Bora: Unterschied zwischen den Versionen

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An der gegenüberliegenden, italienischen Adriaküste sinkt die Bora schließlich auf Geschwindigkeiten unter 20 kn ab und wird bei geringer Bewölkung vom thermischen Land-Seewind-Systeme überlagert.
An der gegenüberliegenden, italienischen Adriaküste sinkt die Bora schließlich auf Geschwindigkeiten unter 20 kn ab und wird bei geringer Bewölkung vom thermischen Land-Seewind-Systeme überlagert.
[[Kategorie:Wetter]]

Version vom 27. Mai 2006, 23:52 Uhr

Die Bora (kroatisch Bura) ist ein kalter Fallwind an der kroatischen und montenegrinischen Adriaküste. Typisch für Fallwinde an Steilküsten ist die ausgeprägte Drehtendenz ihrer Böen, die selbst bei aufmerksamer Schiffsführung eine rechtzeitige Anpassung der Segelstellung erschweren bis unmöglich machen.

Winde vom Bora-Typ gehören mit ihrer Häufigkeit und ihren hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten und Böen bis zu 75 kn, vor allem an der Nordwest-Küste Kroatiens sowie Montenegros zu den stärksten der Welt. Mitgebracht werden sie von aus dem Polargebiet wandernden, starken Kaltluftausbrüchen, die an der 500-mb-Fläche als Tröge um 10° bzw. 20°E und am Boden als nördliche oder nordöstliche Windströmungen zum adriatischen Küstengebiet in Erscheinung treten. Vom synoptischen Standpunkt wird die regionale Beschränkung durch die topographischen Bedingungen vorgegeben. Als Randerscheinung des Hochs über Zentralasien ist die makroklimatische Form des Kaltluftabflusses mit der Gebirgsumrahmung im Adriabeckens durch die Dinariden eng verbunden. Bora kommt neben der von der dalmatinischen Küste aber noch an der Schwarzmeerküste bei Novorossik, auf Nowaja Semlja, in Skandinavien und in der Kanto-Ebene Japans vor.

Wegen dem kurzem Fetch ist der Seegang in unmittelbarer Küstennähe sehr gering. Durch die hohe Windgeschwindigkeit kann es allerdings zu oberflächlicher Wasserablösung, also Gischtbildung mit reduzierter Sicht kommen. Für Besatzungen kleiner Boote besteht dann die Gefahr, Wasser zu aspirieren mit der Gefahr des sekundären Ertrinkens aufgrund eines Lungenödems in den Folgestunden, wenn sich dabei zuviel Wasser in der Lunge angesammelt hat. Mit zunehmender Entfernung zur Küste nimmt die Windgeschwindigkeit schnell ab und der Seegang etwas zu. Für die Transityacht kann es also eine sinnvolle Alternative sein, auf See auszuweichen.

An der gegenüberliegenden, italienischen Adriaküste sinkt die Bora schließlich auf Geschwindigkeiten unter 20 kn ab und wird bei geringer Bewölkung vom thermischen Land-Seewind-Systeme überlagert.