Spleiße: Unterschied zwischen den Versionen

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* [https://www.teufelberger.com/pub/media/contentmanager/content/downloads/Splicing_instructions_rigging_ropes.pdf Spleißanleitung und -vernähen]
* [https://www.teufelberger.com/pub/media/contentmanager/content/downloads/Splicing_instructions_rigging_ropes.pdf Spleißanleitung und -vernähen]
* [https://www.teufelberger.com/en/downloads/splicing-instructions/commercial-marine.html Vielzahl spezieller Spleißanleitungen für marine Anwendungen in Englisch]
* [https://www.teufelberger.com/en/downloads/splicing-instructions/commercial-marine.html Vielzahl spezieller Spleißanleitungen für marine Anwendungen in Englisch]
* [https://www.unterbachersee.de/uploads/media/Softschaekel_USee.pdf Anleitung zur Herstellung eines Soft-Schäkels aus Dyneema-Hohlgeflecht als PDF]
* [https://www.unterbachersee.de/uploads/media/Softschaekel_USee.pdf Herstellung eines Soft-Schäkels aus Dyneema-Hohlgeflecht als PDF]


== Werkzeuge zum Spleißen ==
== Werkzeuge zum Spleißen ==

Version vom 15. Februar 2020, 19:29 Uhr

Dieser Artikel ist ein "Stub". Du bist herzlich eingeladen, ihn zu erweitern.
Anregungen für Struktur und Inhalt eines Artikels gibt es unter SkipperGuide:Muster.


Es gibt eine Vielzahl von Spleißen, die für unterschiedliches Tauwerk dauerhafte Augen, relativ glatte, bruchsichere Verbindungen sowie gesicherte Enden herstellen können.

Arten von Spleißen

Augspleiß
mit einem Augspleiß wird ein festes und besonders bruchsicheres Auge am Ende eines Seils hergestellt. In das feste Auge kann eine Kausch eingesetzt werden. Der Augspleiß kann dadurch besonders belastbar gemacht und vor Durchscheuern geschützt werden.
Verbindungs- oder Längsspleiß
stellt eine im Vergleich zu Knoten besonders bruchsichere und schlanke Verbindung von zwei Seilenden her
End-, Rück- oder Kopfspleiß
dient zum Sichern des Seilendes, z.B. bei geschlagenem Tauwerk alternativ zum Takling

Spleiße und Knoten im Vergleich

Funktionsprinzip am Beispiel eines Augspleiß

In einem Spleiß reicht oft das dreifache Durchführen des losen Seilendes oder der losen Kardeele durch den stehehenden/ziehenden Part des Seils, um eine feste Verbindung herzustellen. Ein Spleiß zeichnet sich durch den parallelen Verlauf längs der Zugrichtung und besonders viel innere Reibungsfläch aus. Spleiße sollten deshalb in gerader Zugrichtung längs des Seils belastet werden. Wie beim Knoten zieht sich der Spleiß unter Belastung zusammen, bekneift sich zunehmend selbst und bleibt fest. Bei sehr glatten Kunstfaserseilen oder Stahlseilen ist in der Regel fünffaches Durchführen erforderlich, um ausreichend hohe Reibung für einen sicheren Halt der Verbindung aufzubauen.

Spleiße lassen sich bei Entlastung nicht so kurzfristig lösen wie die meisten Segelknoten. Spleiße bieten jedoch als dauerhafte Verbindungen vor allem mit ihrer hohen Belastbarkeit und schlanken Ausführung Vorteile gegenüber Schlaufenknoten, Verbindungsknoten und Stopperknoten. Diese Knotenarten werden zwar für vergleichbare Aufgaben eingesetzt, jedoch meist nur für begrenzte Dauer. Sie bieten in der Regel nicht die gleiche langfristige Haltbarkeit wie Spleiße.

In einem sorgfältig hergestellten Spleiß können oft mehr als 85 % der Bruchlast des Seils erhalten werden. Beim Vergleich der Bruchlast einer Spleißverbindung mit der einer Knotenverbindung wird bei gleichen Seilen die maximale Bruchlast im Knoten durch die engen Radien und ungleichmässigeren Quetschungen des Seils i.d.R. deutlich stärker reduziert (je nach Knoten oft auf unter 50 % der Bruchlast des Seils). Die besonders hohe Belastbarkeit eines Spleiß kann selbst mit einem doppelten Neuner-Knoten mit ca. 75 % der Bruchlast des Seils nicht erreicht werden.

Spleiße erhöhen den Seildurchmesser vergleichsweise wenig und meist in einem allmählichen Übergang vom normalem Seildurchmesser zum dickeren Spleiß, der selten den doppelten Seldurchmesser erreicht. Knotenverbindungen bilden hingegen oft ein unüberwindlich dickes Hindernis, wenn das Seil durch eine Öse, einen Ring oder eine Rolle geführt wird

Spleiße je nach Art und Aufbau des Seils

Das Spleißen von geschlagenem/gedrehtem Tauwerk und von Hohlgeflechten ist relativ einfach zu erlernen und oft in Lehrbüchern zur Seemannschaft beschrieben.

Kompliziertere Spleiße für Kern-Mantel-Geflechte, die aus Mantel und Seele und ggf. verschiedenen Materialien aufgebaut sind, erfordern Übung und eine genaue Planung der Abmessungen unter Berücksichtigung der Durchmesser, um letztlich genaue Masse des dauerhaften Spleißes zu erzielen. Am besten übt man diese unter erfahrener, praktischer Anleitung.

Fachwissen und gute Kontrolle der eigenen Arbeit beim Spleißen sind wichtig, um Fehler zu vermeiden und die langfristige Sicherheit der Spleißverbindungen bereits während ihrer Erstellung zu sichern. Geeignete Werkzeuge ohne scharfe Kanten sind erforderlich, um beim Spleißen keine Seilfasern zu beschädigen und die Belastbarkeit des Seils im Spleiß soweit wie möglich zu erhalten.

Eine besondere Vorsicht und Arbeitsqualität ist z.B. beim Spleißen zur Herstellung eines Soft-Schäkels erforderlich. Damit dieser eine gewünschte Belastbarkeit sicher aushalten kann, sollten zusätzliche Sicherheiten bei der Dimensionierung der eingesetzten Materialien eingeplant werden.

Bruchlast von Augspleißen und Einsetzen einer Kausch

Die Bruchlast eines Augspleiß hängt insbesondere vom Radius des Auges ab. Es sollten auch im Auge weder scharfen Kanten vorhanden sein noch Scheuerpunkte entstehen. Dies kann unter anderm duch einsetzen einer Kausch in das feste Auge des Spleiß erreicht werden. Die Größe der Kausch und die Stabilität ihres Materials müssen sich dabei nach der erwarteten Belastung im Auge richten und eine Verformung des Auges und der Kausch unter Last verhindern. Ein zu enger Radius im Auge kann - wie für Knoten bekannt - die Bruchlast einer Seilverbindung erheblich reduzieren. Damit die Bruchlast des Seils möglichst wenig eingeschränkt wird, sollte der Radius auch unter Last ein mehrfaches des Seildurchmessers betragen.

  • Beispiel: Die unten dargestellte Spleißnadel eignet sich hervorragend, um ein festes Auge in 5 mm Dyneema-Hohlgeflecht zu spleißen. Wenn im Augspleiß und bei seiner Befestigung am Schiff eine hohen Bruchlast von 2000 daN erhalten bleibt, kann es u.U. als Strecktau zur Sicherung von Personen an Bord von Segelyachten eingesetzt werden - eine Sicherheitseinrichtung, die auf vielen Charteryachten fehlt. Die Bewertung der Bruchlast und Sicherheit muss hierbei im Einzelfall erfolgen und sowohl die fachkundige Erstellung des Spleiß als auch dessen Befestigung am Schiff berücksichtigen.

Anleitungen

Theoretische Anleitungen zum Spleißen werden insbesondere von Herstellern von Seilen angeboten. Z.B.

Werkzeuge zum Spleißen

Marlspieker

Der Marlspieker ist ein spitz zulaufendes Werkzeug, mit dem geschlagenes/gedrehtes Tauwerk leicht geöffnet werden kann. In der Höhlung des Marlspiekers können unterschiedlich dicke Seilenden oder Kardeele gerade durch das Tauwerk geführt werden. In einem gut sortierten Segelladen sind Marlspieker verschiedener Größe erhältlich. Oft kann geschlagenes Tauwerk auch durch eine kräftige entgegengesetzte Drehung geöffnet werden, um dünne Kardeele per Hand und ohne Marlspieker durch die Öffnung zu ziehen.

Spleißnadel

Spleißnadel und Augspleiß in einem Hohlgeflecht-Dyneema-Seil

Eine stabile Spleißnadel ermöglicht es das Seilende gezielt durch das Geflecht des Seils oder die geschlagenen Kardeele hindurchzuführen. Hierzu wird das lose Seilende oder die Kardele am hinteren Ende der Spleißnadel sicher fixiert. Spleißnadeln werden in verschiedenen Größen angeboten. Wichtig ist, dass die Nadel ausreichende stabil ist und keine scharfen Kanten aufweist, um Beschädigungen der Seilfasern bei der Spleißarbeit auszuschließen. Gleichzeitig sollte die Spleißnadel mit dem eingelegten Seil möglichst schlank bleiben, um den Kraftaufwand beim Spleißen gering zu halten. Beschädigungen der Seilfasern durch scharfe Kannten oder hoher Kraftaufwand an einzelnen Punkten könnten die Stabilität des Seil gefährden.

Klebeband

Ein Klebeband/Tape (z.B. Kreppband, Isolierband, Gewebeband) ist hilfreich bei Spleißarbeiten mit gedrechten Seilen, um Enden und Spleißansätze vorübergehend zu sichern. Wird ein stabiles Klebeband spitz zulaufend am Ende von Kardeelen befestigt, kann beim Spleißen von gedrechtem Tauwerk oft auf einen Marlspieker verzichtet werden

Takelgarn und Nadel zum Vernähen

Das abschließende vernähen von Spleißen bietet zusätzliche Sicherheit und stabilisiert die Form des Spleißes. Ein fest vernähter Spleiß ermöglicht z.B. eine Kausch dauerhaft und sicher im Spleiß einzuschließen oder Verschiebungen und Bildung von Wulsten im Spleiß zu vermeiden.

Scharfes Messer

Zum glatten kürzen der Seilenden oder Kardeele wird meist ein scharfes Messer benötigt. Bei dickem Tauwerk kann ein Messer mit gesägter Klinge oder tatsächlich eine feine Säge hilfreich sein. Seile aus Hochleistungsfasern können Klingen sehr schnell stumpf machen. Hierfür scheinen Messer mit Keramikklinge geeignet. Zur Sicherheit bei der Arbeit sollte eine stabile Schnittunterlage z.B. ein dickes Holzbrett genutzt werden. In jedem Fall muss darauf geachtet werden, dass der belastete Teil des Seils nicht aus Versehen durch scharfe Klingen beschädigt wird.

Heizdraht oder Feuerzeug zum Verschweißen der Seilfasern am Ende

Filzstift und Zentimetermaß

Zum Abmessen und Markieren von Abständen und Seillängen für den Spleiß