Radeffekt

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Version vom 21. Dezember 2007, 14:52 Uhr von Daniel Beyer (Diskussion | Beiträge) (teilweise überarbeitet)
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Wirkung der Schraube auf den Kurs

Am Beispiel der bei Vorausfahrt rechtsdrehenden Schraube.(Im Uhrzeigersinn)

Bei diesem Beispiel dreht sich die Schraube bei der Vorausfahrt von hinten gesehen rechts herum. Hierbei bewirken die Schraubenflügel nicht nur einen Vortrieb, sondern am Heck auch ein seitliches Auswandern nach Steuerbord. Das bedeutet, daß bei Mittschiffslage des Ruders und ohne Beinflussung durch Wind und Strom, das Heck des Schiffes fast unmerklich nach Steuerbord auswandert und den Geradeauskurs nach Backbord verlässt. In seltenen Fällen ist dieser Radeffekt bei Vorrausfahrt so ausgeprägt, dass er durch Gegensteuern ausgeglichen werden muss.

Wenn die Schraube bei Vorausfahrt rechtsdrehend ist, dann ist sie bei Achterausfahrt zwangsläufig linksdrehend.

Fast mit gleichen Kräften bewirkt die Schraube eine Rückwärtsfahrt aber gleichzeitig eine starke Auswanderung des Hecks nach Backbord. Besonders ausgprägt ist dieses Verhalten bei einem Langkieler, der ohne in Rückwärtsfahrt zu sein, auch mit Gegensteuern nicht gerade zurücksetzen kann. Während diese Schraubenwirkung beim Drehen auf der Stelle, bei An- und Ablegemanövern zum Vorteil genutzt werden kann, ist die gerade Rückwärtsfahrt eine Übungssache. Die Rückwärtsfahrt wird eingeleitet, indem die Schraube kurz rückwärts geschaltet und sobald leicht Fahrt aufgenommen und die Auswanderung beginnt, wieder ausgeschaltet wird. Durch die aufgenommene Fahrt wird das Ruder wirksam und kann die gewünschte Richtung einleiten. Die Schraube kann wieder zugeschaltet werden und die Schraubenwirkung nach links wird durch Gegesteuern ausgeglichen.

Grund für den Radeffekt ist ein Staudruck seitlich unter dem Schiffrumpf der ein Drehmoment um die Schiffshochachse bewirkt. Bei Vorrausfahrt ist in der Regel nur minimaler oder überhaupt kein Radeffekt zu beobachten.