Lissabon

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Tejo-Mündung-Brücke des 25.April, direkt links dahinter: Doca de Alcántara
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Lissabon ist eine wunderschöne und geschichtsträchtige Stadt und die Crew, die mit ihrem Boot in der Nähe ist, wird nicht vorbeifahren, ohne wenigstens die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besucht zu haben. Diese liegen teilweise verstreut, sodaß man auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist, denn kaum jemand wird alles zu Fuß erlaufen wollen.

Man muß nicht unbedingt mit dem Boot in die Stadt fahren. Von Cascais aus gibt es eine gute Zugverbindung, mit der man problemlos die gewünschten Ziele erreichen kann.

Die Anfahrt nach Lissabon über die Fahrwasser des Tejo ist nicht immer unkompliziert. Zum Einen kann es in den Flachs zwischen den Fahrwassern Grundseen bei hohem Schwell geben, zum Anderen lohnt es sich, die starke Ebbströmung zu beachten. Zwar kommt man mit einer guten Maschine gegenan, die Strecke zieht sich jedoch ganz schön hin und man verheizt ordentlich Diesel dabei.

Eine Großstadt wie Lissabon hat natürlich zahlreiche Einrichtungen für den Yachtsport.


Doca de Alcántara

Am rechten Tejoufer befinden sich mehrere Hafenbecken, in denen Sportboote liegen. Diese stehen unter der Verwaltung des öffentlichen Hafens Porto de Lisboa. Die meisten sind mit Yachten der einheimischen Skipper gut gefüllt. Der öffentliche Yachthafen, der am ehesten freie Plätze für Gastyachten hat, ist die Doca de Alcántara


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Hierher fährt man flußaufwärts unter der Brücke des 25. April hindurch (Durchfahrthöhe: 70 m), vorbei an einem Bulk-Carrier Terminal. Wenig weiter an Bb ist die Einfahrt zur Doca de Alcántara.

In dem länglichen Hafenschlauch liegen zunächst beidseits einige Schlepper, dann kommt man an eine schwenkbare Fußgängerbrücke. Diese öffnet tagsüber immer zur vollen und zur halben Stunde (siehe Website oben). Nachts oder in dringenden Fällen kann man den Operator aber auch über UKW 68 anrufen. Für den Fall, daß man warten muß, ist einlaufend Bb direkt vor der Brücke ein Warte-Ponton zum Festmachen. Nach Passieren der Brücke erweitert sich das Hafenbecken. An der nördlichen Hafenmauer sind die Schwimmstege verankert. Die Plätze hier sind alle den Dauerliegern vorbehalten. Als Gast sucht man sich einen freien Platz an dem Schwimmsteg, der sich an der südlichen Hafenmauer entlang zieht. Hier geht man längsseits. Strom und Wasser ist vorhanden. Die Übernachtung kostete im Juni 2014 37,00 Euro für ein 44-Fuß-Boot. Es waren genügend Plätze frei.

Zum Portoffice, bzw. Sanitärbereich läuft man auf dem Schwimmsteg im Uhrzeigersinn, bis man auf die Nordseite kommt. Hier steht das unscheinbare Gebäude neben dem Eingangstor. Die ganze Anlage ist eingezäunt. Zum Öffnen des Eingangstores erhält man einen Zahlencode.

Die Doca de Alcántara liegt ziemlich zentral und eignet sich bestens als Ausgangspunkt, um die Stadt zu erkunden. Wenige Meter nördlich des Yachthafens ist die Haltestelle für Bus und Straßenbahn. Mit der Linie 15E kommt man sowohl nach Belém (Richtung Algés), als auch umgekehrt zum Praça do Comércio, dem zentralen Platz in der Altstadt. Mit dem Bus geht das genauso, die Busse sind sogar klimatisiert. Wer gerne läuft, kann auch auf der Brücke über der Haltestelle geradeaus weiter in die Avenida Infante Santo. Sie führt direkt zur Basilika da Estrela und zum Jardim da Estrela.

Marina Parque das Nações

Anläßlich der Weltausstellung 1998 wurde der Nationenpark ins Leben gerufen. Die moderne Architektur steht im krassen Gegensatz zu den Altstadtvierteln.

Hier liegt die private Marina Parque das Nações direkt flußabwärts des Ponte Vasco da Gama. Der Zugang ist nur über eine Schleuse möglich. Angegliedert ist eine Bootswerft mit Travellift, die allerdings von einer separaten Firma betrieben wird. Die Übernachtungspreise sind etwas höher als in den öffentlichen Häfen. Von den Sehenswürdigkeiten Lissabons liegt man hier relativ weit entfernt, allerdings ist die Anbindung mit der Metro problemlos.

Die Marina hat ein starkes Versandungsproblem. Nur circa die Hälfte der Plätze sind aktuell benutzbar. ein Großteil der Stege liegen bei Ebbe auf dem Trockenen. Aushubarbeiten sind geplant. Wer einlaufen will, tut gut daran dies bei Flut zu tun. Ein RIB kommt zur Hilfe als Lotse. Für Yachten bis 2,4 m Tiefgang sollte es jedoch kein Problem sein. In der Marina gibt es einen Aufenthaltsraum mit Pingpong Tisch, Bücher und DVDs. Das Officepersonal spricht gut Englisch und ist sehr hilfsbereit.

Centro Náutico de Algés

Das Centro Náutico de Algés ist ein Landparkplatz für Boote am rechten Tejo-Ufer. Wasserliegeplätze sind praktisch nicht vorhanden. Die Preise sind durchaus konkurrenzfähig. Für denjenigen, der sein Boot für einige Zeit in Lissabon lassen will, ist dies eine interessante Alternative.

Tagus Yacht Center

In der Lagune am kleinen Örtchen Seixal liegt das Tagus Yacht Center. Es ist unter den Fahrtenseglern gut bekannt und hat einen guten Ruf als Bootswerft und Trockenliegeplatz. Zumindest im Juni 2014 schien der Betrieb jedoch organisatorisch überfordert gewesen zu sein. Eine Terminanfrage per Email für Travellift und Landstellplatz eine Woche im voraus wurde erfreulicherweise noch am selben Tag bestätigt. Zur weiteren Absprache wie Uhrzeit etc. war dann tagelang niemand zu erreichen. Zwei Tage vorher erfolgte dann die telefonische Mitteilung, daß der Termin doch nicht sicher wäre, vielleicht ginge es aber schon... Das ist nicht die Art der Planung, die man sich wünscht, wenn der Urlaub zuende geht und der Flug gebucht ist.

Tipps für das Sightseeing

Die Straßenbahnen haben Zahlautomaten, an denen man auch Einzelfahrten mit Münzen bezahlen kann, bei den Bussen zahlt man beim Fahrer. Lohnenswert sind jedoch die Pauschaltickets von Yellowbus für 24 oder 48 Stunden. In diesen sind enthalten:

  • Eine Fahrt mit dem Yellowbus (oben offen, Sightseeing, verschiedene Touren)
  • Freie Nutzung von allen Bus und Straßenbahnlinien
  • Elevador de Santa Justa
  • Aerobus (Cais de Sodré - Flughafen)
  • Straßenkarte der Altstadt von Lissabon

Erhältlich sind diese Tickets z.B. am Stand von Yellowbus auf dem Praça do Comércio oder online.

Was man unbedingt in Lissabon gemacht haben sollte:

  • Zu Fuß vom Praça do Comércio durch den Triumpfbogen zum Rossio laufen
  • Mit der Straßenbahn Linie 28E von Martim Moniz Richtung Prazeres durch den Alfama Distrikt (oder gleich weiter bis zum Jardim da Estrela)
  • Mit dem Elevador Santa Justa die Aussicht genießen
  • Nach Belém fahren: Torre de Belém, Padrão dos Descobrimentos, Mosteiro dos Jerónimos, Pasteis de Belém
  • Im Bairro Alto oder Alfama abends eine Fado-Kneipe besuchen

Weblinks

ADAC-Reisevideo Lissabon