Mittelmeer: Unterschied zwischen den Versionen

183 Bytes hinzugefügt ,  28. Januar 2012
Kleinkram, geschützte Leerzeichen, "Asowsches Meer" statt engl. Namen
K (Kleinkram)
(Kleinkram, geschützte Leerzeichen, "Asowsches Meer" statt engl. Namen)
Zeile 5: Zeile 5:
Die nachfolgenden Informationen sind im wesentlichen einem Handbuch von Colin Thomas (2006) entnommen.  
Die nachfolgenden Informationen sind im wesentlichen einem Handbuch von Colin Thomas (2006) entnommen.  


Das Mittelmeer (Mare Nostrum = unser Meer, so nannten es die Römer), erstreckt sich über 3.860 km (2.084 NM) in Ost-West-Richtung und an der breitesten Stelle in Süd-Nord-Richtung über 1.600 km (868 NM) bei einer durchschnittlichen Tiefe von 1.500 m und einer max. Tiefe von 5.150 m südl. von Griechenland. Vor ca.30 Mio Jahren kollidierte die afrikanische mit der europäischen Kontinentalplatte und quetschten das Mittelmeer zusammen. Doch diese Platten bewegen sich auch heute noch, nötigen hin und wieder Ätna, Vesuv und Stromboli zu Eruptionen und lösen immer wieder Erdbeben in Italien, Griechenland und der Türkei aus.  
Das Mittelmeer (Mare Nostrum = unser Meer, so nannten es die Römer), erstreckt sich über 3.860 km (2.084 NM) in Ost-West-Richtung und an der breitesten Stelle in Süd-Nord-Richtung über 1.600 km (868 NM) bei einer durchschnittlichen Tiefe von 1.500 m und einer maximalen Tiefe von 5.150 m südlich von Griechenland. Vor circa 30 Millionen Jahren kollidierte die afrikanische mit der europäischen Kontinentalplatte und quetschten das Mittelmeer zusammen. Doch diese Platten bewegen sich auch heute noch, nötigen hin und wieder Ätna, Vesuv und Stromboli zu Eruptionen und lösen immer wieder Erdbeben in Italien, Griechenland und der Türkei aus.  


Eine unterseeische Schwelle zwischen Sizilien und Tunesien teilt das Mittelmeer in ein östliches und ein westlichen Becken, eine weitere Schwelle erstreckt sich zwischen Spanien und Marokko am Ausgang des Mittelmeeres. Nur ca. 300 m tief, behindert diese Schwelle die Wasserzirkulation durch die Straße von Gibraltar und reduziert die Schwankungsbreite der Gezeiten. In Verbindung mit der hohen Verdunstungsrate ist das Mittelmeer mit 3,8 % (im Mittel) etwas salziger als der Atlantik mit 3,5 %.
Eine unterseeische Schwelle zwischen Sizilien und Tunesien teilt das Mittelmeer in ein östliches und ein westlichen Becken, eine weitere Schwelle erstreckt sich zwischen Spanien und Marokko am Ausgang des Mittelmeeres. Nur circa 300 m tief, behindert diese Schwelle die Wasserzirkulation durch die Straße von Gibraltar und reduziert die Schwankungsbreite der Gezeiten. In Verbindung mit der hohen Verdunstungsrate ist das Mittelmeer mit 3,8 % (im Mittel) etwas salziger als der Atlantik mit 3,5 %.


Geringe Niederschlagsmengen und wenige Zuflüsse ersetzen nur etwa 1/3 der Verdunstungsmenge und so wird ein permanenter Zustrom vom Atlantik ausgelöst. Ca. 1 Mio m³/s Atlantikwasser fließen mit einer Strömungsgeschwindigkeit von ca.1 kn von der Oberfläche bis zu einer Tiefe von 150 m Richtung Osten. Das wegen dem höheren Salzgehalt schwerere Wasser sinkt nach unten und schwappt über die mit 300 m unter dem Meeresspiegel rel. flache Schwelle, die sich quer zur Straße von Gibraltar erstreckt, Richtung Atlantik und verursacht unterhalb der Tiefe von 150 m bis zum Meeresboden eine Westströmung. U-Boote berücksichtigen diese entsprechend.
Geringe Niederschlagsmengen und wenige Zuflüsse ersetzen nur etwa einem Drittel der Verdunstungsmenge und so wird ein permanenter Zustrom vom Atlantik ausgelöst. Circa 1 Mio. m³/s Atlantikwasser fließen mit einer Strömungsgeschwindigkeit von circa 1 kn von der Oberfläche bis zu einer Tiefe von 150 m Richtung Osten. Das wegen dem höheren Salzgehalt schwerere Wasser sinkt nach unten und schwappt über die mit 300 m unter dem Meeresspiegel relativ flache Schwelle, die sich quer zur Straße von Gibraltar erstreckt, Richtung Atlantik und verursacht unterhalb der Tiefe von 150 m bis zum Meeresboden eine Westströmung. U-Boote berücksichtigen diese entsprechend.


In der geologischen Vergangenheit war die Verbindung zum Atlantik nicht immer offen gewesen. Durch Hebungskräfte der Kontinentalverschiebung war das Mittelmeer mehrmals für Jahrtausende ein Binnenmeer. In diesen Zeiten trocknete es weitgehend aus (wie heute der Aralsee). Infolge dessen bildeten sich massive Kalksedimente, die wir heute an weiten Teilen des Mittelmeers als Küstenformation wiederfinden.
In der geologischen Vergangenheit war die Verbindung zum Atlantik nicht immer offen gewesen. Durch Hebungskräfte der Kontinentalverschiebung war das Mittelmeer mehrmals für Jahrtausende ein Binnenmeer. In diesen Zeiten trocknete es weitgehend aus (wie heute der Aralsee). Infolge dessen bildeten sich massive Kalksedimente, die wir heute an weiten Teilen des Mittelmeers als Küstenformation wiederfinden.
Zeile 41: Zeile 41:
*[[Marmarameer|Marmarameer <small>(IMO 29)</small>]]
*[[Marmarameer|Marmarameer <small>(IMO 29)</small>]]
*[[Schwarzes Meer|Schwarzes Meer <small>(IMO 30)</small>]]
*[[Schwarzes Meer|Schwarzes Meer <small>(IMO 30)</small>]]
*Azovsche Meer <small>(IMO 31)</small>
*Asowsche Meer <small>(IMO 31)</small>
</td>
</td>
   </tr>
   </tr>
</table>
</table>


Die ''International Maritime Organization'' (IMO) teilt die Seegebiete, die durch Europa, Asien und Afrika umrahmt sind und dadurch Nebenmeere des Atlantischen Ozeans bilden, in vier Hauptgewässer ein, das Mittelmeer (erhält die Nummer 28), das Marmarameer (29), das Schwarze Meer (30), und das Azovsche Meer (31). Man beachte die zuweilen zu Irritationen führende zweifache Verwendung des Namens ''Mittelmeer'' oder ''Mediterranes Meer'' einmal für das gesamte atlantische Nebenmeer mit allen Seegebieten von der Straße von Gibraltar bis zum Azovschen Meer, zum anderen nur für die Gewässer zwischen der Straße von Gibraltar bis zu den Eingängen zu den Dardanellen sowie zum Suezkanal, eben das IMO-Gewässer mit der Nummer 28.  
Die ''International Maritime Organization'' (IMO) teilt die Seegebiete, die durch Europa, Asien und Afrika umrahmt sind und dadurch Nebenmeere des Atlantischen Ozeans bilden, in vier Hauptgewässer ein, das Mittelmeer (erhält die Nummer 28), das Marmarameer (29), das Schwarze Meer (30), und das Asowsche Meer (31). Man beachte die zuweilen zu Irritationen führende zweifache Verwendung des Namens ''Mittelmeer'' oder ''Mediterranes Meer'' einmal für das gesamte atlantische Nebenmeer mit allen Seegebieten von der Straße von Gibraltar bis zum Asowschen Meer, zum anderen nur für die Gewässer zwischen der Straße von Gibraltar bis zu den Eingängen zu den Dardanellen sowie zum Suezkanal, eben das IMO-Gewässer mit der Nummer 28.  


Dieses Mittelmeer wiederum wird auch von der IMO in zwei große Teile unterteilt, dem westlichen Bassin und dem östlichen (28A und 28B). Darüber hinaus werden einzelne Teilbereiche definiert: Straße von Gibraltar (a), Albóran-Meer (b), Balearisches oder Iberisches Meer (c), Ligurisches Meer (d), Tyrrhenisches Meer (e), Ionisches Meer (f), die Adria (g), und die Ägäis (h). So sind durch die IMO weite Teile des Mittelmeers nicht offiziell eingeteilt. Für diese Bereiche werden als Seegebietsbezeichnungen unter anderem Golf von Lion (i), Lybisches Meer (ii), und Levantisches Meer verwendet (iii).  
Dieses Mittelmeer wiederum wird auch von der IMO in zwei große Teile unterteilt, dem westlichen Bassin und dem östlichen (28A und 28B). Darüber hinaus werden einzelne Teilbereiche definiert: Straße von Gibraltar (a), Albóran-Meer (b), Balearisches oder Iberisches Meer (c), Ligurisches Meer (d), Tyrrhenisches Meer (e), Ionisches Meer (f), die Adria (g), und die Ägäis (h). So sind durch die IMO weite Teile des Mittelmeers nicht offiziell eingeteilt. Für diese Bereiche werden als Seegebietsbezeichnungen unter anderem Golf von Lion (i), Lybisches Meer (ii), und Levantisches Meer verwendet (iii).  
Zeile 77: Zeile 77:
Abends bilden sich über dem Mittelmeer häufig Cirren, welche den gesamten Himmel bedecken können. Während es anderswo ein Zeichen für eine aufziehende Warmfront, also eine Wetterverschlechterung ist, ist es am Mittelmeer eine normale, unbedeutende Erscheinung.
Abends bilden sich über dem Mittelmeer häufig Cirren, welche den gesamten Himmel bedecken können. Während es anderswo ein Zeichen für eine aufziehende Warmfront, also eine Wetterverschlechterung ist, ist es am Mittelmeer eine normale, unbedeutende Erscheinung.


Das Westliche Mittelmeer wird -vor allem im Winter- durch atlantische Tiefausläufer beeinflußt, die sich, von der Biskaya kommend, durch die Enge zwischen Pyrenäen und Alpen zwängen. Auf dem Mittelmeer angekommen legen sie dort an Windgeschwindigkeit wieder erheblich zu und reichen bis zu den Balearen, Korsika und dem Norden Sardiniens.
Das Westliche Mittelmeer wird -&nbsp;vor allem im Winter&nbsp;- durch atlantische Tiefausläufer beeinflusst, die sich, von der Biskaya kommend, durch die Enge zwischen Pyrenäen und Alpen zwängen. Auf dem Mittelmeer angekommen legen sie dort an Windgeschwindigkeit wieder erheblich zu und reichen bis zu den Balearen, Korsika und dem Norden Sardiniens.


Im Sommer bewirken konstante Hitzetiefs über der Sahara und dem vorderen Orient gleichbleibende Winde: häufige Ostwindlagen in der Alboransee und Ethesien/Meltemi in der Ägäis.
Im Sommer bewirken konstante Hitzetiefs über der Sahara und dem vorderen Orient gleichbleibende Winde: häufige Ostwindlagen in der Albóransee und Ethesien/Meltemi in der Ägäis.


Bei Seglern aus höheren Breiten herrscht häufig die Meinung, im Mittelmeer gäbe es generell wenig Wind. So ist das sicher nicht richtig, weisen doch die Statistiken den Golf von Lion als eines der sturmreichsten Seegebiete der Erde aus [http://www.wetterklima.de/segeln/segelseminar/mistral.html].  
Bei Seglern aus höheren Breiten herrscht häufig die Meinung, im Mittelmeer gäbe es generell wenig Wind. So ist das sicher nicht richtig, weisen doch die Statistiken den Golf von Lion als eines der sturmreichsten Seegebiete der Erde aus [http://www.wetterklima.de/segeln/segelseminar/mistral.html].  


Nach {{Buch|Autor=Kaufeld/Dittmer/Doberitz|Titel=Mittelmeerwetter|ASIN=387412147X}}
Nach {{Buch|Autor=Kaufeld/Dittmer/Doberitz|Titel=Mittelmeerwetter|ASIN=387412147X}} ist dort sowohl die Starkwindhäufigkeit (8-9&nbsp;Bft), als auch die Sturmhäufigkeit (10-12&nbsp;Bft) doppelt so hoch wie in der Nordsee.
ist dort sowohl die Starkwindhäufigkeit (8-9Bft), als auch die Sturmhäufigkeit (10-12Bft) doppelt so hoch wie in der Nordsee.
Auch die Albóransee gilt als relativ lebhaft, während das Tyrrhenische Meer, die Adria und die türkische Südküste als relativ ruhig eingestuft werden.
Auch die Alboransee gilt als relativ lebhaft, während das Tyrrhenische Meer, die Adria und die türkische Südküste als relativ ruhig eingestuft werden.


== Lokale Windsysteme ==
== Lokale Windsysteme ==
Zeile 94: Zeile 93:
=== [[Gibraltar|Straße von Gibraltar]] ===
=== [[Gibraltar|Straße von Gibraltar]] ===


Das Tor zum Atlantik wird bestimmt durch die Düsenwirkung in der Strasse von Gibraltar. Vorherrschende Winde werden um bis zu 2 Beaufort verstärkt, so dass häufig Starkwind anzutreffen ist.
Das Tor zum Atlantik wird bestimmt durch die Düsenwirkung in der Straße von Gibraltar. Vorherrschende Winde werden um bis zu 2&nbsp;Beaufort verstärkt, so dass häufig Starkwind anzutreffen ist.
Die Windrichtungen sind -entsprechend dem Profil der Gebirgszüge- fast ausschließlich West oder Ost. Durch ein konstantes Hitzetief über der Sahara im Sommer häufiger Ost, während sich im Winter häufiger die Westwinddrift durchsetzt.
Die Windrichtungen sind - entsprechend dem Profil der Gebirgszüge - fast ausschließlich West oder Ost. Durch ein konstantes Hitzetief über der Sahara im Sommer häufiger Ost, während sich im Winter häufiger die Westwinddrift durchsetzt.


=== [[Mistral]] ===
=== [[Mistral]] ===
Zeile 102: Zeile 101:


=== [[Bora]] ===
=== [[Bora]] ===
Die [[Bora]] ist an der [[Adria|adriatischen Küste]] das Äquivalent zum Mistral, weht jedoch aus NO. Voraussetzung ist ein Hoch über Mitteleuropa oder Russland. Auch die Bora kann - insbesondere im Herbst und Winter - Sturmstärke erreichen. Die Bora reicht jedoch selten sehr weit nach Süden hinaus.
Die [[Bora]] ist an der [[Adria|adriatischen Küste]] das Äquivalent zum Mistral, weht jedoch aus Nordost. Voraussetzung ist ein Hoch über Mitteleuropa oder Russland. Auch die Bora kann -&nbsp;insbesondere im Herbst und Winter&nbsp;- Sturmstärke erreichen. Die Bora reicht jedoch selten sehr weit nach Süden hinaus.


=== [[Etesien]]/[[Meltemi]] ===
=== [[Etesien]]/[[Meltemi]] ===
"[[Etesien]]" (in Griechenland), bzw. "[[Meltemi]]" (in der Türkei) sind die Namen für einen gleichmäßigen, mit etwa 5 bis 7 Beaufort recht kräftigen, nördlichen Wind im östlichen Mittelmeer. Er tritt in den Sommermonaten Juli bis September in der [[Ägais]] auf. Dieser Wind entsteht durch großflächige Druckverteilung, insbesondere durch ein kräftiges, thermisches Tief über Kleinasien. Der [[Etesien]] ist für sich genommen unkritisch, jedoch muss beachtet werden, dass gerade in der Ägais in der Nähe der zahlreichen Inseln Fallböen und Kap- bzw. Düseneffekte auftreten können.
"[[Etesien]]" (in Griechenland), bzw. "[[Meltemi]]" (in der Türkei) sind die Namen für einen gleichmäßigen, mit etwa 5 bis 7 Beaufort recht kräftigen, nördlichen Wind im östlichen Mittelmeer. Er tritt in den Sommermonaten Juli bis September in der [[Ägais]] auf. Dieser Wind entsteht durch großflächige Druckverteilung, insbesondere durch ein kräftiges, thermisches Tief über Kleinasien. Der [[Etesien]] ist für sich genommen unkritisch, jedoch muss beachtet werden, dass gerade in der Ägais in der Nähe der zahlreichen Inseln Fallböen und Kap- beziehungsweise Düseneffekte auftreten können.


=== [[Scirocco]] ===
=== [[Scirocco]] ===
Als [[Scirocco]] werden alle Südwinde im Mittelmeer zusammengefasst. Sie tragen heiße, trockene Sahara-Luft auf das Mittelmeer. An der Südküste kann Sand die Sicht beeinträchtigen (und das Boot mit einer roten Schicht überziehen). Nach Norden hin nimmt die Luft zunehmend Feuchtigkeit auf und führt zu Schwüle und schlechter Sicht. Der Scirocco reicht häufig bis zur Nordküste des Mittelmeers und wird in Kroatien beispielsweise als [[Jugo]] bezeichnet.
Als [[Scirocco]] werden alle Südwinde im Mittelmeer zusammengefasst. Sie tragen heiße, trockene Sahara-Luft auf das Mittelmeer. An der Südküste kann Sand die Sicht beeinträchtigen (und das Boot mit einer roten Schicht überziehen). Nach Norden hin nimmt die Luft zunehmend Feuchtigkeit auf und führt zu Schwüle und schlechter Sicht. Der Scirocco reicht häufig bis zur Nordküste des Mittelmeers und wird in Kroatien beispielsweise als [[Jugo]] bezeichnet.
In der Adria kann der Scirocco als einzige Windrichtung erheblichen Seegang hervorrufen. Da die Wellengeschwindigkeit meist höher ist als die Zuggeschwindigkeit des Wettersystems, geht dem Scirocco oft starke Dünung voraus.  
In der Adria kann der Scirocco als einzige Windrichtung erheblichen Seegang hervorrufen. Da die Wellengeschwindigkeit meist höher ist als die Zuggeschwindigkeit des Wettersystems, geht dem Scirocco oft starke Dünung voraus.  
Nach [[Wetter-Bücher|Bock, Brauner, Dentler "Seewetter"]]hat der Scirocco seine stärksten Auswirkungen im Golf von Genua. Hier sind Wellenhöhen von 20m bei Südwindlage verbürgt.
Nach [[Wetter-Bücher|Bock, Brauner, Dentler "Seewetter"]] hat der Scirocco seine stärksten Auswirkungen im Golf von Genua. Hier sind Wellenhöhen von 20&nbsp;m bei Südwindlage verbürgt.


== Strömungen und Gezeiten ==
== Strömungen und Gezeiten ==
Das Mittelmeer ist durch die Strasse von Gibraltar weitestgehend vom Gezeitengeschehen des Atlantiks abgekoppelt. In der Meerenge kommt es zu starken Strömungen zwischen Mittelmeer und Atlantik, innerhalb des Mittelmeeres ist jedoch nicht mehr viel davon zu spüren.
Das Mittelmeer ist durch die Straße von Gibraltar weitestgehend vom Gezeitengeschehen des Atlantiks abgekoppelt. In der Meerenge kommt es zu starken Strömungen zwischen Mittelmeer und Atlantik, innerhalb des Mittelmeeres ist jedoch nicht mehr viel davon zu spüren.
Der Tidenhub beträgt im Mittelmeer typischerweise um die 0.5 m, Gezeitenströmungen treten nur an wenigen Stellen auf (Strasse von Gibraltar, Strasse von Messina, Zugänge zur Lagune zwischen Venedig und Triest). Neben dem Tidenhub muß jedoch die Wirkung des Windes auf den Wasserstand berücksichtigt werden. So kann langanhaltender Südwind im Golf von Triest und in den Lagunen um Venedig eine Wasserstandserhöhung von 0,5 m bewirken. Auch von den Balearen sind Wasserstandsschwankungen von bis zu 1,0 m in Abhängigkeit von der Windrichtung dokumentiert.
Der Tidenhub beträgt im Mittelmeer typischerweise um die 0,5&nbsp;m, Gezeitenströmungen treten nur an wenigen Stellen auf (Straße von Gibraltar, Straße von Messina, Zugänge zur Lagune zwischen Venedig und Triest). Neben dem Tidenhub muß jedoch die Wirkung des Windes auf den Wasserstand berücksichtigt werden. So kann langanhaltender Südwind im Golf von Triest und in den Lagunen um Venedig eine Wasserstandserhöhung von 0,5&nbsp;m bewirken. Auch von den Balearen sind Wasserstandsschwankungen von bis zu 1,0&nbsp;m in Abhängigkeit von der Windrichtung dokumentiert.


==Weblinks==
==Weblinks==
2.904

Bearbeitungen