GPS / Fehlerquellen: Unterschied zwischen den Versionen

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* Zahlendreher
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Ein typischer Fehler beim Übertragen der Position zusätzlich zu den Fehlern, wie sie schon beim Ablesen auftreten können, ist die '''Verwechslung von Ost- und West-Längenangabe''': Die Distanz zum vollen Längengrad, die man mit dem Zirkel am Kartenrand abnimmt, wird an der Position in die falsche Richtung abgetragen. Bei Karten die auch den Nullmeridian enthalten (z.B. die Übungskarte mit dem Englischen Kanal) ist hier besondere Sorgfalt angebracht, das sich die 'Denkrichtung' auf der Karte ändert. Gleiches gilt natürlich auf für die Breitengrade.
Ein typischer Fehler beim Übertragen der Position zusätzlich zu den Fehlern, wie sie schon beim Ablesen auftreten können, ist die '''Verwechslung von Ost- und West-Längenangabe''': Die Distanz zum vollen Längengrad, die man mit dem Zirkel am Kartenrand abnimmt, wird an der Position in die falsche Richtung abgetragen. Bei Karten die auch den Nullmeridian enthalten (z.B. die Übungskarte mit dem Englischen Kanal) ist hier besondere Sorgfalt angebracht, das sich die 'Denkrichtung' auf der Karte ändert. Gleiches gilt natürlich auch für die Breitengrade.


Ein weiterer möglicher Fehler besteht in der Verwendung '''unterschiedlicher Koordinatensysteme'''. Ältere deutsche Karten verwenden zum Beispiel das System ED (European Datum), während GPS ausschließlich mit WGS84 (World Geodatic System 1984) arbeitet. Viele Geräte lassen sich zwar auch auf andere Koordinatensysteme umschalten, jedoch zeigen sie das benutzte Koordinatensystem nicht, so dass Irrtümer zwangsläufig werden. Daher niemals das GPS-Gerät auf ein anderes Koordinatensystem umschalten! ED und WGS84 unterscheiden sich nur marginal, so dass hier keine Umrechnung der Koordinaten erfolgen muss. In anderen Systemen kann der Unterschied jedoch bis zu einer Seemeile betragen. Dort muss der abgelesene Wert also manuell von WGS84 in das jeweiligen andere System übertragen werden. Informationen dazu finden sich in der Regel auf der Karte.
Ein weiterer möglicher Fehler besteht in der Verwendung '''unterschiedlicher Koordinatensysteme'''. Ältere deutsche Karten verwenden zum Beispiel das System ED (European Datum), während GPS ausschließlich mit WGS84 (World Geodatic System 1984) arbeitet. Viele Geräte lassen sich zwar auch auf andere Koordinatensysteme umschalten, jedoch zeigen sie das benutzte Koordinatensystem nicht, so dass Irrtümer zwangsläufig werden. Daher niemals das GPS-Gerät auf ein anderes Koordinatensystem umschalten! ED und WGS84 unterscheiden sich nur marginal, so dass hier keine Umrechnung der Koordinaten erfolgen muss. In anderen Systemen kann der Unterschied jedoch bis zu einer Seemeile betragen. Dort muss der abgelesene Wert also manuell von WGS84 in das jeweiligen andere System übertragen werden. Informationen dazu finden sich in der Regel auf der Karte.

Version vom 7. Mai 2006, 13:46 Uhr

Trotz der hohen Genauigkeit und Zuverlässigkeit, sowie der leichten Handhabbarkeit der modernen Geräte, birgt das System zahlreiche Fehlerquellen. Man kann Fehlerquellen grob in drei Kategorien unterteilen: grobe Fehler, systematische Fehler und Zufallsfehler.

Grobe Fehler

Grobe Fehler stellen mit Sicherheit die häufigste Fehlerursache dar. Typische grobe Fehler sind:

  • Falsches Ablesen der Werte
  • Falsches Übertragen der Position
  • Verwendung unterschiedlicher Koordinatensysteme

Diese Fehler lassen sich nur durch besonders sorgfältiges Arbeiten vermeiden. Vor jeden Ablesen oder Übertragen von Positionen sollte man sich vorher sorgfältig überlegen, in was für einer Position man sich mit grösster Wahrscheinlichkeit befinden wird.

Typische Fehler beim Ablesen sind:

  • Vertauschen von Länge und Breite
  • Verwechseln von Nord und Süd, bzw. Ost und West
  • Zahlendreher

Ein typischer Fehler beim Übertragen der Position zusätzlich zu den Fehlern, wie sie schon beim Ablesen auftreten können, ist die Verwechslung von Ost- und West-Längenangabe: Die Distanz zum vollen Längengrad, die man mit dem Zirkel am Kartenrand abnimmt, wird an der Position in die falsche Richtung abgetragen. Bei Karten die auch den Nullmeridian enthalten (z.B. die Übungskarte mit dem Englischen Kanal) ist hier besondere Sorgfalt angebracht, das sich die 'Denkrichtung' auf der Karte ändert. Gleiches gilt natürlich auch für die Breitengrade.

Ein weiterer möglicher Fehler besteht in der Verwendung unterschiedlicher Koordinatensysteme. Ältere deutsche Karten verwenden zum Beispiel das System ED (European Datum), während GPS ausschließlich mit WGS84 (World Geodatic System 1984) arbeitet. Viele Geräte lassen sich zwar auch auf andere Koordinatensysteme umschalten, jedoch zeigen sie das benutzte Koordinatensystem nicht, so dass Irrtümer zwangsläufig werden. Daher niemals das GPS-Gerät auf ein anderes Koordinatensystem umschalten! ED und WGS84 unterscheiden sich nur marginal, so dass hier keine Umrechnung der Koordinaten erfolgen muss. In anderen Systemen kann der Unterschied jedoch bis zu einer Seemeile betragen. Dort muss der abgelesene Wert also manuell von WGS84 in das jeweiligen andere System übertragen werden. Informationen dazu finden sich in der Regel auf der Karte.

Ein wichtiger Punkt, der meist vergessen wird, ist auch die Genauigkeit der Karten. Im allgemeinen kann man sogar davon aus gehen, das die Karten ungenauer sind, als das GPS. Viele Vermessungen stammen noch aus Zeiten, zu denen GPS noch nicht in Betrieb war. Es gibt Karten, die auf über 100 Jahre alten Vermessungen beruhen. Gerade in solchen Gebieten sollte man unbedingt terrestrisch Navigieren, denn beim Segeln ist nicht die absolute Position nach Länge und Breite interessant, sondern die Position des Bootes im Verhältnis zu Land und sonstigen Hindernissen. In der terrestischen Navigation kann man diese Daten auch gewinnen, wenn die Karte nicht genau mit dem Koordinatensystem übereinstimmt. Ein typisches Beispiel kann man bei Kartenplottern sehen, wenn man im Hafen liegt. Häufig - grade bei älteren elektronischen Karten - wird das Boot weit an Land liegend angezeigt, auch den die GPS-Position dank DGPS oder WAAS/EGNOS auf wenige Meter genau sein sollte. Würde man hier ausschliesslich nach GPS navigieren wär das Unglück vorprogrammiert. Während im Hafen der gesunde Menschenverstand noch die Diskrepanz aufzeigt, so dass man nach Sicht navigiert (die einfachste Form der terrestrischen Navigation), ist das auf See in der Nähe von Untiefen leider ein häufig vernachlässigtes Problem. Jede Position sollte immer mit mehreren Navigationstechniken überprüft werden! Eine dieser Techniken sollte wo immer möglich die terrestrische Navigation sein.

Systematische Fehler

Zufallsfehler