Rügen

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Land und Leute

  • Rügen ist mit 926 km2 (das entspricht etwa der Größe von Berlin) die größte Insel Deutschlands und hat dabei nur rund 85.000 Einwohner. Als zentraler Punkt der Boddenlandschaft Vorpommerns ist die Insel ein beliebtes Segelrevier vor Allem bei Anfängern und Familien. Für erfahrene Crews ist Rügen ein idealer Startpunkt für Seereisen nach Osten sowie nach Schweden und Finnland. Hauptorte der Insel sind Bergen im Inselzentrum, Kreisstadt und zugleich größte Stadt der Insel, Sassnitz als maritimes Zentrum, die Kulturstadt Putbus sowie Garz.
  • Die vielleicht berühmtesten Söhne der Insel waren Ernst-Moritz Arndt und Klaus Störtebeker, dessen Seeräubergeschichten jährlich in Ralswiek gezeigt werden.
  • Durch die wechselvolle Geschichte der Insel hat sich ein eigenständiges Plattdeutsch entwickelt, das man Heute aber nur noch von den alteingesessenen Insulanern zu hören bekommt.
  • Tourismus, Fischfang und -verarbeitung sowie Landwirtschaft sind die wichtigsten Wirtschaftszweige der Insel. Der ehemals wichtige Abbau der hochwertigen Rügenkreide spielt seit der Wende keine große Rolle mehr.

Die Geographie

Die Gewässer um Rügen

  • Der Kleine Jasmunder Bodden, im Inneren der Insel, ist für die Schiffahrt nicht auf dem Seeweg zu erreichen.

Die Nachbarinseln

  • Wichtigste und größte Nachbarinsel ist Hiddensee im Westen, das durch den Bodden von Rügen getrennt ist.
  • Direkt gegenüber von Lauterbach (Rügischer Bodden) befindet sich die geschützte Insel Vilm und

Navigation

Allgemeines

  • Die Navigation um die gesamte Insel herum erfordert keine besonderen Fähigkeiten aber vielfach grosse Aufmerksamkeit und Genauigkeit und ist daher für Anfänger und Ungeübte nicht leicht zu meistern.
  • Gezeitennavigation ist in diesem Revier nicht notwendig, obwohl es natürlich auch in der Ostsee eine Gezeit gibt. Diese fällt aber wegen der isolierten Lage des Randmeeres und der relativ geringen Ost-West-Ausdehnung entsprechend gering aus. Größere Unterschiede in den Wasserständen werden um Rügen herum nur durch wechselnde Windbedingungen verursacht, können aber normalerweise vernachlässigt werden.
  • Durch eine gute Betonnung ist auch die Navigation im Strelasund nicht besonders anspruchsvoll, wobei man sich mit entsprechendem Tiefgang jedoch unbedingt an das Fahrwasser halten sollte, da vor allem zwischen Rügen und Hiddensee teilweise weniger als 50 cm Wassertiefe vorhanden sind. Ausserdem können die Flachs sich durch Strömungen und Küstenabbrüche verlagern.
  • Bei entsprechendem Wetter kann auch in der Nacht im gesamten Revier nach Sicht navigiert werden, da grössere Fahrwasser und Hafeneinfahrten in der Regel mit Leuchttonnen gekennzeichnet sind und die Leuchttürme von Kap Arkona, Kollicker Ort, Sassnitz, Dornbusch und der Greifswalder Oie entsprechende Landmarken bieten.

Seekarten

Besonders empfehlenswert sind der Delius Klasing Sportbootkartensatz 2 - Mecklenburg-Vorpommern Bornholm im DIN A2 Format sowie die Cockpit-Karte Rund Rügen von Edition Maritim als DIN A4 Ringbuch.

Diese Karten haben sehr hochauflösende detaillierte Maßstäbe und ein perfektes Kartenbild und enthalten alle notwendigen Hafeninformationen.

Besonderheiten

  • Die Brückendurchfahrt durch den Rügendamm muss zeitlich sehr genau geplant werden, da die Klappbrücke im sudlichen Teil der Festlandsanbindung (Ziegelgrabenbrücke) zwar mehrmals am Tag, aber immer nur sehr kurz öffnet. Bei entsprechender Zeitreserve ist das Verpassen der letzten Öffnung jedoch kein Problem, da sich direkt nördlich und der Brücke die große Citymarina von Stralsund befindet und südlich der Dänholm einige Liegeplätze bietet.
  • Die Strömungsverhältnisse um Rügen herum hängen in erster Linie von den Windenverhältnissen ab und können sich z. T. sehr schnell und sehr stark ändern, besonders im Strelasund sollte man daher, trotz allseitiger Landabdeckung, auf die aktuellen Windverhältnisse achten.
  • Große Teile von Rügen und der umliegenden Gewässern sind ausgewiesene Schutzgebiete, in denen entsprechende Befahrensverbote gelten oder die für den Yachtsport komplett gesperrt sind, z. B.
  • Anlegeverbot auf Vilm,
  • Einhalten eines Mindestabstandes zu allen Schutzgebieten,
und
  • Auskünfte hierzu erteilen die zuständigen Behörden des Bundes und der Länder sowie die aktuell gültigen Seekarten. Die Verbote sind strikt einzuhalten, da bei Nichtbeachtung meist empfindliche Geldbußen drohen.
  • Gefährlichste Stellen im Revier
  • Großer und kleiner Stubber

Mitten im Greifswalderbodden sorgen sie insbesondere bei Starkwind für viele gefährliche Grundberührungen. Tip: Auch bei Seekrankheit weiter navigieren!!!

  • Steine vor Arkona

Abstand halten (Auch wegen starker Grundsee); Strom beachten

  • Steine und Untiefen vor Dornbusch

Abstand halten

  • Steine und Untiefen zwischen Having und Thiessow

Hier sind die Wassertiefen anscheinend deutlich gesunken. Immer wieder Grundsitzer.

  • Generell Hiddenseefahrwasser

Der maximale empfohlene Tiefgang beträgt 2,10 m. Zu beachten ist dabei, das die Wassertiefe hier um ca. 1 m schwanken kann. Der aktuelle Pegel sollte im Revierfunk abgehört werden. (z.Zt. Stralsund Traffic. Kanal 67. Aussendung um 0035, 0235, 0435 LT usw. alle 2 Stunden. Normalpegel 5,00 Meter). Vermeiden sie Hundskurven. Peilen sie immer über mehrere Tonnen. im Bereich der Flachs, ist das Fahrwasser gebaggert. Das heißt, das es neben den Fahrwassern oft abrupt flach wird. Tip: Wenn Sie sich den Streß sparen wollen, fahren sie außen um Hiddensee.

  • Tonne 17/K2 Abzweig Hiddensee/Kloster-Fahrwasser

Hier exakt nach Karte navigieren (Detailkarten beachten). Hier gibt es die meisten Grundberührungen im Hiddenseefahrwasser. An den Seiten ist mit Mindertiefen zurechnen.

Häfen und Marinas

Allgemeines

  • Seit der Wende sind auf Rügen zahlreiche Liegeplätze für Yachtsportler entstanden, trotzdem muss die Infrastruktur weiter ausgebaut werden, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden. Vielerorts bestimmen weiterhin die Küstenfischer und die zahlreichen Fährbetriebe das Hafenbild. Da dies typisch für die Insel ist, sollten sich die Freizeitskipper jederzeit den Gegebenheiten vor Ort anpassen, auch wenn dies manchmal bedeutet, einen ungünstigen Liegeplatz in Kauf zu nehmen.
  • Das spektrum der Häfen reicht von kleinen verträumten Naturhäfen über die üblichen Marinas, bis hin zu belebten Stadt- und Industriehäfen. So können auf einem kurzen Törn sehr unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten erlebt werden.
  • Lücken zwischen den Häfen existieren noch zwischen Hiddensee und Glowe bzw. Lohme und von Sassnitz in Richtung Greifswalder Bodden, auf denen die Distanzen größer als 20 Seemeilen sind.

Industriehäfen

Sassnitz

Koordinaten: 54° 30,5´ N 013° 38,5´ E Die folgende Koordinate wurde nicht erkannt: 54° 30,5´ N 013° 38,5´ E.Die folgende Koordinate wurde nicht erkannt: 54° 30,5´ N 013° 38,5´ E.


Den wohl bekanntesten Hafen auf Rügen findet man in Sassnitz. Mit etwa 2,6 km gibt es hier die längste Mole der gesamten Ostsee und dahinter bieten sich unzählige Möglichkeiten zum Anlegen.
Früher einer der größten Fischereihäfen in der ehemaligen DDR und der älteste und wichtigste Fährhafen für Eisenbahnfähren nach Schweden und Dänemark, stellt man sich in der Industriestadt Rügens inzwischen mehr auf Tourismus ein und ist bemüht sein Image als "Kaiserbad" und Kurort wieder herzustellen.
Der Sassnitzer Hafen verfügt über eine Verkehrsleitstelle, zwei kleine Werften (eine davon speziell für Yachten), zahlreiche Liegeplätze für alle Arten und Größen von Yachten, gute Versorgungsmöglichkeiten im Ort und ein ursprünglich, maritimes Hafengelände. Normalerweise sind Industriehäfen im Zeitalter von Sicherheitsmaßnahmen wie ISPS für Aussenstehende nicht mehr zugänglich, aber hier wird man eingeladen sich die Arbeit der Seeleute anzusehen und bekommt noch das Gefühl für ein Hafenflair, dass es Andernorts schon seit langem nicht mehr gibt.
Auf dem Hafengelände findet man Restaurants, Imbissbuden, mehrere Museen (Fischereimuseum, Meeresarchäologisches Museum, U-Boot-Museum) und die unvermeidlichen Ausflugsdampfer für die Fahrten zu den Jasmunder Kreidefelsen.
Der wichtigte Anlaufpunkt für Gastlieger ist der Yachtsteg in der Mitte des Hafens, etwa 5 kbl nach der Einfahrt an Backbord. Der Hafenmeister befindet sich in dem großen Gebäude etwas weiter zur Mole hin. Direkt gegenüber des Steges befinden sich mehrere Restaurants, in denen sich auch kostenpflichtige Duschen befinden ("Moby Dick"). Der Hafen selbst bietet nur codierte WC's an, die sich im Gebäude des Hafenmeisters befinden.
Zur Zeit wird (Januar 2007) hier endlich eine neue Marine gebaut, welche im laufe des Jahres um ein Hotel mit Sanitäreinrichtungen ergänzt werden soll.Die neue Marina ist noch nicht betriebsbereit (Januar 2009). Auch für die Saison 2009 ist keine Betriebserlaubnis in Sicht. Es stehen zur Zeit die Plätze entlang der Aussenmole zur Verfügung.
Für Freizeitskipper sind folgende Liegeplätze gesperrt bzw. nur unter bestimmten Bedingungen nutzbar:
einlaufend das erste Hafenbecken an Backbord, dort befinden sich die Liegplätze von Bundesmarine, DGzRS, Küstenwache und einige Plätze für größere Schiffe,
erster Steg nach dem Einlaufen an Backbord, hier liegen Dauerlieger, größere Yachten und Gäste unter bestimmten Voraussetzungen,
Hafenbecken im Bereich des Molenfußes (Fischereihafen), dort dürfen nur Fischer und an der Mole die Ausflugsdampfer anlegen,
Pier am Hafengebäude, hier dürfen nur größere Fischereifahrzeuge anlegen,
Bereich des ehemaligen Fährhafens, dort ist das Festmachen generell verboten bzw. es gibt reservierte Liegeplätze z.B. für das Museums-U-Boot und die größeren Ausflugsdampfer der Bädereederei.
Trotz dieser zahlreichen Einschränkungen bietet der Hafen noch genug Raum für die einlaufenden Yachten, da man auch an der langen Mole festmachen darf. Dann erwartet der Hafenmeister jedoch auf jeden Fall einen Besuch, da er sich nur ungern auf den langen Weg machen möchte :). Die Außenmole bietet sich allerdings nur für größere Schiffe an, da die Pier recht hoch ist, die Pfähle weit auseinander stehen und durch das hohe Verkehrsaufkommen mit viel Schwell gerechnet werden muss. Ein störender Schwell dringt außerdem bei östlichen und nordöstlichen Winden ab Windstärke 4--5 Bft in den Hafen.

Hinweis: Derzeit Stand August 2008 ist der oben genannte Yachtsteg in der Mitte des Hafens demontiert. Die neue Steganlage für Yachten ist weitestgehend fertiggestellt jedoch für alle Fahrzeuge gesperrt. Die "regelkonformen" möglichen Liegeplätze für Yachten beschränken sich auf die Mole. Die Duschen im "Moby Dick" sind geschlossen. Die Toiletten im Hafenkontor ebenfalls.

Deutlich idyllischer und ruhiger sowie landschaftlich schöner ist der sehr kleine Hafen in Lohme. (für den Rest der Saison 2009 wegen Erdrutschgefahr gesperrt. Vorraussichtlich 2010 wieder offen)

Mukran

Koordinaten: 54° 29,0´ N 013° 35,2´ E Die folgende Koordinate wurde nicht erkannt: 54° 29,0´ N 013° 35,2´ E.Die folgende Koordinate wurde nicht erkannt: 54° 29,0´ N 013° 35,2´ E.


Hier ist anlegen für Sportboote generell verboten, man darf Mukran aber als Nothafen anlaufen. Trotzdem sollte man mit seiner Yacht einen großen Abstand zum Hafen Mukran einhalten, da die regelmäßig und oft verkehrenden Fähren vor dem Anlegen ein weiträumiges Wendemanöver ausführen, von dem man sich gut freihalten sollte.

Sportboothäfen

Breege

Koordinaten: 54° 36' 42´´ N 013° 21´ 24´´ E


Wiek

Schaprode

Neuendorf (Hiddensee)

Vitte (Hiddensee)

Langer Ort (Hiddensee)

Neuendorf (Hiddensee)

Martinshafen (Jasmunder Bodden)

Ralswiek (Jasmunder Bodden)

Lohme

(Bis vorraussichtlich Ende 2009 wg. Erdrutschgefahr gesperrt!!!) Aktueller Stand 1.8.2009: Nur die Stege in Richtung Erdrutsch (Eingangs Steuerbord) sind gesperrt. Der Rest des Hafens ist wieder freigegeben.

Glowe

Gager (Greifswalder Bodden)

Thiessow (Greifswalder Bodden)

Seedorf (Having)

Baabe (Having)

Lauterbach

Ankerplätze

  • Insel Vilm, Ostseite

Landgang verboten

  • um Halbinsel Drigge(Rügenseite)

tief

Törnvorschläge

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