Ankern: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Praxis ist meist eine einfache '''Faustformel zur Einschätzung einer minimalen Länge der Ankerkette''' hilfreich.  
In der Praxis ist meist eine einfache '''Faustformel zur Einschätzung einer minimalen Länge der Ankerkette''' hilfreich.  


Für typische Segelyachten kann eine erste Orientierung aus dem Produkt aus der  '''  Tiefe ab Bug zum Anker (m)  x  maximaler Windstärke inklusive möglicher Böen (Bft)  '''  abgeleitet werden. Hierbei werden die Windgeschwindigkeit als Quelle der Energie und der Winkel am Anker hinsichtlich der Haltekraft als zwei wichtige Faktoren berücksichtigt. Für Starkwindböen wird erstmal als Länge die 7-fache Tiefe ab Bug als ausreichend eingeschätzt. Diese einfache Einschätzung kann grafisch in Bezug auf Tiefe, Windstärke, Winkel, relative Haltekraft des Ankers und Länge dargestellt werden. Zusätzlich sollte die '''doppelte Schiffslänge (m)''' als weiteres Minimum gelten, um die Hebelkräfte des Schiffsrumpfs zu begrenzen. Hier als PDF und '''Beispiel für eine 15 m Segelyacht''': [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_DE.pdf Hinweise zur Länge der Ankerkette], auch auf Englisch [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_EN.pdf Notes on length of anchor chain]. Erst bei sehr langen Ankerketten, im Beispiel angenommen ab der vierfachen Schiffslänge, gewinnt das Eigengewicht der Kette und ihr Durchhang auf dem Weg vom Bug zum Anker auch bei höheren Kräften eine leicht dämpfende Wirkung. Solange die Kräfte nicht ausreichen, um eine lange und schwere Kette zu strecken, verringert sich auch der Winkel am Anker und sorgt für eine etwas erhöhte Haltekraft, so dass etwas geringe Faktoren zur Bestimmung der Länge angesetzt werden können.
Für typische Segelyachten kann eine erste Orientierung aus dem Produkt aus der  '''  Tiefe ab Bug zum Anker (m)  x  maximaler Windstärke inklusive möglicher Böen (Bft)  '''  abgeleitet werden. Hierbei werden die Windgeschwindigkeit als Quelle der Energie und der Winkel am Anker hinsichtlich der Haltekraft als zwei wichtige Faktoren berücksichtigt. Als Minimum sollte für die Windstärke der Faktor 5 in der Regel nicht unterschritten werden. Für Starkwindböen bis Windstärke 7 wird als Länge der Ankerkette die 7-fache Tiefe ab Bug zunächst als ausreichend eingeschätzt. Diese einfache Einschätzung kann grafisch in Bezug auf Tiefe, Windstärke, Winkel, relative Haltekraft des Ankers und Länge dargestellt werden. Zusätzlich sollte die '''doppelte Schiffslänge (m)''' als weiteres Minimum gelten, um die Hebelkräfte des Schiffsrumpfs zu begrenzen. Hier als PDF und '''Beispiel für eine 15 m Segelyacht''': [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_DE.pdf Hinweise zur Länge der Ankerkette], auch auf Englisch [https://www.skipperguide.de/mediawiki/images/Min_anchor_chain_length_2019_10_20_EN.pdf Notes on length of anchor chain]. Erst bei sehr langen Ankerketten, im Beispiel angenommen ab der vierfachen Schiffslänge, gewinnt das Eigengewicht der Kette und ihr Durchhang auf dem Weg vom Bug zum Anker auch bei höheren Kräften eine leicht dämpfende Wirkung. Solange die Kräfte nicht ausreichen, um eine lange und schwere Kette zu strecken, verringert sich auch der Winkel am Anker und sorgt für eine etwas erhöhte Haltekraft, so dass etwas geringe Faktoren zur Bestimmung der Länge angesetzt werden können. Insgesamt müssen jedoch in der konkreten Situation auch weitere Einflüsse auf den tatsächlichen Halt eines Ankers in einem bestimmten Ankergrund und bei einer bestimmten Länge der Ankerkette und bewertet und getestet werden.


Regeln die sich ausschließlich auf die Wassertiefe beziehen begrenzen zwar den Winkel zum Anker, vernachlässigen dabei aber wesentliche Faktoren, die beim Ankern in geringen Wassertiefen mit kleineren Schiffen und Yachten Bedeutung haben: 1. den grundlegenden und quadratisch zunehmenden Einfluss der Windgeschwindigkeit auf die wirkenden Kräfte, 2. die Größe des Schiffs, seine Masse und die wirksamen Hebel, 3. den zuätzlichen Abstand vom Bug zur Wasseroberfläche.
Regeln die sich ausschließlich auf die Wassertiefe beziehen begrenzen zwar den Winkel zum Anker, vernachlässigen dabei aber wesentliche Faktoren, die beim Ankern in geringen Wassertiefen mit kleineren Schiffen und Yachten Bedeutung haben: 1. den grundlegenden und quadratisch zunehmenden Einfluss der Windgeschwindigkeit auf die wirkenden Kräfte, 2. die Größe des Schiffs, seine Masse und die wirksamen Hebel, 3. den zuätzlichen Abstand vom Bug zur Wasseroberfläche.
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