Eindampfen in die seewärtige Achterleine

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Version vom 15. November 2008, 14:14 Uhr von Peter (Diskussion | Beiträge) (hat Ablegemanöver nach Eindampfen in die seewärtige Achterleine verschoben: Den größeren Artikelteil in einen eigenen Artikel verschoben)
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Seemannschaft

Manöver

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Das Eindampfen in die Spring ist eines der nützlichsten Manöver im Hafen. Insbesondere bei auflandigen Wind erspart es viel Mühe und Anstrengung. JEDER Skipper sollte das Manöver ausprobieren und nach Bedarf nutzen.


Nicht minder nützlich ist das "Eindampfen in die seewärtige Achterleine", das sich insbesondere dann empfiehlt, wenn das Boot längsseits in einer engen Lücke liegt und der Radeffekt das Boot bei Rückwärtsfahrt zur Pier ziehen würde. Dann wird eine Achterleine seewärts belegt und nach hinten auf der Pier belegt. Heck abfendern und bei Ruder mittschiffs langsam Gas geben. Der Bug schwenkt langsam (je nach Gas) aber sicher frei.

Auch uns hat sich dieses Manöver mit sehr kleiner Crew (2 alte Leute) auch bei viel Wind bestens bewährt. Es ist nicht nur gut beim Ablegen aus engen Lücken (wo man die Achterleine dann wahrscheinlich vom Hinterlieger führen muß), sondern vor allem, wenn man längsseits auf Legerwall liegt. Es ist nach unserer Erfahrung das einzige stressfreie Manöver in so einer Situation, vor allem deswegen, weil die Schraube während des gesamten Manövers vorwärts dreht und Radeffekt ebensowenig zu berücksichtigen ist wie antriebslose Zeiten beim Umschalten des Getriebes.

Es bedarf aber einiger kleiner Ergänzungen:

- Das Ruder darf anfangs noch nicht mittschiffs liegen, sondern muß leicht auf Land zu gelegt werden. Grund: der Propellerstrom auf das auflandig gelegte Ruder hält das Heck von der Pier frei. Bei Ruder mittschiffs würde die einsetzende Drehung des Schiffes das Heck gegen die Pier drücken, und dort müßte man genauso abfendern wie beim Eindampfen in die Achterspring. Bei Ruder auflandig löst sich das Schiff allmählich parallel von der Pier, es genügen also zwei unbewachte Fender mittschiffs.

- Vorleine und Springs bis zum Beginn des Manövers stehen lassen. Erst wenn das Boot mit gut Maschine voraus in die landferne Achterleine eindampft in aller Ruhe Leine für Leine weg. Währenddessen kann der Rudergänger das Boot wunderbar mit Gas und Ruderlage balancieren. Es passiert unter Garantie nichts.

- Bei Beginn des Manövers nicht zu wenig Gas geben, sonst hat man den Eindruck, das Manöver gelingt nicht. Es braucht recht viel Schub.

- Die landferne Achterleine muß natürlich auf Slip liegen. Bei den schon erwähnten engen Parklücken sollte man auch noch einiges zum Fieren haben, sobald man genug gedreht hat. So kommt man besser frei von den früheren Nachbarn.