungen verfügt, sollen Sie die Länge anhand der Länge zählen und nicht nur schätzen. Übliche Markierungen sind direkt am Anker 1 mtr, ab 5 mtr werden 2,5 mtr markiert, ab 10-20 mtr werden dann 5 mtr markiert. Ist Ihre Kette länger als 50 mtr, finden Sie alle 10 - 25 mtr Markierungen, je nach Schiffsbetrieb. <br />
<br />
Der Rudergänger teilt ihnen die aktuelle Wassertiefe und die notwendige [[#Länge der Ankerkette]] mit. Die Grundregel lautet: "Je mehr Kette, desto besser". In Tidengewässern sollte der maximale Tiedenhub zur Bestimmung der nötigen Länge der Ankerkette genutzt werden und mehr Kette bei grossem Tidenhub und Gezeitenströmungen vorgesehen werden. <br />
<br />
;2. Ankerplatz erkunden: Es empfiehlt sich, den möglichen Schwojkreis vor dem Ankermanöver mit Blick auf das Echolot abzufahren, um sicherzugehen, dass rund um den Ankerpunkt die Wassertiefe hinreichend ist. So kann man sichergehen, dass das Boot auch einen 360°-Kreis um den Anker drehen kann, ohne zu stranden. <br />
<br />
;3. Anker fallen lassen: der Ankermann signalisiert guten Ankergrund, der Rudergänger stoppt das Schiff in den Wind auf. Wenn das Schiff steht (oder leicht rückwärts läuft), gibt er das Kommando "Fallen Anker". Er teilt dem Ankermann auch die Wassertiefe mit, damit dieser weiß, wieviel Kette er geben soll. Fallen Anker kann man gut steuern, indem die Kette aus der Bremse des Spills gefahren wird. Also nicht die Kette elektrisch wegfieren (Batteriekapa, Motorbelastung etc) sondern kontrolliert aus der Bremse.<br />
<br />
Am Ende sollte der Anker auch wirklich im Mittelpunkt des zuvor abgefahrenen Schwojkreises zum Fassen kommen. Das regelt der Ankermann, indem er den Rudergänger anweist, wo er den Mittelpunkt notiert hat und vermutet.<br />
<br />
;4. Anker ausbringen: [[#Länge der Ankerkette]] mindestens '''5-fache Tiefe ab Bug zum Anker !''' <br /> Boot rückwärts laufen lassen (bei Bedarf Maschine rückwärts einkuppeln), die Kette wird kontinuierlich nachgegeben. Ggf. Kettenlauf stoppen und die Kette etwas straffen lassen. Ziel ist es, sie möglichst gerade auszulegen. '''Achtung:''' Das Boot darf keine große Geschwindigkeit beim Rückwärtsfahren erreichen! Wenn dann der Anker plötzlich faßt, hat sich schon so mancher die Winsch aus dem Deck geholt!<br />
<br />
;5. Anker kontrollieren / einfahren: ist die notwendige Kettenlänge ausgebracht, muss der Ankerhalt kontrolliert werden. In der Regel reicht es, mit eingekuppeltem Rückwärtsgang im Leerlauf die Ankerkette anzuspannen und über Peilung zweier Objekte an Land den Sitz des Ankers sicherzustellen (siehe [[#Ankerwache]], bzw. Ankerpeilung). Besser noch ist es, die Maschinenleistung rückwärts zu steigern, sobald die Kette stramm gekommen ist. Der Ankermann fühlt mit der Hand oder dem Fuß auf der Kette, ob sich Rucke oder Vibrationen zeigen - dann slippt der Anker. Bei reinem Leerlaufzug kann sich der Anker z.B. in Kraut festhalten, kommt aber bei größerer Last wieder los. Ein eingefahrener Anker gibt ruhigeren Schlaf!<br />
<br />
'''Achtung: '''<br />
* Kette nicht ausrauschen lassen - sie ist im schlimmsten Fall am Ende nicht mit dem Schiff verbunden! Auf möglichst senkrechtes Hochlaufen der Kette zur Winsch achten, sonst springt sie leicht ab, was vor allem auf Charteryachten passieren kann.<br />
* Bei elektrischen Winden aufpassen, dass diese nicht überhitzen. Besser in Schüben arbeiten<br />
* Bei elektrischen Ankerwinschen die Kette beim Anker aufholen im Kettenkasten in Kreisen legen. Wenn sich ein unkontrollierten Haufen bildet kann die Kette von der Winsch springen und unkontrolliert ausrauschen. <br />
<br />
Die Kette im Ankerkasten am Besten mit einer Stange (z.B. dem Handgriff für die Winsch) im Kasten ordnen, niemals mit der Hand, da erhebliche Verletzungsgefahr.<br />
<br />
Rauscht die Kette aus, kann es helfen, mit dem Fuß vorsichtig von oben die Kette leicht anzutippen, damit diese wieder in die Winsch einrastet. Im Zweifel die Kette aber ausrauschen lassen. Das Ankermanöver niemals Barfuß durchführen.<br />
<br />
'''Tipps:'''<br />
* Der Ankermann sieht den Grund am besten. Wenn der Boden stellenweise Steine oder Bewuchs aufweist, kann er Bescheid geben, wenn die aktuelle Stelle frei ist<br />
* Je mehr Kette man ausbringt, umso besser ist der Halt des Ankers. Bei geringen Kräften, ausreichend schwerer und durchhängender Ankerkette führt ihr Gewicht zunächst zu einem horizontalen Angreifen der Kräfte am Ankerstock. Der Anker reißt dann nicht so schnell aus.<br />
[KOMMENTAR: Der Halt des Ankers ist durch den Untergrund bestimmt auf den er fällt. Die Länge der anschließend ausgebrachten Kette ist davon erst mal unabhängig. Es dauert nur länger, bis das Boot auf Drift geht, da die Kette bei großer ausgebrachter Länge ein entsprechendes Gewicht hat, bis der Anker dann, wenn er nicht hält, über den Grund zieht. --> Trügerische Sicherheit: viel hilft nicht immer viel!] <br />
<br />
* Um sicher zu gehen, wie der Anker liegt und ob er sich gut eingegraben hat, sollte der Anker abgetaucht oder mit einem Sichtkasten oder ähnlichem überprüft werden.<br />
* Die Ankerkette sollte beim Auslegen in gerader Linie gelegt werden. Bei zuviel Kette am gleichen Ort kann ein Kettenwuhling entstehen.<br />
* Beim Einfahren des Ankers kann der Ankermann mit der Hand oder Fuß an der Kette fühlen, ob die Kette ruckt. Hierzu wird die stehende Kette leicht von oben berührt. Schleift der Anker über den Grund, sind entsprechende Vibrationen bzw. ein Rucken zu spüren.<br />
* Die Ankerwinsch ist ''nicht geeignet'', den Zug der Kette aufzunehmen. Sie muss mit einem Kettenstopper entlastet werden. Dafür gibt es spezielle Kettenklauen, die ausserbord über die Kette geschoben und die Leinen durch die Bugklüse geführt an der Vorschiffklampe belegt werden. Ersatzweise hilft auch ein durch die Kette gezogener Festmacher oder eine Leine mit Stopperstek (achtung: geringere Zugfestigkeit bei dünnem Material!). Dadurch werden gleichzeitig störende Kettengeräusche reduziert. . Durch eine leicht asymmetrische Ausrichtung des Boots zur Kette läßt sich mitunter auch das Schwojen reduzieren. Dazu befestigt man einen Festmacher mitttels Stopperstek an der Kette und führt die Leine über die mittlere oder hintere Klüse auf eine Klampe.<br />
* Manche Ankertypen graben sich besser ein, wenn bei "Fallen Anker" leichte Fahrt rückwärts gemacht wird. Sie "fliegen" dann mit der Flunke nach unten dem Boden zu. Zu hohe Fahrt kann aber auch im Gegenteil das Eingraben verhindern, weil der Anker über den Grund "hüpft".<br />
*In solchen Fällen hilft nur ein Gewichtsanker oder ein Leichtanker (Stockanker, Bruceanker, Bügelanker, Plattenanker, Fortressanker. Es gibt noch sndere Typen).<br />
* Viele Ankerwinden verfügen über eine Kupplung, die es erlaubt, auch bei defekter Elektrik den Anker fallen zu lassen. Da diese Kupplung mitunter zum Festbacken neigt, empfiehlt es sich, die Ankerwinsch regelmässig zu warten und die Kupplung immer mal wieder zu lösen.<br />
* Sollte ein Anker im Sturm stark belastet werden, so daß die Gefahr des Ausbrechens des Ankers befürchtet wird, kann man ihn auch entlasten, indem man die Maschine mitlaufen läßt. Hierbei sollte man sich darauf beschränken, lediglich den Gang einzulegen und mit niedriger Drehzahl zu fahren. Eine Erhöhung der Drehzahl benötigt nur mehr Sprit, was die Laufdauer reduziert und bietet mitunter sogar weniger Effekt, weil die Schraube ihre Traktion im Wasser verliert - "die Schraube strudelt nur noch".<br />
<br />
== Trippleine und Ankerboje ==<br />
[[Bild:Trippleine_393.gif|thumb|right|300px|Die Trippleine]]<br />
* Generell sollte man immer eine '''Trippleine''' am Anker befestigen. Dies gilt insbesondere, wenn die Gefahr besteht, dass der Anker sich in fremden Murings verhakt, der Ankergrund unrein ist oder über Felsspalten verfügt. Dies umso mehr, wenn die Wassertemperaturen einen Taucheinsatz zur Bergung des Ankers aufwendig erscheinen lassen. Die Tripleine wird am entgegengesetzten Ende zum Kettenschäkel am Ankerstock befestigt, um den Anker notfalls quasi rückwärts auf dem Grund zu ziehen. Meist existiert eine entsprechende, eigene Öse. Die Trippleine sollte möglichst wenig Auftrieb haben und massiv genug sein, um einen Anker zu hieven. <br />
* Nach Lehrbüchern und Zubehörhandel wird die Trippleine an einer eigenen Markierungsboje befestigt. Eine kleine '''Ankerboje''' mit geringem Auftrieb und flexibler Länge der Trippleine kann aus einer PET-Flasche selbst hergestellt werden ([https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Ankerboje.pdf Kleine Ankerboje, Anleitung als PDF]). Eine kleine Rolle unterhalb der Ankerboje ermöglicht eine flexible Länge der Trippleine. Mit einem größeren Schäkel als Gewicht ergibt sich die richtige Einstellung der Trippleine auch bei veränderlichen oder nur ungefähr geschätzten Wassertiefen und die Positionierung der Ankerboje direkt über dem Anker. <br />
* In der Praxis hat sich ebenfalls bewährt, daß man die Trippleine einfach parallel zur Ankerkette zum Boot zurückführt und mit ausreichend Lose im Bugbereich befestigt. Auch eine kürzere Trippleine genügt, wenn sie direkt an der Kette mit einem Stopperstek befestigt wird (Länge = doppelte Wassertiefe). Notfalls kann man die Trippleine auch nachträglich tauchend befestigen (aber nicht jeder schafft 10 m Wassertiefe). Wer nicht zu lange ankert, kann mit Hilfe eines Blocks am Anker die Länge der Trippleine vom Boot so aus einstellen, dass die Ankerboje immer über dem Anker schwimmt.<br />
* Der Einsatz einer größeren Ankerboje kann insoferne riskant sein, da sie bei starkem Wind und Welle sie eine zusätzliche nahezu senkrechte nach oben wirkende Kraft am Ankerkopf verursacht und diesen u.U. lösen kann oder fremde Anfänger die Ankerboje mit einer Festmacherboje verwechseln und dann den eigenen Anker losbrechen können. Originaldialog in Kroatien: Neues Schiff: können wir an dieser Boje fest machen? Eigner: Nein, das ist eine Ankerboje! Neues Schiff: Aber wir bleiben nicht lange. Grrrrrrrrrrrrr!<br />
<br />
== Ankerwache ==<br />
[[Image:Ankerpeilung.png|right|thumb|150px|Ankerpeilung - schon eine leichte Positionsänderung führt zu einem deutlichem Auswandern der Peilung]]<br />
Ankerwache ist angebracht bei<br />
* Wechselhaftem Wetter oder erwarteter Wetteränderung<br />
* Schlechtem Ankergrund<br />
* Starkem Wind oder Seegang<br />
* In Tidengewässern zu Zeiten stärksten Stroms und beim Kentern der Tide ein MUSS<br />
<br />
Die Ankerwache dient der Kontrolle des Ankers und der Ankerbedingungen, aber auch der anderen Ankerlieger; Selbst wenn man selbst gewissenhaft ankert, kann es sein, dass andere ins driften kommen und das eigene Schiff gefährden.<br />
<br />
Abhängig von den bestehenden und erwarteten Bedingungen kann die Ankerwache unterschiedlich gestaltet sein. Der typische Fall ist ein regelmäßiger Blick alle 1-2 Stunden auf das Wetter, um zu kontrollieren, ob sich die Windrichtung geändert und ob der Wind zugenommen hat (drehender Wind kann den Anker ausbrechen lassen). Bei starkem Wind kann eine häufige Kontrolle notwendig sein, ob man selbst oder andere ins slippen kommen. Extreme Formen der Ankerwachen können so aussehen, dass die Crew seeklar bereitsteht um ohne Verzögerung den Ankerplatz verlassen zu können.<br />
<br />
Bei viel freiem Raum zu anderen Schiffen und/oder Land kann man die Tiefenwarnung des Lots und die GPS Warneinrichtung bei Positionsabweichung zur Überwachung mitbenutzen. Hier ist eine Übersicht über viele Apps auf Telefonen und Tabletts: [https://trimaran-san.de/anchor-alarm-apps-overview/ Vergleich Ankeralarme]<br />
<br />
== Varianten ==<br />
=== Vermuren ===<br />
Zwei Anker werden V-förmig ausgebracht, um den Schwojkreis zu begrenzen.<br />
<br />
Eine Alternative ist das Anschäkeln des Zweitankers mit einer 5 bis 10 m langen Kette oder Ankertrosse an die Kette des Bugankers nach den ersten 5 bis 10 m. Dabei kann man nach dem Fallenlassen des Bugankers die Kette oder Trosse des Zweitankers anschäkeln und beim weiteren Fieren der Kette des Bugankers den Zweitanker in möglichst großer Entfernung zum Buganker fallenlassen bei gleichzeitig kurzer Kettendistanz zwischen den beiden Ankern. Anders gesagt, sollte die Kette des Zweitanker vor dem Fallenlassen möglichst auf Zug kommen. Danach läßt man noch weitere 5 bis 10 m Kette auslaufen. Die Anker sind dann quasi Y-förmig ausgebracht. Neben einem relativ kleinen Schwojkreis hat man damit eine Konfiguration, die auch bei wechselnden Wind- und Stromrichtungen erhöhten Halt bietet, weil die Anker nicht komplett um 180 Grad verdreht, sondern wechselweise belastet werden.<br />
<br />
Allerdings erhöht diese Konfiguration die Lasten auf beiden Ankern, wodurch die Anker eher ausbrechen. Wenn es keinen zwingenden Grund zum Vermuren gibt (Schwojkreis, kenternder Strom) bietet ein Anker den besseren Halt.<br />
<br />
=== Verkatten ===<br />
Zwei Anker werden an einer einzelnen Ankerleine ausgebracht um die Haltekraft zu erhöhen. Hierzu wird der Zweitanker mit einer Trosse in der Länge der Wassertiefe plus Freibord vor den Hauptanker gehängt, so daß zuerst der Zweitanker im Wasser eintaucht und danach der Hauptanker geworfen wird. Am Grund liegen die beiden Anker in Linie mit dem Abstand der Trosse. Wenn der Hauptanker beim schwojen ausbricht, kann er sich durch den Halt des Zweitankers wieder leichter eingraben, weil die gespannte Trosse den Hauptanker nieder hält.<br />
<br />
=== Ankern mit Landfeste ===<br />
Beim Ankern mit Landfeste soll primär der Schwojkreis reduziert werden, indem das Boot zusätzlich mit einer langen Leine von 40 bis 50 m an Land festgemacht wird. Damit eignet sich diese Methode generell nur für Ankerplätze, bei denen der Grund zum Ufer hin relativ steil ansteigt und dort über geeignete Möglichkeiten zum Festmachen in unmittelbarer Ufernähe verfügt, also Felsbrocken, Spalten für Felshaken, von örtlichen Segelclubs eingelassene Ringe, notfalls auch Bäume. In einer Bucht, in der bereits Boote vor Anker liegen, sollte man sich eher nach deren Ankermethode richten, da ein unterschiedlicher Schwojkreis zu erhöhter Kollisionsgefahr der Ankerlieger untereinander führen kann.<br />
Die Ankermethode selber unterscheidet sich nur geringfügig vom Festmachen im Hafen vor Buganker mit Heckleinen zum Kai. Der Unterschied ist hauptsächlich, daß die Heckleine länger ist und mit dem Beiboot ausgebracht werden muß, weil man meist nicht so dicht ans Ufer fahren kann, daß dort ein Helfer aussteigen kann. Man ankert also zunächst ganz normal mit Buganker und bringt danach die Landfeste aus. <br />
<br />
Die Landfeste kann statt mit dem Beiboot auch unkompliziert von einem Schwimmer ausgebracht werden (Flossen), vor allem eine schwimmende Polypropylen-Leine, oder man nimmt einen Fender als Auftriebshilfe mit. Wenn ein Beiboot und genügend Crew zur Verfügung steht, kann es sich empfehlen, ein Crewmitglied mit der späteren Landfeste schon vor Beginn des Ankermanövers zum Festmachen an Land zu schicken. Das Crewmitglied wartet dann mit der Landfeste im Beiboot und diese kann nach Einfahren des Bugankers zügig am Heck festgemacht werden. Die Gefahr, dass das Boot während des Ausbringens der Landleine vertreibt, wird verringert. Wird die Landfeste direkt an einem Fels befestigt, schützt ein Kettenring um den Fels vor dem Durchscheuern der Leine.<br />
<br />
Nachteil des Ankerns mit Landfeste ist, das das Boot sich anschließend nicht mehr eigenständig in Wind und Strom ausrichten kann. So bietet man etwaigen Seitenwind oder seitlichem Seegang die maximale Angriffsfläche. <br />
<br />
Eine erprobte, aber wenig bekannte, alternative Methode, die dieses Problem umgeht, ist das '''Vermuren mit einer Landfeste'''. Hierbei wird die Landfeste nicht auf einer Heckklampe belegt, sondern ähnlich wie beim [[Ankern#Vermuren | Vermuren]] zweier Anker direkt an der Kette des Bugankers befestigt. Man läßt also den Buganker fallen bis er auf Grund liegt, schäkelt die Landfeste an der Bugankerkette an, gibt die üblichen drei bis fünf Bootslängen an Kette und fiert dabei die Landfeste mit. Anschließend bringt man die Landfeste per Beiboot an Land und holt die Leine gut an, bevor man sie an einem geeigneten Punkt festmacht. Idealerweise verläuft nun die Landfeste über den Seegrund zum Anker samt Vorläufer und bildet somit auch kein Hindernis für andere Boote an der Wasseroberfläche. Insbesondere sorgt diese Methode aber auch für einen flachen Zugwinkel. Die Ankertrosse oder Ankerkette kann anschließend auch wieder etwas verkürzt werden. Der Schwojkreis ist etwas höher als bei der oben beschriebenen Methode, mit Landfeste zu ankern, bietet aber dafür den Vorteil, daß das Boot sich frei im Wind drehen kann und somit die minimale Windangriffsfläche von vorne bietet.<br />
<br />
=== Ankern unter Segel ===<br />
Das Manöver unterscheidet sich kaum vom Ankern unter Maschine, außer daß man das Großsegel stehen läßt und mit dessen Hilfe den Anker eingräbt. Die Vorsegel sollte man möglichst bergen, um ein freies Vordeck zu haben. Danach befestigt man einen Bullenstander an der Baumnock (so dieser nicht sowieso ständig gefahren wird) und führt ihn über einen Block nach achtern auf eine Winsch. Anschließend kreuzt man etwas über dem geplanten Ankerplatz, um ihn zu erkunden und fährt dann einen [[Aufschießer]]. Kurz vor Stillstand läßt man den Anker fallen und gibt langsam Kette. Manche Kielboote, insbesondere Langkieler tendieren dazu, nur wenig Rückwärtsfahrt zu machen und dann sollte man das Großsegel mittels Bullenstander backdrücken. Das Boot wird dann nach achtern abtreiben bis der Anker gefaßt hat.<br />
<br />
Unter Segeln den Anker aufnehmen geht einfach, indem die Segel gesetzt werden, das Boot daher auf den Anker segelt, und die Kette/Leine leicht und schnell eingeholt werden kann. Ausbrechen des Ankers wie üblich durch Welle, sonst durch Krängung oder viel Kraft. Anschliessend einholen, verpacken und den Kurs abstecken. Das geht schnell und leise und stört die Nachbarn nicht. <br />
<br />
Wichtig ist es, daß man einen Ankerplatz wählt, der ausreichend Raum zum Aufkreuzen bietet, um notfalls, also insbesondere bei slippenden Anker unter Segeln Anker auf zu gehen.<br />
<br />
<br />
[[Category:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Manöver]]<br />
<br />
Ankerwache:<br />
Das GPS ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Ankerwache.<br />
Im einfachsten Fall speichert man seine Ankerposition ab und kann mit einem GOTO konstant ermitteln, wie weit man Schwojt oder ob der Anker nicht mehr hält. Das ist besonders im nächtlichen Dusel oder bei aufkommender Nervosität hilfreich.<br />
Viele GPS erlauben auch eine automatische Ankerwachfunktion zu aktivieren. Man kann einen Schwojkreis-Radius eingeben und wird geweckt, wenn das Schiff diesen Bereich verlassen sollte. Das ist bei uns Standard, auch wenn es etwas Strom braucht.<br />
Andreas Dostmann, Tamins Schweiz<br />
<br />
=== Literatur ===<br />
* [https://www.yachtrevue.at/fahrtensegeln/richtig_ankern-3510 Richtig Ankern. Warum die Kettenlänge und Wassertiefe entscheidend sind und manche Lehrmeinung falsch ist. Harald Melwisch in Yachtrevue 5/2011, S. 52ff] und [https://esys.org/esys/anker-FahrlaessigesAnkern.pdf Fahrlässiges Ankern]<br />
* [https://www.cruisersforum.com/forums/f118/calculating-scope-can-be-very-misleading-137516.html Calculating scope can be misleading (angle at anchor incl. Slope of seabed)]<br />
* [https://www.trimaran-san.de/die-kettenkurve-oder-wie-ein-mathematiker-ankert Die Kettenkurve - oder wie ein Mathematiker ankert (Englisch)]<br />
* [https://www.petersmith.net.nz/boat-anchors/catenary Kettenlinie und Längen-Tiefenverhältnis von Ankerketten (Englisch)]<br />
* [http://www.nautisches-lexikon.de/b_seem/ankermanoever/c.html#grundverlauf Winkel bei abfallendem Meersgrund]<br />
* [https://www.sfv-strongbow.com/images/Toernberater/MathAnkern.pdf Mathematik des Ankerns und Nutzung einer elastischen Leine]<br />
* [https://www.ibn-online.de/artikel/2046/Radolfzell-Sicher-fest Trosse mit hoher Dehnungsfähigkeit]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Thira&diff=52025Thira2022-08-18T20:52:18Z<p>Jo: /* Marina Vlychada */</p>
<hr />
<div>{{Navigation|Seegebiet=[[Mittelmeer]] > [[Ägäis]] > [[Kykladen]]|Politisch=[[Europa]] > [[Griechenland]]}}<br />
{{TOCright}}Die '''Santorin''', auch '''Santorini''', offiziell '''Thira''' genannte Insel (griech. Σαντορίνη oder Θήρα) ist neben der Insel ''Anaphi'' die südlichste der Kykladen. Die Insel ''Ios'' im Norden ist ungefähr zwanzig Seemeilen entfernt, ''Kreta'' liegt circa siebzig Seemeilen im Süden. Thira stellt vor allem durch ihre außergewöhnlichen geologischen Gegebenheiten ein landschaftlich einzigartiges Highlight dar. Es ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, mit einem Boot in die Caldera einzufahren, und erfreulicherweise tut man dies bei den vorherrschenden Winden in der Regel mit einem Raumschotkurs (falls man von Norden aus den Kykladen kommt). Viele Chartercrews mit Start von Athen oder der Attikaküste wählen diese Insel als Törnziel. <br />
<br />
Genauer betrachtet handelt es sich um eine Inselgruppe, entstanden nach diversen vulkanischen Aktivitäten aus einer großen Insel. Den flächenmäßig größten Anteil hat die heute ''Thira'' oder ''Santorin'' genannte Insel, auf der sich nahezu alle Infrastruktur konzentriert. Wohl nicht nur jedem Griechenlandtouristen bekannt sind Bilder des am über zweihundert Meter hohen Kraterrand liegenden Hauptort, ebenfalls ''Thira'' genannt. Fähren (beispielsweise die regelmäßig und ganzjährig verkehrenden Expressfähren aus Piräus) legen an dieser Insel an, im Osten liegt der Flughafen, der auch international von Charter-Airlines angeflogen wird. Die Insel ''Thira'' stellt ein hoch entwickeltes Touristenzentrum dar, das vom Rucksackreisenden bis zum "Jet-Setter" alle Gäste bedienen kann, und dies auch ausgiebigst tut. Sehr beliebt ist die Insel als Zwischenstation bei Kreuzfahrtschiffen. <br />
<br />
Neben ''Thira'' liegt im Westen die deutlich kleinere Insel ''Thirasia''. Sie ist ebenfalls bewohnt, wenn auch bei Weitem nicht so viel Trubel herrscht wie auf der Hauptinsel. Verbindung zur Hauptinsel besteht per Autofähre. In südwestlichen Zufahrt zur Caldera liegt mittig die unbewohnte und unzugängliche Felseninsel ''Aspro''. <br />
<br />
Nahezu in der Mitte der von diesen drei Landteilen eingegrenzten, circa sechs Seemeilen weiten Caldera liegen zwei kleinere, bei Vulkanausbrüchen entstandenen Inseln namens ''Palaia Kameni'' und ''Nea Kameni''. Geologisch hochinteressant, ein Besuch empfiehlt sich nicht zuletzt wegen der bizarren Lavagegenden. Die im übrigen unbewohnten "Kamenis" werden in der Urlaubssaison regelmäßig von Touristenbooten angelaufen, dann können hier wahre Menschenmassen unterwegs sein. Das Übersetzen mit eben diesen Kaïkis von Thira zu den Kamenis kann jedoch eine willkommene Alternative sein für diejenigen, die sich nicht den marginalen Ankermöglichenkeiten an den Lavainseln aussetzen möchten. Es gibt hier übrigens keinerlei Versorgungsmöglichkeiten. <br />
<br />
<small>Zuletzt besucht: Mai 2007</small><br />
<br />
{{#display_map: <br />
36.417464,25.427702~[[#Thira|Thira]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.438171,25.353918~[[#Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia|Or. A. Niolaou auf Ns. Thirasia]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.399143,25.380771~[[#Nisis Palaia Kameni|Palaia Kameni]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.410710,25.401114~[[#Nisis Nea Kameni (Nordbucht)|Nea Kameni (N-Bucht)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.4016666,25.405~[[#Nisis Nea Kameni (SE-Bucht)|Nea Kameni (SE-Bucht)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.336014,25.434946~[[#Marina im Süden von Santorin|Marina]]~ ~Symbol_INT_Marina_120px.svg.png;<br />
36.353226,25.371307~[[#Ormos Akrotiri|Or. Akrotiri (ungenaue Position)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.411944,25.485404~[[#Ormos Monolithos|Or. Monolithos]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.386166,25.429636~[[#Ormos Athinio|Or. Athinio]];<br />
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}}<br />
<br />
== Anker- und Liegeplätze ==<br />
Wegen der extremen geologischen Situation sind für Wassersportler im gesamten Inselkomplex nur schwer wirklich sichere Liegemöglichkeiten zu finden. Wegen der großen Wassertiefen bis zu 380 Meter ist das Ankern selbst für Kreuzfahrschiffe nicht möglich. Diese machen in der Regel an einigen großen Festmachertonnen fest. Diese Tonnen werden übrigens teilweise in den Wintermonaten eingezogen, und nicht immer an denselben Stellen wieder ausgelegt. <br />
<br />
Die spärlichen Plätze mit flacherem Wasser sind durchweg von der lokalen Berufschifffahrt genutzt - nur die Marina Vlychada im Süden der Insel bietet einigermaßen akzeptable Liegeplätze, wo man das Boot auch einige Stunden allein zurücklassen kann. Mit Booten ab zwei Meter Tiefgang kann es wegen der Versandung aber auch hier unmöglich werden, überhaupt zu einem Liegeplatz zu kommen.<br />
<br />
=== Thira ===<br />
[[Bild:p9280043b.jpg|thumb|250px|right|Fährverkehr]]<br />
{{Koordinate|U|36.417464_N_25.427702_E|36° 25.05'N, 025° 25.66' E|Thira}}<br />
<br />
Stark frequentierter Anlegeplatz für Kreuzfahrschiffe, die hier ihre Passagiere zu Tausenden aus- und einbooten. Der Verkehr zwischen dem Anleger und den auf Reede liegenden Kreuzfahrτriesen ist gigantisch. In dieser Situation kann es schwierig werden einen Liegeplatz für Yachten zu finden, selbst das kurzzeitige Anlegen zum Ein- und Aussteigen kann dann zu Protesten der Hafenpolizisten führen. Ein Übersetzen von Crewmitglieder, die dem Ort Thira einen Besuch absetzten wollen, mit Hilfe eines Beiboots wird grundsätzlich wohl immer möglich sein, wenn man sich den zu erwartenden Trubel, die naturgemäß recht knapp und ruppig manövrierenden Shuttleboote, sowie die für Schlauchboote ungünstigen Pierhöhen antun möchte. Von dieser Pier führt eine Seilbahn (Wartezeiten!) und natürlich der berühmte Treppenweg nach oben in die Stadt Thira. Letzteren kann man innerhalb der Saison gegen entsprechenden Obulus auf dem Rücken eines Mulis bestreiten. <br />
<br />
Weitere Erfahrungsberichte von Besuchern: <br />
<br />
Ende September 2006 haben wir direkt vor Thira festgemacht - Bugleine zur großen Tonne, Heckleine zur Pier (Yacht 39 Fuß). War überhaupt kein Problem, Hafenmeister/-polizei war entspannt, keinen Cent Gebühr bezahlt - neben uns lag noch eine weitere Yacht. <br />
Unbedingt Ankerlicht bei verlassen setzten - man kommt fast immer erst nach Sonnenuntergang zurück, und der Zubringerverkehr zwischen Kai + den Kreuzfahrtschiffen ist unbeschreiblich!<br />
[[Bild:Thira-Fest.jpg|thumb|250px|right|Drei Yachten fest vor Thira]]<br />
Im September 2009 ging das ebenfalls ohne Probleme, und zwar etwas südlich der eigentlichen Pier bei der Einfahrt zu dem Miniaturhafen (ausschließlich Touristenbooten und Kaïkis vorbehalten. Zwei Yachten (unter anderem wir) mit Buganker und langen Heckleinen zur Pier, eine dritte lag etwas unkonventionell mit Heck zur großen Tonne und vermutlich treibendem Anker (siehe Foto). <br />
Die untere Yacht auf dem Foto musste allerdings am nächsten Morgen Platz machen für den Zubringerverkehr eines Kreuzfahrtschiffes und hat dann anstatt steuerbord wie auf dem Foto backbord von uns festgemacht. <br />
<br />
=== Ormos Athinio ===<br />
{{Koordinate|U|36.386166_N_25.429636_E|36° 23.17'N, 025° 25.78' E|Or. Athinio}}<br />
<br />
Zum "Hafen" ausgebaute Pier und damit quasi der Nabel dieser Insel, hier legen alle Fähren und die Insel versorgenden Schiffe an. Für Sportboote ist dieser Platz ungeeignet. <br />
<br />
=== Ormos Akrotiri ===<br />
{{Koordinate|U|36_20.91_N_025_024.02_E|36° 20.91'N, 025° 24.02' E|Or. Akrotiri (ungenaue Position)}}<br />
<br />
Östlich vom Kap Akrotiri ("Akrotirio" heißt übrigens "Kap") gibt es an der Südküste bei den im Sommer vorherrschenden Windrichtungen mehrere Möglichkeiten zum Ankern, in jedem Fall lohnenswert bei einem Tagesaufenthalt. Wer hier übernachten möchte, mag bedenken, dass in den nach Süden weit offenen Buchten Schwell auftreten kann. Als Beispiel sei hier die Bucht auf 36°&nbsp;21,4'N, 025°&nbsp;22,4' E genannt. Außer einer kleinen Strandtaverne gibt es dort jedoch keine Versorgungsmöglichkeiten, und der Weg nach Thira ist weit und steinig (17 km). <br />
<br />
Zu einem Besuch der Ausgrabungsstellen (bei 36°&nbsp;21.030'N, 025°&nbsp;24.125' E) kann man mit dem Beiboot übersetzen. Besucher hatten sich jedoch oft mehr davon versprochen - die wirklich interessanten Fundstücke sind wohl in Museen in Athen untergebracht.<br />
<br />
2019-08 - {{Koordinate|A|36.348782_N_25.399499_E|36° 20.94' N, 25° 23.97' E|Ormos Akrotiri}}<br />
Schöne Bucht, Schutz gegen Meltemi, Sandboden mit sehr vereinzelten Steinen, 1-3 Yachten über Nacht vor Anker, [https://goo.gl/maps/8Nmr9TmB5EicZ1Uz7 Melia's Tavern] (Fava, Oktopus, Vorspeisen allgemein) ist zu empfehlen. Nach Thira und Oia fahren regelmäßig Busse, Bushaltestelle ist an der Straße, 3 Minuten vom Strand. Thira hat keine Gebäude mit blauen Dächer und ist sehr touristisch. Einen schöneren Blick auf den Sonnenuntergang hat man von Oia.<br />
<br />
=== Marina Vlychada ===<br />
[[Bild:Vlychada App.jpg|thumb|300px|right|Vlychada Approach. Auchtung, die auch in Hafenkarten von EagleRay 2017 eingezeichnete gelbe Boje fehlt 2022!! Alternativ kann vom roten Feuer der Hafeneinfahrt auf die an der Ost-Ecke des Hafenbeckens stehende Straßenbeleuchtung gepeilt werden, um das passieren der antiken Hafenmole nach Westen festzustellen.]]<br />
{{#display_map:<br />
36.336014,25.434946;<br />
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<br />
}}<br />
<br />
Diese "Marina" ist als Fischerhafen gebaut worden, ist jetzt auch für Yachten verfügbar und oft die einzige Möglichkeit, auf Thira sicher für längere Zeit festzumachen. Bei der Ansteuerung ist besondere Vorsicht geboten, es wird immer wieder von vorgelagerten Untiefen berichtet. Vor allem halte man sich frei vom Kap Exomitis, wobei die Untiefen mit bloßem Auge bei geeigneten Lichtverhältnissen gut zu erkennen sind - andernfalls loten. Eine Zufahrt von SW ergibt sich auf einer Richtlinie von 033° Peilung auf das rote Hafenfeuer. Diese Richtlinie entspricht glichzeitig einer Deckpeilung über das rote Hafenfeuer zum großen Laternenmast am Ostrand des Hafens. <br />
<br />
'''Vorsicht:''' Oktober 2015 Versandung in der Einfahrt (Wassertiefen um 2 Meter!) an der Innenseite vom Wellenbrecher im Westen!!! Dort gibt es also zur Zeit keine Liegeplätze. Yachten liegen an den Molen im Päckchen. - Es soll (Oktober 2015) wieder gebaggert werden!<br />
<br />
Ein Hafenmeister weist Liegeplätze zu. - Im Innenhafen ist kein Platz für Yachten auf der Durchreise! <br />
<br />
Yachten liegen entweder im Päckchen neben Fischerbooten auf der östlichen Seite oder vor Bug- beziehungsweise Heckanker an der nordwestlichen. Hier gibt es zu bestimmten Zeiten Strom und Wasser (ziemlich salzig, höchstens zum Duschen geeignet). Es wird eine Anmeldungen und werden (geringe) Gebühren verlangt (06/2015). Mopeds (25 EUR für 2 Tage) oder Kleinwagen (35 EUR) am Hotel. Diesel per Tankwagen. Zum wunderschönen Sandstrand von Perissa (sehr trubelig) sind es zu Fuß rund 30 Minuten.<br />
<br />
Juni 2016: Marina ist nach wie vor stark versandet. Einfahrt und Innenseite des Wellenbrechers zum Teil unter 2 Meter Wassertiefe. Sind mit 1,80 Meter zwei Mal stecken geblieben und konnten uns nur mit Hilfe anderer Crews wieder frei machen. Nahe an der Innenmole ist es etwas besser, nützt aber nichts, wenn bis zu vier Schiffe im Päckchen liegen ....<br />
Bei entsprechender Anzahl Schiffe (Päckchen) gibt es viel zu wenige Stromanschlüsse.<br />
<br />
Juli 2022: Beobachtung von Taucharbeiten auf einer Strecke von den Muringbojen bis in die Hafeneinfahrt nahe entlang der Innenseite der Außenmole mit einem Gestell an Luftsäcken. Diese Arbeiten dienten vermutlich der genauen Überprüfung der Wassertiefen. Es muss also davon ausgegangen werden, dass die Hafeneinfahrt immer wieder versandet. Morgens um 10:00 Uhr Ortszeit und Abends kurz nach Sonnenuntergang bewegt sich eine große Flotte von Ausflugs-Katamaranen aus der Marina bzw. zurück hinein, so dass es regelmäßig zu Stau an der Hafeneinfahrt kommt. Freitags gibt es live Musik auf der Terrasse des Restaurants von Dimitri direkt oberhalb der Marina an der Felskante. Er ist sehr gastfreundlich und singt später am Abend selbst mit. Dort in der Straßenbiegung fährt viermal am Tag der regionale Bus nach Fira ab, Treppe hoch und entlang einer niedrigen Mauer nach links.<br />
<br />
=== Ormos Monolithos ===<br />
{{Koordinate|U|36.411944_N_25.485404_E|36° 24.72'N, 025° 29.12' E|Or. Monolithos}}<br />
<br />
Nach den immer neuen spektakulären Ansichten im Inneren der Caldera ist es ein krasser landschaftlicher Gegensatz, bei einer östlichen Umrundung an den hier sanft abfallenden und lieblich wirkenden Hängen der Hauptinsel vorbeizufahren. Als Ort für einen Zwischenstopp würde sich ''Ormos Monolithos'' anbieten. Die Wellenbrecher bringen jedoch keinen ausreichenden Schutz, so daß der "Hafen" maximal für einen kurzen Tageshalt empfohlen werden kann. Es wurden teilweise geringere Wassertiefen gemessen als in Revierführern angegeben.<br />
Bauarbeiten (Oktober 2014), kein Platz für Yachten! <br />
<br />
=== Oia ===<br />
{{Koordinate|U|_N__E|36° 27.4'N, 025° 22.5' E|Ia}}<br />
<br />
Ein weiterer Liegeplatz befindet sich innerhalb der Kaldera südlich der Ortschaft ''Ia'' (auch ''Oia''). Dort befindet sich eine Betonpier für Berufsschiffe, an welcher man kurzzeitig anlegen kann. Nach Absprache mit dem Wirt der am Steilufer gelegenen Taverne kann man an einer der dort vorhandenen Tonnen festmachen. Der Serpentinenweg hinauf nach Ia ist steil und heiß. Für den Transport stehen allerdings Maultiere zur Verfügung, die froh sind, sich ihr Futter verdienen zu können. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Südostbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36_24.08_N_025_24.44_E|36° 24.08'N, 025° 24.44' E|Nea Kameni (Südostbucht)}}<br />
<br />
Diese inmitten der bizarren Lavalandschaft liegende und an der Südhuk befeuerte Bucht wird in der Urlaubssaison extensiv von den Touristenbooten genutzt und ist dann völlig überlaufen. Die Kaikis legen hier auch für die Nacht an, was für den verhältnismäßig guten Schutz dieses kleinen Fleckchens spricht, aber auch den dann herrschenden Platzmangel erklärt. <br />
<br />
Eine Tonne wurde ausgelegt.<ref>[[Nautische Nachrichten der Kreuzerabteilung|NNKA]] 03/2009 S. 130</ref> Falls es sich um eine zum Festmachen handeln sollte, wird sie jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließlich den örtlichen Kaïkis vorbehalten sein. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Nordbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36.410710_N_25.401114_E|36° 24.64'N, 025° 24.07' E|Nea Kameni (Nordbucht)}}<br />
<br />
Bei moderaten Wetterbedingungen kann diese Bucht als Ausweichplatz angelaufen werden. Auch hier gibt es einen Anleger, der in der Saison von Ausflugsbooten genutzt wird und für diese freigehalten werden muss. Man kann versuchen, den Anker zu werfen und Landleinen auszubringen. Der steil abfallende Grund besteht aus Felsen, das Anbringen einer Trippleine ist dringend empfohlen. Nicht erleichtert wird das Ankern durch den Umstand, dass durch die schwefeligen Verunreinigungen die Sichtweiten im Wasser - völlig untypisch für die Ägäis - auf ein paar Ankerkettenglieder schrumpfen. Des weiteren kann es einem passieren, dass man eine der teilweise sehr weit ausgelegten Festmacherleinen für die Ausflugsschiffe fischt (und die sind schwer und u. U. unter Spannung, so dass man die nicht für ein "klassisches" Ankerklariermanöver an die Oberfläche ziehen kann...). Und: immer wieder sieht man Wracks unterschiedlichster Größe. Es steht zu vermuten, dass auch der Grund in größeren Wassertiefen unrein ist - Ankern ist also höchst spannend, und man sollte dafür wegen der Eventualitäten ein wenig Zeit einplanen. <br />
<br />
Die hier dargestellten Ankerbedingungen bestehen entsprechend auch an allen anderen in Frage kommenden Liegeplätzen an und zwischen den beiden "Kamenis".<br />
<br />
Beim Durchqueren der Durchfahrt zwischen den beiden "Kamenis" sollte man einige Sorgfalt walte lassen. Es gibt weiträumige untiefe Stellen, und aufgrund des steinig porösen Untergrundes liefert das Echolot unzuverlässige Anzeigen. Es kommt immer wieder vor, dass es zu Grundberührungen kommt, wo nach Karte genug Wassertiefe vorhanden sein sollte. Bei Wind sind die flachen Stellen nur sehr schwer bis gar nicht auszumachen, bei fehlender Ortkenntnis ist es also durchaus eine Option, dann auf eine Passage zu verzichten und einen Weg 'außen herum' zu wählen. <br />
<br />
=== Nisis Palaia Kameni ===<br />
{{Koordinate|U|36_23.97_N_025_22.84_E|36° 23.97'N, 025° 22.84' E|Palaia Kameni}}<br />
<br />
In dieser nach Norden offenen Bucht findet man nur bei moderaten Wetterbedingungen ausreichenden Schutz. Einige Fischerboote liegen soweit als möglich in der westlichen Ecke. Eine Klippe bietet die Möglichkeit, eine Leine festzumachen. Die ausliegenden Moorings wird von den Ausflugsbooten genutzt, die hier Badestopps einlegen. Bei den Mooringleinen handelt es sich teilweise um nur schwer zu erkennende Schwimmleinen. <br />
<br />
Im Süden der kleine Insel gibt es kleinere Einbuchtungen, die durchaus als Ankerplätze fungieren könnten, und bei Meltemi auch guten Schutz bieten würden. Oftmals ist die Zufahrt jedoch durch ausgelegte Fischernetze versperrt. <br />
<br />
Wie bereits oben erwähnt, sollte man die Durchfahrt zwischen Palaia Kameni und Nea Kameni mit einem Kielboot meiden und sich keinesfalls auf die Tiefenangaben von Seekarten und Plottern (beispielsweise Navionics) verlassen. Nordöstlich von Nisis Palaia Kameni liegt ein beliebtes Tauchriff, das auf weniger als zwei Meter Wassertiefe ansteigt.<br />
<br />
=== Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia ===<br />
{{Koordinate|U|36_26.27_N_025_21.19_E|36° 26.27'N, 025° 21.19' E|Or. Agios Nikolaos}}<br />
<br />
Verblüffend guten Schutz bietet diese Bucht am zweitgrößten Teil des Archipels. Auch bei ausgewachsenem Meltemi liegt man bestens geschützt in dem Halbrund der felsigen Steilwand, nur leichter Schwell ist festzustellen. Beim Anlaufen achte man auf unreinen Grund und treibende Leine und Festmachertaue. Freies Ankern ist wegen der Wassertiefen kaum möglich, mit Glück erwischt man jedoch eine der zugegebenermaßen seltenen Liegemöglichkeiten längsseits an eventuell hier liegenden Ausflugsschiffen (Ortsansässige fragen). Außerhalb der Saison und nach Absprache kann man auch am 2008/09 erstellten Fähranleger festmachen (in der Saison bis 17:00 Uhr von Ausflugbooten belegt). <br />
<br />
Im Nordosten der Bucht ist eine Anlegestelle für eine Autofähre, die hier über Nacht festmacht. Ihre jeweils erste und letzte tägliche Fahrt (die eigentliche, "offizielle" Anlegestelle liegt wegen der Straßenanbindung einige Kilometer weiter nördlich) bietet sich an für diejenigen, die einen Tagesausflug nach Thira planen. <br />
<br />
Unten am Strand und in dem über einen steilen Serpentinenweg erreichbaren Ort ''Manolas'' gibt es eine ganze Reihe ordentlicher Tavernen. Einfache Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur in ''Manolas''. Wasser und Treibstoff sind nicht erhältlich. <br />
<br />
== Tipps und Empfehlungen ==<br />
<br />
*Besuch der "Kamenis", meist wird man an die ''Nea Kameni'' kommen. Die Liegemöglichkeiten für Sportboote sind eher marginal, alternativ kann man mit einem der Ausflugsboote anlanden. <br />
*Thirasia empfiehlt sich für diejenigen, die dem touristischen Trubel á la Thira entgehen wollen. Lohnenswert ist eine Wanderung von ''Manolas'' zum Kloster nahe der Südspitze der Insel, immer wieder ergeben sich atemberaubende Blicke über den Kraterkomplex. Eventuell kann man den beschwerlichen Weg hinauf zum Hauptort der Insel oben am Felsgrat auf dem Rücken eines Mulis zurücklegen. <br />
<br />
== Nachweise ==<br />
<small><references /></small> <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.sailingissues.com/greekislands/santorini.html ''Sailingissues.com''] - eine private Website mit detaillierten Informationen zu griechischen Gewässern<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Kykladen}}<br />
[[Category:Europa]]<br />
[[Category:Mittelmeer]]<br />
[[Category:Griechenland]]<br />
[[Category:Ägäis]]<br />
[[Category:Kykladen]]<br />
[[Category:Ankerplatz]]<br />
[[Category:Insel]]<br />
[[Category:Hafen]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Thira&diff=52024Thira2022-08-18T20:33:29Z<p>Jo: /* Marina Vlychada */</p>
<hr />
<div>{{Navigation|Seegebiet=[[Mittelmeer]] > [[Ägäis]] > [[Kykladen]]|Politisch=[[Europa]] > [[Griechenland]]}}<br />
{{TOCright}}Die '''Santorin''', auch '''Santorini''', offiziell '''Thira''' genannte Insel (griech. Σαντορίνη oder Θήρα) ist neben der Insel ''Anaphi'' die südlichste der Kykladen. Die Insel ''Ios'' im Norden ist ungefähr zwanzig Seemeilen entfernt, ''Kreta'' liegt circa siebzig Seemeilen im Süden. Thira stellt vor allem durch ihre außergewöhnlichen geologischen Gegebenheiten ein landschaftlich einzigartiges Highlight dar. Es ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, mit einem Boot in die Caldera einzufahren, und erfreulicherweise tut man dies bei den vorherrschenden Winden in der Regel mit einem Raumschotkurs (falls man von Norden aus den Kykladen kommt). Viele Chartercrews mit Start von Athen oder der Attikaküste wählen diese Insel als Törnziel. <br />
<br />
Genauer betrachtet handelt es sich um eine Inselgruppe, entstanden nach diversen vulkanischen Aktivitäten aus einer großen Insel. Den flächenmäßig größten Anteil hat die heute ''Thira'' oder ''Santorin'' genannte Insel, auf der sich nahezu alle Infrastruktur konzentriert. Wohl nicht nur jedem Griechenlandtouristen bekannt sind Bilder des am über zweihundert Meter hohen Kraterrand liegenden Hauptort, ebenfalls ''Thira'' genannt. Fähren (beispielsweise die regelmäßig und ganzjährig verkehrenden Expressfähren aus Piräus) legen an dieser Insel an, im Osten liegt der Flughafen, der auch international von Charter-Airlines angeflogen wird. Die Insel ''Thira'' stellt ein hoch entwickeltes Touristenzentrum dar, das vom Rucksackreisenden bis zum "Jet-Setter" alle Gäste bedienen kann, und dies auch ausgiebigst tut. Sehr beliebt ist die Insel als Zwischenstation bei Kreuzfahrtschiffen. <br />
<br />
Neben ''Thira'' liegt im Westen die deutlich kleinere Insel ''Thirasia''. Sie ist ebenfalls bewohnt, wenn auch bei Weitem nicht so viel Trubel herrscht wie auf der Hauptinsel. Verbindung zur Hauptinsel besteht per Autofähre. In südwestlichen Zufahrt zur Caldera liegt mittig die unbewohnte und unzugängliche Felseninsel ''Aspro''. <br />
<br />
Nahezu in der Mitte der von diesen drei Landteilen eingegrenzten, circa sechs Seemeilen weiten Caldera liegen zwei kleinere, bei Vulkanausbrüchen entstandenen Inseln namens ''Palaia Kameni'' und ''Nea Kameni''. Geologisch hochinteressant, ein Besuch empfiehlt sich nicht zuletzt wegen der bizarren Lavagegenden. Die im übrigen unbewohnten "Kamenis" werden in der Urlaubssaison regelmäßig von Touristenbooten angelaufen, dann können hier wahre Menschenmassen unterwegs sein. Das Übersetzen mit eben diesen Kaïkis von Thira zu den Kamenis kann jedoch eine willkommene Alternative sein für diejenigen, die sich nicht den marginalen Ankermöglichenkeiten an den Lavainseln aussetzen möchten. Es gibt hier übrigens keinerlei Versorgungsmöglichkeiten. <br />
<br />
<small>Zuletzt besucht: Mai 2007</small><br />
<br />
{{#display_map: <br />
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}}<br />
<br />
== Anker- und Liegeplätze ==<br />
Wegen der extremen geologischen Situation sind für Wassersportler im gesamten Inselkomplex nur schwer wirklich sichere Liegemöglichkeiten zu finden. Wegen der großen Wassertiefen bis zu 380 Meter ist das Ankern selbst für Kreuzfahrschiffe nicht möglich. Diese machen in der Regel an einigen großen Festmachertonnen fest. Diese Tonnen werden übrigens teilweise in den Wintermonaten eingezogen, und nicht immer an denselben Stellen wieder ausgelegt. <br />
<br />
Die spärlichen Plätze mit flacherem Wasser sind durchweg von der lokalen Berufschifffahrt genutzt - nur die Marina Vlychada im Süden der Insel bietet einigermaßen akzeptable Liegeplätze, wo man das Boot auch einige Stunden allein zurücklassen kann. Mit Booten ab zwei Meter Tiefgang kann es wegen der Versandung aber auch hier unmöglich werden, überhaupt zu einem Liegeplatz zu kommen.<br />
<br />
=== Thira ===<br />
[[Bild:p9280043b.jpg|thumb|250px|right|Fährverkehr]]<br />
{{Koordinate|U|36.417464_N_25.427702_E|36° 25.05'N, 025° 25.66' E|Thira}}<br />
<br />
Stark frequentierter Anlegeplatz für Kreuzfahrschiffe, die hier ihre Passagiere zu Tausenden aus- und einbooten. Der Verkehr zwischen dem Anleger und den auf Reede liegenden Kreuzfahrτriesen ist gigantisch. In dieser Situation kann es schwierig werden einen Liegeplatz für Yachten zu finden, selbst das kurzzeitige Anlegen zum Ein- und Aussteigen kann dann zu Protesten der Hafenpolizisten führen. Ein Übersetzen von Crewmitglieder, die dem Ort Thira einen Besuch absetzten wollen, mit Hilfe eines Beiboots wird grundsätzlich wohl immer möglich sein, wenn man sich den zu erwartenden Trubel, die naturgemäß recht knapp und ruppig manövrierenden Shuttleboote, sowie die für Schlauchboote ungünstigen Pierhöhen antun möchte. Von dieser Pier führt eine Seilbahn (Wartezeiten!) und natürlich der berühmte Treppenweg nach oben in die Stadt Thira. Letzteren kann man innerhalb der Saison gegen entsprechenden Obulus auf dem Rücken eines Mulis bestreiten. <br />
<br />
Weitere Erfahrungsberichte von Besuchern: <br />
<br />
Ende September 2006 haben wir direkt vor Thira festgemacht - Bugleine zur großen Tonne, Heckleine zur Pier (Yacht 39 Fuß). War überhaupt kein Problem, Hafenmeister/-polizei war entspannt, keinen Cent Gebühr bezahlt - neben uns lag noch eine weitere Yacht. <br />
Unbedingt Ankerlicht bei verlassen setzten - man kommt fast immer erst nach Sonnenuntergang zurück, und der Zubringerverkehr zwischen Kai + den Kreuzfahrtschiffen ist unbeschreiblich!<br />
[[Bild:Thira-Fest.jpg|thumb|250px|right|Drei Yachten fest vor Thira]]<br />
Im September 2009 ging das ebenfalls ohne Probleme, und zwar etwas südlich der eigentlichen Pier bei der Einfahrt zu dem Miniaturhafen (ausschließlich Touristenbooten und Kaïkis vorbehalten. Zwei Yachten (unter anderem wir) mit Buganker und langen Heckleinen zur Pier, eine dritte lag etwas unkonventionell mit Heck zur großen Tonne und vermutlich treibendem Anker (siehe Foto). <br />
Die untere Yacht auf dem Foto musste allerdings am nächsten Morgen Platz machen für den Zubringerverkehr eines Kreuzfahrtschiffes und hat dann anstatt steuerbord wie auf dem Foto backbord von uns festgemacht. <br />
<br />
=== Ormos Athinio ===<br />
{{Koordinate|U|36.386166_N_25.429636_E|36° 23.17'N, 025° 25.78' E|Or. Athinio}}<br />
<br />
Zum "Hafen" ausgebaute Pier und damit quasi der Nabel dieser Insel, hier legen alle Fähren und die Insel versorgenden Schiffe an. Für Sportboote ist dieser Platz ungeeignet. <br />
<br />
=== Ormos Akrotiri ===<br />
{{Koordinate|U|36_20.91_N_025_024.02_E|36° 20.91'N, 025° 24.02' E|Or. Akrotiri (ungenaue Position)}}<br />
<br />
Östlich vom Kap Akrotiri ("Akrotirio" heißt übrigens "Kap") gibt es an der Südküste bei den im Sommer vorherrschenden Windrichtungen mehrere Möglichkeiten zum Ankern, in jedem Fall lohnenswert bei einem Tagesaufenthalt. Wer hier übernachten möchte, mag bedenken, dass in den nach Süden weit offenen Buchten Schwell auftreten kann. Als Beispiel sei hier die Bucht auf 36°&nbsp;21,4'N, 025°&nbsp;22,4' E genannt. Außer einer kleinen Strandtaverne gibt es dort jedoch keine Versorgungsmöglichkeiten, und der Weg nach Thira ist weit und steinig (17 km). <br />
<br />
Zu einem Besuch der Ausgrabungsstellen (bei 36°&nbsp;21.030'N, 025°&nbsp;24.125' E) kann man mit dem Beiboot übersetzen. Besucher hatten sich jedoch oft mehr davon versprochen - die wirklich interessanten Fundstücke sind wohl in Museen in Athen untergebracht.<br />
<br />
2019-08 - {{Koordinate|A|36.348782_N_25.399499_E|36° 20.94' N, 25° 23.97' E|Ormos Akrotiri}}<br />
Schöne Bucht, Schutz gegen Meltemi, Sandboden mit sehr vereinzelten Steinen, 1-3 Yachten über Nacht vor Anker, [https://goo.gl/maps/8Nmr9TmB5EicZ1Uz7 Melia's Tavern] (Fava, Oktopus, Vorspeisen allgemein) ist zu empfehlen. Nach Thira und Oia fahren regelmäßig Busse, Bushaltestelle ist an der Straße, 3 Minuten vom Strand. Thira hat keine Gebäude mit blauen Dächer und ist sehr touristisch. Einen schöneren Blick auf den Sonnenuntergang hat man von Oia.<br />
<br />
=== Marina Vlychada ===<br />
[[Bild:Vlychada App.jpg|thumb|300px|right|Vlychada Approach. Auchtung, die auch in Hafenkarten von EagleRay 2017 eingezeichnete gelbe Boje fehlt 2022!! Alternativ kann vom roten Feuer der Hafeneinfahrt auf die an der Ost-Ecke des Hafenbeckens stehende Straßenbeleuchtung gepeilt werden, um das passieren der antiken Hafenmole nach Westen festzustellen.]]<br />
{{#display_map:<br />
36.336014,25.434946;<br />
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<br />
}}<br />
<br />
Diese "Marina" ist als Fischerhafen gebaut worden, ist jetzt auch für Yachten verfügbar und oft die einzige Möglichkeit, auf Thira sicher für längere Zeit festzumachen. Bei der Ansteuerung ist besondere Vorsicht geboten, es wird immer wieder von vorgelagerten Untiefen berichtet. Vor allem halte man sich frei vom Kap Exomitis, wobei die Untiefen mit bloßem Auge bei geeigneten Lichtverhältnissen gut zu erkennen sind - andernfalls loten. Eine Zufahrt von SW ergibt sich auf einer Richtlinie von 033° Peilung auf das rote Hafenfeuer. Diese Richtlinie entspricht glichzeitig einer Deckpeilung über das rote Hafenfeuer zum großen Laternenmast am Ostrand des Hafens. <br />
<br />
'''Vorsicht:''' Oktober 2015 Versandung in der Einfahrt (Wassertiefen um 2 Meter!) an der Innenseite vom Wellenbrecher im Westen!!! Dort gibt es also zur Zeit keine Liegeplätze. Yachten liegen an den Molen im Päckchen. - Es soll (Oktober 2015) wieder gebaggert werden!<br />
<br />
Ein Hafenmeister weist Liegeplätze zu. - Im Innenhafen ist kein Platz für Yachten auf der Durchreise! <br />
<br />
Yachten liegen entweder im Päckchen neben Fischerbooten auf der östlichen Seite oder vor Bug- beziehungsweise Heckanker an der nordwestlichen. Hier gibt es zu bestimmten Zeiten Strom und Wasser (ziemlich salzig, höchstens zum Duschen geeignet). Es wird eine Anmeldungen und werden (geringe) Gebühren verlangt (06/2015). Mopeds (25 EUR für 2 Tage) oder Kleinwagen (35 EUR) am Hotel. Diesel per Tankwagen. Zum wunderschönen Sandstrand von Perissa (sehr trubelig) sind es zu Fuß rund 30 Minuten.<br />
<br />
Juni 2016: Marina ist nach wie vor stark versandet. Einfahrt und Innenseite des Wellenbrechers zum Teil unter 2 Meter Wassertiefe. Sind mit 1,80 Meter zwei Mal stecken geblieben und konnten uns nur mit Hilfe anderer Crews wieder frei machen. Nahe an der Innenmole ist es etwas besser, nützt aber nichts, wenn bis zu vier Schiffe im Päckchen liegen ....<br />
Bei entsprechender Anzahl Schiffe (Päckchen) gibt es viel zu wenige Stromanschlüsse.<br />
<br />
Juli 2022: Beobachtung von Taucharbeiten auf einer Strecke von den Muringbojen bis in die Hafeneinfahrt nahe entlang der innenseite der Außenmole mit einem Gestell an Luftsäcken. Diese Arbeiten dienten vermutlich der genauen Überprüfung der Wassertiefen. Es muss also davon ausgegangen werden, dass die Hafeneinfahrt immer wieder versandet. Morgens um 10:00 Uhr Ortszeit und Abends kurz nach Sonnenuntergang bewegt sich eine große Flotte von Ausflugs-Katamaranen aus der Marina bzw. zurück hinein, so dass es regelmäßig zu Stau an der Hafeneinfahrt kommt. Freitags gibt es live Musik auf der Terrasse des Restaurants von Dimitri direkt oberhalb der Marina an der Felskante. Er ist sehr gastfreundlich und singt später am Abend selbst mit. Dort in der Straßenbiegung fährt viermal am Tag der regionale Bus nach Fira ab, Treppe hoch und entlang einer niedrigen Mauer nach links.<br />
<br />
=== Ormos Monolithos ===<br />
{{Koordinate|U|36.411944_N_25.485404_E|36° 24.72'N, 025° 29.12' E|Or. Monolithos}}<br />
<br />
Nach den immer neuen spektakulären Ansichten im Inneren der Caldera ist es ein krasser landschaftlicher Gegensatz, bei einer östlichen Umrundung an den hier sanft abfallenden und lieblich wirkenden Hängen der Hauptinsel vorbeizufahren. Als Ort für einen Zwischenstopp würde sich ''Ormos Monolithos'' anbieten. Die Wellenbrecher bringen jedoch keinen ausreichenden Schutz, so daß der "Hafen" maximal für einen kurzen Tageshalt empfohlen werden kann. Es wurden teilweise geringere Wassertiefen gemessen als in Revierführern angegeben.<br />
Bauarbeiten (Oktober 2014), kein Platz für Yachten! <br />
<br />
=== Oia ===<br />
{{Koordinate|U|_N__E|36° 27.4'N, 025° 22.5' E|Ia}}<br />
<br />
Ein weiterer Liegeplatz befindet sich innerhalb der Kaldera südlich der Ortschaft ''Ia'' (auch ''Oia''). Dort befindet sich eine Betonpier für Berufsschiffe, an welcher man kurzzeitig anlegen kann. Nach Absprache mit dem Wirt der am Steilufer gelegenen Taverne kann man an einer der dort vorhandenen Tonnen festmachen. Der Serpentinenweg hinauf nach Ia ist steil und heiß. Für den Transport stehen allerdings Maultiere zur Verfügung, die froh sind, sich ihr Futter verdienen zu können. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Südostbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36_24.08_N_025_24.44_E|36° 24.08'N, 025° 24.44' E|Nea Kameni (Südostbucht)}}<br />
<br />
Diese inmitten der bizarren Lavalandschaft liegende und an der Südhuk befeuerte Bucht wird in der Urlaubssaison extensiv von den Touristenbooten genutzt und ist dann völlig überlaufen. Die Kaikis legen hier auch für die Nacht an, was für den verhältnismäßig guten Schutz dieses kleinen Fleckchens spricht, aber auch den dann herrschenden Platzmangel erklärt. <br />
<br />
Eine Tonne wurde ausgelegt.<ref>[[Nautische Nachrichten der Kreuzerabteilung|NNKA]] 03/2009 S. 130</ref> Falls es sich um eine zum Festmachen handeln sollte, wird sie jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließlich den örtlichen Kaïkis vorbehalten sein. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Nordbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36.410710_N_25.401114_E|36° 24.64'N, 025° 24.07' E|Nea Kameni (Nordbucht)}}<br />
<br />
Bei moderaten Wetterbedingungen kann diese Bucht als Ausweichplatz angelaufen werden. Auch hier gibt es einen Anleger, der in der Saison von Ausflugsbooten genutzt wird und für diese freigehalten werden muss. Man kann versuchen, den Anker zu werfen und Landleinen auszubringen. Der steil abfallende Grund besteht aus Felsen, das Anbringen einer Trippleine ist dringend empfohlen. Nicht erleichtert wird das Ankern durch den Umstand, dass durch die schwefeligen Verunreinigungen die Sichtweiten im Wasser - völlig untypisch für die Ägäis - auf ein paar Ankerkettenglieder schrumpfen. Des weiteren kann es einem passieren, dass man eine der teilweise sehr weit ausgelegten Festmacherleinen für die Ausflugsschiffe fischt (und die sind schwer und u. U. unter Spannung, so dass man die nicht für ein "klassisches" Ankerklariermanöver an die Oberfläche ziehen kann...). Und: immer wieder sieht man Wracks unterschiedlichster Größe. Es steht zu vermuten, dass auch der Grund in größeren Wassertiefen unrein ist - Ankern ist also höchst spannend, und man sollte dafür wegen der Eventualitäten ein wenig Zeit einplanen. <br />
<br />
Die hier dargestellten Ankerbedingungen bestehen entsprechend auch an allen anderen in Frage kommenden Liegeplätzen an und zwischen den beiden "Kamenis".<br />
<br />
Beim Durchqueren der Durchfahrt zwischen den beiden "Kamenis" sollte man einige Sorgfalt walte lassen. Es gibt weiträumige untiefe Stellen, und aufgrund des steinig porösen Untergrundes liefert das Echolot unzuverlässige Anzeigen. Es kommt immer wieder vor, dass es zu Grundberührungen kommt, wo nach Karte genug Wassertiefe vorhanden sein sollte. Bei Wind sind die flachen Stellen nur sehr schwer bis gar nicht auszumachen, bei fehlender Ortkenntnis ist es also durchaus eine Option, dann auf eine Passage zu verzichten und einen Weg 'außen herum' zu wählen. <br />
<br />
=== Nisis Palaia Kameni ===<br />
{{Koordinate|U|36_23.97_N_025_22.84_E|36° 23.97'N, 025° 22.84' E|Palaia Kameni}}<br />
<br />
In dieser nach Norden offenen Bucht findet man nur bei moderaten Wetterbedingungen ausreichenden Schutz. Einige Fischerboote liegen soweit als möglich in der westlichen Ecke. Eine Klippe bietet die Möglichkeit, eine Leine festzumachen. Die ausliegenden Moorings wird von den Ausflugsbooten genutzt, die hier Badestopps einlegen. Bei den Mooringleinen handelt es sich teilweise um nur schwer zu erkennende Schwimmleinen. <br />
<br />
Im Süden der kleine Insel gibt es kleinere Einbuchtungen, die durchaus als Ankerplätze fungieren könnten, und bei Meltemi auch guten Schutz bieten würden. Oftmals ist die Zufahrt jedoch durch ausgelegte Fischernetze versperrt. <br />
<br />
Wie bereits oben erwähnt, sollte man die Durchfahrt zwischen Palaia Kameni und Nea Kameni mit einem Kielboot meiden und sich keinesfalls auf die Tiefenangaben von Seekarten und Plottern (beispielsweise Navionics) verlassen. Nordöstlich von Nisis Palaia Kameni liegt ein beliebtes Tauchriff, das auf weniger als zwei Meter Wassertiefe ansteigt.<br />
<br />
=== Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia ===<br />
{{Koordinate|U|36_26.27_N_025_21.19_E|36° 26.27'N, 025° 21.19' E|Or. Agios Nikolaos}}<br />
<br />
Verblüffend guten Schutz bietet diese Bucht am zweitgrößten Teil des Archipels. Auch bei ausgewachsenem Meltemi liegt man bestens geschützt in dem Halbrund der felsigen Steilwand, nur leichter Schwell ist festzustellen. Beim Anlaufen achte man auf unreinen Grund und treibende Leine und Festmachertaue. Freies Ankern ist wegen der Wassertiefen kaum möglich, mit Glück erwischt man jedoch eine der zugegebenermaßen seltenen Liegemöglichkeiten längsseits an eventuell hier liegenden Ausflugsschiffen (Ortsansässige fragen). Außerhalb der Saison und nach Absprache kann man auch am 2008/09 erstellten Fähranleger festmachen (in der Saison bis 17:00 Uhr von Ausflugbooten belegt). <br />
<br />
Im Nordosten der Bucht ist eine Anlegestelle für eine Autofähre, die hier über Nacht festmacht. Ihre jeweils erste und letzte tägliche Fahrt (die eigentliche, "offizielle" Anlegestelle liegt wegen der Straßenanbindung einige Kilometer weiter nördlich) bietet sich an für diejenigen, die einen Tagesausflug nach Thira planen. <br />
<br />
Unten am Strand und in dem über einen steilen Serpentinenweg erreichbaren Ort ''Manolas'' gibt es eine ganze Reihe ordentlicher Tavernen. Einfache Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur in ''Manolas''. Wasser und Treibstoff sind nicht erhältlich. <br />
<br />
== Tipps und Empfehlungen ==<br />
<br />
*Besuch der "Kamenis", meist wird man an die ''Nea Kameni'' kommen. Die Liegemöglichkeiten für Sportboote sind eher marginal, alternativ kann man mit einem der Ausflugsboote anlanden. <br />
*Thirasia empfiehlt sich für diejenigen, die dem touristischen Trubel á la Thira entgehen wollen. Lohnenswert ist eine Wanderung von ''Manolas'' zum Kloster nahe der Südspitze der Insel, immer wieder ergeben sich atemberaubende Blicke über den Kraterkomplex. Eventuell kann man den beschwerlichen Weg hinauf zum Hauptort der Insel oben am Felsgrat auf dem Rücken eines Mulis zurücklegen. <br />
<br />
== Nachweise ==<br />
<small><references /></small> <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.sailingissues.com/greekislands/santorini.html ''Sailingissues.com''] - eine private Website mit detaillierten Informationen zu griechischen Gewässern<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Kykladen}}<br />
[[Category:Europa]]<br />
[[Category:Mittelmeer]]<br />
[[Category:Griechenland]]<br />
[[Category:Ägäis]]<br />
[[Category:Kykladen]]<br />
[[Category:Ankerplatz]]<br />
[[Category:Insel]]<br />
[[Category:Hafen]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Thira&diff=52023Thira2022-08-18T20:26:37Z<p>Jo: /* Marina Vlychada */</p>
<hr />
<div>{{Navigation|Seegebiet=[[Mittelmeer]] > [[Ägäis]] > [[Kykladen]]|Politisch=[[Europa]] > [[Griechenland]]}}<br />
{{TOCright}}Die '''Santorin''', auch '''Santorini''', offiziell '''Thira''' genannte Insel (griech. Σαντορίνη oder Θήρα) ist neben der Insel ''Anaphi'' die südlichste der Kykladen. Die Insel ''Ios'' im Norden ist ungefähr zwanzig Seemeilen entfernt, ''Kreta'' liegt circa siebzig Seemeilen im Süden. Thira stellt vor allem durch ihre außergewöhnlichen geologischen Gegebenheiten ein landschaftlich einzigartiges Highlight dar. Es ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, mit einem Boot in die Caldera einzufahren, und erfreulicherweise tut man dies bei den vorherrschenden Winden in der Regel mit einem Raumschotkurs (falls man von Norden aus den Kykladen kommt). Viele Chartercrews mit Start von Athen oder der Attikaküste wählen diese Insel als Törnziel. <br />
<br />
Genauer betrachtet handelt es sich um eine Inselgruppe, entstanden nach diversen vulkanischen Aktivitäten aus einer großen Insel. Den flächenmäßig größten Anteil hat die heute ''Thira'' oder ''Santorin'' genannte Insel, auf der sich nahezu alle Infrastruktur konzentriert. Wohl nicht nur jedem Griechenlandtouristen bekannt sind Bilder des am über zweihundert Meter hohen Kraterrand liegenden Hauptort, ebenfalls ''Thira'' genannt. Fähren (beispielsweise die regelmäßig und ganzjährig verkehrenden Expressfähren aus Piräus) legen an dieser Insel an, im Osten liegt der Flughafen, der auch international von Charter-Airlines angeflogen wird. Die Insel ''Thira'' stellt ein hoch entwickeltes Touristenzentrum dar, das vom Rucksackreisenden bis zum "Jet-Setter" alle Gäste bedienen kann, und dies auch ausgiebigst tut. Sehr beliebt ist die Insel als Zwischenstation bei Kreuzfahrtschiffen. <br />
<br />
Neben ''Thira'' liegt im Westen die deutlich kleinere Insel ''Thirasia''. Sie ist ebenfalls bewohnt, wenn auch bei Weitem nicht so viel Trubel herrscht wie auf der Hauptinsel. Verbindung zur Hauptinsel besteht per Autofähre. In südwestlichen Zufahrt zur Caldera liegt mittig die unbewohnte und unzugängliche Felseninsel ''Aspro''. <br />
<br />
Nahezu in der Mitte der von diesen drei Landteilen eingegrenzten, circa sechs Seemeilen weiten Caldera liegen zwei kleinere, bei Vulkanausbrüchen entstandenen Inseln namens ''Palaia Kameni'' und ''Nea Kameni''. Geologisch hochinteressant, ein Besuch empfiehlt sich nicht zuletzt wegen der bizarren Lavagegenden. Die im übrigen unbewohnten "Kamenis" werden in der Urlaubssaison regelmäßig von Touristenbooten angelaufen, dann können hier wahre Menschenmassen unterwegs sein. Das Übersetzen mit eben diesen Kaïkis von Thira zu den Kamenis kann jedoch eine willkommene Alternative sein für diejenigen, die sich nicht den marginalen Ankermöglichenkeiten an den Lavainseln aussetzen möchten. Es gibt hier übrigens keinerlei Versorgungsmöglichkeiten. <br />
<br />
<small>Zuletzt besucht: Mai 2007</small><br />
<br />
{{#display_map: <br />
36.417464,25.427702~[[#Thira|Thira]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.438171,25.353918~[[#Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia|Or. A. Niolaou auf Ns. Thirasia]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.399143,25.380771~[[#Nisis Palaia Kameni|Palaia Kameni]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.410710,25.401114~[[#Nisis Nea Kameni (Nordbucht)|Nea Kameni (N-Bucht)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.4016666,25.405~[[#Nisis Nea Kameni (SE-Bucht)|Nea Kameni (SE-Bucht)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.336014,25.434946~[[#Marina im Süden von Santorin|Marina]]~ ~Symbol_INT_Marina_120px.svg.png;<br />
36.353226,25.371307~[[#Ormos Akrotiri|Or. Akrotiri (ungenaue Position)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.411944,25.485404~[[#Ormos Monolithos|Or. Monolithos]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.386166,25.429636~[[#Ormos Athinio|Or. Athinio]];<br />
36.460333,25.380833~[[#Oia|Ia]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png<br />
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}}<br />
<br />
== Anker- und Liegeplätze ==<br />
Wegen der extremen geologischen Situation sind für Wassersportler im gesamten Inselkomplex nur schwer wirklich sichere Liegemöglichkeiten zu finden. Wegen der großen Wassertiefen bis zu 380 Meter ist das Ankern selbst für Kreuzfahrschiffe nicht möglich. Diese machen in der Regel an einigen großen Festmachertonnen fest. Diese Tonnen werden übrigens teilweise in den Wintermonaten eingezogen, und nicht immer an denselben Stellen wieder ausgelegt. <br />
<br />
Die spärlichen Plätze mit flacherem Wasser sind durchweg von der lokalen Berufschifffahrt genutzt - nur die Marina Vlychada im Süden der Insel bietet einigermaßen akzeptable Liegeplätze, wo man das Boot auch einige Stunden allein zurücklassen kann. Mit Booten ab zwei Meter Tiefgang kann es wegen der Versandung aber auch hier unmöglich werden, überhaupt zu einem Liegeplatz zu kommen.<br />
<br />
=== Thira ===<br />
[[Bild:p9280043b.jpg|thumb|250px|right|Fährverkehr]]<br />
{{Koordinate|U|36.417464_N_25.427702_E|36° 25.05'N, 025° 25.66' E|Thira}}<br />
<br />
Stark frequentierter Anlegeplatz für Kreuzfahrschiffe, die hier ihre Passagiere zu Tausenden aus- und einbooten. Der Verkehr zwischen dem Anleger und den auf Reede liegenden Kreuzfahrτriesen ist gigantisch. In dieser Situation kann es schwierig werden einen Liegeplatz für Yachten zu finden, selbst das kurzzeitige Anlegen zum Ein- und Aussteigen kann dann zu Protesten der Hafenpolizisten führen. Ein Übersetzen von Crewmitglieder, die dem Ort Thira einen Besuch absetzten wollen, mit Hilfe eines Beiboots wird grundsätzlich wohl immer möglich sein, wenn man sich den zu erwartenden Trubel, die naturgemäß recht knapp und ruppig manövrierenden Shuttleboote, sowie die für Schlauchboote ungünstigen Pierhöhen antun möchte. Von dieser Pier führt eine Seilbahn (Wartezeiten!) und natürlich der berühmte Treppenweg nach oben in die Stadt Thira. Letzteren kann man innerhalb der Saison gegen entsprechenden Obulus auf dem Rücken eines Mulis bestreiten. <br />
<br />
Weitere Erfahrungsberichte von Besuchern: <br />
<br />
Ende September 2006 haben wir direkt vor Thira festgemacht - Bugleine zur großen Tonne, Heckleine zur Pier (Yacht 39 Fuß). War überhaupt kein Problem, Hafenmeister/-polizei war entspannt, keinen Cent Gebühr bezahlt - neben uns lag noch eine weitere Yacht. <br />
Unbedingt Ankerlicht bei verlassen setzten - man kommt fast immer erst nach Sonnenuntergang zurück, und der Zubringerverkehr zwischen Kai + den Kreuzfahrtschiffen ist unbeschreiblich!<br />
[[Bild:Thira-Fest.jpg|thumb|250px|right|Drei Yachten fest vor Thira]]<br />
Im September 2009 ging das ebenfalls ohne Probleme, und zwar etwas südlich der eigentlichen Pier bei der Einfahrt zu dem Miniaturhafen (ausschließlich Touristenbooten und Kaïkis vorbehalten. Zwei Yachten (unter anderem wir) mit Buganker und langen Heckleinen zur Pier, eine dritte lag etwas unkonventionell mit Heck zur großen Tonne und vermutlich treibendem Anker (siehe Foto). <br />
Die untere Yacht auf dem Foto musste allerdings am nächsten Morgen Platz machen für den Zubringerverkehr eines Kreuzfahrtschiffes und hat dann anstatt steuerbord wie auf dem Foto backbord von uns festgemacht. <br />
<br />
=== Ormos Athinio ===<br />
{{Koordinate|U|36.386166_N_25.429636_E|36° 23.17'N, 025° 25.78' E|Or. Athinio}}<br />
<br />
Zum "Hafen" ausgebaute Pier und damit quasi der Nabel dieser Insel, hier legen alle Fähren und die Insel versorgenden Schiffe an. Für Sportboote ist dieser Platz ungeeignet. <br />
<br />
=== Ormos Akrotiri ===<br />
{{Koordinate|U|36_20.91_N_025_024.02_E|36° 20.91'N, 025° 24.02' E|Or. Akrotiri (ungenaue Position)}}<br />
<br />
Östlich vom Kap Akrotiri ("Akrotirio" heißt übrigens "Kap") gibt es an der Südküste bei den im Sommer vorherrschenden Windrichtungen mehrere Möglichkeiten zum Ankern, in jedem Fall lohnenswert bei einem Tagesaufenthalt. Wer hier übernachten möchte, mag bedenken, dass in den nach Süden weit offenen Buchten Schwell auftreten kann. Als Beispiel sei hier die Bucht auf 36°&nbsp;21,4'N, 025°&nbsp;22,4' E genannt. Außer einer kleinen Strandtaverne gibt es dort jedoch keine Versorgungsmöglichkeiten, und der Weg nach Thira ist weit und steinig (17 km). <br />
<br />
Zu einem Besuch der Ausgrabungsstellen (bei 36°&nbsp;21.030'N, 025°&nbsp;24.125' E) kann man mit dem Beiboot übersetzen. Besucher hatten sich jedoch oft mehr davon versprochen - die wirklich interessanten Fundstücke sind wohl in Museen in Athen untergebracht.<br />
<br />
2019-08 - {{Koordinate|A|36.348782_N_25.399499_E|36° 20.94' N, 25° 23.97' E|Ormos Akrotiri}}<br />
Schöne Bucht, Schutz gegen Meltemi, Sandboden mit sehr vereinzelten Steinen, 1-3 Yachten über Nacht vor Anker, [https://goo.gl/maps/8Nmr9TmB5EicZ1Uz7 Melia's Tavern] (Fava, Oktopus, Vorspeisen allgemein) ist zu empfehlen. Nach Thira und Oia fahren regelmäßig Busse, Bushaltestelle ist an der Straße, 3 Minuten vom Strand. Thira hat keine Gebäude mit blauen Dächer und ist sehr touristisch. Einen schöneren Blick auf den Sonnenuntergang hat man von Oia.<br />
<br />
=== Marina Vlychada ===<br />
[[Bild:Vlychada App.jpg|thumb|300px|right|Vlychada Approach. Auchtung, die auch in Hafenkarten von EagleRay 2017 eingezeichnete gelbe Boje fehlt 2022!! Alternativ kann vom roten Feuer der Hafeneinfahrt auf die an der Ost-Ecke des Hafenbeckens stehende Straßenbeleuchtung gepeilt werden, um das passieren der antiken Hafenmole nach Westen festzustellen.]]<br />
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<br />
}}<br />
<br />
Diese "Marina" ist als Fischerhafen gebaut worden, ist jetzt auch für Yachten verfügbar und oft die einzige Möglichkeit, auf Thira sicher für längere Zeit festzumachen. Bei der Ansteuerung ist besondere Vorsicht geboten, es wird immer wieder von vorgelagerten Untiefen berichtet. Vor allem halte man sich frei vom Kap Exomitis, wobei die Untiefen mit bloßem Auge bei geeigneten Lichtverhältnissen gut zu erkennen sind - andernfalls loten. Eine Zufahrt von SW ergibt sich auf einer Richtlinie von 033° Peilung auf das rote Hafenfeuer. Diese Richtlinie entspricht glichzeitig einer Deckpeilung über das rote Hafenfeuer zum großen Laternenmast am Ostrand des Hafens. <br />
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'''Vorsicht:''' Oktober 2015 Versandung in der Einfahrt (Wassertiefen um 2 Meter!) an der Innenseite vom Wellenbrecher im Westen!!! Dort gibt es also zur Zeit keine Liegeplätze. Yachten liegen an den Molen im Päckchen. - Es soll (Oktober 2015) wieder gebaggert werden!<br />
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Ein Hafenmeister weist Liegeplätze zu. - Im Innenhafen ist kein Platz für Yachten auf der Durchreise! <br />
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Yachten liegen entweder im Päckchen neben Fischerbooten auf der östlichen Seite oder vor Bug- beziehungsweise Heckanker an der nordwestlichen. Hier gibt es zu bestimmten Zeiten Strom und Wasser (ziemlich salzig, höchstens zum Duschen geeignet). Es wird eine Anmeldungen und werden (geringe) Gebühren verlangt (06/2015). Mopeds (25 EUR für 2 Tage) oder Kleinwagen (35 EUR) am Hotel. Diesel per Tankwagen. Zum wunderschönen Sandstrand von Perissa (sehr trubelig) sind es zu Fuß rund 30 Minuten.<br />
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Juni 2016: Marina ist nach wie vor stark versandet. Einfahrt und Innenseite des Wellenbrechers zum Teil unter 2 Meter Wassertiefe. Sind mit 1,80 Meter zwei Mal stecken geblieben und konnten uns nur mit Hilfe anderer Crews wieder frei machen. Nahe an der Innenmole ist es etwas besser, nützt aber nichts, wenn bis zu vier Schiffe im Päckchen liegen ....<br />
Bei entsprechender Anzahl Schiffe (Päckchen) gibt es viel zu wenige Stromanschlüsse.<br />
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Juli 2022: Beobachtung von Taucharbeiten auf einer Strecke von den Muringbojen bis in die Hafeneinfahrt nahe entlang der innenseite der Außenmole mit einem Gestell an Luftsäcken. Diese Arbeiten dienten vermutlich der genauen Überprüfung der Wassertiefen. Es muss also davon ausgegangen werden, dass die Hafeneinfahrt immer wieder versandet. Morgens um 10:00 Uhr Ortszeit und Abends kurz nach Sonnenuntergang bewegt sich eine große Flotte von Ausflugs-Katamaranen aus der Marina bzw. zurück hinein, so dass es regelmäßig zu Stau an der Hafeneinfahrt kommt. Freitags gibt es live Musik im Restaurant von Dimitri direkt oberhalb der Marina an der Felskante. Dort in der Straßenbiegung fährt viermal am Tag der regionale Bus nach Fira ab, Treppe hoch und entlang einer niedrigen Mauer nach links.<br />
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=== Ormos Monolithos ===<br />
{{Koordinate|U|36.411944_N_25.485404_E|36° 24.72'N, 025° 29.12' E|Or. Monolithos}}<br />
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Nach den immer neuen spektakulären Ansichten im Inneren der Caldera ist es ein krasser landschaftlicher Gegensatz, bei einer östlichen Umrundung an den hier sanft abfallenden und lieblich wirkenden Hängen der Hauptinsel vorbeizufahren. Als Ort für einen Zwischenstopp würde sich ''Ormos Monolithos'' anbieten. Die Wellenbrecher bringen jedoch keinen ausreichenden Schutz, so daß der "Hafen" maximal für einen kurzen Tageshalt empfohlen werden kann. Es wurden teilweise geringere Wassertiefen gemessen als in Revierführern angegeben.<br />
Bauarbeiten (Oktober 2014), kein Platz für Yachten! <br />
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=== Oia ===<br />
{{Koordinate|U|_N__E|36° 27.4'N, 025° 22.5' E|Ia}}<br />
<br />
Ein weiterer Liegeplatz befindet sich innerhalb der Kaldera südlich der Ortschaft ''Ia'' (auch ''Oia''). Dort befindet sich eine Betonpier für Berufsschiffe, an welcher man kurzzeitig anlegen kann. Nach Absprache mit dem Wirt der am Steilufer gelegenen Taverne kann man an einer der dort vorhandenen Tonnen festmachen. Der Serpentinenweg hinauf nach Ia ist steil und heiß. Für den Transport stehen allerdings Maultiere zur Verfügung, die froh sind, sich ihr Futter verdienen zu können. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Südostbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36_24.08_N_025_24.44_E|36° 24.08'N, 025° 24.44' E|Nea Kameni (Südostbucht)}}<br />
<br />
Diese inmitten der bizarren Lavalandschaft liegende und an der Südhuk befeuerte Bucht wird in der Urlaubssaison extensiv von den Touristenbooten genutzt und ist dann völlig überlaufen. Die Kaikis legen hier auch für die Nacht an, was für den verhältnismäßig guten Schutz dieses kleinen Fleckchens spricht, aber auch den dann herrschenden Platzmangel erklärt. <br />
<br />
Eine Tonne wurde ausgelegt.<ref>[[Nautische Nachrichten der Kreuzerabteilung|NNKA]] 03/2009 S. 130</ref> Falls es sich um eine zum Festmachen handeln sollte, wird sie jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließlich den örtlichen Kaïkis vorbehalten sein. <br />
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=== Nisis Nea Kameni (Nordbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36.410710_N_25.401114_E|36° 24.64'N, 025° 24.07' E|Nea Kameni (Nordbucht)}}<br />
<br />
Bei moderaten Wetterbedingungen kann diese Bucht als Ausweichplatz angelaufen werden. Auch hier gibt es einen Anleger, der in der Saison von Ausflugsbooten genutzt wird und für diese freigehalten werden muss. Man kann versuchen, den Anker zu werfen und Landleinen auszubringen. Der steil abfallende Grund besteht aus Felsen, das Anbringen einer Trippleine ist dringend empfohlen. Nicht erleichtert wird das Ankern durch den Umstand, dass durch die schwefeligen Verunreinigungen die Sichtweiten im Wasser - völlig untypisch für die Ägäis - auf ein paar Ankerkettenglieder schrumpfen. Des weiteren kann es einem passieren, dass man eine der teilweise sehr weit ausgelegten Festmacherleinen für die Ausflugsschiffe fischt (und die sind schwer und u. U. unter Spannung, so dass man die nicht für ein "klassisches" Ankerklariermanöver an die Oberfläche ziehen kann...). Und: immer wieder sieht man Wracks unterschiedlichster Größe. Es steht zu vermuten, dass auch der Grund in größeren Wassertiefen unrein ist - Ankern ist also höchst spannend, und man sollte dafür wegen der Eventualitäten ein wenig Zeit einplanen. <br />
<br />
Die hier dargestellten Ankerbedingungen bestehen entsprechend auch an allen anderen in Frage kommenden Liegeplätzen an und zwischen den beiden "Kamenis".<br />
<br />
Beim Durchqueren der Durchfahrt zwischen den beiden "Kamenis" sollte man einige Sorgfalt walte lassen. Es gibt weiträumige untiefe Stellen, und aufgrund des steinig porösen Untergrundes liefert das Echolot unzuverlässige Anzeigen. Es kommt immer wieder vor, dass es zu Grundberührungen kommt, wo nach Karte genug Wassertiefe vorhanden sein sollte. Bei Wind sind die flachen Stellen nur sehr schwer bis gar nicht auszumachen, bei fehlender Ortkenntnis ist es also durchaus eine Option, dann auf eine Passage zu verzichten und einen Weg 'außen herum' zu wählen. <br />
<br />
=== Nisis Palaia Kameni ===<br />
{{Koordinate|U|36_23.97_N_025_22.84_E|36° 23.97'N, 025° 22.84' E|Palaia Kameni}}<br />
<br />
In dieser nach Norden offenen Bucht findet man nur bei moderaten Wetterbedingungen ausreichenden Schutz. Einige Fischerboote liegen soweit als möglich in der westlichen Ecke. Eine Klippe bietet die Möglichkeit, eine Leine festzumachen. Die ausliegenden Moorings wird von den Ausflugsbooten genutzt, die hier Badestopps einlegen. Bei den Mooringleinen handelt es sich teilweise um nur schwer zu erkennende Schwimmleinen. <br />
<br />
Im Süden der kleine Insel gibt es kleinere Einbuchtungen, die durchaus als Ankerplätze fungieren könnten, und bei Meltemi auch guten Schutz bieten würden. Oftmals ist die Zufahrt jedoch durch ausgelegte Fischernetze versperrt. <br />
<br />
Wie bereits oben erwähnt, sollte man die Durchfahrt zwischen Palaia Kameni und Nea Kameni mit einem Kielboot meiden und sich keinesfalls auf die Tiefenangaben von Seekarten und Plottern (beispielsweise Navionics) verlassen. Nordöstlich von Nisis Palaia Kameni liegt ein beliebtes Tauchriff, das auf weniger als zwei Meter Wassertiefe ansteigt.<br />
<br />
=== Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia ===<br />
{{Koordinate|U|36_26.27_N_025_21.19_E|36° 26.27'N, 025° 21.19' E|Or. Agios Nikolaos}}<br />
<br />
Verblüffend guten Schutz bietet diese Bucht am zweitgrößten Teil des Archipels. Auch bei ausgewachsenem Meltemi liegt man bestens geschützt in dem Halbrund der felsigen Steilwand, nur leichter Schwell ist festzustellen. Beim Anlaufen achte man auf unreinen Grund und treibende Leine und Festmachertaue. Freies Ankern ist wegen der Wassertiefen kaum möglich, mit Glück erwischt man jedoch eine der zugegebenermaßen seltenen Liegemöglichkeiten längsseits an eventuell hier liegenden Ausflugsschiffen (Ortsansässige fragen). Außerhalb der Saison und nach Absprache kann man auch am 2008/09 erstellten Fähranleger festmachen (in der Saison bis 17:00 Uhr von Ausflugbooten belegt). <br />
<br />
Im Nordosten der Bucht ist eine Anlegestelle für eine Autofähre, die hier über Nacht festmacht. Ihre jeweils erste und letzte tägliche Fahrt (die eigentliche, "offizielle" Anlegestelle liegt wegen der Straßenanbindung einige Kilometer weiter nördlich) bietet sich an für diejenigen, die einen Tagesausflug nach Thira planen. <br />
<br />
Unten am Strand und in dem über einen steilen Serpentinenweg erreichbaren Ort ''Manolas'' gibt es eine ganze Reihe ordentlicher Tavernen. Einfache Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur in ''Manolas''. Wasser und Treibstoff sind nicht erhältlich. <br />
<br />
== Tipps und Empfehlungen ==<br />
<br />
*Besuch der "Kamenis", meist wird man an die ''Nea Kameni'' kommen. Die Liegemöglichkeiten für Sportboote sind eher marginal, alternativ kann man mit einem der Ausflugsboote anlanden. <br />
*Thirasia empfiehlt sich für diejenigen, die dem touristischen Trubel á la Thira entgehen wollen. Lohnenswert ist eine Wanderung von ''Manolas'' zum Kloster nahe der Südspitze der Insel, immer wieder ergeben sich atemberaubende Blicke über den Kraterkomplex. Eventuell kann man den beschwerlichen Weg hinauf zum Hauptort der Insel oben am Felsgrat auf dem Rücken eines Mulis zurücklegen. <br />
<br />
== Nachweise ==<br />
<small><references /></small> <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.sailingissues.com/greekislands/santorini.html ''Sailingissues.com''] - eine private Website mit detaillierten Informationen zu griechischen Gewässern<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Kykladen}}<br />
[[Category:Europa]]<br />
[[Category:Mittelmeer]]<br />
[[Category:Griechenland]]<br />
[[Category:Ägäis]]<br />
[[Category:Kykladen]]<br />
[[Category:Ankerplatz]]<br />
[[Category:Insel]]<br />
[[Category:Hafen]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Thira&diff=52022Thira2022-08-18T20:22:56Z<p>Jo: /* Marina Vlychada */</p>
<hr />
<div>{{Navigation|Seegebiet=[[Mittelmeer]] > [[Ägäis]] > [[Kykladen]]|Politisch=[[Europa]] > [[Griechenland]]}}<br />
{{TOCright}}Die '''Santorin''', auch '''Santorini''', offiziell '''Thira''' genannte Insel (griech. Σαντορίνη oder Θήρα) ist neben der Insel ''Anaphi'' die südlichste der Kykladen. Die Insel ''Ios'' im Norden ist ungefähr zwanzig Seemeilen entfernt, ''Kreta'' liegt circa siebzig Seemeilen im Süden. Thira stellt vor allem durch ihre außergewöhnlichen geologischen Gegebenheiten ein landschaftlich einzigartiges Highlight dar. Es ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, mit einem Boot in die Caldera einzufahren, und erfreulicherweise tut man dies bei den vorherrschenden Winden in der Regel mit einem Raumschotkurs (falls man von Norden aus den Kykladen kommt). Viele Chartercrews mit Start von Athen oder der Attikaküste wählen diese Insel als Törnziel. <br />
<br />
Genauer betrachtet handelt es sich um eine Inselgruppe, entstanden nach diversen vulkanischen Aktivitäten aus einer großen Insel. Den flächenmäßig größten Anteil hat die heute ''Thira'' oder ''Santorin'' genannte Insel, auf der sich nahezu alle Infrastruktur konzentriert. Wohl nicht nur jedem Griechenlandtouristen bekannt sind Bilder des am über zweihundert Meter hohen Kraterrand liegenden Hauptort, ebenfalls ''Thira'' genannt. Fähren (beispielsweise die regelmäßig und ganzjährig verkehrenden Expressfähren aus Piräus) legen an dieser Insel an, im Osten liegt der Flughafen, der auch international von Charter-Airlines angeflogen wird. Die Insel ''Thira'' stellt ein hoch entwickeltes Touristenzentrum dar, das vom Rucksackreisenden bis zum "Jet-Setter" alle Gäste bedienen kann, und dies auch ausgiebigst tut. Sehr beliebt ist die Insel als Zwischenstation bei Kreuzfahrtschiffen. <br />
<br />
Neben ''Thira'' liegt im Westen die deutlich kleinere Insel ''Thirasia''. Sie ist ebenfalls bewohnt, wenn auch bei Weitem nicht so viel Trubel herrscht wie auf der Hauptinsel. Verbindung zur Hauptinsel besteht per Autofähre. In südwestlichen Zufahrt zur Caldera liegt mittig die unbewohnte und unzugängliche Felseninsel ''Aspro''. <br />
<br />
Nahezu in der Mitte der von diesen drei Landteilen eingegrenzten, circa sechs Seemeilen weiten Caldera liegen zwei kleinere, bei Vulkanausbrüchen entstandenen Inseln namens ''Palaia Kameni'' und ''Nea Kameni''. Geologisch hochinteressant, ein Besuch empfiehlt sich nicht zuletzt wegen der bizarren Lavagegenden. Die im übrigen unbewohnten "Kamenis" werden in der Urlaubssaison regelmäßig von Touristenbooten angelaufen, dann können hier wahre Menschenmassen unterwegs sein. Das Übersetzen mit eben diesen Kaïkis von Thira zu den Kamenis kann jedoch eine willkommene Alternative sein für diejenigen, die sich nicht den marginalen Ankermöglichenkeiten an den Lavainseln aussetzen möchten. Es gibt hier übrigens keinerlei Versorgungsmöglichkeiten. <br />
<br />
<small>Zuletzt besucht: Mai 2007</small><br />
<br />
{{#display_map: <br />
36.417464,25.427702~[[#Thira|Thira]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.438171,25.353918~[[#Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia|Or. A. Niolaou auf Ns. Thirasia]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.399143,25.380771~[[#Nisis Palaia Kameni|Palaia Kameni]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.410710,25.401114~[[#Nisis Nea Kameni (Nordbucht)|Nea Kameni (N-Bucht)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.4016666,25.405~[[#Nisis Nea Kameni (SE-Bucht)|Nea Kameni (SE-Bucht)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.336014,25.434946~[[#Marina im Süden von Santorin|Marina]]~ ~Symbol_INT_Marina_120px.svg.png;<br />
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36.386166,25.429636~[[#Ormos Athinio|Or. Athinio]];<br />
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}}<br />
<br />
== Anker- und Liegeplätze ==<br />
Wegen der extremen geologischen Situation sind für Wassersportler im gesamten Inselkomplex nur schwer wirklich sichere Liegemöglichkeiten zu finden. Wegen der großen Wassertiefen bis zu 380 Meter ist das Ankern selbst für Kreuzfahrschiffe nicht möglich. Diese machen in der Regel an einigen großen Festmachertonnen fest. Diese Tonnen werden übrigens teilweise in den Wintermonaten eingezogen, und nicht immer an denselben Stellen wieder ausgelegt. <br />
<br />
Die spärlichen Plätze mit flacherem Wasser sind durchweg von der lokalen Berufschifffahrt genutzt - nur die Marina Vlychada im Süden der Insel bietet einigermaßen akzeptable Liegeplätze, wo man das Boot auch einige Stunden allein zurücklassen kann. Mit Booten ab zwei Meter Tiefgang kann es wegen der Versandung aber auch hier unmöglich werden, überhaupt zu einem Liegeplatz zu kommen.<br />
<br />
=== Thira ===<br />
[[Bild:p9280043b.jpg|thumb|250px|right|Fährverkehr]]<br />
{{Koordinate|U|36.417464_N_25.427702_E|36° 25.05'N, 025° 25.66' E|Thira}}<br />
<br />
Stark frequentierter Anlegeplatz für Kreuzfahrschiffe, die hier ihre Passagiere zu Tausenden aus- und einbooten. Der Verkehr zwischen dem Anleger und den auf Reede liegenden Kreuzfahrτriesen ist gigantisch. In dieser Situation kann es schwierig werden einen Liegeplatz für Yachten zu finden, selbst das kurzzeitige Anlegen zum Ein- und Aussteigen kann dann zu Protesten der Hafenpolizisten führen. Ein Übersetzen von Crewmitglieder, die dem Ort Thira einen Besuch absetzten wollen, mit Hilfe eines Beiboots wird grundsätzlich wohl immer möglich sein, wenn man sich den zu erwartenden Trubel, die naturgemäß recht knapp und ruppig manövrierenden Shuttleboote, sowie die für Schlauchboote ungünstigen Pierhöhen antun möchte. Von dieser Pier führt eine Seilbahn (Wartezeiten!) und natürlich der berühmte Treppenweg nach oben in die Stadt Thira. Letzteren kann man innerhalb der Saison gegen entsprechenden Obulus auf dem Rücken eines Mulis bestreiten. <br />
<br />
Weitere Erfahrungsberichte von Besuchern: <br />
<br />
Ende September 2006 haben wir direkt vor Thira festgemacht - Bugleine zur großen Tonne, Heckleine zur Pier (Yacht 39 Fuß). War überhaupt kein Problem, Hafenmeister/-polizei war entspannt, keinen Cent Gebühr bezahlt - neben uns lag noch eine weitere Yacht. <br />
Unbedingt Ankerlicht bei verlassen setzten - man kommt fast immer erst nach Sonnenuntergang zurück, und der Zubringerverkehr zwischen Kai + den Kreuzfahrtschiffen ist unbeschreiblich!<br />
[[Bild:Thira-Fest.jpg|thumb|250px|right|Drei Yachten fest vor Thira]]<br />
Im September 2009 ging das ebenfalls ohne Probleme, und zwar etwas südlich der eigentlichen Pier bei der Einfahrt zu dem Miniaturhafen (ausschließlich Touristenbooten und Kaïkis vorbehalten. Zwei Yachten (unter anderem wir) mit Buganker und langen Heckleinen zur Pier, eine dritte lag etwas unkonventionell mit Heck zur großen Tonne und vermutlich treibendem Anker (siehe Foto). <br />
Die untere Yacht auf dem Foto musste allerdings am nächsten Morgen Platz machen für den Zubringerverkehr eines Kreuzfahrtschiffes und hat dann anstatt steuerbord wie auf dem Foto backbord von uns festgemacht. <br />
<br />
=== Ormos Athinio ===<br />
{{Koordinate|U|36.386166_N_25.429636_E|36° 23.17'N, 025° 25.78' E|Or. Athinio}}<br />
<br />
Zum "Hafen" ausgebaute Pier und damit quasi der Nabel dieser Insel, hier legen alle Fähren und die Insel versorgenden Schiffe an. Für Sportboote ist dieser Platz ungeeignet. <br />
<br />
=== Ormos Akrotiri ===<br />
{{Koordinate|U|36_20.91_N_025_024.02_E|36° 20.91'N, 025° 24.02' E|Or. Akrotiri (ungenaue Position)}}<br />
<br />
Östlich vom Kap Akrotiri ("Akrotirio" heißt übrigens "Kap") gibt es an der Südküste bei den im Sommer vorherrschenden Windrichtungen mehrere Möglichkeiten zum Ankern, in jedem Fall lohnenswert bei einem Tagesaufenthalt. Wer hier übernachten möchte, mag bedenken, dass in den nach Süden weit offenen Buchten Schwell auftreten kann. Als Beispiel sei hier die Bucht auf 36°&nbsp;21,4'N, 025°&nbsp;22,4' E genannt. Außer einer kleinen Strandtaverne gibt es dort jedoch keine Versorgungsmöglichkeiten, und der Weg nach Thira ist weit und steinig (17 km). <br />
<br />
Zu einem Besuch der Ausgrabungsstellen (bei 36°&nbsp;21.030'N, 025°&nbsp;24.125' E) kann man mit dem Beiboot übersetzen. Besucher hatten sich jedoch oft mehr davon versprochen - die wirklich interessanten Fundstücke sind wohl in Museen in Athen untergebracht.<br />
<br />
2019-08 - {{Koordinate|A|36.348782_N_25.399499_E|36° 20.94' N, 25° 23.97' E|Ormos Akrotiri}}<br />
Schöne Bucht, Schutz gegen Meltemi, Sandboden mit sehr vereinzelten Steinen, 1-3 Yachten über Nacht vor Anker, [https://goo.gl/maps/8Nmr9TmB5EicZ1Uz7 Melia's Tavern] (Fava, Oktopus, Vorspeisen allgemein) ist zu empfehlen. Nach Thira und Oia fahren regelmäßig Busse, Bushaltestelle ist an der Straße, 3 Minuten vom Strand. Thira hat keine Gebäude mit blauen Dächer und ist sehr touristisch. Einen schöneren Blick auf den Sonnenuntergang hat man von Oia.<br />
<br />
=== Marina Vlychada ===<br />
[[Bild:Vlychada App.jpg|thumb|300px|right|Vlychada Approach. Auchtung, die auch in Hafenkarten von EagleRay 2017 eingezeichnete gelbe Boje fehlt 2022!! Alternativ kann vom roten Feuer der Hafeneinfahrt auf die an der Ost-Ecke des Hafenbeckens stehende Straßenbeleuchtung gepeilt werden, um das passieren der antiken Hafenmole nach Westen festzustellen.]]<br />
{{#display_map:<br />
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<br />
}}<br />
<br />
Diese "Marina" ist als Fischerhafen gebaut worden, ist jetzt auch für Yachten verfügbar und oft die einzige Möglichkeit, auf Thira sicher für längere Zeit festzumachen. Bei der Ansteuerung ist besondere Vorsicht geboten, es wird immer wieder von vorgelagerten Untiefen berichtet. Vor allem halte man sich frei vom Kap Exomitis, wobei die Untiefen mit bloßem Auge bei geeigneten Lichtverhältnissen gut zu erkennen sind - andernfalls loten. Eine Zufahrt von SW ergibt sich auf einer Richtlinie von 033° Peilung auf das rote Hafenfeuer. Diese Richtlinie entspricht glichzeitig einer Deckpeilung über das rote Hafenfeuer zum großen Laternenmast am Ostrand des Hafens. <br />
<br />
'''Vorsicht:''' Oktober 2015 Versandung in der Einfahrt (Wassertiefen um 2 Meter!) an der Innenseite vom Wellenbrecher im Westen!!! Dort gibt es also zur Zeit keine Liegeplätze. Yachten liegen an den Molen im Päckchen. - Es soll (Oktober 2015) wieder gebaggert werden!<br />
<br />
Ein Hafenmeister weist Liegeplätze zu. - Im Innenhafen ist kein Platz für Yachten auf der Durchreise! <br />
<br />
Yachten liegen entweder im Päckchen neben Fischerbooten auf der östlichen Seite oder vor Bug- beziehungsweise Heckanker an der nordwestlichen. Hier gibt es zu bestimmten Zeiten Strom und Wasser (ziemlich salzig, höchstens zum Duschen geeignet). Es wird eine Anmeldungen und werden (geringe) Gebühren verlangt (06/2015). Mopeds (25 EUR für 2 Tage) oder Kleinwagen (35 EUR) am Hotel. Diesel per Tankwagen. Zum wunderschönen Sandstrand von Perissa (sehr trubelig) sind es zu Fuß rund 30 Minuten.<br />
<br />
Juni 2016: Marina ist nach wie vor stark versandet. Einfahrt und Innenseite des Wellenbrechers zum Teil unter 2 Meter Wassertiefe. Sind mit 1,80 Meter zwei Mal stecken geblieben und konnten uns nur mit Hilfe anderer Crews wieder frei machen. Nahe an der Innenmole ist es etwas besser, nützt aber nichts, wenn bis zu vier Schiffe im Päckchen liegen ....<br />
Bei entsprechender Anzahl Schiffe (Päckchen) gibt es viel zu wenige Stromanschlüsse.<br />
<br />
Juli 2022: Beobachtung von Taucharbeiten auf einer Strecke von den Muringbojen bis in die Hafeneinfahrt nahe entlang der innenseite der Außenmole mit einem Gestell an Luftsäcken. Diese Arbeiten dienten vermutlich der genauen Überprüfung der Wassertiefen. Es muss also davon ausgegangen werden, dass die Hafeneinfahrt immer wieder versandet. Morgens um 10:00 Uhr Ortszeit und Abends kurz nach Sonnenuntergang bewegt sich eine große Flotte von Ausflugs-Katamaranen aus der Marina bzw. zurück hinein, so dass es regelmäßig zu Stau an der Hafeneinfahrt kommt. Freitags gibt es live Musik im Restaurant von Dimitri direkt oberhalb der Marina an der Felskante. Dort in der Straßenbiegung fährt viermal am Tag der regionale Bus nach Fira ab, Treppe hoch und nach links.<br />
<br />
=== Ormos Monolithos ===<br />
{{Koordinate|U|36.411944_N_25.485404_E|36° 24.72'N, 025° 29.12' E|Or. Monolithos}}<br />
<br />
Nach den immer neuen spektakulären Ansichten im Inneren der Caldera ist es ein krasser landschaftlicher Gegensatz, bei einer östlichen Umrundung an den hier sanft abfallenden und lieblich wirkenden Hängen der Hauptinsel vorbeizufahren. Als Ort für einen Zwischenstopp würde sich ''Ormos Monolithos'' anbieten. Die Wellenbrecher bringen jedoch keinen ausreichenden Schutz, so daß der "Hafen" maximal für einen kurzen Tageshalt empfohlen werden kann. Es wurden teilweise geringere Wassertiefen gemessen als in Revierführern angegeben.<br />
Bauarbeiten (Oktober 2014), kein Platz für Yachten! <br />
<br />
=== Oia ===<br />
{{Koordinate|U|_N__E|36° 27.4'N, 025° 22.5' E|Ia}}<br />
<br />
Ein weiterer Liegeplatz befindet sich innerhalb der Kaldera südlich der Ortschaft ''Ia'' (auch ''Oia''). Dort befindet sich eine Betonpier für Berufsschiffe, an welcher man kurzzeitig anlegen kann. Nach Absprache mit dem Wirt der am Steilufer gelegenen Taverne kann man an einer der dort vorhandenen Tonnen festmachen. Der Serpentinenweg hinauf nach Ia ist steil und heiß. Für den Transport stehen allerdings Maultiere zur Verfügung, die froh sind, sich ihr Futter verdienen zu können. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Südostbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36_24.08_N_025_24.44_E|36° 24.08'N, 025° 24.44' E|Nea Kameni (Südostbucht)}}<br />
<br />
Diese inmitten der bizarren Lavalandschaft liegende und an der Südhuk befeuerte Bucht wird in der Urlaubssaison extensiv von den Touristenbooten genutzt und ist dann völlig überlaufen. Die Kaikis legen hier auch für die Nacht an, was für den verhältnismäßig guten Schutz dieses kleinen Fleckchens spricht, aber auch den dann herrschenden Platzmangel erklärt. <br />
<br />
Eine Tonne wurde ausgelegt.<ref>[[Nautische Nachrichten der Kreuzerabteilung|NNKA]] 03/2009 S. 130</ref> Falls es sich um eine zum Festmachen handeln sollte, wird sie jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließlich den örtlichen Kaïkis vorbehalten sein. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Nordbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36.410710_N_25.401114_E|36° 24.64'N, 025° 24.07' E|Nea Kameni (Nordbucht)}}<br />
<br />
Bei moderaten Wetterbedingungen kann diese Bucht als Ausweichplatz angelaufen werden. Auch hier gibt es einen Anleger, der in der Saison von Ausflugsbooten genutzt wird und für diese freigehalten werden muss. Man kann versuchen, den Anker zu werfen und Landleinen auszubringen. Der steil abfallende Grund besteht aus Felsen, das Anbringen einer Trippleine ist dringend empfohlen. Nicht erleichtert wird das Ankern durch den Umstand, dass durch die schwefeligen Verunreinigungen die Sichtweiten im Wasser - völlig untypisch für die Ägäis - auf ein paar Ankerkettenglieder schrumpfen. Des weiteren kann es einem passieren, dass man eine der teilweise sehr weit ausgelegten Festmacherleinen für die Ausflugsschiffe fischt (und die sind schwer und u. U. unter Spannung, so dass man die nicht für ein "klassisches" Ankerklariermanöver an die Oberfläche ziehen kann...). Und: immer wieder sieht man Wracks unterschiedlichster Größe. Es steht zu vermuten, dass auch der Grund in größeren Wassertiefen unrein ist - Ankern ist also höchst spannend, und man sollte dafür wegen der Eventualitäten ein wenig Zeit einplanen. <br />
<br />
Die hier dargestellten Ankerbedingungen bestehen entsprechend auch an allen anderen in Frage kommenden Liegeplätzen an und zwischen den beiden "Kamenis".<br />
<br />
Beim Durchqueren der Durchfahrt zwischen den beiden "Kamenis" sollte man einige Sorgfalt walte lassen. Es gibt weiträumige untiefe Stellen, und aufgrund des steinig porösen Untergrundes liefert das Echolot unzuverlässige Anzeigen. Es kommt immer wieder vor, dass es zu Grundberührungen kommt, wo nach Karte genug Wassertiefe vorhanden sein sollte. Bei Wind sind die flachen Stellen nur sehr schwer bis gar nicht auszumachen, bei fehlender Ortkenntnis ist es also durchaus eine Option, dann auf eine Passage zu verzichten und einen Weg 'außen herum' zu wählen. <br />
<br />
=== Nisis Palaia Kameni ===<br />
{{Koordinate|U|36_23.97_N_025_22.84_E|36° 23.97'N, 025° 22.84' E|Palaia Kameni}}<br />
<br />
In dieser nach Norden offenen Bucht findet man nur bei moderaten Wetterbedingungen ausreichenden Schutz. Einige Fischerboote liegen soweit als möglich in der westlichen Ecke. Eine Klippe bietet die Möglichkeit, eine Leine festzumachen. Die ausliegenden Moorings wird von den Ausflugsbooten genutzt, die hier Badestopps einlegen. Bei den Mooringleinen handelt es sich teilweise um nur schwer zu erkennende Schwimmleinen. <br />
<br />
Im Süden der kleine Insel gibt es kleinere Einbuchtungen, die durchaus als Ankerplätze fungieren könnten, und bei Meltemi auch guten Schutz bieten würden. Oftmals ist die Zufahrt jedoch durch ausgelegte Fischernetze versperrt. <br />
<br />
Wie bereits oben erwähnt, sollte man die Durchfahrt zwischen Palaia Kameni und Nea Kameni mit einem Kielboot meiden und sich keinesfalls auf die Tiefenangaben von Seekarten und Plottern (beispielsweise Navionics) verlassen. Nordöstlich von Nisis Palaia Kameni liegt ein beliebtes Tauchriff, das auf weniger als zwei Meter Wassertiefe ansteigt.<br />
<br />
=== Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia ===<br />
{{Koordinate|U|36_26.27_N_025_21.19_E|36° 26.27'N, 025° 21.19' E|Or. Agios Nikolaos}}<br />
<br />
Verblüffend guten Schutz bietet diese Bucht am zweitgrößten Teil des Archipels. Auch bei ausgewachsenem Meltemi liegt man bestens geschützt in dem Halbrund der felsigen Steilwand, nur leichter Schwell ist festzustellen. Beim Anlaufen achte man auf unreinen Grund und treibende Leine und Festmachertaue. Freies Ankern ist wegen der Wassertiefen kaum möglich, mit Glück erwischt man jedoch eine der zugegebenermaßen seltenen Liegemöglichkeiten längsseits an eventuell hier liegenden Ausflugsschiffen (Ortsansässige fragen). Außerhalb der Saison und nach Absprache kann man auch am 2008/09 erstellten Fähranleger festmachen (in der Saison bis 17:00 Uhr von Ausflugbooten belegt). <br />
<br />
Im Nordosten der Bucht ist eine Anlegestelle für eine Autofähre, die hier über Nacht festmacht. Ihre jeweils erste und letzte tägliche Fahrt (die eigentliche, "offizielle" Anlegestelle liegt wegen der Straßenanbindung einige Kilometer weiter nördlich) bietet sich an für diejenigen, die einen Tagesausflug nach Thira planen. <br />
<br />
Unten am Strand und in dem über einen steilen Serpentinenweg erreichbaren Ort ''Manolas'' gibt es eine ganze Reihe ordentlicher Tavernen. Einfache Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur in ''Manolas''. Wasser und Treibstoff sind nicht erhältlich. <br />
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== Tipps und Empfehlungen ==<br />
<br />
*Besuch der "Kamenis", meist wird man an die ''Nea Kameni'' kommen. Die Liegemöglichkeiten für Sportboote sind eher marginal, alternativ kann man mit einem der Ausflugsboote anlanden. <br />
*Thirasia empfiehlt sich für diejenigen, die dem touristischen Trubel á la Thira entgehen wollen. Lohnenswert ist eine Wanderung von ''Manolas'' zum Kloster nahe der Südspitze der Insel, immer wieder ergeben sich atemberaubende Blicke über den Kraterkomplex. Eventuell kann man den beschwerlichen Weg hinauf zum Hauptort der Insel oben am Felsgrat auf dem Rücken eines Mulis zurücklegen. <br />
<br />
== Nachweise ==<br />
<small><references /></small> <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.sailingissues.com/greekislands/santorini.html ''Sailingissues.com''] - eine private Website mit detaillierten Informationen zu griechischen Gewässern<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Kykladen}}<br />
[[Category:Europa]]<br />
[[Category:Mittelmeer]]<br />
[[Category:Griechenland]]<br />
[[Category:Ägäis]]<br />
[[Category:Kykladen]]<br />
[[Category:Ankerplatz]]<br />
[[Category:Insel]]<br />
[[Category:Hafen]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Thira&diff=52021Thira2022-08-18T20:21:04Z<p>Jo: /* Marina Vlychada */ 2022</p>
<hr />
<div>{{Navigation|Seegebiet=[[Mittelmeer]] > [[Ägäis]] > [[Kykladen]]|Politisch=[[Europa]] > [[Griechenland]]}}<br />
{{TOCright}}Die '''Santorin''', auch '''Santorini''', offiziell '''Thira''' genannte Insel (griech. Σαντορίνη oder Θήρα) ist neben der Insel ''Anaphi'' die südlichste der Kykladen. Die Insel ''Ios'' im Norden ist ungefähr zwanzig Seemeilen entfernt, ''Kreta'' liegt circa siebzig Seemeilen im Süden. Thira stellt vor allem durch ihre außergewöhnlichen geologischen Gegebenheiten ein landschaftlich einzigartiges Highlight dar. Es ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, mit einem Boot in die Caldera einzufahren, und erfreulicherweise tut man dies bei den vorherrschenden Winden in der Regel mit einem Raumschotkurs (falls man von Norden aus den Kykladen kommt). Viele Chartercrews mit Start von Athen oder der Attikaküste wählen diese Insel als Törnziel. <br />
<br />
Genauer betrachtet handelt es sich um eine Inselgruppe, entstanden nach diversen vulkanischen Aktivitäten aus einer großen Insel. Den flächenmäßig größten Anteil hat die heute ''Thira'' oder ''Santorin'' genannte Insel, auf der sich nahezu alle Infrastruktur konzentriert. Wohl nicht nur jedem Griechenlandtouristen bekannt sind Bilder des am über zweihundert Meter hohen Kraterrand liegenden Hauptort, ebenfalls ''Thira'' genannt. Fähren (beispielsweise die regelmäßig und ganzjährig verkehrenden Expressfähren aus Piräus) legen an dieser Insel an, im Osten liegt der Flughafen, der auch international von Charter-Airlines angeflogen wird. Die Insel ''Thira'' stellt ein hoch entwickeltes Touristenzentrum dar, das vom Rucksackreisenden bis zum "Jet-Setter" alle Gäste bedienen kann, und dies auch ausgiebigst tut. Sehr beliebt ist die Insel als Zwischenstation bei Kreuzfahrtschiffen. <br />
<br />
Neben ''Thira'' liegt im Westen die deutlich kleinere Insel ''Thirasia''. Sie ist ebenfalls bewohnt, wenn auch bei Weitem nicht so viel Trubel herrscht wie auf der Hauptinsel. Verbindung zur Hauptinsel besteht per Autofähre. In südwestlichen Zufahrt zur Caldera liegt mittig die unbewohnte und unzugängliche Felseninsel ''Aspro''. <br />
<br />
Nahezu in der Mitte der von diesen drei Landteilen eingegrenzten, circa sechs Seemeilen weiten Caldera liegen zwei kleinere, bei Vulkanausbrüchen entstandenen Inseln namens ''Palaia Kameni'' und ''Nea Kameni''. Geologisch hochinteressant, ein Besuch empfiehlt sich nicht zuletzt wegen der bizarren Lavagegenden. Die im übrigen unbewohnten "Kamenis" werden in der Urlaubssaison regelmäßig von Touristenbooten angelaufen, dann können hier wahre Menschenmassen unterwegs sein. Das Übersetzen mit eben diesen Kaïkis von Thira zu den Kamenis kann jedoch eine willkommene Alternative sein für diejenigen, die sich nicht den marginalen Ankermöglichenkeiten an den Lavainseln aussetzen möchten. Es gibt hier übrigens keinerlei Versorgungsmöglichkeiten. <br />
<br />
<small>Zuletzt besucht: Mai 2007</small><br />
<br />
{{#display_map: <br />
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}}<br />
<br />
== Anker- und Liegeplätze ==<br />
Wegen der extremen geologischen Situation sind für Wassersportler im gesamten Inselkomplex nur schwer wirklich sichere Liegemöglichkeiten zu finden. Wegen der großen Wassertiefen bis zu 380 Meter ist das Ankern selbst für Kreuzfahrschiffe nicht möglich. Diese machen in der Regel an einigen großen Festmachertonnen fest. Diese Tonnen werden übrigens teilweise in den Wintermonaten eingezogen, und nicht immer an denselben Stellen wieder ausgelegt. <br />
<br />
Die spärlichen Plätze mit flacherem Wasser sind durchweg von der lokalen Berufschifffahrt genutzt - nur die Marina Vlychada im Süden der Insel bietet einigermaßen akzeptable Liegeplätze, wo man das Boot auch einige Stunden allein zurücklassen kann. Mit Booten ab zwei Meter Tiefgang kann es wegen der Versandung aber auch hier unmöglich werden, überhaupt zu einem Liegeplatz zu kommen.<br />
<br />
=== Thira ===<br />
[[Bild:p9280043b.jpg|thumb|250px|right|Fährverkehr]]<br />
{{Koordinate|U|36.417464_N_25.427702_E|36° 25.05'N, 025° 25.66' E|Thira}}<br />
<br />
Stark frequentierter Anlegeplatz für Kreuzfahrschiffe, die hier ihre Passagiere zu Tausenden aus- und einbooten. Der Verkehr zwischen dem Anleger und den auf Reede liegenden Kreuzfahrτriesen ist gigantisch. In dieser Situation kann es schwierig werden einen Liegeplatz für Yachten zu finden, selbst das kurzzeitige Anlegen zum Ein- und Aussteigen kann dann zu Protesten der Hafenpolizisten führen. Ein Übersetzen von Crewmitglieder, die dem Ort Thira einen Besuch absetzten wollen, mit Hilfe eines Beiboots wird grundsätzlich wohl immer möglich sein, wenn man sich den zu erwartenden Trubel, die naturgemäß recht knapp und ruppig manövrierenden Shuttleboote, sowie die für Schlauchboote ungünstigen Pierhöhen antun möchte. Von dieser Pier führt eine Seilbahn (Wartezeiten!) und natürlich der berühmte Treppenweg nach oben in die Stadt Thira. Letzteren kann man innerhalb der Saison gegen entsprechenden Obulus auf dem Rücken eines Mulis bestreiten. <br />
<br />
Weitere Erfahrungsberichte von Besuchern: <br />
<br />
Ende September 2006 haben wir direkt vor Thira festgemacht - Bugleine zur großen Tonne, Heckleine zur Pier (Yacht 39 Fuß). War überhaupt kein Problem, Hafenmeister/-polizei war entspannt, keinen Cent Gebühr bezahlt - neben uns lag noch eine weitere Yacht. <br />
Unbedingt Ankerlicht bei verlassen setzten - man kommt fast immer erst nach Sonnenuntergang zurück, und der Zubringerverkehr zwischen Kai + den Kreuzfahrtschiffen ist unbeschreiblich!<br />
[[Bild:Thira-Fest.jpg|thumb|250px|right|Drei Yachten fest vor Thira]]<br />
Im September 2009 ging das ebenfalls ohne Probleme, und zwar etwas südlich der eigentlichen Pier bei der Einfahrt zu dem Miniaturhafen (ausschließlich Touristenbooten und Kaïkis vorbehalten. Zwei Yachten (unter anderem wir) mit Buganker und langen Heckleinen zur Pier, eine dritte lag etwas unkonventionell mit Heck zur großen Tonne und vermutlich treibendem Anker (siehe Foto). <br />
Die untere Yacht auf dem Foto musste allerdings am nächsten Morgen Platz machen für den Zubringerverkehr eines Kreuzfahrtschiffes und hat dann anstatt steuerbord wie auf dem Foto backbord von uns festgemacht. <br />
<br />
=== Ormos Athinio ===<br />
{{Koordinate|U|36.386166_N_25.429636_E|36° 23.17'N, 025° 25.78' E|Or. Athinio}}<br />
<br />
Zum "Hafen" ausgebaute Pier und damit quasi der Nabel dieser Insel, hier legen alle Fähren und die Insel versorgenden Schiffe an. Für Sportboote ist dieser Platz ungeeignet. <br />
<br />
=== Ormos Akrotiri ===<br />
{{Koordinate|U|36_20.91_N_025_024.02_E|36° 20.91'N, 025° 24.02' E|Or. Akrotiri (ungenaue Position)}}<br />
<br />
Östlich vom Kap Akrotiri ("Akrotirio" heißt übrigens "Kap") gibt es an der Südküste bei den im Sommer vorherrschenden Windrichtungen mehrere Möglichkeiten zum Ankern, in jedem Fall lohnenswert bei einem Tagesaufenthalt. Wer hier übernachten möchte, mag bedenken, dass in den nach Süden weit offenen Buchten Schwell auftreten kann. Als Beispiel sei hier die Bucht auf 36°&nbsp;21,4'N, 025°&nbsp;22,4' E genannt. Außer einer kleinen Strandtaverne gibt es dort jedoch keine Versorgungsmöglichkeiten, und der Weg nach Thira ist weit und steinig (17 km). <br />
<br />
Zu einem Besuch der Ausgrabungsstellen (bei 36°&nbsp;21.030'N, 025°&nbsp;24.125' E) kann man mit dem Beiboot übersetzen. Besucher hatten sich jedoch oft mehr davon versprochen - die wirklich interessanten Fundstücke sind wohl in Museen in Athen untergebracht.<br />
<br />
2019-08 - {{Koordinate|A|36.348782_N_25.399499_E|36° 20.94' N, 25° 23.97' E|Ormos Akrotiri}}<br />
Schöne Bucht, Schutz gegen Meltemi, Sandboden mit sehr vereinzelten Steinen, 1-3 Yachten über Nacht vor Anker, [https://goo.gl/maps/8Nmr9TmB5EicZ1Uz7 Melia's Tavern] (Fava, Oktopus, Vorspeisen allgemein) ist zu empfehlen. Nach Thira und Oia fahren regelmäßig Busse, Bushaltestelle ist an der Straße, 3 Minuten vom Strand. Thira hat keine Gebäude mit blauen Dächer und ist sehr touristisch. Einen schöneren Blick auf den Sonnenuntergang hat man von Oia.<br />
<br />
=== Marina Vlychada ===<br />
[[Bild:Vlychada App.jpg|thumb|300px|right|Vlychada Approach. Auchtung, die auch in Hafenkarten von EagleRay 2017 eingezeichnete gelbe Boje fehlt 2022!! Alternativ kann vom roten Feuer der Hafeneinfahrt auf die an der Ost-Ecke des Hafenbeckens stehende Straßenbeleuchtung gepeilt werden, um das passieren der antiken Hafenmole nach Westen festzustellen.]]<br />
{{#display_map:<br />
36.336014,25.434946;<br />
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<br />
}}<br />
<br />
Diese "Marina" ist als Fischerhafen gebaut worden, ist jetzt auch für Yachten verfügbar und oft die einzige Möglichkeit, auf Thira sicher für längere Zeit festzumachen. Bei der Ansteuerung ist besondere Vorsicht geboten, es wird immer wieder von vorgelagerten Untiefen berichtet. Vor allem halte man sich frei vom Kap Exomitis, wobei die Untiefen mit bloßem Auge bei geeigneten Lichtverhältnissen gut zu erkennen sind - andernfalls loten. Eine Zufahrt von SW ergibt sich auf einer Richtlinie von 033° Peilung auf das rote Hafenfeuer. Diese Richtlinie entspricht glichzeitig einer Deckpeilung über das rote Hafenfeuer zum großen Laternenmast am Ostrand des Hafens. <br />
<br />
'''Vorsicht:''' Oktober 2015 Versandung in der Einfahrt (Wassertiefen um 2 Meter!) an der Innenseite vom Wellenbrecher im Westen!!! Dort gibt es also zur Zeit keine Liegeplätze. Yachten liegen an den Molen im Päckchen. - Es soll (Oktober 2015) wieder gebaggert werden!<br />
<br />
Ein Hafenmeister weist Liegeplätze zu. - Im Innenhafen ist kein Platz für Yachten auf der Durchreise! <br />
<br />
Yachten liegen entweder im Päckchen neben Fischerbooten auf der östlichen Seite oder vor Bug- beziehungsweise Heckanker an der nordwestlichen. Hier gibt es zu bestimmten Zeiten Strom und Wasser (ziemlich salzig, höchstens zum Duschen geeignet). Es wird eine Anmeldungen und werden (geringe) Gebühren verlangt (06/2015). Mopeds (25 EUR für 2 Tage) oder Kleinwagen (35 EUR) am Hotel. Diesel per Tankwagen. Zum wunderschönen Sandstrand von Perissa (sehr trubelig) sind es zu Fuß rund 30 Minuten.<br />
<br />
Juni 2016: Marina ist nach wie vor stark versandet. Einfahrt und Innenseite des Wellenbrechers zum Teil unter 2 Meter Wassertiefe. Sind mit 1,80 Meter zwei Mal stecken geblieben und konnten uns nur mit Hilfe anderer Crews wieder frei machen. Nahe an der Innenmole ist es etwas besser, nützt aber nichts, wenn bis zu vier Schiffe im Päckchen liegen ....<br />
Bei entsprechender Anzahl Schiffe (Päckchen) gibt es viel zu wenige Stromanschlüsse.<br />
<br />
Juli 2022: Beobachtung von Taucharbeiten auf einer Strecke von den Muringbojen bis in die Hafeneinfahrt nahe entlang der innenseite der Außenmole mit einem Gestell an Luftsäcken. Diese Arbeiten dienten vermutlich der genauen Überprüfung der Wassertiefen. Es muss also davon ausgegangen werden, dass die Hafeneinfahrt immer wieder versandet. Morgens um 10:00 Uhr Ortszeit und Abends kurz nach Sonnenuntergang bewegt sich eine große Flotte von Ausflugs-Katamaranen aus der Marina bzw. zurück hinein, so dass es regelmäßig zu Stau an der Hafeneinfahrt kommt. Freitags gibt es live Musik im Restaurant von Dimitri direkt oberhalb der Marina an der Felskante. Dort in der Straßenbiegung fährt viermal am Tag der regionale Bus nach Fira ab.<br />
<br />
=== Ormos Monolithos ===<br />
{{Koordinate|U|36.411944_N_25.485404_E|36° 24.72'N, 025° 29.12' E|Or. Monolithos}}<br />
<br />
Nach den immer neuen spektakulären Ansichten im Inneren der Caldera ist es ein krasser landschaftlicher Gegensatz, bei einer östlichen Umrundung an den hier sanft abfallenden und lieblich wirkenden Hängen der Hauptinsel vorbeizufahren. Als Ort für einen Zwischenstopp würde sich ''Ormos Monolithos'' anbieten. Die Wellenbrecher bringen jedoch keinen ausreichenden Schutz, so daß der "Hafen" maximal für einen kurzen Tageshalt empfohlen werden kann. Es wurden teilweise geringere Wassertiefen gemessen als in Revierführern angegeben.<br />
Bauarbeiten (Oktober 2014), kein Platz für Yachten! <br />
<br />
=== Oia ===<br />
{{Koordinate|U|_N__E|36° 27.4'N, 025° 22.5' E|Ia}}<br />
<br />
Ein weiterer Liegeplatz befindet sich innerhalb der Kaldera südlich der Ortschaft ''Ia'' (auch ''Oia''). Dort befindet sich eine Betonpier für Berufsschiffe, an welcher man kurzzeitig anlegen kann. Nach Absprache mit dem Wirt der am Steilufer gelegenen Taverne kann man an einer der dort vorhandenen Tonnen festmachen. Der Serpentinenweg hinauf nach Ia ist steil und heiß. Für den Transport stehen allerdings Maultiere zur Verfügung, die froh sind, sich ihr Futter verdienen zu können. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Südostbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36_24.08_N_025_24.44_E|36° 24.08'N, 025° 24.44' E|Nea Kameni (Südostbucht)}}<br />
<br />
Diese inmitten der bizarren Lavalandschaft liegende und an der Südhuk befeuerte Bucht wird in der Urlaubssaison extensiv von den Touristenbooten genutzt und ist dann völlig überlaufen. Die Kaikis legen hier auch für die Nacht an, was für den verhältnismäßig guten Schutz dieses kleinen Fleckchens spricht, aber auch den dann herrschenden Platzmangel erklärt. <br />
<br />
Eine Tonne wurde ausgelegt.<ref>[[Nautische Nachrichten der Kreuzerabteilung|NNKA]] 03/2009 S. 130</ref> Falls es sich um eine zum Festmachen handeln sollte, wird sie jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließlich den örtlichen Kaïkis vorbehalten sein. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Nordbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36.410710_N_25.401114_E|36° 24.64'N, 025° 24.07' E|Nea Kameni (Nordbucht)}}<br />
<br />
Bei moderaten Wetterbedingungen kann diese Bucht als Ausweichplatz angelaufen werden. Auch hier gibt es einen Anleger, der in der Saison von Ausflugsbooten genutzt wird und für diese freigehalten werden muss. Man kann versuchen, den Anker zu werfen und Landleinen auszubringen. Der steil abfallende Grund besteht aus Felsen, das Anbringen einer Trippleine ist dringend empfohlen. Nicht erleichtert wird das Ankern durch den Umstand, dass durch die schwefeligen Verunreinigungen die Sichtweiten im Wasser - völlig untypisch für die Ägäis - auf ein paar Ankerkettenglieder schrumpfen. Des weiteren kann es einem passieren, dass man eine der teilweise sehr weit ausgelegten Festmacherleinen für die Ausflugsschiffe fischt (und die sind schwer und u. U. unter Spannung, so dass man die nicht für ein "klassisches" Ankerklariermanöver an die Oberfläche ziehen kann...). Und: immer wieder sieht man Wracks unterschiedlichster Größe. Es steht zu vermuten, dass auch der Grund in größeren Wassertiefen unrein ist - Ankern ist also höchst spannend, und man sollte dafür wegen der Eventualitäten ein wenig Zeit einplanen. <br />
<br />
Die hier dargestellten Ankerbedingungen bestehen entsprechend auch an allen anderen in Frage kommenden Liegeplätzen an und zwischen den beiden "Kamenis".<br />
<br />
Beim Durchqueren der Durchfahrt zwischen den beiden "Kamenis" sollte man einige Sorgfalt walte lassen. Es gibt weiträumige untiefe Stellen, und aufgrund des steinig porösen Untergrundes liefert das Echolot unzuverlässige Anzeigen. Es kommt immer wieder vor, dass es zu Grundberührungen kommt, wo nach Karte genug Wassertiefe vorhanden sein sollte. Bei Wind sind die flachen Stellen nur sehr schwer bis gar nicht auszumachen, bei fehlender Ortkenntnis ist es also durchaus eine Option, dann auf eine Passage zu verzichten und einen Weg 'außen herum' zu wählen. <br />
<br />
=== Nisis Palaia Kameni ===<br />
{{Koordinate|U|36_23.97_N_025_22.84_E|36° 23.97'N, 025° 22.84' E|Palaia Kameni}}<br />
<br />
In dieser nach Norden offenen Bucht findet man nur bei moderaten Wetterbedingungen ausreichenden Schutz. Einige Fischerboote liegen soweit als möglich in der westlichen Ecke. Eine Klippe bietet die Möglichkeit, eine Leine festzumachen. Die ausliegenden Moorings wird von den Ausflugsbooten genutzt, die hier Badestopps einlegen. Bei den Mooringleinen handelt es sich teilweise um nur schwer zu erkennende Schwimmleinen. <br />
<br />
Im Süden der kleine Insel gibt es kleinere Einbuchtungen, die durchaus als Ankerplätze fungieren könnten, und bei Meltemi auch guten Schutz bieten würden. Oftmals ist die Zufahrt jedoch durch ausgelegte Fischernetze versperrt. <br />
<br />
Wie bereits oben erwähnt, sollte man die Durchfahrt zwischen Palaia Kameni und Nea Kameni mit einem Kielboot meiden und sich keinesfalls auf die Tiefenangaben von Seekarten und Plottern (beispielsweise Navionics) verlassen. Nordöstlich von Nisis Palaia Kameni liegt ein beliebtes Tauchriff, das auf weniger als zwei Meter Wassertiefe ansteigt.<br />
<br />
=== Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia ===<br />
{{Koordinate|U|36_26.27_N_025_21.19_E|36° 26.27'N, 025° 21.19' E|Or. Agios Nikolaos}}<br />
<br />
Verblüffend guten Schutz bietet diese Bucht am zweitgrößten Teil des Archipels. Auch bei ausgewachsenem Meltemi liegt man bestens geschützt in dem Halbrund der felsigen Steilwand, nur leichter Schwell ist festzustellen. Beim Anlaufen achte man auf unreinen Grund und treibende Leine und Festmachertaue. Freies Ankern ist wegen der Wassertiefen kaum möglich, mit Glück erwischt man jedoch eine der zugegebenermaßen seltenen Liegemöglichkeiten längsseits an eventuell hier liegenden Ausflugsschiffen (Ortsansässige fragen). Außerhalb der Saison und nach Absprache kann man auch am 2008/09 erstellten Fähranleger festmachen (in der Saison bis 17:00 Uhr von Ausflugbooten belegt). <br />
<br />
Im Nordosten der Bucht ist eine Anlegestelle für eine Autofähre, die hier über Nacht festmacht. Ihre jeweils erste und letzte tägliche Fahrt (die eigentliche, "offizielle" Anlegestelle liegt wegen der Straßenanbindung einige Kilometer weiter nördlich) bietet sich an für diejenigen, die einen Tagesausflug nach Thira planen. <br />
<br />
Unten am Strand und in dem über einen steilen Serpentinenweg erreichbaren Ort ''Manolas'' gibt es eine ganze Reihe ordentlicher Tavernen. Einfache Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur in ''Manolas''. Wasser und Treibstoff sind nicht erhältlich. <br />
<br />
== Tipps und Empfehlungen ==<br />
<br />
*Besuch der "Kamenis", meist wird man an die ''Nea Kameni'' kommen. Die Liegemöglichkeiten für Sportboote sind eher marginal, alternativ kann man mit einem der Ausflugsboote anlanden. <br />
*Thirasia empfiehlt sich für diejenigen, die dem touristischen Trubel á la Thira entgehen wollen. Lohnenswert ist eine Wanderung von ''Manolas'' zum Kloster nahe der Südspitze der Insel, immer wieder ergeben sich atemberaubende Blicke über den Kraterkomplex. Eventuell kann man den beschwerlichen Weg hinauf zum Hauptort der Insel oben am Felsgrat auf dem Rücken eines Mulis zurücklegen. <br />
<br />
== Nachweise ==<br />
<small><references /></small> <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.sailingissues.com/greekislands/santorini.html ''Sailingissues.com''] - eine private Website mit detaillierten Informationen zu griechischen Gewässern<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Kykladen}}<br />
[[Category:Europa]]<br />
[[Category:Mittelmeer]]<br />
[[Category:Griechenland]]<br />
[[Category:Ägäis]]<br />
[[Category:Kykladen]]<br />
[[Category:Ankerplatz]]<br />
[[Category:Insel]]<br />
[[Category:Hafen]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Thira&diff=52020Thira2022-08-15T20:13:28Z<p>Jo: /* Marina Vlychada */ vlychada Kartenausschnitt</p>
<hr />
<div>{{Navigation|Seegebiet=[[Mittelmeer]] > [[Ägäis]] > [[Kykladen]]|Politisch=[[Europa]] > [[Griechenland]]}}<br />
{{TOCright}}Die '''Santorin''', auch '''Santorini''', offiziell '''Thira''' genannte Insel (griech. Σαντορίνη oder Θήρα) ist neben der Insel ''Anaphi'' die südlichste der Kykladen. Die Insel ''Ios'' im Norden ist ungefähr zwanzig Seemeilen entfernt, ''Kreta'' liegt circa siebzig Seemeilen im Süden. Thira stellt vor allem durch ihre außergewöhnlichen geologischen Gegebenheiten ein landschaftlich einzigartiges Highlight dar. Es ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, mit einem Boot in die Caldera einzufahren, und erfreulicherweise tut man dies bei den vorherrschenden Winden in der Regel mit einem Raumschotkurs (falls man von Norden aus den Kykladen kommt). Viele Chartercrews mit Start von Athen oder der Attikaküste wählen diese Insel als Törnziel. <br />
<br />
Genauer betrachtet handelt es sich um eine Inselgruppe, entstanden nach diversen vulkanischen Aktivitäten aus einer großen Insel. Den flächenmäßig größten Anteil hat die heute ''Thira'' oder ''Santorin'' genannte Insel, auf der sich nahezu alle Infrastruktur konzentriert. Wohl nicht nur jedem Griechenlandtouristen bekannt sind Bilder des am über zweihundert Meter hohen Kraterrand liegenden Hauptort, ebenfalls ''Thira'' genannt. Fähren (beispielsweise die regelmäßig und ganzjährig verkehrenden Expressfähren aus Piräus) legen an dieser Insel an, im Osten liegt der Flughafen, der auch international von Charter-Airlines angeflogen wird. Die Insel ''Thira'' stellt ein hoch entwickeltes Touristenzentrum dar, das vom Rucksackreisenden bis zum "Jet-Setter" alle Gäste bedienen kann, und dies auch ausgiebigst tut. Sehr beliebt ist die Insel als Zwischenstation bei Kreuzfahrtschiffen. <br />
<br />
Neben ''Thira'' liegt im Westen die deutlich kleinere Insel ''Thirasia''. Sie ist ebenfalls bewohnt, wenn auch bei Weitem nicht so viel Trubel herrscht wie auf der Hauptinsel. Verbindung zur Hauptinsel besteht per Autofähre. In südwestlichen Zufahrt zur Caldera liegt mittig die unbewohnte und unzugängliche Felseninsel ''Aspro''. <br />
<br />
Nahezu in der Mitte der von diesen drei Landteilen eingegrenzten, circa sechs Seemeilen weiten Caldera liegen zwei kleinere, bei Vulkanausbrüchen entstandenen Inseln namens ''Palaia Kameni'' und ''Nea Kameni''. Geologisch hochinteressant, ein Besuch empfiehlt sich nicht zuletzt wegen der bizarren Lavagegenden. Die im übrigen unbewohnten "Kamenis" werden in der Urlaubssaison regelmäßig von Touristenbooten angelaufen, dann können hier wahre Menschenmassen unterwegs sein. Das Übersetzen mit eben diesen Kaïkis von Thira zu den Kamenis kann jedoch eine willkommene Alternative sein für diejenigen, die sich nicht den marginalen Ankermöglichenkeiten an den Lavainseln aussetzen möchten. Es gibt hier übrigens keinerlei Versorgungsmöglichkeiten. <br />
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<small>Zuletzt besucht: Mai 2007</small><br />
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== Anker- und Liegeplätze ==<br />
Wegen der extremen geologischen Situation sind für Wassersportler im gesamten Inselkomplex nur schwer wirklich sichere Liegemöglichkeiten zu finden. Wegen der großen Wassertiefen bis zu 380 Meter ist das Ankern selbst für Kreuzfahrschiffe nicht möglich. Diese machen in der Regel an einigen großen Festmachertonnen fest. Diese Tonnen werden übrigens teilweise in den Wintermonaten eingezogen, und nicht immer an denselben Stellen wieder ausgelegt. <br />
<br />
Die spärlichen Plätze mit flacherem Wasser sind durchweg von der lokalen Berufschifffahrt genutzt - nur die Marina Vlychada im Süden der Insel bietet einigermaßen akzeptable Liegeplätze, wo man das Boot auch einige Stunden allein zurücklassen kann. Mit Booten ab zwei Meter Tiefgang kann es wegen der Versandung aber auch hier unmöglich werden, überhaupt zu einem Liegeplatz zu kommen.<br />
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=== Thira ===<br />
[[Bild:p9280043b.jpg|thumb|250px|right|Fährverkehr]]<br />
{{Koordinate|U|36.417464_N_25.427702_E|36° 25.05'N, 025° 25.66' E|Thira}}<br />
<br />
Stark frequentierter Anlegeplatz für Kreuzfahrschiffe, die hier ihre Passagiere zu Tausenden aus- und einbooten. Der Verkehr zwischen dem Anleger und den auf Reede liegenden Kreuzfahrτriesen ist gigantisch. In dieser Situation kann es schwierig werden einen Liegeplatz für Yachten zu finden, selbst das kurzzeitige Anlegen zum Ein- und Aussteigen kann dann zu Protesten der Hafenpolizisten führen. Ein Übersetzen von Crewmitglieder, die dem Ort Thira einen Besuch absetzten wollen, mit Hilfe eines Beiboots wird grundsätzlich wohl immer möglich sein, wenn man sich den zu erwartenden Trubel, die naturgemäß recht knapp und ruppig manövrierenden Shuttleboote, sowie die für Schlauchboote ungünstigen Pierhöhen antun möchte. Von dieser Pier führt eine Seilbahn (Wartezeiten!) und natürlich der berühmte Treppenweg nach oben in die Stadt Thira. Letzteren kann man innerhalb der Saison gegen entsprechenden Obulus auf dem Rücken eines Mulis bestreiten. <br />
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Weitere Erfahrungsberichte von Besuchern: <br />
<br />
Ende September 2006 haben wir direkt vor Thira festgemacht - Bugleine zur großen Tonne, Heckleine zur Pier (Yacht 39 Fuß). War überhaupt kein Problem, Hafenmeister/-polizei war entspannt, keinen Cent Gebühr bezahlt - neben uns lag noch eine weitere Yacht. <br />
Unbedingt Ankerlicht bei verlassen setzten - man kommt fast immer erst nach Sonnenuntergang zurück, und der Zubringerverkehr zwischen Kai + den Kreuzfahrtschiffen ist unbeschreiblich!<br />
[[Bild:Thira-Fest.jpg|thumb|250px|right|Drei Yachten fest vor Thira]]<br />
Im September 2009 ging das ebenfalls ohne Probleme, und zwar etwas südlich der eigentlichen Pier bei der Einfahrt zu dem Miniaturhafen (ausschließlich Touristenbooten und Kaïkis vorbehalten. Zwei Yachten (unter anderem wir) mit Buganker und langen Heckleinen zur Pier, eine dritte lag etwas unkonventionell mit Heck zur großen Tonne und vermutlich treibendem Anker (siehe Foto). <br />
Die untere Yacht auf dem Foto musste allerdings am nächsten Morgen Platz machen für den Zubringerverkehr eines Kreuzfahrtschiffes und hat dann anstatt steuerbord wie auf dem Foto backbord von uns festgemacht. <br />
<br />
=== Ormos Athinio ===<br />
{{Koordinate|U|36.386166_N_25.429636_E|36° 23.17'N, 025° 25.78' E|Or. Athinio}}<br />
<br />
Zum "Hafen" ausgebaute Pier und damit quasi der Nabel dieser Insel, hier legen alle Fähren und die Insel versorgenden Schiffe an. Für Sportboote ist dieser Platz ungeeignet. <br />
<br />
=== Ormos Akrotiri ===<br />
{{Koordinate|U|36_20.91_N_025_024.02_E|36° 20.91'N, 025° 24.02' E|Or. Akrotiri (ungenaue Position)}}<br />
<br />
Östlich vom Kap Akrotiri ("Akrotirio" heißt übrigens "Kap") gibt es an der Südküste bei den im Sommer vorherrschenden Windrichtungen mehrere Möglichkeiten zum Ankern, in jedem Fall lohnenswert bei einem Tagesaufenthalt. Wer hier übernachten möchte, mag bedenken, dass in den nach Süden weit offenen Buchten Schwell auftreten kann. Als Beispiel sei hier die Bucht auf 36°&nbsp;21,4'N, 025°&nbsp;22,4' E genannt. Außer einer kleinen Strandtaverne gibt es dort jedoch keine Versorgungsmöglichkeiten, und der Weg nach Thira ist weit und steinig (17 km). <br />
<br />
Zu einem Besuch der Ausgrabungsstellen (bei 36°&nbsp;21.030'N, 025°&nbsp;24.125' E) kann man mit dem Beiboot übersetzen. Besucher hatten sich jedoch oft mehr davon versprochen - die wirklich interessanten Fundstücke sind wohl in Museen in Athen untergebracht.<br />
<br />
2019-08 - {{Koordinate|A|36.348782_N_25.399499_E|36° 20.94' N, 25° 23.97' E|Ormos Akrotiri}}<br />
Schöne Bucht, Schutz gegen Meltemi, Sandboden mit sehr vereinzelten Steinen, 1-3 Yachten über Nacht vor Anker, [https://goo.gl/maps/8Nmr9TmB5EicZ1Uz7 Melia's Tavern] (Fava, Oktopus, Vorspeisen allgemein) ist zu empfehlen. Nach Thira und Oia fahren regelmäßig Busse, Bushaltestelle ist an der Straße, 3 Minuten vom Strand. Thira hat keine Gebäude mit blauen Dächer und ist sehr touristisch. Einen schöneren Blick auf den Sonnenuntergang hat man von Oia.<br />
<br />
=== Marina Vlychada ===<br />
[[Bild:Vlychada App.jpg|thumb|300px|right|Vlychada Approach. Auchtung, die auch in Hafenkarten von EagleRay 2017 eingezeichnete gelbe Boje fehlt 2022!! Alternativ kann vom roten Feuer der Hafeneinfahrt auf die an der Ost-Ecke des Hafenbeckens stehende Straßenbeleuchtung gepeilt werden, um das passieren der antiken Hafenmole nach Westen festzustellen.]]<br />
{{#display_map:<br />
36.336014,25.434946;<br />
|height=450|zoom=15| service=openlayers<br />
| layers=osm-mapnik, osm-oseam, osm-oseam-cemt <br />
<br />
}}<br />
<br />
Diese "Marina" ist als Fischerhafen gebaut worden, ist jetzt auch für Yachten verfügbar und oft die einzige Möglichkeit, auf Thira sicher für längere Zeit festzumachen. Bei der Ansteuerung ist besondere Vorsicht geboten, es wird immer wieder von vorgelagerten Untiefen berichtet. Vor allem halte man sich frei vom Kap Exomitis, wobei die Untiefen mit bloßem Auge bei geeigneten Lichtverhältnissen gut zu erkennen sind - andernfalls loten. <br />
<br />
'''Vorsicht:''' Oktober 2015 Versandung in der Einfahrt (Wassertiefen um 2 Meter!) an der Innenseite vom Wellenbrecher im Westen!!! Dort gibt es also zur Zeit keine Liegeplätze. Yachten liegen an den Molen im Päckchen. - Es soll (Oktober 2015) wieder gebaggert werden!<br />
<br />
Ein Hafenmeister weist Liegeplätze zu. - Im Innenhafen ist kein Platz für Yachten auf der Durchreise! <br />
<br />
Yachten liegen entweder im Päckchen neben Fischerbooten auf der östlichen Seite oder vor Bug- beziehungsweise Heckanker an der nordwestlichen. Hier gibt es zu bestimmten Zeiten Strom und Wasser (ziemlich salzig, höchstens zum Duschen geeignet). Es wird eine Anmeldungen und werden (geringe) Gebühren verlangt (06/2015). Mopeds (25 EUR für 2 Tage) oder Kleinwagen (35 EUR) am Hotel. Diesel per Tankwagen. Zum wunderschönen Sandstrand von Perissa (sehr trubelig) sind es zu Fuß rund 30 Minuten.<br />
<br />
Juni 2016: Marina ist nach wie vor stark versandet. Einfahrt und Innenseite des Wellenbrechers zum Teil unter 2 Meter Wassertiefe. Sind mit 1,80 Meter zwei Mal stecken geblieben und konnten uns nur mit Hilfe anderer Crews wieder frei machen. Nahe an der Innenmole ist es etwas besser, nützt aber nichts, wenn bis zu vier Schiffe im Päckchen liegen ....<br />
Bei entsprechender Anzahl Schiffe (Päckchen) gibt es viel zu wenige Stromanschlüsse.<br />
<br />
=== Ormos Monolithos ===<br />
{{Koordinate|U|36.411944_N_25.485404_E|36° 24.72'N, 025° 29.12' E|Or. Monolithos}}<br />
<br />
Nach den immer neuen spektakulären Ansichten im Inneren der Caldera ist es ein krasser landschaftlicher Gegensatz, bei einer östlichen Umrundung an den hier sanft abfallenden und lieblich wirkenden Hängen der Hauptinsel vorbeizufahren. Als Ort für einen Zwischenstopp würde sich ''Ormos Monolithos'' anbieten. Die Wellenbrecher bringen jedoch keinen ausreichenden Schutz, so daß der "Hafen" maximal für einen kurzen Tageshalt empfohlen werden kann. Es wurden teilweise geringere Wassertiefen gemessen als in Revierführern angegeben.<br />
Bauarbeiten (Oktober 2014), kein Platz für Yachten! <br />
<br />
=== Oia ===<br />
{{Koordinate|U|_N__E|36° 27.4'N, 025° 22.5' E|Ia}}<br />
<br />
Ein weiterer Liegeplatz befindet sich innerhalb der Kaldera südlich der Ortschaft ''Ia'' (auch ''Oia''). Dort befindet sich eine Betonpier für Berufsschiffe, an welcher man kurzzeitig anlegen kann. Nach Absprache mit dem Wirt der am Steilufer gelegenen Taverne kann man an einer der dort vorhandenen Tonnen festmachen. Der Serpentinenweg hinauf nach Ia ist steil und heiß. Für den Transport stehen allerdings Maultiere zur Verfügung, die froh sind, sich ihr Futter verdienen zu können. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Südostbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36_24.08_N_025_24.44_E|36° 24.08'N, 025° 24.44' E|Nea Kameni (Südostbucht)}}<br />
<br />
Diese inmitten der bizarren Lavalandschaft liegende und an der Südhuk befeuerte Bucht wird in der Urlaubssaison extensiv von den Touristenbooten genutzt und ist dann völlig überlaufen. Die Kaikis legen hier auch für die Nacht an, was für den verhältnismäßig guten Schutz dieses kleinen Fleckchens spricht, aber auch den dann herrschenden Platzmangel erklärt. <br />
<br />
Eine Tonne wurde ausgelegt.<ref>[[Nautische Nachrichten der Kreuzerabteilung|NNKA]] 03/2009 S. 130</ref> Falls es sich um eine zum Festmachen handeln sollte, wird sie jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließlich den örtlichen Kaïkis vorbehalten sein. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Nordbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36.410710_N_25.401114_E|36° 24.64'N, 025° 24.07' E|Nea Kameni (Nordbucht)}}<br />
<br />
Bei moderaten Wetterbedingungen kann diese Bucht als Ausweichplatz angelaufen werden. Auch hier gibt es einen Anleger, der in der Saison von Ausflugsbooten genutzt wird und für diese freigehalten werden muss. Man kann versuchen, den Anker zu werfen und Landleinen auszubringen. Der steil abfallende Grund besteht aus Felsen, das Anbringen einer Trippleine ist dringend empfohlen. Nicht erleichtert wird das Ankern durch den Umstand, dass durch die schwefeligen Verunreinigungen die Sichtweiten im Wasser - völlig untypisch für die Ägäis - auf ein paar Ankerkettenglieder schrumpfen. Des weiteren kann es einem passieren, dass man eine der teilweise sehr weit ausgelegten Festmacherleinen für die Ausflugsschiffe fischt (und die sind schwer und u. U. unter Spannung, so dass man die nicht für ein "klassisches" Ankerklariermanöver an die Oberfläche ziehen kann...). Und: immer wieder sieht man Wracks unterschiedlichster Größe. Es steht zu vermuten, dass auch der Grund in größeren Wassertiefen unrein ist - Ankern ist also höchst spannend, und man sollte dafür wegen der Eventualitäten ein wenig Zeit einplanen. <br />
<br />
Die hier dargestellten Ankerbedingungen bestehen entsprechend auch an allen anderen in Frage kommenden Liegeplätzen an und zwischen den beiden "Kamenis".<br />
<br />
Beim Durchqueren der Durchfahrt zwischen den beiden "Kamenis" sollte man einige Sorgfalt walte lassen. Es gibt weiträumige untiefe Stellen, und aufgrund des steinig porösen Untergrundes liefert das Echolot unzuverlässige Anzeigen. Es kommt immer wieder vor, dass es zu Grundberührungen kommt, wo nach Karte genug Wassertiefe vorhanden sein sollte. Bei Wind sind die flachen Stellen nur sehr schwer bis gar nicht auszumachen, bei fehlender Ortkenntnis ist es also durchaus eine Option, dann auf eine Passage zu verzichten und einen Weg 'außen herum' zu wählen. <br />
<br />
=== Nisis Palaia Kameni ===<br />
{{Koordinate|U|36_23.97_N_025_22.84_E|36° 23.97'N, 025° 22.84' E|Palaia Kameni}}<br />
<br />
In dieser nach Norden offenen Bucht findet man nur bei moderaten Wetterbedingungen ausreichenden Schutz. Einige Fischerboote liegen soweit als möglich in der westlichen Ecke. Eine Klippe bietet die Möglichkeit, eine Leine festzumachen. Die ausliegenden Moorings wird von den Ausflugsbooten genutzt, die hier Badestopps einlegen. Bei den Mooringleinen handelt es sich teilweise um nur schwer zu erkennende Schwimmleinen. <br />
<br />
Im Süden der kleine Insel gibt es kleinere Einbuchtungen, die durchaus als Ankerplätze fungieren könnten, und bei Meltemi auch guten Schutz bieten würden. Oftmals ist die Zufahrt jedoch durch ausgelegte Fischernetze versperrt. <br />
<br />
Wie bereits oben erwähnt, sollte man die Durchfahrt zwischen Palaia Kameni und Nea Kameni mit einem Kielboot meiden und sich keinesfalls auf die Tiefenangaben von Seekarten und Plottern (beispielsweise Navionics) verlassen. Nordöstlich von Nisis Palaia Kameni liegt ein beliebtes Tauchriff, das auf weniger als zwei Meter Wassertiefe ansteigt.<br />
<br />
=== Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia ===<br />
{{Koordinate|U|36_26.27_N_025_21.19_E|36° 26.27'N, 025° 21.19' E|Or. Agios Nikolaos}}<br />
<br />
Verblüffend guten Schutz bietet diese Bucht am zweitgrößten Teil des Archipels. Auch bei ausgewachsenem Meltemi liegt man bestens geschützt in dem Halbrund der felsigen Steilwand, nur leichter Schwell ist festzustellen. Beim Anlaufen achte man auf unreinen Grund und treibende Leine und Festmachertaue. Freies Ankern ist wegen der Wassertiefen kaum möglich, mit Glück erwischt man jedoch eine der zugegebenermaßen seltenen Liegemöglichkeiten längsseits an eventuell hier liegenden Ausflugsschiffen (Ortsansässige fragen). Außerhalb der Saison und nach Absprache kann man auch am 2008/09 erstellten Fähranleger festmachen (in der Saison bis 17:00 Uhr von Ausflugbooten belegt). <br />
<br />
Im Nordosten der Bucht ist eine Anlegestelle für eine Autofähre, die hier über Nacht festmacht. Ihre jeweils erste und letzte tägliche Fahrt (die eigentliche, "offizielle" Anlegestelle liegt wegen der Straßenanbindung einige Kilometer weiter nördlich) bietet sich an für diejenigen, die einen Tagesausflug nach Thira planen. <br />
<br />
Unten am Strand und in dem über einen steilen Serpentinenweg erreichbaren Ort ''Manolas'' gibt es eine ganze Reihe ordentlicher Tavernen. Einfache Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur in ''Manolas''. Wasser und Treibstoff sind nicht erhältlich. <br />
<br />
== Tipps und Empfehlungen ==<br />
<br />
*Besuch der "Kamenis", meist wird man an die ''Nea Kameni'' kommen. Die Liegemöglichkeiten für Sportboote sind eher marginal, alternativ kann man mit einem der Ausflugsboote anlanden. <br />
*Thirasia empfiehlt sich für diejenigen, die dem touristischen Trubel á la Thira entgehen wollen. Lohnenswert ist eine Wanderung von ''Manolas'' zum Kloster nahe der Südspitze der Insel, immer wieder ergeben sich atemberaubende Blicke über den Kraterkomplex. Eventuell kann man den beschwerlichen Weg hinauf zum Hauptort der Insel oben am Felsgrat auf dem Rücken eines Mulis zurücklegen. <br />
<br />
== Nachweise ==<br />
<small><references /></small> <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.sailingissues.com/greekislands/santorini.html ''Sailingissues.com''] - eine private Website mit detaillierten Informationen zu griechischen Gewässern<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Kykladen}}<br />
[[Category:Europa]]<br />
[[Category:Mittelmeer]]<br />
[[Category:Griechenland]]<br />
[[Category:Ägäis]]<br />
[[Category:Kykladen]]<br />
[[Category:Ankerplatz]]<br />
[[Category:Insel]]<br />
[[Category:Hafen]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Thira&diff=51936Thira2022-07-28T20:10:48Z<p>Jo: /* Marina Vlychada */</p>
<hr />
<div>{{Navigation|Seegebiet=[[Mittelmeer]] > [[Ägäis]] > [[Kykladen]]|Politisch=[[Europa]] > [[Griechenland]]}}<br />
{{TOCright}}Die '''Santorin''', auch '''Santorini''', offiziell '''Thira''' genannte Insel (griech. Σαντορίνη oder Θήρα) ist neben der Insel ''Anaphi'' die südlichste der Kykladen. Die Insel ''Ios'' im Norden ist ungefähr zwanzig Seemeilen entfernt, ''Kreta'' liegt circa siebzig Seemeilen im Süden. Thira stellt vor allem durch ihre außergewöhnlichen geologischen Gegebenheiten ein landschaftlich einzigartiges Highlight dar. Es ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, mit einem Boot in die Caldera einzufahren, und erfreulicherweise tut man dies bei den vorherrschenden Winden in der Regel mit einem Raumschotkurs (falls man von Norden aus den Kykladen kommt). Viele Chartercrews mit Start von Athen oder der Attikaküste wählen diese Insel als Törnziel. <br />
<br />
Genauer betrachtet handelt es sich um eine Inselgruppe, entstanden nach diversen vulkanischen Aktivitäten aus einer großen Insel. Den flächenmäßig größten Anteil hat die heute ''Thira'' oder ''Santorin'' genannte Insel, auf der sich nahezu alle Infrastruktur konzentriert. Wohl nicht nur jedem Griechenlandtouristen bekannt sind Bilder des am über zweihundert Meter hohen Kraterrand liegenden Hauptort, ebenfalls ''Thira'' genannt. Fähren (beispielsweise die regelmäßig und ganzjährig verkehrenden Expressfähren aus Piräus) legen an dieser Insel an, im Osten liegt der Flughafen, der auch international von Charter-Airlines angeflogen wird. Die Insel ''Thira'' stellt ein hoch entwickeltes Touristenzentrum dar, das vom Rucksackreisenden bis zum "Jet-Setter" alle Gäste bedienen kann, und dies auch ausgiebigst tut. Sehr beliebt ist die Insel als Zwischenstation bei Kreuzfahrtschiffen. <br />
<br />
Neben ''Thira'' liegt im Westen die deutlich kleinere Insel ''Thirasia''. Sie ist ebenfalls bewohnt, wenn auch bei Weitem nicht so viel Trubel herrscht wie auf der Hauptinsel. Verbindung zur Hauptinsel besteht per Autofähre. In südwestlichen Zufahrt zur Caldera liegt mittig die unbewohnte und unzugängliche Felseninsel ''Aspro''. <br />
<br />
Nahezu in der Mitte der von diesen drei Landteilen eingegrenzten, circa sechs Seemeilen weiten Caldera liegen zwei kleinere, bei Vulkanausbrüchen entstandenen Inseln namens ''Palaia Kameni'' und ''Nea Kameni''. Geologisch hochinteressant, ein Besuch empfiehlt sich nicht zuletzt wegen der bizarren Lavagegenden. Die im übrigen unbewohnten "Kamenis" werden in der Urlaubssaison regelmäßig von Touristenbooten angelaufen, dann können hier wahre Menschenmassen unterwegs sein. Das Übersetzen mit eben diesen Kaïkis von Thira zu den Kamenis kann jedoch eine willkommene Alternative sein für diejenigen, die sich nicht den marginalen Ankermöglichenkeiten an den Lavainseln aussetzen möchten. Es gibt hier übrigens keinerlei Versorgungsmöglichkeiten. <br />
<br />
<small>Zuletzt besucht: Mai 2007</small><br />
<br />
{{#display_map: <br />
36.417464,25.427702~[[#Thira|Thira]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.438171,25.353918~[[#Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia|Or. A. Niolaou auf Ns. Thirasia]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.399143,25.380771~[[#Nisis Palaia Kameni|Palaia Kameni]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.410710,25.401114~[[#Nisis Nea Kameni (Nordbucht)|Nea Kameni (N-Bucht)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.4016666,25.405~[[#Nisis Nea Kameni (SE-Bucht)|Nea Kameni (SE-Bucht)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.336014,25.434946~[[#Marina im Süden von Santorin|Marina]]~ ~Symbol_INT_Marina_120px.svg.png;<br />
36.353226,25.371307~[[#Ormos Akrotiri|Or. Akrotiri (ungenaue Position)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.411944,25.485404~[[#Ormos Monolithos|Or. Monolithos]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.386166,25.429636~[[#Ormos Athinio|Or. Athinio]];<br />
36.460333,25.380833~[[#Oia|Ia]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png<br />
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}}<br />
<br />
== Anker- und Liegeplätze ==<br />
Wegen der extremen geologischen Situation sind für Wassersportler im gesamten Inselkomplex nur schwer wirklich sichere Liegemöglichkeiten zu finden. Wegen der großen Wassertiefen bis zu 380 Meter ist das Ankern selbst für Kreuzfahrschiffe nicht möglich. Diese machen in der Regel an einigen großen Festmachertonnen fest. Diese Tonnen werden übrigens teilweise in den Wintermonaten eingezogen, und nicht immer an denselben Stellen wieder ausgelegt. <br />
<br />
Die spärlichen Plätze mit flacherem Wasser sind durchweg von der lokalen Berufschifffahrt genutzt - nur die Marina Vlychada im Süden der Insel bietet einigermaßen akzeptable Liegeplätze, wo man das Boot auch einige Stunden allein zurücklassen kann. Mit Booten ab zwei Meter Tiefgang kann es wegen der Versandung aber auch hier unmöglich werden, überhaupt zu einem Liegeplatz zu kommen.<br />
<br />
=== Thira ===<br />
[[Bild:p9280043b.jpg|thumb|250px|right|Fährverkehr]]<br />
{{Koordinate|U|36.417464_N_25.427702_E|36° 25.05'N, 025° 25.66' E|Thira}}<br />
<br />
Stark frequentierter Anlegeplatz für Kreuzfahrschiffe, die hier ihre Passagiere zu Tausenden aus- und einbooten. Der Verkehr zwischen dem Anleger und den auf Reede liegenden Kreuzfahrτriesen ist gigantisch. In dieser Situation kann es schwierig werden einen Liegeplatz für Yachten zu finden, selbst das kurzzeitige Anlegen zum Ein- und Aussteigen kann dann zu Protesten der Hafenpolizisten führen. Ein Übersetzen von Crewmitglieder, die dem Ort Thira einen Besuch absetzten wollen, mit Hilfe eines Beiboots wird grundsätzlich wohl immer möglich sein, wenn man sich den zu erwartenden Trubel, die naturgemäß recht knapp und ruppig manövrierenden Shuttleboote, sowie die für Schlauchboote ungünstigen Pierhöhen antun möchte. Von dieser Pier führt eine Seilbahn (Wartezeiten!) und natürlich der berühmte Treppenweg nach oben in die Stadt Thira. Letzteren kann man innerhalb der Saison gegen entsprechenden Obulus auf dem Rücken eines Mulis bestreiten. <br />
<br />
Weitere Erfahrungsberichte von Besuchern: <br />
<br />
Ende September 2006 haben wir direkt vor Thira festgemacht - Bugleine zur großen Tonne, Heckleine zur Pier (Yacht 39 Fuß). War überhaupt kein Problem, Hafenmeister/-polizei war entspannt, keinen Cent Gebühr bezahlt - neben uns lag noch eine weitere Yacht. <br />
Unbedingt Ankerlicht bei verlassen setzten - man kommt fast immer erst nach Sonnenuntergang zurück, und der Zubringerverkehr zwischen Kai + den Kreuzfahrtschiffen ist unbeschreiblich!<br />
[[Bild:Thira-Fest.jpg|thumb|250px|right|Drei Yachten fest vor Thira]]<br />
Im September 2009 ging das ebenfalls ohne Probleme, und zwar etwas südlich der eigentlichen Pier bei der Einfahrt zu dem Miniaturhafen (ausschließlich Touristenbooten und Kaïkis vorbehalten. Zwei Yachten (unter anderem wir) mit Buganker und langen Heckleinen zur Pier, eine dritte lag etwas unkonventionell mit Heck zur großen Tonne und vermutlich treibendem Anker (siehe Foto). <br />
Die untere Yacht auf dem Foto musste allerdings am nächsten Morgen Platz machen für den Zubringerverkehr eines Kreuzfahrtschiffes und hat dann anstatt steuerbord wie auf dem Foto backbord von uns festgemacht. <br />
<br />
=== Ormos Athinio ===<br />
{{Koordinate|U|36.386166_N_25.429636_E|36° 23.17'N, 025° 25.78' E|Or. Athinio}}<br />
<br />
Zum "Hafen" ausgebaute Pier und damit quasi der Nabel dieser Insel, hier legen alle Fähren und die Insel versorgenden Schiffe an. Für Sportboote ist dieser Platz ungeeignet. <br />
<br />
=== Ormos Akrotiri ===<br />
{{Koordinate|U|36_20.91_N_025_024.02_E|36° 20.91'N, 025° 24.02' E|Or. Akrotiri (ungenaue Position)}}<br />
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Östlich vom Kap Akrotiri ("Akrotirio" heißt übrigens "Kap") gibt es an der Südküste bei den im Sommer vorherrschenden Windrichtungen mehrere Möglichkeiten zum Ankern, in jedem Fall lohnenswert bei einem Tagesaufenthalt. Wer hier übernachten möchte, mag bedenken, dass in den nach Süden weit offenen Buchten Schwell auftreten kann. Als Beispiel sei hier die Bucht auf 36°&nbsp;21,4'N, 025°&nbsp;22,4' E genannt. Außer einer kleinen Strandtaverne gibt es dort jedoch keine Versorgungsmöglichkeiten, und der Weg nach Thira ist weit und steinig (17 km). <br />
<br />
Zu einem Besuch der Ausgrabungsstellen (bei 36°&nbsp;21.030'N, 025°&nbsp;24.125' E) kann man mit dem Beiboot übersetzen. Besucher hatten sich jedoch oft mehr davon versprochen - die wirklich interessanten Fundstücke sind wohl in Museen in Athen untergebracht.<br />
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2019-08 - {{Koordinate|A|36.348782_N_25.399499_E|36° 20.94' N, 25° 23.97' E|Ormos Akrotiri}}<br />
Schöne Bucht, Schutz gegen Meltemi, Sandboden mit sehr vereinzelten Steinen, 1-3 Yachten über Nacht vor Anker, [https://goo.gl/maps/8Nmr9TmB5EicZ1Uz7 Melia's Tavern] (Fava, Oktopus, Vorspeisen allgemein) ist zu empfehlen. Nach Thira und Oia fahren regelmäßig Busse, Bushaltestelle ist an der Straße, 3 Minuten vom Strand. Thira hat keine Gebäude mit blauen Dächer und ist sehr touristisch. Einen schöneren Blick auf den Sonnenuntergang hat man von Oia.<br />
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=== Marina Vlychada ===<br />
[[Bild:Vlychada App.jpg|thumb|400px|right|Vlychada Approach. Auchtung, die auch in Hafenkarten von EagleRay 2017 eingezeichnete gelbe Boje fehlt 2022!! Alternativ kann vom roten Feuer der Hafeneinfahrt auf die an der Ost-Ecke des Hafenbeckens stehende Straßenbeleuchtung gepeilt werden, um das passieren der antiken Hafenmole nach Westen festzustellen.]]<br />
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}}<br />
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Diese "Marina" ist als Fischerhafen gebaut worden, ist jetzt auch für Yachten verfügbar und oft die einzige Möglichkeit, auf Thira sicher für längere Zeit festzumachen. Bei der Ansteuerung ist besondere Vorsicht geboten, es wird immer wieder von vorgelagerten Untiefen berichtet. Vor allem halte man sich frei vom Kap Exomitis, wobei die Untiefen mit bloßem Auge bei geeigneten Lichtverhältnissen gut zu erkennen sind - andernfalls loten. <br />
<br />
'''Vorsicht:''' Oktober 2015 Versandung in der Einfahrt (Wassertiefen um 2 Meter!) an der Innenseite vom Wellenbrecher im Westen!!! Dort gibt es also zur Zeit keine Liegeplätze. Yachten liegen an den Molen im Päckchen. - Es soll (Oktober 2015) wieder gebaggert werden!<br />
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Ein Hafenmeister weist Liegeplätze zu. - Im Innenhafen ist kein Platz für Yachten auf der Durchreise! <br />
<br />
Yachten liegen entweder im Päckchen neben Fischerbooten auf der östlichen Seite oder vor Bug- beziehungsweise Heckanker an der nordwestlichen. Hier gibt es zu bestimmten Zeiten Strom und Wasser (ziemlich salzig, höchstens zum Duschen geeignet). Es wird eine Anmeldungen und werden (geringe) Gebühren verlangt (06/2015). Mopeds (25 EUR für 2 Tage) oder Kleinwagen (35 EUR) am Hotel. Diesel per Tankwagen. Zum wunderschönen Sandstrand von Perissa (sehr trubelig) sind es zu Fuß rund 30 Minuten.<br />
<br />
Juni 2016: Marina ist nach wie vor stark versandet. Einfahrt und Innenseite des Wellenbrechers zum Teil unter 2 Meter Wassertiefe. Sind mit 1,80 Meter zwei Mal stecken geblieben und konnten uns nur mit Hilfe anderer Crews wieder frei machen. Nahe an der Innenmole ist es etwas besser, nützt aber nichts, wenn bis zu vier Schiffe im Päckchen liegen ....<br />
Bei entsprechender Anzahl Schiffe (Päckchen) gibt es viel zu wenige Stromanschlüsse.<br />
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=== Ormos Monolithos ===<br />
{{Koordinate|U|36.411944_N_25.485404_E|36° 24.72'N, 025° 29.12' E|Or. Monolithos}}<br />
<br />
Nach den immer neuen spektakulären Ansichten im Inneren der Caldera ist es ein krasser landschaftlicher Gegensatz, bei einer östlichen Umrundung an den hier sanft abfallenden und lieblich wirkenden Hängen der Hauptinsel vorbeizufahren. Als Ort für einen Zwischenstopp würde sich ''Ormos Monolithos'' anbieten. Die Wellenbrecher bringen jedoch keinen ausreichenden Schutz, so daß der "Hafen" maximal für einen kurzen Tageshalt empfohlen werden kann. Es wurden teilweise geringere Wassertiefen gemessen als in Revierführern angegeben.<br />
Bauarbeiten (Oktober 2014), kein Platz für Yachten! <br />
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=== Oia ===<br />
{{Koordinate|U|_N__E|36° 27.4'N, 025° 22.5' E|Ia}}<br />
<br />
Ein weiterer Liegeplatz befindet sich innerhalb der Kaldera südlich der Ortschaft ''Ia'' (auch ''Oia''). Dort befindet sich eine Betonpier für Berufsschiffe, an welcher man kurzzeitig anlegen kann. Nach Absprache mit dem Wirt der am Steilufer gelegenen Taverne kann man an einer der dort vorhandenen Tonnen festmachen. Der Serpentinenweg hinauf nach Ia ist steil und heiß. Für den Transport stehen allerdings Maultiere zur Verfügung, die froh sind, sich ihr Futter verdienen zu können. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Südostbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36_24.08_N_025_24.44_E|36° 24.08'N, 025° 24.44' E|Nea Kameni (Südostbucht)}}<br />
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Diese inmitten der bizarren Lavalandschaft liegende und an der Südhuk befeuerte Bucht wird in der Urlaubssaison extensiv von den Touristenbooten genutzt und ist dann völlig überlaufen. Die Kaikis legen hier auch für die Nacht an, was für den verhältnismäßig guten Schutz dieses kleinen Fleckchens spricht, aber auch den dann herrschenden Platzmangel erklärt. <br />
<br />
Eine Tonne wurde ausgelegt.<ref>[[Nautische Nachrichten der Kreuzerabteilung|NNKA]] 03/2009 S. 130</ref> Falls es sich um eine zum Festmachen handeln sollte, wird sie jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließlich den örtlichen Kaïkis vorbehalten sein. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Nordbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36.410710_N_25.401114_E|36° 24.64'N, 025° 24.07' E|Nea Kameni (Nordbucht)}}<br />
<br />
Bei moderaten Wetterbedingungen kann diese Bucht als Ausweichplatz angelaufen werden. Auch hier gibt es einen Anleger, der in der Saison von Ausflugsbooten genutzt wird und für diese freigehalten werden muss. Man kann versuchen, den Anker zu werfen und Landleinen auszubringen. Der steil abfallende Grund besteht aus Felsen, das Anbringen einer Trippleine ist dringend empfohlen. Nicht erleichtert wird das Ankern durch den Umstand, dass durch die schwefeligen Verunreinigungen die Sichtweiten im Wasser - völlig untypisch für die Ägäis - auf ein paar Ankerkettenglieder schrumpfen. Des weiteren kann es einem passieren, dass man eine der teilweise sehr weit ausgelegten Festmacherleinen für die Ausflugsschiffe fischt (und die sind schwer und u. U. unter Spannung, so dass man die nicht für ein "klassisches" Ankerklariermanöver an die Oberfläche ziehen kann...). Und: immer wieder sieht man Wracks unterschiedlichster Größe. Es steht zu vermuten, dass auch der Grund in größeren Wassertiefen unrein ist - Ankern ist also höchst spannend, und man sollte dafür wegen der Eventualitäten ein wenig Zeit einplanen. <br />
<br />
Die hier dargestellten Ankerbedingungen bestehen entsprechend auch an allen anderen in Frage kommenden Liegeplätzen an und zwischen den beiden "Kamenis".<br />
<br />
Beim Durchqueren der Durchfahrt zwischen den beiden "Kamenis" sollte man einige Sorgfalt walte lassen. Es gibt weiträumige untiefe Stellen, und aufgrund des steinig porösen Untergrundes liefert das Echolot unzuverlässige Anzeigen. Es kommt immer wieder vor, dass es zu Grundberührungen kommt, wo nach Karte genug Wassertiefe vorhanden sein sollte. Bei Wind sind die flachen Stellen nur sehr schwer bis gar nicht auszumachen, bei fehlender Ortkenntnis ist es also durchaus eine Option, dann auf eine Passage zu verzichten und einen Weg 'außen herum' zu wählen. <br />
<br />
=== Nisis Palaia Kameni ===<br />
{{Koordinate|U|36_23.97_N_025_22.84_E|36° 23.97'N, 025° 22.84' E|Palaia Kameni}}<br />
<br />
In dieser nach Norden offenen Bucht findet man nur bei moderaten Wetterbedingungen ausreichenden Schutz. Einige Fischerboote liegen soweit als möglich in der westlichen Ecke. Eine Klippe bietet die Möglichkeit, eine Leine festzumachen. Die ausliegenden Moorings wird von den Ausflugsbooten genutzt, die hier Badestopps einlegen. Bei den Mooringleinen handelt es sich teilweise um nur schwer zu erkennende Schwimmleinen. <br />
<br />
Im Süden der kleine Insel gibt es kleinere Einbuchtungen, die durchaus als Ankerplätze fungieren könnten, und bei Meltemi auch guten Schutz bieten würden. Oftmals ist die Zufahrt jedoch durch ausgelegte Fischernetze versperrt. <br />
<br />
Wie bereits oben erwähnt, sollte man die Durchfahrt zwischen Palaia Kameni und Nea Kameni mit einem Kielboot meiden und sich keinesfalls auf die Tiefenangaben von Seekarten und Plottern (beispielsweise Navionics) verlassen. Nordöstlich von Nisis Palaia Kameni liegt ein beliebtes Tauchriff, das auf weniger als zwei Meter Wassertiefe ansteigt.<br />
<br />
=== Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia ===<br />
{{Koordinate|U|36_26.27_N_025_21.19_E|36° 26.27'N, 025° 21.19' E|Or. Agios Nikolaos}}<br />
<br />
Verblüffend guten Schutz bietet diese Bucht am zweitgrößten Teil des Archipels. Auch bei ausgewachsenem Meltemi liegt man bestens geschützt in dem Halbrund der felsigen Steilwand, nur leichter Schwell ist festzustellen. Beim Anlaufen achte man auf unreinen Grund und treibende Leine und Festmachertaue. Freies Ankern ist wegen der Wassertiefen kaum möglich, mit Glück erwischt man jedoch eine der zugegebenermaßen seltenen Liegemöglichkeiten längsseits an eventuell hier liegenden Ausflugsschiffen (Ortsansässige fragen). Außerhalb der Saison und nach Absprache kann man auch am 2008/09 erstellten Fähranleger festmachen (in der Saison bis 17:00 Uhr von Ausflugbooten belegt). <br />
<br />
Im Nordosten der Bucht ist eine Anlegestelle für eine Autofähre, die hier über Nacht festmacht. Ihre jeweils erste und letzte tägliche Fahrt (die eigentliche, "offizielle" Anlegestelle liegt wegen der Straßenanbindung einige Kilometer weiter nördlich) bietet sich an für diejenigen, die einen Tagesausflug nach Thira planen. <br />
<br />
Unten am Strand und in dem über einen steilen Serpentinenweg erreichbaren Ort ''Manolas'' gibt es eine ganze Reihe ordentlicher Tavernen. Einfache Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur in ''Manolas''. Wasser und Treibstoff sind nicht erhältlich. <br />
<br />
== Tipps und Empfehlungen ==<br />
<br />
*Besuch der "Kamenis", meist wird man an die ''Nea Kameni'' kommen. Die Liegemöglichkeiten für Sportboote sind eher marginal, alternativ kann man mit einem der Ausflugsboote anlanden. <br />
*Thirasia empfiehlt sich für diejenigen, die dem touristischen Trubel á la Thira entgehen wollen. Lohnenswert ist eine Wanderung von ''Manolas'' zum Kloster nahe der Südspitze der Insel, immer wieder ergeben sich atemberaubende Blicke über den Kraterkomplex. Eventuell kann man den beschwerlichen Weg hinauf zum Hauptort der Insel oben am Felsgrat auf dem Rücken eines Mulis zurücklegen. <br />
<br />
== Nachweise ==<br />
<small><references /></small> <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.sailingissues.com/greekislands/santorini.html ''Sailingissues.com''] - eine private Website mit detaillierten Informationen zu griechischen Gewässern<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Kykladen}}<br />
[[Category:Europa]]<br />
[[Category:Mittelmeer]]<br />
[[Category:Griechenland]]<br />
[[Category:Ägäis]]<br />
[[Category:Kykladen]]<br />
[[Category:Ankerplatz]]<br />
[[Category:Insel]]<br />
[[Category:Hafen]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Thira&diff=51935Thira2022-07-28T20:09:22Z<p>Jo: /* Marina Vlychada */ Gelbe Boje fehlt 2022!</p>
<hr />
<div>{{Navigation|Seegebiet=[[Mittelmeer]] > [[Ägäis]] > [[Kykladen]]|Politisch=[[Europa]] > [[Griechenland]]}}<br />
{{TOCright}}Die '''Santorin''', auch '''Santorini''', offiziell '''Thira''' genannte Insel (griech. Σαντορίνη oder Θήρα) ist neben der Insel ''Anaphi'' die südlichste der Kykladen. Die Insel ''Ios'' im Norden ist ungefähr zwanzig Seemeilen entfernt, ''Kreta'' liegt circa siebzig Seemeilen im Süden. Thira stellt vor allem durch ihre außergewöhnlichen geologischen Gegebenheiten ein landschaftlich einzigartiges Highlight dar. Es ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, mit einem Boot in die Caldera einzufahren, und erfreulicherweise tut man dies bei den vorherrschenden Winden in der Regel mit einem Raumschotkurs (falls man von Norden aus den Kykladen kommt). Viele Chartercrews mit Start von Athen oder der Attikaküste wählen diese Insel als Törnziel. <br />
<br />
Genauer betrachtet handelt es sich um eine Inselgruppe, entstanden nach diversen vulkanischen Aktivitäten aus einer großen Insel. Den flächenmäßig größten Anteil hat die heute ''Thira'' oder ''Santorin'' genannte Insel, auf der sich nahezu alle Infrastruktur konzentriert. Wohl nicht nur jedem Griechenlandtouristen bekannt sind Bilder des am über zweihundert Meter hohen Kraterrand liegenden Hauptort, ebenfalls ''Thira'' genannt. Fähren (beispielsweise die regelmäßig und ganzjährig verkehrenden Expressfähren aus Piräus) legen an dieser Insel an, im Osten liegt der Flughafen, der auch international von Charter-Airlines angeflogen wird. Die Insel ''Thira'' stellt ein hoch entwickeltes Touristenzentrum dar, das vom Rucksackreisenden bis zum "Jet-Setter" alle Gäste bedienen kann, und dies auch ausgiebigst tut. Sehr beliebt ist die Insel als Zwischenstation bei Kreuzfahrtschiffen. <br />
<br />
Neben ''Thira'' liegt im Westen die deutlich kleinere Insel ''Thirasia''. Sie ist ebenfalls bewohnt, wenn auch bei Weitem nicht so viel Trubel herrscht wie auf der Hauptinsel. Verbindung zur Hauptinsel besteht per Autofähre. In südwestlichen Zufahrt zur Caldera liegt mittig die unbewohnte und unzugängliche Felseninsel ''Aspro''. <br />
<br />
Nahezu in der Mitte der von diesen drei Landteilen eingegrenzten, circa sechs Seemeilen weiten Caldera liegen zwei kleinere, bei Vulkanausbrüchen entstandenen Inseln namens ''Palaia Kameni'' und ''Nea Kameni''. Geologisch hochinteressant, ein Besuch empfiehlt sich nicht zuletzt wegen der bizarren Lavagegenden. Die im übrigen unbewohnten "Kamenis" werden in der Urlaubssaison regelmäßig von Touristenbooten angelaufen, dann können hier wahre Menschenmassen unterwegs sein. Das Übersetzen mit eben diesen Kaïkis von Thira zu den Kamenis kann jedoch eine willkommene Alternative sein für diejenigen, die sich nicht den marginalen Ankermöglichenkeiten an den Lavainseln aussetzen möchten. Es gibt hier übrigens keinerlei Versorgungsmöglichkeiten. <br />
<br />
<small>Zuletzt besucht: Mai 2007</small><br />
<br />
{{#display_map: <br />
36.417464,25.427702~[[#Thira|Thira]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.438171,25.353918~[[#Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia|Or. A. Niolaou auf Ns. Thirasia]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.399143,25.380771~[[#Nisis Palaia Kameni|Palaia Kameni]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.410710,25.401114~[[#Nisis Nea Kameni (Nordbucht)|Nea Kameni (N-Bucht)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.4016666,25.405~[[#Nisis Nea Kameni (SE-Bucht)|Nea Kameni (SE-Bucht)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
36.336014,25.434946~[[#Marina im Süden von Santorin|Marina]]~ ~Symbol_INT_Marina_120px.svg.png;<br />
36.353226,25.371307~[[#Ormos Akrotiri|Or. Akrotiri (ungenaue Position)]]~ ~Symbol_INT_Anchorage_Area_32px.svg.png;<br />
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36.386166,25.429636~[[#Ormos Athinio|Or. Athinio]];<br />
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}}<br />
<br />
== Anker- und Liegeplätze ==<br />
Wegen der extremen geologischen Situation sind für Wassersportler im gesamten Inselkomplex nur schwer wirklich sichere Liegemöglichkeiten zu finden. Wegen der großen Wassertiefen bis zu 380 Meter ist das Ankern selbst für Kreuzfahrschiffe nicht möglich. Diese machen in der Regel an einigen großen Festmachertonnen fest. Diese Tonnen werden übrigens teilweise in den Wintermonaten eingezogen, und nicht immer an denselben Stellen wieder ausgelegt. <br />
<br />
Die spärlichen Plätze mit flacherem Wasser sind durchweg von der lokalen Berufschifffahrt genutzt - nur die Marina Vlychada im Süden der Insel bietet einigermaßen akzeptable Liegeplätze, wo man das Boot auch einige Stunden allein zurücklassen kann. Mit Booten ab zwei Meter Tiefgang kann es wegen der Versandung aber auch hier unmöglich werden, überhaupt zu einem Liegeplatz zu kommen.<br />
<br />
=== Thira ===<br />
[[Bild:p9280043b.jpg|thumb|250px|right|Fährverkehr]]<br />
{{Koordinate|U|36.417464_N_25.427702_E|36° 25.05'N, 025° 25.66' E|Thira}}<br />
<br />
Stark frequentierter Anlegeplatz für Kreuzfahrschiffe, die hier ihre Passagiere zu Tausenden aus- und einbooten. Der Verkehr zwischen dem Anleger und den auf Reede liegenden Kreuzfahrτriesen ist gigantisch. In dieser Situation kann es schwierig werden einen Liegeplatz für Yachten zu finden, selbst das kurzzeitige Anlegen zum Ein- und Aussteigen kann dann zu Protesten der Hafenpolizisten führen. Ein Übersetzen von Crewmitglieder, die dem Ort Thira einen Besuch absetzten wollen, mit Hilfe eines Beiboots wird grundsätzlich wohl immer möglich sein, wenn man sich den zu erwartenden Trubel, die naturgemäß recht knapp und ruppig manövrierenden Shuttleboote, sowie die für Schlauchboote ungünstigen Pierhöhen antun möchte. Von dieser Pier führt eine Seilbahn (Wartezeiten!) und natürlich der berühmte Treppenweg nach oben in die Stadt Thira. Letzteren kann man innerhalb der Saison gegen entsprechenden Obulus auf dem Rücken eines Mulis bestreiten. <br />
<br />
Weitere Erfahrungsberichte von Besuchern: <br />
<br />
Ende September 2006 haben wir direkt vor Thira festgemacht - Bugleine zur großen Tonne, Heckleine zur Pier (Yacht 39 Fuß). War überhaupt kein Problem, Hafenmeister/-polizei war entspannt, keinen Cent Gebühr bezahlt - neben uns lag noch eine weitere Yacht. <br />
Unbedingt Ankerlicht bei verlassen setzten - man kommt fast immer erst nach Sonnenuntergang zurück, und der Zubringerverkehr zwischen Kai + den Kreuzfahrtschiffen ist unbeschreiblich!<br />
[[Bild:Thira-Fest.jpg|thumb|250px|right|Drei Yachten fest vor Thira]]<br />
Im September 2009 ging das ebenfalls ohne Probleme, und zwar etwas südlich der eigentlichen Pier bei der Einfahrt zu dem Miniaturhafen (ausschließlich Touristenbooten und Kaïkis vorbehalten. Zwei Yachten (unter anderem wir) mit Buganker und langen Heckleinen zur Pier, eine dritte lag etwas unkonventionell mit Heck zur großen Tonne und vermutlich treibendem Anker (siehe Foto). <br />
Die untere Yacht auf dem Foto musste allerdings am nächsten Morgen Platz machen für den Zubringerverkehr eines Kreuzfahrtschiffes und hat dann anstatt steuerbord wie auf dem Foto backbord von uns festgemacht. <br />
<br />
=== Ormos Athinio ===<br />
{{Koordinate|U|36.386166_N_25.429636_E|36° 23.17'N, 025° 25.78' E|Or. Athinio}}<br />
<br />
Zum "Hafen" ausgebaute Pier und damit quasi der Nabel dieser Insel, hier legen alle Fähren und die Insel versorgenden Schiffe an. Für Sportboote ist dieser Platz ungeeignet. <br />
<br />
=== Ormos Akrotiri ===<br />
{{Koordinate|U|36_20.91_N_025_024.02_E|36° 20.91'N, 025° 24.02' E|Or. Akrotiri (ungenaue Position)}}<br />
<br />
Östlich vom Kap Akrotiri ("Akrotirio" heißt übrigens "Kap") gibt es an der Südküste bei den im Sommer vorherrschenden Windrichtungen mehrere Möglichkeiten zum Ankern, in jedem Fall lohnenswert bei einem Tagesaufenthalt. Wer hier übernachten möchte, mag bedenken, dass in den nach Süden weit offenen Buchten Schwell auftreten kann. Als Beispiel sei hier die Bucht auf 36°&nbsp;21,4'N, 025°&nbsp;22,4' E genannt. Außer einer kleinen Strandtaverne gibt es dort jedoch keine Versorgungsmöglichkeiten, und der Weg nach Thira ist weit und steinig (17 km). <br />
<br />
Zu einem Besuch der Ausgrabungsstellen (bei 36°&nbsp;21.030'N, 025°&nbsp;24.125' E) kann man mit dem Beiboot übersetzen. Besucher hatten sich jedoch oft mehr davon versprochen - die wirklich interessanten Fundstücke sind wohl in Museen in Athen untergebracht.<br />
<br />
2019-08 - {{Koordinate|A|36.348782_N_25.399499_E|36° 20.94' N, 25° 23.97' E|Ormos Akrotiri}}<br />
Schöne Bucht, Schutz gegen Meltemi, Sandboden mit sehr vereinzelten Steinen, 1-3 Yachten über Nacht vor Anker, [https://goo.gl/maps/8Nmr9TmB5EicZ1Uz7 Melia's Tavern] (Fava, Oktopus, Vorspeisen allgemein) ist zu empfehlen. Nach Thira und Oia fahren regelmäßig Busse, Bushaltestelle ist an der Straße, 3 Minuten vom Strand. Thira hat keine Gebäude mit blauen Dächer und ist sehr touristisch. Einen schöneren Blick auf den Sonnenuntergang hat man von Oia.<br />
<br />
=== Marina Vlychada ===<br />
[[Bild:Vlychada App.jpg|thumb|400px|right|Vlychada Approach. Auchtung, die auch in Hafenkarten von EagleRay 2017 eingezeichnete gelbe Boje fehlt 2022!! Alternativ kann vom roten Feuer der Hafeneinfahrt auf die am Nord-Ostrand des Hafenbeckens stehende Straßenbeleuchtung gepeilt werden, um das passieren der antiken Hafenmole nach Westen festzustellen.]]<br />
{{#display_map:<br />
36.336014,25.434946;<br />
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<br />
}}<br />
<br />
Diese "Marina" ist als Fischerhafen gebaut worden, ist jetzt auch für Yachten verfügbar und oft die einzige Möglichkeit, auf Thira sicher für längere Zeit festzumachen. Bei der Ansteuerung ist besondere Vorsicht geboten, es wird immer wieder von vorgelagerten Untiefen berichtet. Vor allem halte man sich frei vom Kap Exomitis, wobei die Untiefen mit bloßem Auge bei geeigneten Lichtverhältnissen gut zu erkennen sind - andernfalls loten. <br />
<br />
'''Vorsicht:''' Oktober 2015 Versandung in der Einfahrt (Wassertiefen um 2 Meter!) an der Innenseite vom Wellenbrecher im Westen!!! Dort gibt es also zur Zeit keine Liegeplätze. Yachten liegen an den Molen im Päckchen. - Es soll (Oktober 2015) wieder gebaggert werden!<br />
<br />
Ein Hafenmeister weist Liegeplätze zu. - Im Innenhafen ist kein Platz für Yachten auf der Durchreise! <br />
<br />
Yachten liegen entweder im Päckchen neben Fischerbooten auf der östlichen Seite oder vor Bug- beziehungsweise Heckanker an der nordwestlichen. Hier gibt es zu bestimmten Zeiten Strom und Wasser (ziemlich salzig, höchstens zum Duschen geeignet). Es wird eine Anmeldungen und werden (geringe) Gebühren verlangt (06/2015). Mopeds (25 EUR für 2 Tage) oder Kleinwagen (35 EUR) am Hotel. Diesel per Tankwagen. Zum wunderschönen Sandstrand von Perissa (sehr trubelig) sind es zu Fuß rund 30 Minuten.<br />
<br />
Juni 2016: Marina ist nach wie vor stark versandet. Einfahrt und Innenseite des Wellenbrechers zum Teil unter 2 Meter Wassertiefe. Sind mit 1,80 Meter zwei Mal stecken geblieben und konnten uns nur mit Hilfe anderer Crews wieder frei machen. Nahe an der Innenmole ist es etwas besser, nützt aber nichts, wenn bis zu vier Schiffe im Päckchen liegen ....<br />
Bei entsprechender Anzahl Schiffe (Päckchen) gibt es viel zu wenige Stromanschlüsse.<br />
<br />
=== Ormos Monolithos ===<br />
{{Koordinate|U|36.411944_N_25.485404_E|36° 24.72'N, 025° 29.12' E|Or. Monolithos}}<br />
<br />
Nach den immer neuen spektakulären Ansichten im Inneren der Caldera ist es ein krasser landschaftlicher Gegensatz, bei einer östlichen Umrundung an den hier sanft abfallenden und lieblich wirkenden Hängen der Hauptinsel vorbeizufahren. Als Ort für einen Zwischenstopp würde sich ''Ormos Monolithos'' anbieten. Die Wellenbrecher bringen jedoch keinen ausreichenden Schutz, so daß der "Hafen" maximal für einen kurzen Tageshalt empfohlen werden kann. Es wurden teilweise geringere Wassertiefen gemessen als in Revierführern angegeben.<br />
Bauarbeiten (Oktober 2014), kein Platz für Yachten! <br />
<br />
=== Oia ===<br />
{{Koordinate|U|_N__E|36° 27.4'N, 025° 22.5' E|Ia}}<br />
<br />
Ein weiterer Liegeplatz befindet sich innerhalb der Kaldera südlich der Ortschaft ''Ia'' (auch ''Oia''). Dort befindet sich eine Betonpier für Berufsschiffe, an welcher man kurzzeitig anlegen kann. Nach Absprache mit dem Wirt der am Steilufer gelegenen Taverne kann man an einer der dort vorhandenen Tonnen festmachen. Der Serpentinenweg hinauf nach Ia ist steil und heiß. Für den Transport stehen allerdings Maultiere zur Verfügung, die froh sind, sich ihr Futter verdienen zu können. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Südostbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36_24.08_N_025_24.44_E|36° 24.08'N, 025° 24.44' E|Nea Kameni (Südostbucht)}}<br />
<br />
Diese inmitten der bizarren Lavalandschaft liegende und an der Südhuk befeuerte Bucht wird in der Urlaubssaison extensiv von den Touristenbooten genutzt und ist dann völlig überlaufen. Die Kaikis legen hier auch für die Nacht an, was für den verhältnismäßig guten Schutz dieses kleinen Fleckchens spricht, aber auch den dann herrschenden Platzmangel erklärt. <br />
<br />
Eine Tonne wurde ausgelegt.<ref>[[Nautische Nachrichten der Kreuzerabteilung|NNKA]] 03/2009 S. 130</ref> Falls es sich um eine zum Festmachen handeln sollte, wird sie jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit ausschließlich den örtlichen Kaïkis vorbehalten sein. <br />
<br />
=== Nisis Nea Kameni (Nordbucht) ===<br />
{{Koordinate|U|36.410710_N_25.401114_E|36° 24.64'N, 025° 24.07' E|Nea Kameni (Nordbucht)}}<br />
<br />
Bei moderaten Wetterbedingungen kann diese Bucht als Ausweichplatz angelaufen werden. Auch hier gibt es einen Anleger, der in der Saison von Ausflugsbooten genutzt wird und für diese freigehalten werden muss. Man kann versuchen, den Anker zu werfen und Landleinen auszubringen. Der steil abfallende Grund besteht aus Felsen, das Anbringen einer Trippleine ist dringend empfohlen. Nicht erleichtert wird das Ankern durch den Umstand, dass durch die schwefeligen Verunreinigungen die Sichtweiten im Wasser - völlig untypisch für die Ägäis - auf ein paar Ankerkettenglieder schrumpfen. Des weiteren kann es einem passieren, dass man eine der teilweise sehr weit ausgelegten Festmacherleinen für die Ausflugsschiffe fischt (und die sind schwer und u. U. unter Spannung, so dass man die nicht für ein "klassisches" Ankerklariermanöver an die Oberfläche ziehen kann...). Und: immer wieder sieht man Wracks unterschiedlichster Größe. Es steht zu vermuten, dass auch der Grund in größeren Wassertiefen unrein ist - Ankern ist also höchst spannend, und man sollte dafür wegen der Eventualitäten ein wenig Zeit einplanen. <br />
<br />
Die hier dargestellten Ankerbedingungen bestehen entsprechend auch an allen anderen in Frage kommenden Liegeplätzen an und zwischen den beiden "Kamenis".<br />
<br />
Beim Durchqueren der Durchfahrt zwischen den beiden "Kamenis" sollte man einige Sorgfalt walte lassen. Es gibt weiträumige untiefe Stellen, und aufgrund des steinig porösen Untergrundes liefert das Echolot unzuverlässige Anzeigen. Es kommt immer wieder vor, dass es zu Grundberührungen kommt, wo nach Karte genug Wassertiefe vorhanden sein sollte. Bei Wind sind die flachen Stellen nur sehr schwer bis gar nicht auszumachen, bei fehlender Ortkenntnis ist es also durchaus eine Option, dann auf eine Passage zu verzichten und einen Weg 'außen herum' zu wählen. <br />
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=== Nisis Palaia Kameni ===<br />
{{Koordinate|U|36_23.97_N_025_22.84_E|36° 23.97'N, 025° 22.84' E|Palaia Kameni}}<br />
<br />
In dieser nach Norden offenen Bucht findet man nur bei moderaten Wetterbedingungen ausreichenden Schutz. Einige Fischerboote liegen soweit als möglich in der westlichen Ecke. Eine Klippe bietet die Möglichkeit, eine Leine festzumachen. Die ausliegenden Moorings wird von den Ausflugsbooten genutzt, die hier Badestopps einlegen. Bei den Mooringleinen handelt es sich teilweise um nur schwer zu erkennende Schwimmleinen. <br />
<br />
Im Süden der kleine Insel gibt es kleinere Einbuchtungen, die durchaus als Ankerplätze fungieren könnten, und bei Meltemi auch guten Schutz bieten würden. Oftmals ist die Zufahrt jedoch durch ausgelegte Fischernetze versperrt. <br />
<br />
Wie bereits oben erwähnt, sollte man die Durchfahrt zwischen Palaia Kameni und Nea Kameni mit einem Kielboot meiden und sich keinesfalls auf die Tiefenangaben von Seekarten und Plottern (beispielsweise Navionics) verlassen. Nordöstlich von Nisis Palaia Kameni liegt ein beliebtes Tauchriff, das auf weniger als zwei Meter Wassertiefe ansteigt.<br />
<br />
=== Ormos Agios Nikolaou auf Nisis Thirasia ===<br />
{{Koordinate|U|36_26.27_N_025_21.19_E|36° 26.27'N, 025° 21.19' E|Or. Agios Nikolaos}}<br />
<br />
Verblüffend guten Schutz bietet diese Bucht am zweitgrößten Teil des Archipels. Auch bei ausgewachsenem Meltemi liegt man bestens geschützt in dem Halbrund der felsigen Steilwand, nur leichter Schwell ist festzustellen. Beim Anlaufen achte man auf unreinen Grund und treibende Leine und Festmachertaue. Freies Ankern ist wegen der Wassertiefen kaum möglich, mit Glück erwischt man jedoch eine der zugegebenermaßen seltenen Liegemöglichkeiten längsseits an eventuell hier liegenden Ausflugsschiffen (Ortsansässige fragen). Außerhalb der Saison und nach Absprache kann man auch am 2008/09 erstellten Fähranleger festmachen (in der Saison bis 17:00 Uhr von Ausflugbooten belegt). <br />
<br />
Im Nordosten der Bucht ist eine Anlegestelle für eine Autofähre, die hier über Nacht festmacht. Ihre jeweils erste und letzte tägliche Fahrt (die eigentliche, "offizielle" Anlegestelle liegt wegen der Straßenanbindung einige Kilometer weiter nördlich) bietet sich an für diejenigen, die einen Tagesausflug nach Thira planen. <br />
<br />
Unten am Strand und in dem über einen steilen Serpentinenweg erreichbaren Ort ''Manolas'' gibt es eine ganze Reihe ordentlicher Tavernen. Einfache Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur in ''Manolas''. Wasser und Treibstoff sind nicht erhältlich. <br />
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== Tipps und Empfehlungen ==<br />
<br />
*Besuch der "Kamenis", meist wird man an die ''Nea Kameni'' kommen. Die Liegemöglichkeiten für Sportboote sind eher marginal, alternativ kann man mit einem der Ausflugsboote anlanden. <br />
*Thirasia empfiehlt sich für diejenigen, die dem touristischen Trubel á la Thira entgehen wollen. Lohnenswert ist eine Wanderung von ''Manolas'' zum Kloster nahe der Südspitze der Insel, immer wieder ergeben sich atemberaubende Blicke über den Kraterkomplex. Eventuell kann man den beschwerlichen Weg hinauf zum Hauptort der Insel oben am Felsgrat auf dem Rücken eines Mulis zurücklegen. <br />
<br />
== Nachweise ==<br />
<small><references /></small> <br />
<br />
== Weblinks ==<br />
*[http://www.sailingissues.com/greekislands/santorini.html ''Sailingissues.com''] - eine private Website mit detaillierten Informationen zu griechischen Gewässern<br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Kykladen}}<br />
[[Category:Europa]]<br />
[[Category:Mittelmeer]]<br />
[[Category:Griechenland]]<br />
[[Category:Ägäis]]<br />
[[Category:Kykladen]]<br />
[[Category:Ankerplatz]]<br />
[[Category:Insel]]<br />
[[Category:Hafen]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51932Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-07-27T21:34:05Z<p>Jo: /* Laudamotion/Ryanair */</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
<br />
== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
<br />
== Flughäfen ==<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
<br />
== Fluggesellschaften ==<br />
<br />
=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://help.ryanair.com/hc/de/articles/360017824938-Zul%C3%A4ssige-Gegenst%C3%A4nde-an-Bord Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone] (7/2022):<br />
<br />
Eine selbstaufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxid-Zylindern (plus zwei Ersatzzylindern) ist ebenfalls zugelassen und kann entweder in Ihrem Handgepäck oder aufgegebenen Gepäck befördert werden. <br />
<br />
Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen. Auf nochmalige Nachfrage bei Condor Special Assistance +49 6171 6988978 habe ich folgende E-Mail Bestätigung erhalten (6/2022): <br />
<br />
Die Anmeldung Ihrer Rettungswesten ist vorgenommen.<br />
- Pro Person kann eine Schwimmweste mit höchstens zwei (2) enthaltenen CO2 Kartuschen befördert werden. Zusätzlich sind zwei (2) Ersatzkartuschen für die Beförderung erlaubt.<br />
- Die Kartuschen dürfen maximal 60 Gramm CO2 Gas enthalten.<br />
- Die angemeldeten Schwimmwesten dürfen ausschließlich im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
<br />
Allerdings am Eurowings Vorabend-Check-in in Köln wurde auf den Hinweis 'Rettungsweste im Aufgabegepäck' erstmal die Chefin hinzugerufen und geantwortet: Geht nicht, nur im Handgepäck und mit Check durch Flughafen-Security. Der Bitte, die ausgedruckte E-Mail zu lesen wurde nur halb nachgekommen und erst als ich vehement darauf Bestanden habe, dass sie sorgfältig und vollständig durchgelesen wird, wurde dann entsprechend der schriftlichen Eurowings-Aussage ein Check-in in das Aufgabegepäck zugelassen (7/2022). <br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
== Weitere Hinweise ==<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51931Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-07-27T21:33:35Z<p>Jo: /* Laudamotion/Ryanair */</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
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== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
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== Flughäfen ==<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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== Fluggesellschaften ==<br />
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=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://help.ryanair.com/hc/de/articles/360017824938-Zul%C3%A4ssige-Gegenst%C3%A4nde-an-Bord Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone] (2022/07):<br />
<br />
Eine selbstaufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxid-Zylindern (plus zwei Ersatzzylindern) ist ebenfalls zugelassen und kann entweder in Ihrem Handgepäck oder aufgegebenen Gepäck befördert werden. <br />
<br />
Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen. Auf nochmalige Nachfrage bei Condor Special Assistance +49 6171 6988978 habe ich folgende E-Mail Bestätigung erhalten (6/2022): <br />
<br />
Die Anmeldung Ihrer Rettungswesten ist vorgenommen.<br />
- Pro Person kann eine Schwimmweste mit höchstens zwei (2) enthaltenen CO2 Kartuschen befördert werden. Zusätzlich sind zwei (2) Ersatzkartuschen für die Beförderung erlaubt.<br />
- Die Kartuschen dürfen maximal 60 Gramm CO2 Gas enthalten.<br />
- Die angemeldeten Schwimmwesten dürfen ausschließlich im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.<br />
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=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
<br />
Allerdings am Eurowings Vorabend-Check-in in Köln wurde auf den Hinweis 'Rettungsweste im Aufgabegepäck' erstmal die Chefin hinzugerufen und geantwortet: Geht nicht, nur im Handgepäck und mit Check durch Flughafen-Security. Der Bitte, die ausgedruckte E-Mail zu lesen wurde nur halb nachgekommen und erst als ich vehement darauf Bestanden habe, dass sie sorgfältig und vollständig durchgelesen wird, wurde dann entsprechend der schriftlichen Eurowings-Aussage ein Check-in in das Aufgabegepäck zugelassen (7/2022). <br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
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== Weitere Hinweise ==<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51930Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-07-27T21:33:08Z<p>Jo: /* Laudamotion/Ryanair */</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
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== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
<br />
== Flughäfen ==<br />
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=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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== Fluggesellschaften ==<br />
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=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://help.ryanair.com/hc/de/articles/360017824938-Zul%C3%A4ssige-Gegenst%C3%A4nde-an-Bord Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]:<br />
<br />
Eine selbstaufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxid-Zylindern (plus zwei Ersatzzylindern) ist ebenfalls zugelassen und kann entweder in Ihrem Handgepäck oder aufgegebenen Gepäck befördert werden. (2022/07)<br />
<br />
Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen. Auf nochmalige Nachfrage bei Condor Special Assistance +49 6171 6988978 habe ich folgende E-Mail Bestätigung erhalten (6/2022): <br />
<br />
Die Anmeldung Ihrer Rettungswesten ist vorgenommen.<br />
- Pro Person kann eine Schwimmweste mit höchstens zwei (2) enthaltenen CO2 Kartuschen befördert werden. Zusätzlich sind zwei (2) Ersatzkartuschen für die Beförderung erlaubt.<br />
- Die Kartuschen dürfen maximal 60 Gramm CO2 Gas enthalten.<br />
- Die angemeldeten Schwimmwesten dürfen ausschließlich im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
<br />
Allerdings am Eurowings Vorabend-Check-in in Köln wurde auf den Hinweis 'Rettungsweste im Aufgabegepäck' erstmal die Chefin hinzugerufen und geantwortet: Geht nicht, nur im Handgepäck und mit Check durch Flughafen-Security. Der Bitte, die ausgedruckte E-Mail zu lesen wurde nur halb nachgekommen und erst als ich vehement darauf Bestanden habe, dass sie sorgfältig und vollständig durchgelesen wird, wurde dann entsprechend der schriftlichen Eurowings-Aussage ein Check-in in das Aufgabegepäck zugelassen (7/2022). <br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
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== Weitere Hinweise ==<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
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[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51929Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-07-27T21:32:14Z<p>Jo: </p>
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<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
<br />
== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
<br />
== Flughäfen ==<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
<br />
== Fluggesellschaften ==<br />
<br />
=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://help.ryanair.com/hc/de/articles/360017824938-Zul%C3%A4ssige-Gegenst%C3%A4nde-an-Bord Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]:<br />
<br />
Eine selbstaufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxid-Zylindern (plus zwei Ersatzzylindern) ist ebenfalls zugelassen und kann entweder in Ihrem Handgepäck oder aufgegebenen Gepäck befördert werden.<br />
<br />
Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen. Auf nochmalige Nachfrage bei Condor Special Assistance +49 6171 6988978 habe ich folgende E-Mail Bestätigung erhalten (6/2022): <br />
<br />
Die Anmeldung Ihrer Rettungswesten ist vorgenommen.<br />
- Pro Person kann eine Schwimmweste mit höchstens zwei (2) enthaltenen CO2 Kartuschen befördert werden. Zusätzlich sind zwei (2) Ersatzkartuschen für die Beförderung erlaubt.<br />
- Die Kartuschen dürfen maximal 60 Gramm CO2 Gas enthalten.<br />
- Die angemeldeten Schwimmwesten dürfen ausschließlich im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
<br />
Allerdings am Eurowings Vorabend-Check-in in Köln wurde auf den Hinweis 'Rettungsweste im Aufgabegepäck' erstmal die Chefin hinzugerufen und geantwortet: Geht nicht, nur im Handgepäck und mit Check durch Flughafen-Security. Der Bitte, die ausgedruckte E-Mail zu lesen wurde nur halb nachgekommen und erst als ich vehement darauf Bestanden habe, dass sie sorgfältig und vollständig durchgelesen wird, wurde dann entsprechend der schriftlichen Eurowings-Aussage ein Check-in in das Aufgabegepäck zugelassen (7/2022). <br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
== Weitere Hinweise ==<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51928Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-07-27T21:30:47Z<p>Jo: </p>
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<div>{{__TOCright}}<br />
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Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
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== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
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== Flughäfen ==<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
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== Fluggesellschaften ==<br />
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=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]:<br />
<br />
Eine selbstaufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxid-Zylindern (plus zwei Ersatzzylindern) ist ebenfalls zugelassen und kann entweder in Ihrem Handgepäck oder aufgegebenen Gepäck befördert werden.<br />
<br />
Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen. Auf nochmalige Nachfrage bei Condor Special Assistance +49 6171 6988978 habe ich folgende E-Mail Bestätigung erhalten (6/2022): <br />
<br />
Die Anmeldung Ihrer Rettungswesten ist vorgenommen.<br />
- Pro Person kann eine Schwimmweste mit höchstens zwei (2) enthaltenen CO2 Kartuschen befördert werden. Zusätzlich sind zwei (2) Ersatzkartuschen für die Beförderung erlaubt.<br />
- Die Kartuschen dürfen maximal 60 Gramm CO2 Gas enthalten.<br />
- Die angemeldeten Schwimmwesten dürfen ausschließlich im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
<br />
Allerdings am Eurowings Vorabend-Check-in in Köln wurde auf den Hinweis 'Rettungsweste im Aufgabegepäck' erstmal die Chefin hinzugerufen und geantwortet: Geht nicht, nur im Handgepäck und mit Check durch Flughafen-Security. Der Bitte, die ausgedruckte E-Mail zu lesen wurde nur halb nachgekommen und erst als ich vehement darauf Bestanden habe, dass sie sorgfältig und vollständig durchgelesen wird, wurde dann entsprechend der schriftlichen Eurowings-Aussage ein Check-in in das Aufgabegepäck zugelassen (7/2022). <br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
== Weitere Hinweise ==<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51919Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-07-25T17:08:25Z<p>Jo: /* Eurowings */</p>
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<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
<br />
== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
<br />
== Flughäfen ==<br />
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=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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== Fluggesellschaften ==<br />
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=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
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=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen. Auf nochmalige Nachfrage bei Condor Special Assistance +49 6171 6988978 habe ich folgende E-Mail Bestätigung erhalten (6/2022): <br />
<br />
Die Anmeldung Ihrer Rettungswesten ist vorgenommen.<br />
- Pro Person kann eine Schwimmweste mit höchstens zwei (2) enthaltenen CO2 Kartuschen befördert werden. Zusätzlich sind zwei (2) Ersatzkartuschen für die Beförderung erlaubt.<br />
- Die Kartuschen dürfen maximal 60 Gramm CO2 Gas enthalten.<br />
- Die angemeldeten Schwimmwesten dürfen ausschließlich im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
<br />
Allerdings am Eurowings Vorabend-Check-in in Köln wurde auf den Hinweis 'Rettungsweste im Aufgabegepäck' erstmal die Chefin hinzugerufen und geantwortet: Geht nicht, nur im Handgepäck und mit Check durch Flughafen-Security. Der Bitte, die ausgedruckte E-Mail zu lesen wurde nur halb nachgekommen und erst als ich vehement darauf Bestanden habe, dass sie sorgfältig und vollständig durchgelesen wird, wurde dann entsprechend der schriftlichen Eurowings-Aussage ein Check-in in das Aufgabegepäck zugelassen (7/2022). <br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
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== Weitere Hinweise ==<br />
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[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51918Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-07-25T17:00:34Z<p>Jo: /* Eurowings */</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
<br />
== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
<br />
== Flughäfen ==<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
<br />
== Fluggesellschaften ==<br />
<br />
=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen. Auf nochmalige Nachfrage bei Condor Special Assistance +49 6171 6988978 habe ich folgende E-Mail Bestätigung erhalten (6/2022): <br />
<br />
Die Anmeldung Ihrer Rettungswesten ist vorgenommen.<br />
- Pro Person kann eine Schwimmweste mit höchstens zwei (2) enthaltenen CO2 Kartuschen befördert werden. Zusätzlich sind zwei (2) Ersatzkartuschen für die Beförderung erlaubt.<br />
- Die Kartuschen dürfen maximal 60 Gramm CO2 Gas enthalten.<br />
- Die angemeldeten Schwimmwesten dürfen ausschließlich im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
<br />
Allerdings am Eurowings Vorabend-Check-in in Köln wurde auf den Hinweis 'Rettungsweste im Aufgabegepäck' erstmal die Chefin hinzugerufen und geantwortet: Geht nicht, nur im Handgepäck und mit Check durch Flughafen-Security. Der Bitte, die ausgedruckte E-Mail zu lesen wurde nur halb nachgekommen und erst als ich vehement darauf Bestanden habe, dass sie sorgfältig und vollständig durchgelesen wird, wurde dann entsprechend der schriftlichen Eurowings-Aussage ein Check-in in das Aufgabegepäck zugelassen. <br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
== Weitere Hinweise ==<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51917Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-07-25T16:59:16Z<p>Jo: /* Eurowings */ praktische Erfahrung am Flughafen Köln ergänzt</p>
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<div>{{__TOCright}}<br />
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Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
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=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
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[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
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== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
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Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
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== Flughäfen ==<br />
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=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
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* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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== Fluggesellschaften ==<br />
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=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
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=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen. Auf nochmalige Nachfrage bei Condor Special Assistance +49 6171 6988978 habe ich folgende E-Mail Bestätigung erhalten (6/2022): <br />
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Die Anmeldung Ihrer Rettungswesten ist vorgenommen.<br />
- Pro Person kann eine Schwimmweste mit höchstens zwei (2) enthaltenen CO2 Kartuschen befördert werden. Zusätzlich sind zwei (2) Ersatzkartuschen für die Beförderung erlaubt.<br />
- Die Kartuschen dürfen maximal 60 Gramm CO2 Gas enthalten.<br />
- Die angemeldeten Schwimmwesten dürfen ausschließlich im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.<br />
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=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
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=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
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Allerdings am Eurowings Vorabend-Check-in in Köln wurde auf das Hinweis ''Rettungsweste im Aufgabegepäck'' erstmal die Chefin hinzugerufen und gesagt: Geht nicht, nur im Handgepäck und mit Check durch Flughafen-Security. Der Bitte die ausgedruckte E-Mail zu lesen wurde nur halb nachgekommen und erst als ich vehement darauf Bestanden habe, dass sie sorgfältig und vollständig durchgelesen wird, wurde dann entsprechend der schriftlichen Eurowings-Aussage ein Check-in in das Aufgabegepäck zugelassen. <br />
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... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
== Weitere Hinweise ==<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
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[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51894Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-07-01T16:27:52Z<p>Jo: /* Condor */</p>
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<div>{{__TOCright}}<br />
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Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
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== Tipps ==<br />
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* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
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== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
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== Flughäfen ==<br />
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=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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== Fluggesellschaften ==<br />
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=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen. Auf nochmalige Nachfrage bei Condor Special Assistance +49 6171 6988978 habe ich folgende E-Mail Bestätigung erhalten (6/2022): <br />
<br />
Die Anmeldung Ihrer Rettungswesten ist vorgenommen.<br />
- Pro Person kann eine Schwimmweste mit höchstens zwei (2) enthaltenen CO2 Kartuschen befördert werden. Zusätzlich sind zwei (2) Ersatzkartuschen für die Beförderung erlaubt.<br />
- Die Kartuschen dürfen maximal 60 Gramm CO2 Gas enthalten.<br />
- Die angemeldeten Schwimmwesten dürfen ausschließlich im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.<br />
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=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
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=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
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... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
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== Weitere Hinweise ==<br />
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[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
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[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51893Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-07-01T16:25:45Z<p>Jo: Bestätigung Condor</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
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Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
<br />
== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
<br />
== Flughäfen ==<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
<br />
== Fluggesellschaften ==<br />
<br />
=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen. Auf Nachfrage bei Condor Special Assistance +49 6171 6988978 habe ich folgende E-Mail Bestätigung erhalten: <br />
<br />
Die Anmeldung Ihrer Rettungswesten ist vorgenommen.<br />
- Pro Person kann eine Schwimmweste mit höchstens zwei (2) enthaltenen CO2 Kartuschen befördert werden. Zusätzlich sind zwei (2) Ersatzkartuschen für die Beförderung erlaubt.<br />
- Die Kartuschen dürfen maximal 60 Gramm CO2 Gas enthalten.<br />
- Die angemeldeten Schwimmwesten dürfen ausschließlich im aufgegebenen Gepäck mitgeführt werden.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
== Weitere Hinweise ==<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51892Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-06-30T21:08:30Z<p>Jo: /* Weitere Hinweise */</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
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== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
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Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
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== Flughäfen ==<br />
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=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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== Fluggesellschaften ==<br />
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=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
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=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
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=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
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... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
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== Weitere Hinweise ==<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
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[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51891Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-06-30T20:56:12Z<p>Jo: </p>
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<div>{{__TOCright}}<br />
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Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
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=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
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[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
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== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
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== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
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Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
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== Flughäfen ==<br />
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=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
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* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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== Fluggesellschaften ==<br />
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=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
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=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
=== Weitere Hinweise ===<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51890Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-06-30T20:53:51Z<p>Jo: /* Eurowings */</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
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=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
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== Tipps ==<br />
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* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
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== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
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Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
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=== Flughäfen ===<br />
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=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Fluggesellschaften ===<br />
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=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.<br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
=== Weitere Hinweise ===<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51889Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-06-30T20:35:00Z<p>Jo: /* Lufthansa */</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
<br />
== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
<br />
=== Flughäfen ===<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
<br />
=== Fluggesellschaften ===<br />
<br />
=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
''Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.''<br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
=== Weitere Hinweise ===<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51888Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-06-30T20:34:14Z<p>Jo: /* Lufthansa */</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
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Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
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=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
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== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
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=== Flughäfen ===<br />
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=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
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* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Fluggesellschaften ===<br />
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=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
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=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen.<br />
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=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (Bericht 9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
''Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.''<br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
=== Weitere Hinweise ===<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
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[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51887Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-06-30T20:33:36Z<p>Jo: /* Lufthansa */</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
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=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
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== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
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=== Flughäfen ===<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
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* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
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* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Fluggesellschaften ===<br />
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=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
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=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet (Stand 9/2021).<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
''Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.''<br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
=== Weitere Hinweise ===<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51886Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-06-30T20:30:33Z<p>Jo: /* Germanwings */</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
<br />
== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
<br />
=== Flughäfen ===<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
<br />
=== Fluggesellschaften ===<br />
<br />
=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet. Stand 9/2021<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Eurowings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
''Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.''<br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
=== Weitere Hinweise ===<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51885Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-06-30T20:29:56Z<p>Jo: /* Germanwings */</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
<br />
== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
<br />
=== Flughäfen ===<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
<br />
=== Fluggesellschaften ===<br />
<br />
=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet. Stand 9/2021<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Germanwings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
''Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.''<br />
<br />
... möge es dem nächsten und Eurowings beim nächsten mal leichter gelingen!<br />
<br />
=== Weitere Hinweise ===<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Automatische_Rettungsweste_im_Fluggep%C3%A4ck&diff=51884Automatische Rettungsweste im Fluggepäck2022-06-30T20:22:27Z<p>Jo: Condor, Germanwings 2022</p>
<hr />
<div>{{__TOCright}}<br />
<br />
Im Prinzip erlaubt eine Regelung der ICAO und IATA seit Anfang 2019, dass Rettungswesten (Life-saving appliances, life vest, life jacket, self-inflating) und dazugehörige CO2-Patronen (cylinder containing non flammebale and non toxic gas) im Fluggepäck weltweit transportiert werden können. Im Flugzeug sind viele ganz ähnlich ausgestattete manuell auslösbare Rettungswesten mit CO2-Patronen unter jedem Sitz zu finden. Die Luftverkehrsgesellschaften können die Mitnahme im Gepäck jedoch verweigern, denn es besteht keine Beförderungspflicht. Außerdem setzt die Praxis voraus, dass sowohl bei der Fluggesellschaft beim Check-in als auch bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen, die Regelungen für das Fluggepäck bei einzelnen Personen bekannt sind. Deshalb ist es nach wie vor ratsam, beim Ticketkauf der Fluggesellschaft anzukündigen, dass man eine Rettungsweste mit CO2-Patrone mitnehmen möchte, die Bedingungen dafür zu klären, nach möglichkeit einen Vermerk ins Ticket vorzunehmen, und auf dieses erlaubte „Gefahrgut“ (life vest with cylinder with pressurised gas) im Fluggepäcks beim Check-in und in der Sicherheitskontrolle hinzuweisen. Ein Ausdruck der FAQ-Webseite der Fluggesellschaft und weiterer Bestätigungen z.B. per E-Mail können sehr hilfreich sein, um am Flughafen Mitarbeiter ohne Kentniss der Regelungen auch schriftlich auf die konkrete Regelung mit der Fluggesellschaft hinzuweisen. In der Regel wird darauf bestanden, dass die CO2-Patrone aus der Auslöseautomatik entfernt wurde. Das sollte man zu Hause nach sorgfältigem Lesen der Bedienungsanleitung vorbereiten, um keine ungewollten Überraschungen beim Check-in zu erleben. <br />
<br />
=== Bestimmungen zum Transport gefährlicher Güter ===<br />
<br />
[https://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/B/B32_Gefahrgut/Info_Passagiere/B32_Tabelle%20Teil%208%20ICAO%20T.I..pdf?__blob=publicationFile&v=3 Luftfahrtbundesamt]: Kartuschen der Unterklasse 2.2, ohne Nebengefahr, welche in einer selbstaufblasenden persönlichen Sicherheitsausrüstung eingebaut sind wie z. B. einer Rettungsweste, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck, mit Zustimmung der Fluggesellschaft. <br />
<br />
[https://www.iata.org/whatwedo/cargo/dgr/Documents/DGR-60-DE-2.3a.pdf IATA]: Gaskartuschen, klein, mit nichtentzündbarem Gas, die Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas der Unterklasse 2.2 enthalten. Höchstens zwei (2) kleine Gaskartuschen eingesetzt in ein selbstaufblasendes Rettungsmittel, wie eine Schwimm- oder Rettungsweste. Höchstensein (1) solches Rettungsmittel pro Passagier und bis zu zwei(2) kleine Ersatz-Kartuschen pro Person. Genehmigung des/der Luftfahrtunternehmen ist erforderlich, im aufgegebenen Gepäck, im Handgepäck.<br />
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== Tipps ==<br />
<br />
* Mitnahme von Rettungsweste mit CO2-Patrone/-Kartusche im Ticket eintragen lassen, wenn möglich<br />
* Zu Hause CO2-Patrone aus der Automatik entfernen, aber zusammen mit der Rettungsweste und möglichst gut erreichbar einpacken, um bei Bedarf eine eindeutige Zuordnung am Flughafen zu ermöglichen<br />
* Ausdruck der Regelung/Festlegung durch die Fluggesellschaft mit zum Check-in und zur Sicherheitskontrolle im Flughafen nehmen<br />
* Rettungsweste und CO2-Patrone möglichst als Gepäck beim Check-in aufgeben<br />
* Wenn Teile ins Handgepäck müssen, beim Check-in für diese Festlegung durch die Fluggesellschaft schriftliche Bestätigung mit Name und Datum einholen<br />
<br />
== Praktische Erfahrungen mit bestimmten Flughäfen und Fluggesellschaften ==<br />
<br />
Die folgenden stichpunktartigen Erfahrungsberichte beziehen sich (sofern nicht anders notiert) auf die Mitnahme einer Automatikweste mit herausgeschraubter CO2-Patrone und ggf. einer zusätzlichen CO2-Ersatzpatrone.<br />
<br />
=== Flughäfen ===<br />
<br />
=== Düsseldorf (DUS) ===<br />
<br />
* 2019, Aegean, DUS-SKG: Nach Ticketbuchung Mitnahme einer Automatikweste mit CO2-Patrone via Hotline bei Agean telefonisch angekündigt. Klärung dauerte länger, dann durch Verweis auf die Regelung nach [https://aegeanairlines.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/2414 FAQ auf der Aegean-Website]: Sowohl Handgepäck und Aufgabegepäck möglich. Der von mir vorgeschlagene Eintrag ins Ticket wurde abgelehnt, wäre nicht erforderlich. Hinweis an Aegean Check-in und dann nach mehrfachem überprüfen dort Festlegung: Orginalverpackte 32 g CO2-Patrone nur im Handgepäck und Markierung des Aufgabegepäcks als "stand-by baggage". Diese von der Website abweichende Festlegung habe ich mir zum Glück auf dem Ausdruck der Webseite von Aegean aufschreiben lassen. DUS Sicherheitskontrolle: CO2-Patrone im Handgepäck nicht möglich oder wenn nur CO2 zusammen mit Rettungsweste. DUS Flughafenpolizei: Getrennter Transport ok, wenn mit Fluggesellschaft geklärt (zum Glück hatte ich den Aufschrieb auf dem Ausdruck der Aegean-Webseite). Ergebnis getrennter Transport: CO2 im Handgepäck, Rettungsweste im Aufgabegepäck. <br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
<br />
=== Flughafen (IATA-Kennung) ===<br />
<br />
* Bitte weiter ergänzen...<br />
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=== Fluggesellschaften ===<br />
<br />
=== Laudamotion/Ryanair ===<br />
Laudamotion/Ryanair erlaubt eine sich selbst aufblasende Schwimmweste mit zwei Kohlendioxidzylindern (plus zwei Ersatzzylinder). Es kann wahlweise im aufgegebenen Gepäck oder als Handgepäck mitgenommen werden.<br />
Siehe auch: [https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/haufige-fragen/-Gepack/Kann-ich-eine-sich-selbst-aufblasende-schwimmweste-mitnehmen Ryanair FAQ bzgl. Schwimmweste und CO2 Patrone]. Selbstverständlich sollte die Patrone aus der Schwimmweste für den Transport entfernt werden.<br />
<br />
=== Condor ===<br />
Ein Anruf 4/2022 bei der Service-Hotline, kurz erklären "Rettungsweste für den Wassersport im Aufgabegepäck", 3 Minuten später war die Rettungsweste in mein Ticket eingetragen.<br />
<br />
=== Lufthansa ===<br />
Lufthansa hat die Genehmigung meiner Rettungsweste mit 33g Co² abgelehnt mit Verweis auf die IATA 2.3 - angeblich wären nur 28g erlaubt.<br />
Leider hat hier auch eine Diskussion nicht geholfen, ich habe den Fall an den Customer Support weitergeleitet. Stand 9/2021<br />
Update folgt.<br />
<br />
=== Germanwings ===<br />
Erstmal... keine Reaktion auf umgehende E-Mail nach Ticketbuchung, 30-Minuten Wartezeit bei Service-Hotline, diese nicht kompetent Verweis auf assistenz@eurowings.com, keine Reaktion, 1 Monat später erneute E-Mail, diesmal automatische Fehlermeldung, Service-Hotline kann nichts machen, Kontaktformular, keine Reaktion, 1,5 Monate später Service-Hotline, wir können nichts machen, nein die Assistenz hat kein Telefon, bitte erneute E-mail an Assistenz, versuchen sie auch mal assistance@eurowings.com ... und siehe da nach 2 Monaten vollkommen sinnlosen Hütchenspiels mit der Kundenfrage nach dem Eintrag einer Rettungsweste ins Ticket schriftliche Antwort per E-mail 6/2022: <br />
<br />
''Gerne genhemigen wir Ihnen hiermit die Mitnahme der Schwimmwesten unter folgenden Voraussetzungen:<br />
- Schwimm- oder Rettungsweste mit kleiner Gaskartuschen, gefüllt mit einem nicht entzündbaren, ungiftigen Gas, z.B. Kohlendioxid.<br />
- Pro Person dürfen 2 Rettungsmittel zum persönlichen Gebrauch mitgenommen werden. <br />
- Im Rettungsmittel dürfen maximal 2 Kartuschen enthalten sein. Für Schwimm- oder Rettungswesten dürfen 2 Ersatzkartuschen pro Rettungsmittel mitgenommen werden.<br />
Der Transport ist im Hand- sowie Aufgabegepäck gestattet. Bitte belassen Sie bereits eingebaute Kartuschen im Rettungsmittel.''<br />
<br />
=== Weitere Hinweise ===<br />
<br />
[https://www.secumar.com/darf-man-seine-aufblasbare-rettungsweste-mit-ins-flugzeug-nehmen/ Darf man seine aufblasbare Rettungsweste mit ins Flugzeug nehmen? (SECUMAR)]<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Glossar]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Portal:Seemannschaft&diff=51586Portal:Seemannschaft2022-03-23T17:42:54Z<p>Jo: Bergung verlinkt</p>
<hr />
<div>''Ein Seemann mit dem Gedanken "Es wird schon gut gehen" gehört auf kein Schiff.'' (Admiral Chester W. Nimitz, Oberkommandierender der US-Pazifikflotte im 2. Weltkrieg)<br />
<br />
Auf dieser Portalseite sind verschiedene Themen rund um die Seemannschaft referenziert.<br />
__NOTOC__<br />
==Manöver==<br />
{||--<br />
|| [[Bild:Anlegen 01.JPG|150px]]<br />
|| <br />
<br />
{|--<br />
|| <br />
* [[Ablegemanöver]]<br />
* [[Anlegemanöver]]<br />
* [[Anlegen an Schären]]<br />
* [[Ankern]]<br />
* [[Handzeichen]]<br />
* [[Mooringleine]]<br />
* [[Mooringboje]]<br />
* [[Schleusen]]<br />
* [[JOYSTICK]]<br />
<br />
<br />
* [[Mann-über-Bord Manöver]]<br />
*[[Manövrieren unter Maschine mit Doppelruderanlage]]<br />
* [[Beaching, Landing]]<br />
* [[Bankmooring]]<br />
* [[Trockenfallen]]<br />
* [[Tunnelfahrt]]<br />
||<br />
* [[Drehen auf der Stelle]]<br />
* [[Dingi (Beiboot)]]<br />
* [[Kurs halten]]<br />
* [[Kurs zum Wind]]<br />
* [[Kurs Magnetkompass]]<br />
* [[Radeffekt]]<br />
* [[Fahrwasser Binnen]]<br />
* [[Verkehrsregeln Binnen]]<br />
<br />
||<br />
* [[Beidrehen]]<br />
* [[Beiliegen]]<br />
* [[Halse]]<br />
* [[Wende]]<br />
* [[Q-Wende]]<br />
* [[Segeltrimm]]<br />
* [[Reffen]]<br />
* [[Einhebelschaltung]]<br />
* [[Fenderprüfung]]<br />
<br />
<br />
|}<br />
|}<br />
<br />
==Navigation==<br />
{|--<br />
|| [[Bild:Navigation 01.jpg|150px]]<br />
|| <br />
* [[Grundsätzliches zur Navigation]]<br />
* [[Terrestrische Navigation]]<br />
* [[Astronomische Navigation]]<br />
* [[Elektronische Navigation]]<br />
* [[Navigationshilfsmittel]]<br />
|}<br />
<br />
== Leinen und Knoten ==<br />
{|--<br />
||<br />
[[Bild:Takling2.JPG|150px]]<br />
||<br />
'''Leinenverbindungen'''<br />
*'''[[Knoten]]'''<br />
*[[Spleiße]]<br />
*[[Fancywork]]<br />
|| <br />
'''Tauwerk''' <br />
*[[Begriffe Tauwerk]]<br />
*[[Leinenbezeichnungen]]<br />
*[[Materialien]]<br />
|}<br />
<br />
==Wetter==<br />
{|--<br />
|| [[Bild:Wolken 01.jpg|150px]]<br />
|| <br />
'''Wetter Artikel'''<br />
* [[Lokale Winde]]<br />
* [[Planetarisches Windsystem]]<br />
* [[Beaufort-Tabelle]]<br />
||<br />
'''Wetter Informationsquellen'''<br />
* [[Wetter-Bücher]]<br />
* [[Wetter im Internet]]<br />
* [[Wetter an Bord]]<br />
<br />
|}<br />
<br />
==Törndurchführung==<br />
{|--<br />
|| [[Bild:InFahrt.jpg|150px]]<br />
|| <br />
* [[Sicherheitseinweisung]]<br />
* [[Ausrüstung]]<br />
* [[Checklisten Auslaufen und Einlaufen]]<br />
* [[Logbuch]]<br />
* [[Wartungsbuch]]<br />
* [[Knoten|Die wichtigsten Knoten]]<br />
||<br />
* [[Leitfaden Chartern]]<br />
* [[Checkliste vor Buchung eines Hausbooturlaubs|Checkliste Hausbootcharter]]<br />
* [[Törnplanung im Gezeitenrevier]]<br />
* [[Praktische Gezeitennavigation]]<br />
|}<br />
<br />
==Gesundheit, Erste Hilfe und Hilfe im Seenotfall==<br />
{|--<br />
|| [[Bild:050625-Kiel-x42-600.jpg|150px]]<br />
|| <br />
* [[Gesundheit]]<br />
* [[Erste Hilfe]]<br />
* [[Hilfe im Seenotfall]]<br />
* [[Notfall-Tafel]]<br />
* [[Bergung]]<br />
|}<br />
<br />
== Yachtfunk ==<br />
Die interne Seite [[Yachtfunk]] beinhaltet z. B. Themen wie [[Funk-Scheine]], [[UKW-Funk]], [[GMDSS]] und [[NAVTEX]].<br />
<br />
==Diverses==<br />
* [[Bezugsquellen Ausrüstung im Ausland]]<br />
* [[Segelscheine]]<br />
* [[Yacht-Piraterie]]<br />
* [[Essen und Trinken]]<br />
* [[Gezeiten]]<br />
* [[Nautische Software]]<br />
<br />
* [http://www.wasserwege.net Tipps für Binnenwasserwege und Hausbootskipper]<br />
* [http://skipperguide.de/wiki/Benutzer:REsser/Packliste_Charter_Skipper Packliste für Charter-Skipper (Mittelmeer)]<br />
* [[Feuergefahren an Bord]]<br />
* [https://www.skipperguide.de/wiki/Benutzer:REsser/Android_Tools Smartphone an Board]<br />
* [[Automatische Rettungsweste im Fluggepäck]]<br />
* [[Was ist ein Hausboot?]]<br />
<br />
<br />
...weitere Themen hier einfügen...<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [https://www.bsh.de/DE/PUBLIKATIONEN/_Anlagen/Downloads/Nautik_und_Schifffahrt/Sonstige-nautische-Publikationen/Sicherheit-auf-dem-Wasser.html Sicherheit auf dem Wasser] ist eine kostenlose PDF-Broschüre des [http://www.bsh.de Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie]. Auf etwa 90 Seiten werden hier die Themen Sicherheitsregeln, Sicherheitsausrüstung, Verhalten auf Seeschifffahrtsstraßen, Verhalten auf hoher See, Schiffsführung und Sicherheitsdienste und -systeme anschaulich erläutert.<br />
<br />
* [https://www.gdws.wsv.bund.de/DE/service/karten/01_karten/karten-node.html Bundeswasserstraßenkarten] auf der Seite der [https://www.gdws.wsv.bund.de Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes].<br />
<br />
* [http://www.bsu-bund.de Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung]: Hier werden Berichte zu Seeunfällen, auch von Sportbooten, veröffentlicht. Aus den ermittelten Ursachen und den Empfehlungen kann man häufig wichtige Lehren für sich selbst ziehen.<br />
<br />
* [http://sailpress.com Sailpress.com]: Sicherheit auf See - Seemannschaft für Yachtskipper im Seenotfall. Segelportal rund um das Thema "sicher segeln" für Yachteigner und Charterskipper. Tipps für Mitsegler. Aktuelle Seenotfälle sowie maritime News. Viele Vordrucke, Infos zum Thema Führerscheine sowie Links.<br />
<br />
<!-- Dort nicht mehr gefunden<br />
* [http://msi.nga.mil/NGAPortal/MSI.portal?_nfpb=true&_pageLabel=msi_portal_page_62&pubCode=0006 '''International Code of Signals (Pub.102)''' ] der '''NATIONAL GEOSPATIAL-INTELLIGENCE AGENCY''', Bethesda, Maryland als PDF, leider nur in einzelnen Dateien<br />
--><br />
<!-- Dort nicht mehr gefunden<br />
* [http://www.wsv.de/wsa-hh/aktuelles/images/Flyer_Wichtige_Sichtzeichen_u._Schallsignale_der_KVR_u._SeeSchStrO.pdf Flyer der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes] mit den wichtigsten Sichtzeichen und Schallsignalen<br />
--><br />
* [http://www.icc-ccs.org/piracy-reporting-centre/imb-live-piracy-map Karte der aktuellen Piratenüberfälle] der International Chamber of Commerce<br />
<br />
==Literatur==<br />
{{Buch|Autor=|Titel=Seemannschaft: Handbuch für den Yachtsport|Beschreibung=Wohl wichtigstes Standardwerk zum Thema Seemannschaft|ASIN=3768832481|ISBN=9783768832489}}<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:Funk]]<br />
[[Kategorie:GMDSS]]<br />
[[Kategorie:Manöver]]<br />
[[Kategorie:Navigation]]<br />
[[Kategorie:Scheine]]<br />
[[Kategorie:Sicherheit]]<br />
[[Kategorie:Wetter]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Datei:RescueLift_CCBY40_GNU_FDL13_2022.pdf&diff=51585Datei:RescueLift CCBY40 GNU FDL13 2022.pdf2022-03-22T23:32:11Z<p>Jo: Jo lud eine neue Version von „Datei:RescueLift CCBY40 GNU FDL13 2022.pdf“ hoch: some text improvements</p>
<hr />
<div>Rescue Lift J Ruppert 2022 CC BY 4.0 GNU FDL 1.3</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Datei:RescueLift_CCBY40_GNU_FDL13_2022.pdf&diff=51584Datei:RescueLift CCBY40 GNU FDL13 2022.pdf2022-03-21T17:22:44Z<p>Jo: Jo lud eine neue Version von „Datei:RescueLift CCBY40 GNU FDL13 2022.pdf“ hoch: minor corrections</p>
<hr />
<div>Rescue Lift J Ruppert 2022 CC BY 4.0 GNU FDL 1.3</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Bergung&diff=51583Bergung2022-03-20T23:52:27Z<p>Jo: </p>
<hr />
<div>{{NavigationManöver}}<br />
<br />
Abgesehen vom Bergen der Segel gibt es im Bereich der Hilfeleistung auf See zwei Formen der Bergung, die Personenbergung und die Bergung eines Schiffs. Eine Person kann entweder von der Yacht oder aus der See abgeborgen werden. <br />
<br />
== Personenbergung von Bord einer Yacht ==<br />
Eine Abbergung von Bord einer Yacht erfolgt typischerweise per Helicopterlift, wenn die Person verletzt oder erkrankt ist oder wenn ein Untergang der Yacht erwartet wird. Der Ablauf wird durch die Helicopterbesatzung vorgegeben. <br />
<br />
Die Abbergung von Bord durch ein anderes Schiff ist bei Seegang schwierig und sollte vermieden werden, da sie auch die hilfeleistende Yacht gefährdet. Sicherer ist es dann, Beiboot oder Rettungsfloß zu besteigen und sich von dort abbergen zu lassen. Dieser Umweg kann auch bei Helicopter-Bergung erforderlich werden, wenn das Risiko durch Stag, Backstage und Wanten der Yacht aus Sicht des Retters zu groß ist. Sofern nicht permanent angelegt, wird vor Besteigen von Rettungsfloß oder Beiboot eine Rettungsweste mit Lifebelt angelegt. Wenn die Yacht nicht aufgegeben wird, also noch Besatzung an Bord bleibt, wird Rettungsfloß oder Beiboot mit ausreichend langen Festmachern an der Yacht fixiert und später wieder an Bord genommen. Die am Rettungsfloß angebrachte Reißleine ist dafür ungeeignet, weil sie durch einen Scherbeschlag nach einiger Zeit im Seegang abreißt.<br />
<br />
== Personenbergung aus dem Wasser ==<br />
Die Bergung einer Person aus dem Wasser kann ebenfalls durch Helicopter erfolgen oder sie erfolgt nach einem [[Mann-über-Bord Manöver]] durch die Besatzung einer Yacht. Bei der Annäherung wird die Person von Luv her angesteuert, also im Lee der Yacht liegen gelassen. Dadurch sorgt der Rumpf der Yacht für ruhigere See und bei backgesetzter Fock oder starkem Wind neigt sich die Bordwand weiter zum MOB herunter, so das die Crew ihn leichter zu Fassen bekommt. <br />
<br />
Laut BSU sterben die meisten wegen erfolgloser Bergeversuchen. Daher ist es unabdingbar, dass die Bergung einer z.B. 120 kg schweren Person im Rahmen der Schiffs- und Sicherheitseinweisung VOR dem ersten Ablegen praktisch durchgegangen wird! Der Skipper muss davon ausgehen, dass er selbst über Bord geht! Dann muss seine Crew wissen wie und was zu tun ist! In nördlichen (deutschen) Gewässern ist man binnen kurzer Zeit unterkühlt, nicht mehr handlungfähig und wird bewußtlos. In der Regel wird die Person nicht mehr aus eigener Kraft an Bord steigen können. Bei einem Naßgewicht von über 100 kg wird dies auch der Crew nicht mehr möglich sein. <br />
<br />
* Der Lifebelt der Person wird provisorisch '''mit einer Leine an Bord fixiert''', z.B. Lifeline, um den Kontakt nicht zu verlieren. <br />
* Eine am Lifebelt getragene persönliche Rettungsschlaufe kann diesen ersten wichtigen Schritt erheblich erleichtern. Die Person im Wasser kann mit Bootshaken herangezogen und direkt mit der Rettungsschlaufe am Schiff vorläufig gesichert werden. Eine ca. 1,5 m lange und dennoch sehr leichte und kompakte '''[https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/PersonalRescueLoop_CCBY40_GNU_FDL13_2021.pdf persönliche Rettungsschalufe (Personal Rescue Loop)]''' kann aus dünner aber hochfester Leine hergestellt werden. Diese muss dauernd und sicher am Lifebelt oder an der Hebeschlaufe einer Rettungsweste befestig werden. Mit einer Arbeitslast von mehr als 200 kg (Bruchlast > 800 daN) ist diese Leinenverbingung auch geeignet eine Person aus dem Wasser an Bord zu heben, wenn sie mit einem Fall und/oder einem mindestens 3 m, besser 4 m, langen Flaschenzug als '''[https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/RescueLift_CCBY40_GNU_FDL13_2022.pdf Rettungstalje (Rescue Lift)]''' verbunden wird. Der erweiterte Spielraum der Rettungsschaufe von 1,5 m kann hierbei entscheidend sein, um die Höhe der Bordwand zu überwinden und zusätzliche Zwischenschritte und Seilkonstruktionen mit einer extra Lifeline zu vermeiden. Eine Rettungstalje muss jedoch um die zusätzliche Länge der Lifeline oder Rettungsschlaufe höher befestigt werden, z.B. am Spi-Fall. <br />
<br />
Sofern kein extra Bergegeschirr vorhanden ist, kommen grundsätzlich zwei Bergemethoden in Frage:<br />
* Sofern vorhanden, wird ein unbenutztes Fall wie zum Beispiel ein '''Spifall im Lifebelt der Person eingeklinkt''' und die Person wird an Bord gewinscht. Die seitliche '''Bergung mittels Spifall und Winschen''' muss dabei durchgespielt werden. Viele Spifallen reichen nur bis zum Deck, um von dort den Spi aus dem Sack zu ziehen und nicht bis ins Wasser. Daher ist die Vorbereitung einer Zusatzleine mit Karabiner zu prüfen. Bei der Sicherheitseinweisung muss eine Hebeprüfung von einer schwachen Person über die Spi-Winsch getestet werden. Kann die schwache Person die schwere MOB-Person nicht heben, muss der Einsatz von zwei Winschen geprüft werden (Tandemprinzip)! <br />
<br />
Falls die Person "oben-ohne" über Bord gefallen ist, kommt die Methode mit dem Spifall jedoch nicht in Frage. <br />
* Das '''Beiboot''' oder besser (weil schneller) das '''Rettungsfloß''' wird ausgebracht, per Festmacher an Bord gesichert und mit zwei ebenfalls gut gesicherten Personen besetzt. Diese können dann dank niedrigerem Freibord leichter die Person aus dem Wasser in Floß oder Beiboot ziehen und somit schneller aus dem kalten Wasser bringen. Dort kann dann gegebenfalls ein Lifebelt zum Transport per Fall angelegt werden.<br />
<br />
Jede Anstrengung der Person auch nach erfolgter Bergung ist zu vermeiden. Die Person sollte notfalls auch zwangsweise liegend gelagert werden und sich nicht aktiv bewegen, um das Risiko des [[Bergungstod]] nach der möglichen Unterkühlung zu reduzieren. Symptome für eine Unterkühlung sind zu niedrige Körperkerntemperatur und kalte Haut. Ein Entkleiden und Trocknen der Person ist nachrangig. Wichtig ist dagegen, Rumpf und Kopf warm zu halten. Hierzu sind Rettungsdecken (aus beschichteter Folie), Decken, Schlafsäcke und Plastikfolien geeignet. Arme und Beine bleiben frei und werden nicht hochgelagert. Dieser Zustand sollte aufrecht erhalten werden, bis die Kerntemperatur der Person per Thermometer überprüft wurde und sichere ca. 37 Grad erreicht hat. Ein Crewmitglied muss die Person ständig überwachen. Bei Verdacht auf Bewußtlosigkeit muss die Person in die ''Stabile Seitenlage'', auch ''NATO-Seitenlage'' genannt, gebracht werden, um ein Ersticken zu verhindern. Die Wiedererwärmung kann je nach Unterkühlungsgrad auch viele Stunden dauern. Funkärztliche Beratung sollte in Anspruch genommen werden.<br />
<br />
Eine weitere Gefahr ist die Gefahr durch "Sekundäres Ertrinken". Ganz allgemein ist gemeint, dass die Person im Wasser zum Beispiel aufgrund von vorübergehender Bewußtlosigkeit Wasser eingeatmet hat und dadurch Wasser in der Lunge hat. Hierdurch kann ein Lungenödem auftreten. Von außen ist das nicht zu erkennen, sicher kann diese Gefahr erst nach 24 h ausgeschlossen werden, die nach Möglichkeit unter ärztlicher Aufsicht verbracht werden sollten. Eine Empfehlung lautet, den Oberkörper aufrecht zu halten, damit sich potentiell aspiriertes Wasser am Boden der Lungenflügel absetzt und der Rest der Lunge frei bleibt.<br />
<br />
== Schiffsbergung ==<br />
Die Bergung eines Schiffs ist ein festgelegter Begriff (englisch: salvage) bei drohender Gefahr für die Yacht in Abgrenzung zur vereinbarten, auch entlohnten Hilfeleistung in Form von z.B. [[Schlepphilfe]] (englisch: assistance). Grundsätzlich besteht nach einer "echten" Bergung Anspruch auf Bergelohn für den Hilfeleistenden. Wenn über "open form" und "no cure, no pay" hinaus keine Vereinbarung getroffen wurde, greifen internationale oder nationale Rechtsnormen hilfsweise und Hilfeleister und Versicherer treffen sich mitunter vor Gericht wieder, um die Höhe des Bergelohns festzustellen. Versicherer empfehlen, bei einer Bergung keine Vereinbarungen zu treffen. Zum einen, um eine rasche Bergung zu ermöglichen und zum anderen, um den Verhandlungsspielraum des Versicherers hinterher nicht einzuschränken, was andernfalls dazu führen kann, dass der Versicherer Rückgriff auf den Skipper nimmt.<br />
<br />
Gerechtfertigte Bergelöhne können durchaus den Wert von Schiff samt Ladung erreichen. Der Helfer erwirbt durch die Bergung kein Eigentum an der Yacht, kann sie aber zur Sicherung seiner Ansprüche an die Kette legen lassen. <br />
<br />
Sehr allgemein gesagt, geht man von einer Bergung aus, wenn die Besatzung die Yacht nach einer Havarie aufgegeben oder nicht mehr die Verfügungsgewalt darüber hat und aufgrund der Situation die Entstehung größerer Schäden zu erwarten ist, die durch die Bergung verhindert werden. Der tatsächliche Erfolg der Bergung ist wichtig. Die Bedingung der mangelnden Verfügungsgewalt wird manchmal bereits angenommen, wenn die Yacht nicht mehr aus eigenem Antrieb und ohne fremde Hilfe fortbewegt werden konnte und der Helfer an Bord gekommen ist, um Hand anzulegen. <br />
<br />
Die Frage der unmittelbar drohenden Gefahr ist meist im Nachhinein nicht mehr eindeutig festzustellen. Es ist besser, wenn der Schiffsführer als Erstes feststellt, ob eine unmittelbare Gefahr droht, wenn die Hilfeleistung nicht umgehend erfolgt. Sollte dies der Fall sein, so sollte auch nicht gezögert werden, Bergung durch Profis in Anspruch zu nehmen. Fürs Finanzielle hat man (hoffentlich) die Kaskoversicherung.<br />
<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://moblifesavers.com/ MOB Lifesaver für Rettungswesten und Anleitungen und Videos zum Bergen von Personen aus dem Wasser] (Englisch)<br />
* [http://www.openpr.de/pdf/194458/Bergungen-Von-der-Praxis-zur-Theorie.pdf Schiffsbergung, Pantaenius: "Bergungen, von der Praxis zur Theorie" [PDF]]<br />
<br />
* 2021 nicht mehr erreichbar? [http://www.sanitaetszug-ruegen.de/dateien/bergungstod.pdf Sanitätszug Rügen: "Bergungstod"[PDF]], Merkblatt<br />
* 2021 nicht mehr erreichbar? [http://www.intensiv-innsbruck.at/education/ertrinken_hasibeder.htm A.Univ.-Prof. Dr. Walter Hasibeder: "Das Beinahe-Ertrinken"] mit Erläuterungen zum Sekundären Ertrinken<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:MOB]]</div>Johttps://www.skipperguide.de/mediawiki/index.php?title=Bergung&diff=51582Bergung2022-03-20T23:51:02Z<p>Jo: Rettungstalje (Rescue Lift)</p>
<hr />
<div>{{NavigationManöver}}<br />
<br />
Abgesehen vom Bergen der Segel gibt es im Bereich der Hilfeleistung auf See zwei Formen der Bergung, die Personenbergung und die Bergung eines Schiffs. Eine Person kann entweder von der Yacht oder aus der See abgeborgen werden. <br />
<br />
== Personenbergung von Bord einer Yacht ==<br />
Eine Abbergung von Bord einer Yacht erfolgt typischerweise per Helicopterlift, wenn die Person verletzt oder erkrankt ist oder wenn ein Untergang der Yacht erwartet wird. Der Ablauf wird durch die Helicopterbesatzung vorgegeben. <br />
<br />
Die Abbergung von Bord durch ein anderes Schiff ist bei Seegang schwierig und sollte vermieden werden, da sie auch die hilfeleistende Yacht gefährdet. Sicherer ist es dann, Beiboot oder Rettungsfloß zu besteigen und sich von dort abbergen zu lassen. Dieser Umweg kann auch bei Helicopter-Bergung erforderlich werden, wenn das Risiko durch Stag, Backstage und Wanten der Yacht aus Sicht des Retters zu groß ist. Sofern nicht permanent angelegt, wird vor Besteigen von Rettungsfloß oder Beiboot eine Rettungsweste mit Lifebelt angelegt. Wenn die Yacht nicht aufgegeben wird, also noch Besatzung an Bord bleibt, wird Rettungsfloß oder Beiboot mit ausreichend langen Festmachern an der Yacht fixiert und später wieder an Bord genommen. Die am Rettungsfloß angebrachte Reißleine ist dafür ungeeignet, weil sie durch einen Scherbeschlag nach einiger Zeit im Seegang abreißt.<br />
<br />
== Personenbergung aus dem Wasser ==<br />
Die Bergung einer Person aus dem Wasser kann ebenfalls durch Helicopter erfolgen oder sie erfolgt nach einem [[Mann-über-Bord Manöver]] durch die Besatzung einer Yacht. Bei der Annäherung wird die Person von Luv her angesteuert, also im Lee der Yacht liegen gelassen. Dadurch sorgt der Rumpf der Yacht für ruhigere See und bei backgesetzter Fock oder starkem Wind neigt sich die Bordwand weiter zum MOB herunter, so das die Crew ihn leichter zu Fassen bekommt. <br />
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Laut BSU sterben die meisten wegen erfolgloser Bergeversuchen. Daher ist es unabdingbar, dass die Bergung einer z.B. 120 kg schweren Person im Rahmen der Schiffs- und Sicherheitseinweisung VOR dem ersten Ablegen praktisch durchgegangen wird! Der Skipper muss davon ausgehen, dass er selbst über Bord geht! Dann muss seine Crew wissen wie und was zu tun ist! In nördlichen (deutschen) Gewässern ist man binnen kurzer Zeit unterkühlt, nicht mehr handlungfähig und wird bewußtlos. In der Regel wird die Person nicht mehr aus eigener Kraft an Bord steigen können. Bei einem Naßgewicht von über 100 kg wird dies auch der Crew nicht mehr möglich sein. <br />
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* Der Lifebelt der Person wird provisorisch '''mit einer Leine an Bord fixiert''', z.B. Lifeline, um den Kontakt nicht zu verlieren. <br />
* Eine am Lifebelt getragene persönliche Rettungsschlaufe kann diesen ersten wichtigen Schritt erheblich erleichtern. Die Person im Wasser kann mit Bootshaken herangezogen und direkt mit der Rettungsschlaufe am Schiff vorläufig gesichert werden. Eine ca. 1,5 m lange und dennoch sehr leichte und kompakte '''[https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/PersonalRescueLoop_CCBY40_GNU_FDL13_2021.pdf persönliche Rettungsschalufe (Personal Rescue Loop)]''' kann aus dünner aber hochfester Leine hergestellt werden. Diese muss dauernd und sicher am Lifebelt oder an der Hebeschlaufe einer Rettungsweste befestig werden. Mit einer Arbeitslast von mehr als 200 kg (Bruchlast > 800 daN) ist diese Leinenverbingung auch geeignet eine Person aus dem Wasser an Bord zu heben, wenn sie mit einem Fall und/oder einem mindestens 3 m, besser 4 m, langen Flaschenzug als [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/RescueLift_CCBY40_GNU_FDL13_2022.pdf Rettungstalje (Rescue Lift)] verbunden wird. Der erweiterte Spielraum der Rettungsschaufe von 1,5 m kann hierbei entscheidend sein, um die Höhe der Bordwand zu überwinden und zusätzliche Zwischenschritte und Seilkonstruktionen mit einer extra Lifeline zu vermeiden. Eine Rettungstalje muss jedoch um die zusätzliche Länge der Lifeline oder Rettungsschlaufe höher befestigt werden, z.B. am Spi-Fall. <br />
<br />
Sofern kein extra Bergegeschirr vorhanden ist, kommen grundsätzlich zwei Bergemethoden in Frage:<br />
* Sofern vorhanden, wird ein unbenutztes Fall wie zum Beispiel ein '''Spifall im Lifebelt der Person eingeklinkt''' und die Person wird an Bord gewinscht. Die seitliche '''Bergung mittels Spifall und Winschen''' muss dabei durchgespielt werden. Viele Spifallen reichen nur bis zum Deck, um von dort den Spi aus dem Sack zu ziehen und nicht bis ins Wasser. Daher ist die Vorbereitung einer Zusatzleine mit Karabiner zu prüfen. Bei der Sicherheitseinweisung muss eine Hebeprüfung von einer schwachen Person über die Spi-Winsch getestet werden. Kann die schwache Person die schwere MOB-Person nicht heben, muss der Einsatz von zwei Winschen geprüft werden (Tandemprinzip)! <br />
<br />
Falls die Person "oben-ohne" über Bord gefallen ist, kommt die Methode mit dem Spifall jedoch nicht in Frage. <br />
* Das '''Beiboot''' oder besser (weil schneller) das '''Rettungsfloß''' wird ausgebracht, per Festmacher an Bord gesichert und mit zwei ebenfalls gut gesicherten Personen besetzt. Diese können dann dank niedrigerem Freibord leichter die Person aus dem Wasser in Floß oder Beiboot ziehen und somit schneller aus dem kalten Wasser bringen. Dort kann dann gegebenfalls ein Lifebelt zum Transport per Fall angelegt werden.<br />
<br />
Jede Anstrengung der Person auch nach erfolgter Bergung ist zu vermeiden. Die Person sollte notfalls auch zwangsweise liegend gelagert werden und sich nicht aktiv bewegen, um das Risiko des [[Bergungstod]] nach der möglichen Unterkühlung zu reduzieren. Symptome für eine Unterkühlung sind zu niedrige Körperkerntemperatur und kalte Haut. Ein Entkleiden und Trocknen der Person ist nachrangig. Wichtig ist dagegen, Rumpf und Kopf warm zu halten. Hierzu sind Rettungsdecken (aus beschichteter Folie), Decken, Schlafsäcke und Plastikfolien geeignet. Arme und Beine bleiben frei und werden nicht hochgelagert. Dieser Zustand sollte aufrecht erhalten werden, bis die Kerntemperatur der Person per Thermometer überprüft wurde und sichere ca. 37 Grad erreicht hat. Ein Crewmitglied muss die Person ständig überwachen. Bei Verdacht auf Bewußtlosigkeit muss die Person in die ''Stabile Seitenlage'', auch ''NATO-Seitenlage'' genannt, gebracht werden, um ein Ersticken zu verhindern. Die Wiedererwärmung kann je nach Unterkühlungsgrad auch viele Stunden dauern. Funkärztliche Beratung sollte in Anspruch genommen werden.<br />
<br />
Eine weitere Gefahr ist die Gefahr durch "Sekundäres Ertrinken". Ganz allgemein ist gemeint, dass die Person im Wasser zum Beispiel aufgrund von vorübergehender Bewußtlosigkeit Wasser eingeatmet hat und dadurch Wasser in der Lunge hat. Hierdurch kann ein Lungenödem auftreten. Von außen ist das nicht zu erkennen, sicher kann diese Gefahr erst nach 24 h ausgeschlossen werden, die nach Möglichkeit unter ärztlicher Aufsicht verbracht werden sollten. Eine Empfehlung lautet, den Oberkörper aufrecht zu halten, damit sich potentiell aspiriertes Wasser am Boden der Lungenflügel absetzt und der Rest der Lunge frei bleibt.<br />
<br />
== Schiffsbergung ==<br />
Die Bergung eines Schiffs ist ein festgelegter Begriff (englisch: salvage) bei drohender Gefahr für die Yacht in Abgrenzung zur vereinbarten, auch entlohnten Hilfeleistung in Form von z.B. [[Schlepphilfe]] (englisch: assistance). Grundsätzlich besteht nach einer "echten" Bergung Anspruch auf Bergelohn für den Hilfeleistenden. Wenn über "open form" und "no cure, no pay" hinaus keine Vereinbarung getroffen wurde, greifen internationale oder nationale Rechtsnormen hilfsweise und Hilfeleister und Versicherer treffen sich mitunter vor Gericht wieder, um die Höhe des Bergelohns festzustellen. Versicherer empfehlen, bei einer Bergung keine Vereinbarungen zu treffen. Zum einen, um eine rasche Bergung zu ermöglichen und zum anderen, um den Verhandlungsspielraum des Versicherers hinterher nicht einzuschränken, was andernfalls dazu führen kann, dass der Versicherer Rückgriff auf den Skipper nimmt.<br />
<br />
Gerechtfertigte Bergelöhne können durchaus den Wert von Schiff samt Ladung erreichen. Der Helfer erwirbt durch die Bergung kein Eigentum an der Yacht, kann sie aber zur Sicherung seiner Ansprüche an die Kette legen lassen. <br />
<br />
Sehr allgemein gesagt, geht man von einer Bergung aus, wenn die Besatzung die Yacht nach einer Havarie aufgegeben oder nicht mehr die Verfügungsgewalt darüber hat und aufgrund der Situation die Entstehung größerer Schäden zu erwarten ist, die durch die Bergung verhindert werden. Der tatsächliche Erfolg der Bergung ist wichtig. Die Bedingung der mangelnden Verfügungsgewalt wird manchmal bereits angenommen, wenn die Yacht nicht mehr aus eigenem Antrieb und ohne fremde Hilfe fortbewegt werden konnte und der Helfer an Bord gekommen ist, um Hand anzulegen. <br />
<br />
Die Frage der unmittelbar drohenden Gefahr ist meist im Nachhinein nicht mehr eindeutig festzustellen. Es ist besser, wenn der Schiffsführer als Erstes feststellt, ob eine unmittelbare Gefahr droht, wenn die Hilfeleistung nicht umgehend erfolgt. Sollte dies der Fall sein, so sollte auch nicht gezögert werden, Bergung durch Profis in Anspruch zu nehmen. Fürs Finanzielle hat man (hoffentlich) die Kaskoversicherung.<br />
<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://moblifesavers.com/ MOB Lifesaver für Rettungswesten und Anleitungen und Videos zum Bergen von Personen aus dem Wasser] (Englisch)<br />
* [http://www.openpr.de/pdf/194458/Bergungen-Von-der-Praxis-zur-Theorie.pdf Schiffsbergung, Pantaenius: "Bergungen, von der Praxis zur Theorie" [PDF]]<br />
<br />
* 2021 nicht mehr erreichbar? [http://www.sanitaetszug-ruegen.de/dateien/bergungstod.pdf Sanitätszug Rügen: "Bergungstod"[PDF]], Merkblatt<br />
* 2021 nicht mehr erreichbar? [http://www.intensiv-innsbruck.at/education/ertrinken_hasibeder.htm A.Univ.-Prof. Dr. Walter Hasibeder: "Das Beinahe-Ertrinken"] mit Erläuterungen zum Sekundären Ertrinken<br />
<br />
[[Kategorie:Seemannschaft]]<br />
[[Kategorie:MOB]]</div>Jo