Ägadische Inseln: Unterschied zwischen den Versionen

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Die ägadischen (auch egadische) Inseln liegen westlichen von Sizilien. Die drei grösseren Inseln sind als Segelziel geeignet, die kleineren Inseln sind mit Ausnahme von Formica unbewohnt. Formica darf aber nicht angelaufen werden, da es in Privatbesitz ist. Die Inseln müssen wohl schon zur Steinzeit bewohnt gewesen sein, Höhlenmalereien im Nordosten der Insel Levanzo (Grotta del Genovese) lassen den Schluss zu. Aus der Schulgeschichte könnten die Punischen Kriege noch in Erinnerung sein. Im Ersten Punischen Krieg kämpften die Römer und Karthager anlässlich einer Seeschlacht in den ägadischen Inseln gegeneinander. Die Römer gingen als Sieger aus der Schlacht hervor. In der Cala Rossa auf Favignana [[Favignana|Favignana]] soll ein besonders blutiger Zusammenstoss der Gegner statt gefunden haben. Bald färbte sich die Bucht vom Blut der Kämpfer rot, wovon die Cala Rossa ihren Namen haben soll.
Die ägadischen (auch egadische) Inseln liegen westlichen von Sizilien. Die drei grösseren Inseln sind als Segelziel geeignet, die kleineren Inseln sind mit Ausnahme von Formica unbewohnt. Formica darf aber nicht angelaufen werden, da es in Privatbesitz ist. Die Inseln müssen wohl schon zur Steinzeit bewohnt gewesen sein, Höhlenmalereien im Nordosten der Insel Levanzo (Grotta del Genovese) lassen den Schluss zu. Aus der Schulgeschichte könnten die Punischen Kriege noch in Erinnerung sein. Im Ersten Punischen Krieg kämpften die Römer und Karthager anlässlich einer Seeschlacht in den ägadischen Inseln gegeneinander. Die Römer gingen als Sieger aus der Schlacht hervor. In der Cala Rossa auf [[Favignana|Favignana]] soll ein besonders blutiger Zusammenstoss der Gegner statt gefunden haben. Bald färbte sich die Bucht vom Blut der Kämpfer rot, wovon die Cala Rossa ihren Namen haben soll.


Gesamthaft leben auf den Inseln rund 5'000 Menschen, im Sommer kommen etwa 10'000 meist italienische Touristen dazu. Das Leben läuft beschaulich, im Mittelpunkt steht der Thunfischfang. Besonders in den Frühsommermonaten liegen weiträumig Netze aus, der Seefahrer hat seine Augen offen zu halten. Die Mattanza, eine echte - auch dem Namen nach - Abschlachterei der gefangenen Fische, hat auch einen rituellen Charakter.  
Gesamthaft leben auf den Inseln rund 5'000 Menschen, im Sommer kommen etwa 10'000 meist italienische Touristen dazu. Das Leben läuft beschaulich, im Mittelpunkt steht der Thunfischfang. Besonders in den Frühsommermonaten liegen weiträumig Netze aus, der Seefahrer hat seine Augen offen zu halten. Die Mattanza, eine echte - auch dem Namen nach - Abschlachterei der gefangenen Fische, hat auch einen rituellen Charakter.  

Version vom 31. Dezember 2011, 16:46 Uhr

Die ägadischen (auch egadische) Inseln liegen westlichen von Sizilien. Die drei grösseren Inseln sind als Segelziel geeignet, die kleineren Inseln sind mit Ausnahme von Formica unbewohnt. Formica darf aber nicht angelaufen werden, da es in Privatbesitz ist. Die Inseln müssen wohl schon zur Steinzeit bewohnt gewesen sein, Höhlenmalereien im Nordosten der Insel Levanzo (Grotta del Genovese) lassen den Schluss zu. Aus der Schulgeschichte könnten die Punischen Kriege noch in Erinnerung sein. Im Ersten Punischen Krieg kämpften die Römer und Karthager anlässlich einer Seeschlacht in den ägadischen Inseln gegeneinander. Die Römer gingen als Sieger aus der Schlacht hervor. In der Cala Rossa auf Favignana soll ein besonders blutiger Zusammenstoss der Gegner statt gefunden haben. Bald färbte sich die Bucht vom Blut der Kämpfer rot, wovon die Cala Rossa ihren Namen haben soll.

Gesamthaft leben auf den Inseln rund 5'000 Menschen, im Sommer kommen etwa 10'000 meist italienische Touristen dazu. Das Leben läuft beschaulich, im Mittelpunkt steht der Thunfischfang. Besonders in den Frühsommermonaten liegen weiträumig Netze aus, der Seefahrer hat seine Augen offen zu halten. Die Mattanza, eine echte - auch dem Namen nach - Abschlachterei der gefangenen Fische, hat auch einen rituellen Charakter.

Für Segler sind die ägadischen Inseln ein erholsames Gebiet, die Distanzen übersichtlich. Um den Rayon zu erweitern, sind lohnenswerte Abstecher nach Sizilien möglich. Das Kartenmaterial ist recht gut. Zu achten ist wie beschrieben auf die ausgelegten Fischernetze. Im Gebiet zwischen der Westküste Siziliens und den Inseln ist Aufmerksamkeit geboten, Untiefen sind mit Leuchtfeuern gekennzeichnet. Die Inseln sind Teil eines Naturreservat, was zu Einschränkungen bezüglich nächtlichem Ankern führen kann. Auf den Seekarten und den üblichen Handbüchern sind die Zonen gut dokumentiert.

Wind und Wetterverhältnisse

Die vorherrschende Windrichtung ist Nord bis Nordwest. Im Sommer sind durch thermische Winde andere Windrichtungen möglich. Je nach Grosswetterlage kann es Südwind (Shirokko) und sogar Mistral von Südfrankreich her geben. Auch lokale Gewitter können für entsprechende Windstärken, Wellen und Regen sorgen. Selten wehen die Winde über 6 bft. Auf Grund der relativ geringen Distanzen kann immer in nützlicher Frist irgendwo ein akzeptabler Schutz gefunden werden. Da es westlich der Inseln erst wieder in weiter Ferne Land gibt, können sich bei entsprechender Wetterlage durchaus Wellen von über 2 Metern aufbauen. Auch diesbezüglich ist eine Auswahl von geschützten Buchten mit Landabdeckung im Segelgebiet vorhanden.

Zugehörige Inseln

Folgende grössere Inseln gehören zu den ägadischen Inseln

  • Levanzo - am nächsten bei Sizilien gelegen
  • Favignana - Hauptinsel mit traumhaften Buchten im Karibikstyle
  • Marettimo - abseits aller Touristenpfade, mit sicherem Doppelhafen

Bildergalerie