GPS / praktische Anwendung

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Positionsermittlung (LON - Longitude und LAT - Latitude)

Die Grundlegende Funktionalität von GPS sollte klar sein. Jedes noch so einfache Gerät ermittelt aus den Abständen zu den Satelliten eine Position auf der Erdoberfläche, mit der dann gearbeitet werden kann. Diese Position kann in die Karte eingetragen werden, wo dann wie bereits aus der terrestrischen Navigation bekannt navigiert werden kann. Beim Übertragen sollte unbedingt darauf geachtet werden, ob die vom GPS ermittelte Position ggf. in ein anderes Koordinaten-Bezugssystem umgerechnet werden soll. GPS arbeitet im WGS84-System (World Geodatic System 1984). Ältere deutsche Karten zum Beispiel im ED (European Datum). Auch sollte man sich vor dem Arbeiten mit dem GPS-Empfänger über die möglichen Fehlerquellen im klaren sein.

Abgelesen werden die die Koordinaten nach Länge (LAT - Latitude) und Breite (LON - Longitude). Es ist empfiehlt sich die vom GPS abgelesenen und in die Karte übertragenen Koordinaten besonders zu kennzeichnen. So ist es üblich GPS-Orte mit OGPS anstatt mit Ob zu beschriften. Dieses ermöglicht eine bessere Einschätzung der Genauigkeit der Ortsangabe in der Karte.

Fahrt über Grund und Kurs über Grund (SOG - Speed Over Ground, COG - Course Over Ground und Track)

Aus der stetig entstehenden Folge der Wegepunkte kann das Gerät noch weitere Informationen errechnen. Vor allem sind das die Fahrt über Grund (SOG - Speed Over Ground) und der Kurs über Grund (COG - Course Over Ground). Da diese Informationen aus einer Folge vorangegangener Wegepunkte ermittelt werden, kommt der Anzahl der Punkte, über die gemittelt wird, eine besondere Bedeutung zu: Mittelt das Gerät nur über wenige Punkte, so kommt es durch durch die ständig auftretenden Fehler von wenigen Metern in der Positionsbestimmung zu plötzlichen großen Änderungen und der Geschwindigkeits- und Kursanzeige. Mittelt das Gerät über sehr viele Punkte, so bekommt man Geschwindigkeits und Kursänderungen erst sehr spät und langsam mit. Je nach Anwendung muss hier ein Kompromiss zwischen den beiden Varianten gefunden werden. Wir die Anzeige zum Beispiel zum Steuern verwendet, so ist es eher sinnvoll eine etwas lebhaftere Anzeige zu erhalten, bei der Navigation ist trägere Anzeige eher von Vorteil. Die meisten Geräte bieten die Möglichkeit dieses nach bedarf umzustellen. Hier hilft nur ausprobieren, um die persönliche Vorliebe zu ermitteln.

Eine weitere Information, die sich beinahe zwangsläufig aus der Verkettung der aufeinander folgenden Wegepunkte ergibt ist der Track. Der Track ist nichts anderes, als eben diese ermittelten Wegepunkte, die gespeichert werden, so dass später der zurückgelegte Weg auf dem Bildschirm dargestellt werden kann. Da durch die häufige Positionsermittlung (mehrere Male in der Sekunde) recht viele Daten anfallen, kann auch hier bei den meisten Geräten gewählt werden, jeder wie vielte Punkt gespeichert werden soll.

Wegepunkte (WPT - Waypoint)

Natürlich verfügen aktuelle GPS-Geräte über weit mehr Funktionalität, als die reine Ortsbestimmung. Grundlage für nahezu alle weiteren Funktionalitäten bilden die Wegepunkte. Ein Wegepunkt ist nicht anderes als ein bestimmter Ort, dessem Position zuvor ermittelt und dann in das GPS-Geräte übertragen wurde. Das GPS-Gerät unterstützt einen dann bei der Ansteuerung eines gewählten Wegepunktes, indem es ständig Peilung und Abstand zu dem gewählten Wegepunkt anzeigt.

Erstellen von Wegepunkten

Wegepunkte können auf vielerlei Arten entstehen:

  • Speichern der aktuellen Position für die spätere Verwendung als Wegepunkt.
  • Ermitteln der Koordinaten eines gewünschten Wegepunktes aus der Seekarte.
  • Übertragung aus einer extra zu diesem Zweck herausgebenden Wegepunktesammlung (Heft oder Software - häufig ergänzend zu Kartensätzen oder Revierführern erhältlich, die dann Bezug auf diese Wegepunktesammlung nehmen)
  • Ermitteln aus anderer nautischer Literatur (Leuchtfeuerverzeichnis, Hafenführer, ...)

Hat man auf eine der oben beschriebenen Art und Weisen einen Wegepunkt bestimmt, so kann der gemäß der Bedienungsanleitung des Gerätes in den Speicher des Gerätes programmiert werden. Bei älteren Geräten kann es noch vor kommen, das die Wegepunkte nur an durchnummerierten Speicherpositionen gespeichert werden können, so dass parallel eine Liste mit der Beschreibung der Wegepunkte geführt werden muss. Neuere Geräte ermöglichen - im gewissen Rahmen - die Vergabe freier Namen für die Wegepunkte, so dass diese einfacher zu identifizieren sind.

Bei der Übertragung der Wegepunkte in das Gerät sollte man mit besonderer Sorgfalt vorgegangen werden, da im späteren Einsatz nur selten eine Überprüfung statt findet, ob der gewählte Wegepunkt plausibel ist. Besonders beliebt sind hierbei Zahlendreher, Vertauschung von Nord und Süd, bzw. West und Ost oder aber von Länge und Breite, sowie Ablesefehler. Auch hier ist es sinnvoll sich schon vorher die möglichen Fehler bewusst zu machen. Aus diesem Anlass sein auch hier noch einmal auf das Kapitel Fehlerquellen verwiesen.

Ansteuern eines Wegepunktes

Hat man einen Wegepunkt einmal in das GPS-Gerät übernommen, so kann mit diesem Wegepunkt navigiert werden. Dazu wird der gewünschte Wegepunkt in dem Gerät ausgewählt und fortan zeigt das GPS-Gerät sowohl die Peilung von dem aktuellen Ort auf den Wegepunkt, sowie die Entfernung zu diesem an. Daraus lassen sich dann auch weitere Informationen gewinnen:

  • TTG
  • ETA
  • XTE

Routen (Route)

Person über Bord (POB - Person Over Bord, alt: MOB - Man Over Bord)