Die Ostsee ist ein vielseitiges Segelrevier und das Hausrevier Schwedens, Dänemarks, Deutschlands und der Baltischen Staaten. Ähnlich wie das Mittelmeer ist die Ostsee nur durch eine schmale Meerenge (Skagerrak, Kattegat) mit dem Atlantik verbunden. Das hat unter anderem zur Folge, dass der Tidenhub in der Ostsee sehr gering ist und kaum mehr als 0,5 m erreicht. Eine weitere Besonderheit der Ostsee ist der Salzgehalt. Die Ostsee besteht zum Teil aus Brackwasser, zum Teil aus Salzwasser. Die Salz-Konzentrationen sind unterschiedlich in den verschiedenen Seegebieten und Wassertiefen. Diese Besonderheit führt unter anderem zu einem einmaligen Ökosystem, welches sehr empfindlich auf äußere Einflüsse reagiert. Aufgrund der Ökologie und der zunehmenden Verschmutzung wurde von den Anrainerstaaten in der Helsinki Commission (HELCOM) die sogenannte Helsinki Convention erlassen. Diese Regelung, welche von den neun Staaten und der EU ratifiziert wurde, soll die Meeresverschmutzung der Ostsee begrenzen. Im Rahmen der Umsetzung dieser Richtline müssen beispielsweise auch Sportboote auf der Ostsee mit einem Fäkalientank ausgestattet sein.

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Beliebte Segelreviere der Ostsee

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Bottnischer Meerbusen

Wetter

Wegen der Größe und der Nordausdehnung der Ostsee ist natürlich keine allgemeingültige Wetterbeschreibung möglich. Während der südliche Teil im Golfstromeinfluß liegt und über ein eher maritimes Klima verfügt, herrscht im nördlichen Teil das extremere kontinentale Klima vor.

In der südlichen Ostsee an der deutschen Küste ist das Wetter - ähnlich wie in der Deutschen Bucht - wechselhaft. Das liegt daran, dass dieses Seegebiet zum Durchzugsgebiet atlantischer Tiefdruckgebiete gehört. Dementsprechend wird das Wetter vom Durchzug von Warm- und Kaltfronten geprägt, mit dem korrespondierenden charakteristischem Wetterverlauf.

Eigentlich lässt sich das Wetter ganz einfach zusammenfassen: segelt man nach Westen, so kommt der Wind aus West, segelt man nach Osten, so kommt er aus Ost.

Nein, ernsthaft: das Wetter rund Fünen ist häufig wesentlich besser als man erwarten würde wenn man sich, z.B. am NDR orientiert. Wir erleben es sehr oft, dass es in Hamburg stark bewölkt ist und regnet, schon in Flensburg dagegen die Sonne auftaucht und weiter nördlich herrlichstes Wetter herrscht. Das Schengener Abkommen scheint für Wolken nicht zu gelten - die Deutsch-Dänische Grenze ist oftmals eine echte Wetterscheide.

Ansonsten stimmt es schon, dass man oft kreuzen muss. Die vorwiegende Windrichtung ist West / Südwest. Gerade bei schönem Wetter gibt es aber auch Ostwindlagen (insb. im Mai), die einem mit 4-5 Bft. dann kalte Luft mitführen. Auch ist das Wetter sicherlich nicht so beständig, wie im Mittelmeer. Ist man eine Woche unterwegs, so wird man höchst wahrscheinlich schon ein paar Regentropfen abbekommen. Auch sollte man seine Reise so planen, dass man immer etwas Reserve hat. Es gibt Tage, da wird man froh sein im Hafen bleiben zu können - oder wenigstens nur ein paar Meilen segeln zu müssen. Gute Wetterberichte findet man leicht im Internet.

Weitere Informationen (Wetterregeln, Wetterrouting und Jahreszeiten) auf der Seite Ostseewetter.

Schwankungen im Wasserstand

Die Tide ist in der Ostsee gering. Wie weiter oben angeführt beträgt der Tidehub im Skagerak ca. 50 cm. In der westlichen Ostsee sind 15 bis 25 cm typisch. Östlich der Darßer Schwelle ist der Tidehub praktisch vernachlässigbar.

Dennoch treten insbesondere in den Wintermonaten durch Wind bedingte, erhebliche Abweichungen des Wasserstandes vom mittleren Wasserstand in der westlichen Ostsee sowie im Finnischen und Bottnischen Meerbusen auf. Diese werden einerseits durch Anstau (Wind bläst das Wasser gegen die Küste), andererseits aber auch durch Eigenschwingungen des Osseebeckens verursacht. In den Sommermonaten betragen diese Schwankungen manchmal bis zu 100 cm. Im Spätherbst können in der westlichen Ostsee bei Nordoststurm auch schon mal 150 bis 250 cm über mittlerem Wasserstand bei einem Sturmhochwasser erreicht werden. Die Hochwassersaison beginnt Ende Oktober, dann sollten die Boote sicherheitshalber bereits auf dem Trockenen stehen. Bei Weststurm kann das Niedrigwasser in der westlichen Ostsee 100-150 cm absinken (beim Sturmtif "Xaver" im Dezember 2013 wurden in Kiel 177 cm unter Normalnull erreicht).

Die Schwankungen in den Meerbusen sind noch etwas größer als in der westlichen Ostsee. Dort können windbedingt auch im Sommer 150 cm Abweichung vom Mittelwasser vorkommen (Bei westlichen Stürmen Hochwasser und östlichen bis nordöstlichen Stürmen Niedrigwasser).

Oft entstehen besonders starke Auslenkungen auch durch Überlagerung von Staueffekt und Beckenschwingung (Sturm dreht in der westlichen Ostsee von West über Nord nach Nordost).

Sturmhochwasser sind in der westlichen Ostsee zwar selten, aber gerade darin liegt auch eine ihrer Gefahren: oft fehlt das Gefahrenbewusstsein für diese Ereignisse. Ende August 1989 wurden die Segelhäfen der westlichen Ostsee von einem Sturmhochwasser völlig unvorbereitet getroffen und es entstand ein Sachschaden allein im Bereich der Sportschifffahrt von ca. 30 Millionen Deutsche Mark.

Wesentlich häufiger noch sind die durch Westwinde verursachten Niedrigwasserstände. Da die meisten Boote in der Ostsee nicht für das Trockenfallen konstruiert sind, sollte man solche Ereignisse ernst nehmen und gegebenenfalls einen tieferen Hafen aufsuchen, wenn der Tiefgang nicht ausreicht.

Nautische Unterlagen

Folgende Anbieter (Liste u.U. nicht vollständig) stellen Karten und Unterlagen für die Ostsee her:

(siehe auch Nautisches Material S Stockholm)

Literatur

Weblinks

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Törnberichte

SY Corona Helsinki Törn 2007
Stationen: Schleswig - dänische Südsee - schwedische Südküste - Kalmarsund - Visby / Gotland - Stockholmer Schärengarten - Åland-Inseln - finnisches Schärenmeer - Helsinki und zurück nach Nyköping / Schweden
SY Carina Törn 2007 "Durch den Götakanal"
Von Apenrade/durch die dänische Südsee zur schwedische Südküste - Kalmarsund über die Ostküste Schwedens durch den Götakanal und zurück über Anholt nach Apenrade
SY DINE Törn 2007: Ostseerunde auf 23er
Deutschland, Polen, Baltikum, Finnland, Schweden, Dänemark, Deutschland
SY Imagine, Törn 2008: Nach St. Petersburg und in den Saimaa
In 73 Tagen von Kiel, Kalmarsund, Gotland, Ventspils, Rigaischer Meerbusen, Tallin, Vergi, Sankt Petersburg, weiter durch russ. Gewässer zum Saimaa-Kanal, Savonlinna, Porvoo, Helsinki, Ålands, Stockholm, Kalmarsund, Gedser zurück nach Strande
SY Tongji Ostsee 2008
Deutschland, Polen, Litauen, Letland, (Riga), Estland, (Tallinn), Finnland, Aland, Schweden, (Gotland), Dänemark, Deutschland
Törn Ostsee 2009
Deutschland, Dänemark, Rügen, westliche Ostsee
Auf Ostseetörn mit dem Gaffelkutter "Lille Bjørn" (2003)
Rostock, Bornholm, Karlskrona, Öland, Stockholm, Åland, Turku, Raumo

Törnbericht 2014 Ostschweden - Bottensee - Finnland - Aaland
Törnbericht Ostschweden via Dänemark