Kreuzknoten

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Seemannschaft

Seile und Seilverbindungen

Der Kreuzknoten dient zum Verbinden zweier gleichartiger Enden. Weit verbreitet ist auch die Bezeichnung Reffknoten, weil man mit seiner Hilfe das lose Tuch eines gerefften Segels beibindet. Im Englischen heißt er entsprechend square knot, reef knot, aber auch hercules knot.

Immer wenn es ums Verpacken oder Zusammenbinden geht, ist der Knoten hochwillkommen, denn er ist einfach zu binden. Dabei bleibt er verhältnismäßig flach, und lässt sich auch nach Belastung gut wieder öffnen. Der Knoten kann jedoch "umkippen" oder umschlagen und verliert dadurch jeden Halt, darum sollte man ihn nur anwenden, wenn er ständig unter Zug bleiben und nicht umherschlagen kann. Zum Verbinden zweier Seile oder Tampen empfiehlt es sich, auf andere Knoten zurückzugreifen, beispielsweise Schotstek, Trossenstek, Fischerstek oder den Flämischen Knoten.

Der Kreuzknoten ist leicht zu verwechseln mit solchen mit ähnlichem, teilweise nahezu identischem Erscheinungsbild, die jedoch nicht halten. Darum ist nach dem Binden des Knotens darauf zu achten, dass die folgenden beiden Bedingungen erfüllt sind:

  1. Die losen Parte sowie die stehenden treten jeweils an der gleichen Seite des Knotens aus (und nicht diagonal oder "schräg gegenüber"),
  2. und die losen und stehenden Enden liegen außerhalb des Knotens parallel zueinander (und nicht um etwa 90 Grad verdreht).

Um die einzelnen Vertreter der "Familie" der Kreuzknoten besser unterscheiden zu können, sind sie hier zusammengefasst dargestellt:

Ausführung

Kreuzknoten (einfach)

Man bindet einen Überhandknoten, und über diesen einen weiteren im umgekehrten Drehsinn.

Im Englischen verwendet man dazu den Merkspruch:

Right over left, then left over right
Makes a knot both tidy and tight

(Etwa: Rechts über links, dann links über rechts, macht einen Knoten ordentlich und fest)

Der Knoten nach dem Festziehen.
Der Knoten kann kentern - man kann das auch bewusst herbeiführen, indem man die beiden Parte durchsetzt, die an einer Seite des Knotens heraustreten (im Beispiel die lose und die stehende Part der rechten Seite).

Das linke Ende lässt sich daraufhin nahezu ungehindert auf dem anderen verschieben. In der Rückansicht erkennt man, dass sich der Kreuzknoten in einen Kuhstek verwandelt hat.

Kreuzknoten auf Slip

Gerne wird eine der losen Parte auf Slip gelegt, um die Verbindung leicht und schnell lösen zu können.
Wenn beide losen Enden als Schleifen liegen, erhält man einen "Schuhbindeknoten".

Altweiberknoten

Der Altweiberknoten (engl. granny knot) ist der Knoten, der am leichtesten aus Versehen anstatt eines Kreuzknotens gebunden wird, hält jedoch deutlich schlechter. Man erkennt ihn daran, dass beim fertigen Knoten die beiden losen Enden rechtwinklig zu den stehenden Parten liegen.

Er entsteht, indem man zwei Überhandknoten im gleichen Drehsinn bindet ("rechts über links, dann noch einmal rechts über links...).

Diebesknoten

Der Diebesknoten (engl. thief knot) ist leicht mit dem Kreuzknoten zu verwechseln. Die Formen der Knoten sind auch unter Belastung nahezu identisch, aber die stehenden und die losen Parten treten jeweils "über Kreuz" aus dem Knoten heraus, bleiben also - wenn man den Verlauf der Parten betrachtet - nicht auf der gleichen Knotenseite.

Der Knoten neigt wie der Altweiberknoten dazu durchzurutschen, je nach verwendetem Seilmaterial und Art der Belastung geschieht dies mal schneller, mal auch unmerklich langsam (daher rührt wohl der Name des Knotens).

"Grief"-Knoten

Der Name ist ein Kofferwort aus Teilen der englischen Bezeichnungen für den Altweiber- und den Diebesknoten (granny und thief knot).

Im "Grief"-Knoten sind die beiden "Fehler" sowohl des Altweiber- wie auch des Diebesknotens vereint. Die Parte treten an unterschiedlichen Seiten aus dem Knoten aus, und die losen Enden liegen nicht parallel zu den stehenden.

Der Knoten hält nur sehr schlecht, je nach Seilmaterial "läuft" er geradezu. Wenn man jedoch die beiden losen Enden wie einen Schlüssel im Schloss verdreht, ...

... erhält man einen gut haltenden Knoten. Dieser Umstand wird für Seiltricks genutzt.

Chirurgenknoten

Der Chirurgenknoten (engl. surgeons knot) ist eine Weiterentwicklung des Kreuzknotens. Er entsteht indem man den ersten Überhandknoten doppelt ausführt.

Den Namen hat der Knoten, weil er von Chirurgen zum Abbinden und zum Nähen benutzt wurde (und wird). Er lässt sich nämlich sehr gut auch mit chirurgischem Besteck (Nadelhalter) binden. Im Sportbootbereich wird er eher selten verwendet, beim Angeln finden sich jedoch mehr Anwendungsmöglichkeiten.

Hier die beiden Seitenansichten des zugezogenen Knotens.
Auch der Chirurgenknoten lässt sich in der "Altweiber"-Variante binden, hier die Vorder- und die Rückseite.