Diskussion:Sicherheitseinweisung: Unterschied zwischen den Versionen

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::Es ist ein Erfahrungswert, daß in Krisensituationen das Denken blockiert wird, wenn das Adrenalin in die Blutbahnen schießt. Das kann man zur Kenntnis nehmen oder es bleiben lassen. Wenn man den/die Betreffende/n hinterher darauf anspricht, wissen sie meist selber nicht, warum sie so irrational gehandelt haben. Eine Rolle dient der Vorstrukturierung von Abläufen, um diesen bekannten Effekt zu umgehen. Was dabei herauskommt, wenn 4 Leute mitdenken (nur eben jeder was anderes), kann man jeden Tag im Hafen beim Anlegen bewundern. Aber geht es dort nur um abrasierte Relingstützen.
::Es ist ein Erfahrungswert, daß in Krisensituationen das Denken blockiert wird, wenn das Adrenalin in die Blutbahnen schießt. Das kann man zur Kenntnis nehmen oder es bleiben lassen. Wenn man den/die Betreffende/n hinterher darauf anspricht, wissen sie meist selber nicht, warum sie so irrational gehandelt haben. Eine Rolle dient der Vorstrukturierung von Abläufen, um diesen bekannten Effekt zu umgehen. Was dabei herauskommt, wenn 4 Leute mitdenken (nur eben jeder was anderes), kann man jeden Tag im Hafen beim Anlegen bewundern. Aber geht es dort nur um abrasierte Relingstützen.
::Und nur mal als Denkanstoß: Es ist letztlich egal, ob ein Notfall auf einem Urlaubstörn, einer Überführung, einer Regatta (auch dort wird geschlafen) oder auf einer Kreuzfahrt passiert. --[[Benutzer:84.152.32.221|84.152.32.221]] 12:22, 26. Mai 2006 (CEST)
::Und nur mal als Denkanstoß: Es ist letztlich egal, ob ein Notfall auf einem Urlaubstörn, einer Überführung, einer Regatta (auch dort wird geschlafen) oder auf einer Kreuzfahrt passiert. --[[Benutzer:84.152.32.221|84.152.32.221]] 12:22, 26. Mai 2006 (CEST)
:::Hallo, ich finde es gut, dass endlich mal eine konstruktive Diskussion über das Thema entsteht. :-)
:::Im Grunde gebe ich Dir auch völlig Recht, dass man mit eingeübten Rollen am effizientesten einem Notfall begegnen könnte. Ich sehe das Problem nur an anderer Stelle: Es wird immer so dargestellt, dass eine Rollenaufteilung mit Vermerk ins Logbuch alle Probleme löst und wie von Zauberhand ein eingespieltes Team entsteht. Das aber widerspricht allem, was ich über Gruppendynamik weiß. Die von Dir beschriebene Situation hätte sich mit einer Rollenaufteilung ähnlich abspielen können, es ist aber nicht nachprüfbar. Ich hatte mal folgende Erfahrung: bei einem Sicherheitstraining wurde der Ausstieg in die Rettungsinsel geprobt. Das Vorgehen wurde vorher mit der Crew durchgesprochen, jeder war vorbereitet. Trotzallem (und obwohl kein Notfall vorlag) brach mittelmäßiges Chaos aus. Wie sieht dann die Notrolle erst aus, wenn die Crew Tage später nach der Sicherheitseinweisung, mit Träumen, Sonnen und Lesen beschäftigt, handeln muss?
:::Alles hätte sicherlich super funkioniert, wenn man den Notfall mehrfach und wiederholt übt. Eine ständige Übung von Notrollen ist aber sehr praxisfern - ich habe es bisher in meiner Segelkarriere noch nie erlebt, dass Notrollen (wenn überhaupt vergeben) geübt werden (dabei war ich mit verschiedensten Skippern mit sehr unterschiedlichen Sicherheitsverständnissen unterwegs).
:::Bei mir dauert eine Sicherheitseinweisung so ca. 3-4 Stunden und das kommt mir schon recht gründlich vor. Hier zeigt sich aber auch ein weiteres Problem der Sicherheitseinweisung: es ist sehr viel Stoff, der vermittelt wird. Gerade Mitsegler, die das erste Mal auf dem Boot sind, werden sich an einen Teil nicht mehr erinnern, weil ihnen der Hintergrund fehlt und sie natürlich auch zum Urlaubmachen gekommen sind. Die Sicherheitseinweisung noch stärker auszudehnen erscheint mir da unverhältnismäßig. Es ist sicherlich ein heeres Ziel, aber in Anbetracht des sowieso geringen Risikos (die Zahl der Unfälle auf Yachten - insbesondere Segelyachten - ist verschwindend gering) sollte man durchaus hinterfragen, ob eine solche Forderung zielführend ist (da würde ich eher fordern, für alle Autofahrer ein Sicherheitstraining alle 1-2 Jahre einzuführen, da die Anreise zum Schiff vermutlich mindestens genauso gefährlich ist). --[[Benutzer:Peter|Peter]] 13:32, 26. Mai 2006 (CEST)
::::Mich würde mal interessieren, inwiefern die oft und gern wiederholte These statistisch belegt ist, daß der gefährlichste Teil eines Segelurlaubs die Anreise per PKW ist und wie sie sich errechnet. Mir fällt da immer ein, daß die holländische Küstenwache vor 4..5 Jahren erstmals mehr als 1000 Rettungseinsätze pro Jahr verzeichnete mit weiterhin steigender Tendenz. Dabei fanden die meisten Einsätze bei Windstärken unter 6 Bft. statt. Hinzu kommt, daß viele Unfälle auch nicht als Seeunfälle registriert werden, z.B. wenn ein Crewstück sich an Bord verletzt, aber per Taxi ins Krankenhaus fährt und nicht explizit angibt, daß es sich an Bord einer Yacht verletzt hat (was dort auch niemand interessiert).
::::Tatsache ist jedenfalls, daß ne Menge Unfälle, die teilweise auch tödlich abgehen, vermeidbar wären, wenn Yachties sich sorgfältiger vorbereiten würden. Die "Rollen" betreffen worst-case-Szenarien, aber letztlich gehören sie zur Vorbereitung des Törns. Der Unterschied zwischen einem Passagierdampfer und einem Sportboot wird von einigen Veranstaltern oder auch Skippern leider nicht genügend deutlich gemacht, was insbesondere etwaige unerfahrene Crew betrifft. Die Gründe dafür sind verschieden, haben aber häufig genug mit der erhofften besseren Belegung des Kahns zu tun. Und statt dann wenigstens bereits im Vorfeld für die entsprechende Qualifizierung der Crew zu sorgen, wird sich in Verharmlosung geübt. Ganz klar: Man kann unmöglich einem Neuling in Sachen Fahrtensegeln in wenigen Stunden eine sorgfältige und umfassende Einführung in das Leben an Bord eines Segelboots geben, die die notwendige Sicherheitsrolle beinhaltet. --[[Benutzer:Crefeld|Crefeld]] 21:57, 3. Sep 2006 (CEST)
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