Diskussion:Erste Hilfe

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Abschnitt Notruf

Thema Formatierung: Ich rate mal, dass Zielsetzung der Einrückung ein Rähmchen war. Das kann man ggf. über eine Tabelle erreichen, die ggf. nur aus einer Zeile und einer Spalte besteht. Am besten Text markieren und im Editor oben das Tabellensymbol anklicken. Ob diese Rähmchenmalerei wirklich Mehrwert hinsichtlich dem Layout bietet, ist dann nochmal die andere Frage. Die Einrückung hat den Nachteil, dass sie keinen automatischen Zeilenumbruch kennt. Somit sieht das nur bei den Besuchern der Website gut aus, die zufälligerweise dieselbe Monitorgröße, dieselbe Browserfenstergröße und dieselbe Zeichengröße wie der Autor verwenden.

Die Nummer von Cuxhaven habe ich nicht weiter überprüft, gehe aber zunächst einmal davon aus, dass die Verbindung international mit 0049 statt 049 eingeleitet wird. Nachtrag: lt. website: Medico, Notruf Telefon: +49 4721 - 780 oder - 785, Fax: +49 4721 / 1520, Medico@tmas-germany.de

Hinsichtlich Notanruf dürften sich noch Fehler eingeschlichen zu haben. Ein "Medico-Call" ist generell der Anruf mit der Bitte um medizinische Unterstützung und kein Notanruf. Auf UKW geht er auch nicht direkt nach Cuxhaven, sondern höchstens zum nächsten MRCC, welches nur in deutschen Küstengewässern das in Bremen ist. Insofern hilft da auch die MMSI nicht weiter, solange man über kein geeignetes Relay verfügt, wie dies früher die meisten, besseren Küstenfunkstellen auch auf UKW anboten, bis GSM- und Satellitentelephonie dies überflüssig machten. Die Infrastruktur, so einen Anruf via DSC und Küstenfunkstelle ins Festnetz und von dort weiter nach Cuxhaven zu vermitteln, existiert international de facto nicht. Angeblich soll seit Neuerem in der närdlichen Nordsee Norwegen sowas betreiben, aber das ist unbestätigt. Noch eher denkbar wäre ein Anruf über ein INMARSAT-System des GMDSS. Ich wage aber zu bezweifeln, dass mehr als 1 Promille aller Sportboote über die dafür nötige Infrastruktur (INMARSAT A oder C) an Bord verfügen. Daraus folgt, dass ein MEDICO-Gespräch auf UKW in der Regel über einen All-Station-Anruf oder einen Anruf bei der Küstenfunkstelle eingeleitet wird. Beim Anruf sollte man man nach Möglichkeit DSC verwenden. Außerhalb deutscher Küstengewässer findet das natürlich in der jeweiligen Landessprache oder in Englisch statt. Und MEDICO-Gespräche finden nicht auf Kanal 16, sondern auf einem Arbeitskanal statt, aber das bekommt man dann schon beigebracht. :-)


Ganz allgemein sollte man scharf unterscheiden zwischen Notruf und MEDICO-Gespräch. Bei Verletzungen ist in der Regel NICHT von einem Seenotfall auszugehen, also ist ein Notruf erstmal deplatziert. Es hat sich erst in den letzten 10 Jahren etabliert, dass ein MOB als Seenotfall klassifiziert wird, aber das nur am Rande. Für ein MEDICO-Gespräch darf in dringenden Fällen lediglich ein Dringlichkeitsanruf (PAN PAN) benutzt werden und danach geht es auch auf einem Arbeitskanal weiter, wohingegen man bei einem Notruf praktisch immer auf 16 bleibt. Ein Notruf (der ja immer an alle Schiffe geht) macht m.E. auch keinen Sinn, weil die meisten anderen Schiffe selbst in unmittelbarer Nachbarschaft keine medizinische Hilfe bieten können und somit auch eine Überwachung des den Fall betreffenden Funkverkehrs durch diese Schiffe keinen Sinn macht. Erwartet man sich, dass möglicherweise ein größeres Schiff (z.B. Kreuzfahrtschiff) in der Nähe eher Support bieten kann, richtet man seinen Anruf einfach an alle Stationen. Sollte sich im Rahmen des MEDICO herausstellen, dass eine Abbergung der Person angeraten erscheint, ist man mit der Küstenfunkstelle meist eh schon bei richtigen Ansprechpartner.

Nützlich für ein MEDICO-Gespräch ist gerade im Ausland, wenn man über eine Liste der an Bord vorhandenen Medikamente verfügt, in der neben der INN-Bezeichnung auch noch die Nummer des Medikaments im Internationalen Signalbuch gelistet ist. Daneben gab es (weiß nicht, ob das noch aktuell ist) eine weitere Numerierung im deutschen Verzeichnis der Schiffsapotheke für die Handelsschiffahrt. Letztere Liste ist etwas umfangreicher, aber natürlich nur in MEDICO-Gesprächen mit deutschen Gesprächspartnern zu gebrauchen.

Ich habe das jetzt erstmals nichts geändert, weil mein GOC nicht mehr aktuell ist und ich insofern nicht ausschließen möchte, dass sich in den letzten Jahren was geändert hat. So wie dargestellt mit der genannten MMSI bei UKW-Notruf kann es allerdings rein technisch international nicht funktionieren und verwirrt mehr als es nützt. Vielleicht findet sich ja wer mit aktuellereren Kenntnissen, ansonsten erscheint zumindest eine sorgfältige Recherche angebracht. --88.217.70.234 03:41, 18. Aug. 2008 (CEST)


Hallo Anonymous! Vielen Dank für die Korrektur der Rufnummer! Ansonsten hatte ich mir schon eingebildet ordentlich recherchiert zu haben - Fehler kommen dennoch immer wieder vor. Ich denke, Infos über das Notfallmanagement auf See gehören dringend in unser Seemannschaftkapitel mit rein. Anscheinend hat sich noch keiner rangetraut-vermutlich weil jeder Angst davor hat, Fehler zu machen! Man sieht sich dann gleich solcher Kritik ausgesetzt, wie es mir jetzt passiert ist. Ich halte mich keineswegs für einen Spezialisten auf diesem Gebiet - Wenn du es besser kannst, dann mach es einfach!
Aber nun nochmal zum Inhalt deiner Kritik: Ich verstehe überhaupt nicht, was du für ein Problem mit den einzelnen "Dienstwegen" hast. Ich weiß nicht, wie viele Notfälle du in deinem Leben schon gemanaged hast, denke aber, daß die meisten Skipper, die einen lebensbedrohten Casualty an Bord haben, einfach jede Möglichkeit der Kommunikation nutzen, um Hilfe zu erlangen. Das wird in den meisten Fällen UKW oder GSM sein. Für beide Versionen habe ich versucht Möglichkeiten aufzuzeigen.--Herwart 06:33, 18. Aug. 2008 (CEST)
"Angst" trifft es nicht so ganz. Aber ich möchte sicher gerne vermeiden, Leute in die Irre zu führen. Mein Problem ist eher, Sachverhalt und Empfehlung in knappen Worten darzustellen.
Das eine oder andere "außergewöhnliche" Ereignis habe ich erlebt. Mal als Patient nach einer Kenterung mit Mastbruch vor Borkum, mal als "first responder" und Relay für einen festgekommenen Havaristen im Sound of Mull. Ansonsten lerne ich gerne aus den Erzählungen anderer, die z.B. mal die Möglichkeiten und Grenzen beim Abbergen per Heli leibhaftig erlebt haben. Natürlich auch durchs Studium der Fälle auf www.bsu-bund.de und durchh die Trainings im Schiffsicherheitszentrum in Neustadt. All das hat aber nur am Rande mit Erste-Hilfe zu tun, sondern behandelt generell Seenotfälle.
Die Abwicklung eines MEDICO-Gesprächs über UKW ist Inhalt der Betriebszeugnisse für Funker, sollte also vorausgesetzt werden können. Eine funkärztliche Beratung durch TMAS-medico Cuxhaven ist dagegen außerhalb der deutschen Küstengewässer über UKW sinnlos. Das heißt nicht, dass sie nicht möglich ist. Entweder über Telefon (wenn das möglich ist) nach Cuxhaven oder per UKW lokal, in der Hoffnung, dass Küstenfunkstelle oder sonst eine Seefunkstelle über den nötigen medizinischen Sachverstand verfügt - was nicht garantiert ist. Im Falle von Cuxhaven sollte man unbedingt deren Fragebogen an Bord vorrätig halten. Auch wenn man kein Fax zur Verfügung hat, so kann man auf diese Weise doch alle Daten VORHER sammeln und kompakt per Mail, SMS oder Voice übermitteln. Die Leitung ist mitunter schlecht und die Mediziner am anderen Ende der Leitung haben auch nicht die Zeit, "stundenlange" smalltalks zu führen.
Was Erstversorgung eines Verletzten oder Erkrankten an Bord betrifft, will ich mal einen segelnden Notarzt zitieren: "Das, was ich Ihnen nun in den nächsten zwei Tagen beibringe, sollen Sie nach Meinung des Roten Kreuz nicht machen." Nach meiner Erinnerung ging es z.B. Spritzen und Nähen.
Was ich damit sagen möchte: Erste-Hilfe an Bord muss mitunter deutlich über das hinausgehen, was von einem Ersthelfer in einem Land wie der BRD mit ihrem feinmaschigen Rettungsnetz verlangt wird. Das hat einfach damit zu tun, dass die Zeit bis zu einem möglichen Eintreffen von professioneller Hilfe deutlich über die 45 min. hinausgehen, die z.B. in Bayern als Maximum festgelegt wurden. In der Regel mußt Du mehrere Stunden überbrücken und auf hoher See kann es auch mal Tage dauern. Deshalb ist der Wikipedia-Artikel auch nur sehr begrenzt hilfreich. Übrigens müssen PKW-Fahrer in Deutschland nur eine Unterrichtung über Sofortmaßnahmen am Unfallort nachweisen. Das ist noch nicht mal ein Erste-Hilfe-Kurs für Landratten! Den müssen nur LKW-Fahrer machen. Der Aussage unter "Maßnahmen" kann ich deshalb ganz und gar nicht folgen.
Also: Mal schnell 112 (oder 124124) anrufen (oder MMSI eintippseln) und alles wird gut, ist nicht - oder nur selten. Diese Illusion sollte nicht erzeugt werden, sonst läßt der Drang zur eigenständigen Fortbildung und Notfall-Vorbereitung nach. Denke, an dieser Stelle geht einfach der Tenor des Abschnitts in die falsche Richtung. Man sollte sich besser wappnen, auf sich selbst gestellt zu sein. Bei einem Fahrtensegelclub, in dem ich früher Mitglied war, hat man z.B. jedes Jahr diverse Sicherheitstrainings und spezielle Erste-Hilfe-Kurse angeboten. Das wurde nicht aus Jux und Tollerei gemacht und die Kurse waren immer gut besucht. Manche Segelschulen bieten sowas auch. Denke, solche Dinge kann man (zumindest als Otto-Normalsegler) nicht per Buch oder Wiki lernen. --Crefeld 23:56, 18. Aug. 2008 (CEST)