Staande Mastroute: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Route bietet eine definierte Wassertiefe und verfügt ausschließlich über Klappbrücken.  
Die Route bietet eine definierte Wassertiefe und verfügt ausschließlich über Klappbrücken.  
Diese sind nicht immer gebührenfrei zu benutzen. Schilder an den Brücken weisen darauf hin. Meist sind 1-2 € fällig.
Diese sind nicht immer gebührenfrei zu benutzen. Schilder an den Brücken weisen darauf hin. Meist sind 1-2 € fällig, die man passend bereithaben sollte.
 


Die meisten Brücken werden nicht rund um die Uhr bedient, so daß man bei der Törnplanung die Brückenöffnungszeiten, die maximal erlaubte Geschwindigkeit und die Liegeplätze unterwegs berücksichtigen muss.
Die meisten Brücken werden nicht rund um die Uhr bedient, so daß man bei der Törnplanung die Brückenöffnungszeiten, die maximal erlaubte Geschwindigkeit und die Liegeplätze unterwegs berücksichtigen muss.
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: - "ANWB Waterkaart) G - Amsterdam - Alkmaar
: - "ANWB Waterkaart) G - Amsterdam - Alkmaar
: - "ANWB Waterkaart) F - Alkmaar - Den Helder
: - "ANWB Waterkaart) F - Alkmaar - Den Helder
Die Tiefenangaben erfolgen in Dezimetern (z.B. D30 = 3 m).


== Verlauf der "Staande Mastroute" ==
== Verlauf der "Staande Mastroute" ==
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Nicht offiziell als "Stande Mastroute" bezeichnet, aber entsprechend
Nicht offiziell als "Stande Mastroute" bezeichnet, aber entsprechend
mit stehendem Mast und 3,50 m Tiefgang zu befahren ist auch die Strecke
mit stehendem Mast und 3,50 m Tiefgang zu befahren, ist auch die Strecke


* Amsterdam - Den Helder
* Amsterdam - Den Helder
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* [[Willemstad]] - [[Dordrecht]] - [[Rotterdam]] - [[Gouda]] -  [[Alphen aan den Rijn]] - [[Aalsmeer]] - [[Amsterdam]]  
* [[Willemstad]] - [[Dordrecht]] - [[Rotterdam]] - [[Gouda]] -  [[Alphen aan den Rijn]] - [[Aalsmeer]] - [[Amsterdam]]  
Von Amsterdam ausgehend meldet man sich sich beim Schleusenmeister zur Durchfahrt abends an, da eine Amsterdammer Eisenbahnbrücke erst nach Durchfahrt des letzten Zuges geöffnet werden kann. Nach der Anmeldung kann man nochmals fest machen und wird per Funk zum Aufbruch veranlasst (ca 1.00Uhr nachts, je nach Zugfahrplan und Verspätung). Man fährt am besten in der Kolonne mit den anderen Segelbooten, da die Brückenwärter zeitig die Brücken öffnen und so eine schnelle Passage der Kolonne ermöglichen. In der Folge fährt man durch die Amsterdamer Grachten vorbei am Flughafen Schiphol
Von Amsterdam ausgehend meldet man sich sich beim Schleusenmeister zur Durchfahrt abends an, da eine Amsterdammer Eisenbahnbrücke erst nach Durchfahrt des letzten Zuges geöffnet werden kann. Nach der Anmeldung kann man nochmals fest machen und wird per Funk zum Aufbruch veranlasst (ca 1.00 Uhr nachts, je nach Zugfahrplan und Verspätung). Man fährt am besten in der Kolonne mit den anderen Segelbooten, da die Brückenwärter zeitig die Brücken öffnen und so eine schnelle Passage der Kolonne ermöglichen. In der Folge fährt man durch die Amsterdamer Grachten vorbei am Flughafen Schiphol
und dem See Westeinderplassen bis man Alphen aan den Rijn erreicht . Von dort fährt man nach Gouda und Rotterdam, wo man den Rhein flussaufwärts in den alten Maasarm nach Dordrecht einfährt. Wenn man an Dordrecht vorbei ist, biegt man links in den Dordsche Kil ein. Hier erwartet einem noch eine Brücke an der es Wartezeiten geben kann. Danach ist der Weg frei bis zum Hollands Diep. Dort passiert man zuerst Strijensas und im weiteren Verlauf erreicht man Willemstad.
und dem See Westeinderplassen bis man Alphen aan den Rijn erreicht. Von dort fährt man nach Gouda und Rotterdam, wo man den Rhein flussaufwärts in den alten Maasarm nach Dordrecht einfährt. Wenn man an Dordrecht vorbei ist, biegt man links in den Dordsche Kil ein. Hier erwartet einen noch eine Brücke an der es Wartezeiten geben kann. Danach ist der Weg frei bis zum Hollands Diep. Dort passiert man zuerst Strijensas und im weiteren Verlauf erreicht man Willemstad.


=== Amsterdam - Lemmer ===
=== Amsterdam - Lemmer ===
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* Die Einfahrt am Amsterdam direkt in den Nordhollandschkanaal ist mit stehendem Mast nicht möglich. Bereits die erste Brücke kann nicht geöffnet werden.
* Die Einfahrt am Amsterdam direkt in den Nordhollandschkanaal ist mit stehendem Mast nicht möglich. Bereits die erste Brücke kann nicht geöffnet werden.


* Die oben beschriebene Route führt durch verschiedene Brücken. Anlegemöglichkeiten vor den Brücken sind praktisch nicht vorhanden. Erst kurz vor Den Helder gibt es einige Möglichkeiten für Sportboote festzumachen.
* Die oben beschriebene Route führt durch verschiedene Brücken. Anlegemöglichkeiten vor den Brücken sind praktisch nicht vorhanden. Erst kurz vor Den Helder gibt es einige Möglichkeiten, für Sportboote festzumachen.


* Funk ist dringend zu empfehlen. Nicht alle Brücken sind besetzt und müssen deshalb auf VHF 20 angefunkt werden.
* Funk ist dringend zu empfehlen. Nicht alle Brücken sind besetzt und müssen deshalb auf VHF 20 angefunkt werden.


* Es sind einige Eisenbahnbrücken (in der Karte mit "Spoorbrug" bezeichnet) zu passieren. Diese öffnen nur zu festen Zeiten und sind nicht anfunkbar. Vor diesen Brücken stehen an kurzen Anlegern Marifons (Wechselsprechanlagen)bereit. Die Anleger sind bei Wind teilweise schwierig anfahrbar.
* Es sind einige Eisenbahnbrücken (in der Karte mit "Spoorbrug" bezeichnet) zu passieren. Diese öffnen nur zu festen Zeiten und sind nicht anfunkbar. Vor diesen Brücken stehen an kurzen Anlegern Marifons (Wechselsprechanlagen) bereit. Die Anleger sind bei Wind teilweise schwierig anfahrbar.


* Wassertiefe
* Wassertiefe
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Achtung bei der Einfahrt:
Achtung bei der Einfahrt:


Aus der betonnten Fahrrinne sollte erst nach links (von Amsterdam kommend)abgebogen werden, wenn die Hafeneinfahrt querab liegt. Dort zwischen den beiden Tonnen kann der Meldesteiger auf Stb. angelaufen werden. Wird dies nicht beachtet, können Boote mit mehr als 1,70 m Tiefgang schnell auf Grund laufen.
Aus der betonnten Fahrrinne sollte erst nach links (von Amsterdam kommend) abgebogen werden, wenn die Hafeneinfahrt querab liegt. Dort zwischen den beiden Tonnen kann der Meldesteiger auf Stb. angelaufen werden. Wird dies nicht beachtet, können Boote mit mehr als 1,70 m Tiefgang schnell auf Grund laufen.


- Alkmaar
- Alkmaar


Bietet sich ebenfalls als Zwischenziel an, insbesondere am Freitag mit dem Alkmaarer Käsemarkt. Es gibt verschiedene Häfen. Die Übernachtung an der "Bierade" kostet rund 10 Euro. Wasser muss extra bezahlt werden. Sanitäranlagen sind bescheiden. Übernachtungen   im vorderen Bereich links (von Amsterdam kommend)sind ebenfalls bei der Hafenmeisterin an der Bierade zu bezahlen. Das Umfeld ist hier teilweise geprägt von abgewrackten Booten, die als "Wohnsitz" genutzt werden. Entsprechend sieht die Sache nicht vertrauenswürdig aus.
Bietet sich ebenfalls als Zwischenziel an, insbesondere am Freitag mit dem Alkmaarer Käsemarkt. Es gibt verschiedene Häfen. Die Übernachtung an der "Bierade" kostet rund 10 Euro. Wasser muss extra bezahlt werden, die Sanitäranlagen sind bescheiden. Übernachtungen im vorderen Bereich links (von Amsterdam kommend) sind ebenfalls bei der Hafenmeisterin an der Bierade zu bezahlen. Das Umfeld ist hier teilweise von abgewrackten Booten geprägt, die als "Wohnsitz" genutzt werden. Entsprechend sieht die Sache nicht vertrauenswürdig aus.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 1. März 2015, 18:27 Uhr


Die Staande Mastroute umfaßt Teile der niederländischen Kanäle, die für Segelboote mit stehendem Mast befahrbar sind (deshalb die Bezeichnung Staande Mastroute).

Sie stellt eine gute Alternative für die Route über die Nordsee dar. So ist es z.B. möglich, wegen schweren Wetters von der Nordsee aus in die Ems-Mündung einzufahren und über die Kanäle der "Staande Mastroute" das IJsselmeer zu erreichen. Vom IJsselmeer kann über das Markermeer Amsterdam erreicht werden von wo aus Rotterdam erreichbar ist. Ab dort kann man über die niederländischen Seen und die Oosterschelde bis nach Vlissingen in die Westerschelde einfahren und damit ganz Niederlande binnen passieren.

Die Reise vom Lauwersmeer zum IJsselmeer dauert 2 Tage, wenn man es eilig hat und 3 Tage, wenn man es etwas gemütlicher angehen läßt (empfohlen!).

Die Reise von Amsterdam in die Westerschelde dauert 3 Tage.

Die Route bietet eine definierte Wassertiefe und verfügt ausschließlich über Klappbrücken. Diese sind nicht immer gebührenfrei zu benutzen. Schilder an den Brücken weisen darauf hin. Meist sind 1-2 € fällig, die man passend bereithaben sollte.


Die meisten Brücken werden nicht rund um die Uhr bedient, so daß man bei der Törnplanung die Brückenöffnungszeiten, die maximal erlaubte Geschwindigkeit und die Liegeplätze unterwegs berücksichtigen muss.

Nautische Unterlagen

  • Für die Fahrt selber sind natürlich das aktuelle Kartenwerk für die "Staande Mastroute"
- "ANWB Wateratlas - Staande Mastroute - Willemstad/Delfzijl" und/oder der
- "ANWB Wateralmanak]] - Deel 2 - Vaargegevens" notwendig.
- "ANWB Waterkaart) G - Amsterdam - Alkmaar
- "ANWB Waterkaart) F - Alkmaar - Den Helder

Die Tiefenangaben erfolgen in Dezimetern (z.B. D30 = 3 m).

Verlauf der "Staande Mastroute"

Die "Staande Mastroute" umfaßt 3 Abschnitte:

  • Willemstad - Amsterdam
  • Amsterdam - Lemmer
  • Lemmer - Delfzjl

Nicht offiziell als "Stande Mastroute" bezeichnet, aber entsprechend mit stehendem Mast und 3,50 m Tiefgang zu befahren, ist auch die Strecke

  • Amsterdam - Den Helder


Willemstad - Amsterdam

Von Amsterdam ausgehend meldet man sich sich beim Schleusenmeister zur Durchfahrt abends an, da eine Amsterdammer Eisenbahnbrücke erst nach Durchfahrt des letzten Zuges geöffnet werden kann. Nach der Anmeldung kann man nochmals fest machen und wird per Funk zum Aufbruch veranlasst (ca 1.00 Uhr nachts, je nach Zugfahrplan und Verspätung). Man fährt am besten in der Kolonne mit den anderen Segelbooten, da die Brückenwärter zeitig die Brücken öffnen und so eine schnelle Passage der Kolonne ermöglichen. In der Folge fährt man durch die Amsterdamer Grachten vorbei am Flughafen Schiphol und dem See Westeinderplassen bis man Alphen aan den Rijn erreicht. Von dort fährt man nach Gouda und Rotterdam, wo man den Rhein flussaufwärts in den alten Maasarm nach Dordrecht einfährt. Wenn man an Dordrecht vorbei ist, biegt man links in den Dordsche Kil ein. Hier erwartet einen noch eine Brücke an der es Wartezeiten geben kann. Danach ist der Weg frei bis zum Hollands Diep. Dort passiert man zuerst Strijensas und im weiteren Verlauf erreicht man Willemstad.

Amsterdam - Lemmer

Lemmer - Delfzjl

Dieser Abschnitt verläuft so:

Vom Lauwersmeer geht es entweder

oder weiter via


Amsterdam - Alkmaar - Den Helder

Dieser Abschnitt verläuft ab Amsterdam:

  • z.B. ab Sixhaven - Noordzeekanaal - abbiegen bei Fahrkm 18 Richtung Zaandam über ZijkanaalG ) - Zaankanaal - Zaan - bei Stierop in Almaarder Meer - weiter auf dem Nordhollandsch Kanaal über Alkmaar - den Helder - Nordsee (Wattenmeer)


Hinweise:

  • Die Einfahrt am Amsterdam direkt in den Nordhollandschkanaal ist mit stehendem Mast nicht möglich. Bereits die erste Brücke kann nicht geöffnet werden.
  • Die oben beschriebene Route führt durch verschiedene Brücken. Anlegemöglichkeiten vor den Brücken sind praktisch nicht vorhanden. Erst kurz vor Den Helder gibt es einige Möglichkeiten, für Sportboote festzumachen.
  • Funk ist dringend zu empfehlen. Nicht alle Brücken sind besetzt und müssen deshalb auf VHF 20 angefunkt werden.
  • Es sind einige Eisenbahnbrücken (in der Karte mit "Spoorbrug" bezeichnet) zu passieren. Diese öffnen nur zu festen Zeiten und sind nicht anfunkbar. Vor diesen Brücken stehen an kurzen Anlegern Marifons (Wechselsprechanlagen) bereit. Die Anleger sind bei Wind teilweise schwierig anfahrbar.
  • Wassertiefe

Im Sommer 2010 wurde beim Törn des Verfassers nie weniger als 3,70 m festgestellt. In den ANBW - Karten G und F wird in der Regel D30 bis D35 angegeben. Auf der ANBW - Karte F (Ausgabe 2009/2010) wird die Tiefe des Nordhollandschkanaal ab km 53 mit D15 angegeben. Das ist eindeutig falsch. Der Kanal ist hier 3,40 m - 3,70 m tief.

  • Fahrtzeit

Für die Route sind mindestens 2 Tage einzuplanen. Der erste Abschnitt ist - ab Zaandam - landschaftlich reizvoll. Nach Alkmaar wird es langweiliger. Beidseitig verlaufen Straßen.

  • Zwischenstopp/Übernachtung

- Alkmaarder Meer

Der JH Alkmaarse R&ZV ist sehr komfortabel ausgestattet und liegt landschaftlich wunderschön. Es liegen dort zwar i.d.R. kleinere Vereinsboote. Yachten bis 12 m Länge und weniger als 2 m Tiefgang können aber festmachen. Internet/WLAN war im Sommer 2010 kostenfrei. 12 m Yacht, Wasser, Strom kosteten ca. 14 Euro.

Achtung bei der Einfahrt:

Aus der betonnten Fahrrinne sollte erst nach links (von Amsterdam kommend) abgebogen werden, wenn die Hafeneinfahrt querab liegt. Dort zwischen den beiden Tonnen kann der Meldesteiger auf Stb. angelaufen werden. Wird dies nicht beachtet, können Boote mit mehr als 1,70 m Tiefgang schnell auf Grund laufen.

- Alkmaar

Bietet sich ebenfalls als Zwischenziel an, insbesondere am Freitag mit dem Alkmaarer Käsemarkt. Es gibt verschiedene Häfen. Die Übernachtung an der "Bierade" kostet rund 10 Euro. Wasser muss extra bezahlt werden, die Sanitäranlagen sind bescheiden. Übernachtungen im vorderen Bereich links (von Amsterdam kommend) sind ebenfalls bei der Hafenmeisterin an der Bierade zu bezahlen. Das Umfeld ist hier teilweise von abgewrackten Booten geprägt, die als "Wohnsitz" genutzt werden. Entsprechend sieht die Sache nicht vertrauenswürdig aus.

Weblinks