Hebriden: Unterschied zwischen den Versionen

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==Törnberichte==
==Törnberichte==




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[[Bild:Google_earth.JPG|Streckenübersicht Troon-Troon mit allen Haltepunkten]]




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Dann ging es am Nachmittag noch los und wir segelten die 20sm bei schönem Wetter und leichtem Wind hinüber zur Isle of Aran.  Hinter dem vorgelagerten Holy Island gibt es, wie so oft in Schottland, eines der öffentlichem Bojenfelder, die jedem Privatboot kostenlos zur Verfügung stehen. Dort legten wir so gegen 20.00 Uhr im dunkeln an.     
Dann ging es am Nachmittag noch los und wir segelten die 20sm bei schönem Wetter und leichtem Wind hinüber zur Isle of Aran.  Hinter dem vorgelagerten Holy Island gibt es, wie so oft in Schottland, eines der öffentlichem Bojenfelder, die jedem Privatboot kostenlos zur Verfügung stehen. Dort legten wir so gegen 20.00 Uhr im dunkeln an.     
    
    
[[Bild:Holy_Island.JPG|thumb]]
[[Bild:Holy_Island.JPG|thumb|Anfahrt Holy Island / Aran am Abend]]




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Die weitere Planung sah vor, das Mull of Kintyre zu umrunden. Weil das nur mit dem Tidenstrom geht, war uns nur eine kurze Rast vergönnt. Reeds Nautical Almanach und Admiralty Tidal Charts gaben uns zu verstehen, dass wir bereits nachts um 01.00 Uhr wieder weiter mussten um in den Morgenstunden den Mull of Kintyre zu umrunden. Das nächste "Tidal Gate" war der Sound of Islay. Auch hier erfordert der Tidenstrom von 3-4 Knoten eine genaue Zeitplanung. Weil wir zu früh dort ankamen, machten wir noch einige Stunden Pause in Port Ellen / Islay (sprich: Eila). Direkt neben dem Hafen war eine der sechs(!) Distilleries der kleinen Insel.
Die weitere Planung sah vor, das Mull of Kintyre zu umrunden. Weil das nur mit dem Tidenstrom geht, war uns nur eine kurze Rast vergönnt. Reeds Nautical Almanach und Admiralty Tidal Charts gaben uns zu verstehen, dass wir bereits nachts um 01.00 Uhr wieder weiter mussten um in den Morgenstunden den Mull of Kintyre zu umrunden. Das nächste "Tidal Gate" war der Sound of Islay. Auch hier erfordert der Tidenstrom von 3-4 Knoten eine genaue Zeitplanung. Weil wir zu früh dort ankamen, machten wir noch einige Stunden Pause in Port Ellen / Islay (sprich: Eila). Direkt neben dem Hafen war eine der sechs(!) Distilleries der kleinen Insel.
                                                                                           [[Bild:Stormdancer_in_Port_Ellen.JPG|thumb]]
                                                                                           [[Bild:Stormdancer_in_Port_Ellen.JPG|thumb|Richard Leigh's Oyster 43 "Stormdancer" im Hafen von Port Ellen / Islay]]
   
   


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Gegen Abend wurde es dann Zeit, in den Sound of Islay einzufahren. Für mich als alten Adria-Segler war diese Nacht "most impressive". Wir segelten bei völliger Dunkelheit, bei 4-5 Bft.  mit bis zu 10kn SOG (davon 2-3kn Tidenstrom) durch ein relativ enges Fahrwasser. Richard –als "Yachtmaster-Instructor" der RYA- nahm das nicht nur absolut cool, sondern überließ uns auch die gesamte Navigation und beschränkte sich auf einige notwendige Korrekturen. Auf der Insel Jura an Steuerbord zeichneten sich gegen den klaren Sternenhimmel zwei rundliche Hügel ab. Richard: "These are the Tapps of Jura". Ich hatte zwar schon einen Verdacht, musste aber doch fragen, was Tapps seien. Er sagte: "They look like a women's breast".
Gegen Abend wurde es dann Zeit, in den Sound of Islay einzufahren. Für mich als alten Adria-Segler war diese Nacht "most impressive". Wir segelten bei völliger Dunkelheit, bei 4-5 Bft.  mit bis zu 10kn SOG (davon 2-3kn Tidenstrom) durch ein relativ enges Fahrwasser. Richard –als "Yachtmaster-Instructor" der RYA- nahm das nicht nur absolut cool, sondern überließ uns auch die gesamte Navigation und beschränkte sich auf einige notwendige Korrekturen. Auf der Insel Jura an Steuerbord zeichneten sich gegen den klaren Sternenhimmel zwei rundliche Hügel ab. Richard: "These are the Tapps of Jura". Ich hatte zwar schon einen Verdacht, musste aber doch fragen, was Tapps seien. Er sagte: "They look like a women's breast".
Der Sound of Iona war wieder ein "Tidal Gate", diesmal weniger wegen der Strömung, sondern wegen der Wassertiefe. Es fügte sich aber problemlos in den weiteren Fahrtverlauf ein. Schon lange hatte ich davon geträumt, einmal das berühmte keltisch-christliche Kloster auf Iona und die bekannten Basalthöhlen von Staffa zu besuchen. Dass ich einmal nachts daran vorbeisegeln würde, ohne die Inseln zu betreten, hätte ich nicht gedacht. Dafür wurden wir durch wunderbares Segeln und einen einmaligen Blick auf die Milchstraße entschädigt. Am Ende der Wache hatte ich kaum Lust, mich in die Koje zu legen, aber ein paar Stunden Schlaf mussten einfach sein.
Der Sound of Iona war wieder ein "Tidal Gate", diesmal weniger wegen der Strömung, sondern wegen der Wassertiefe. Es fügte sich aber problemlos in den weiteren Fahrtverlauf ein. Schon lange hatte ich davon geträumt, einmal das berühmte keltisch-christliche Kloster auf Iona und die bekannten Basalthöhlen von Staffa zu besuchen. Dass ich einmal nachts daran vorbeisegeln würde, ohne die Inseln zu betreten, hätte ich nicht gedacht. Dafür wurden wir durch wunderbares Segeln und einen einmaligen Blick auf die Milchstraße entschädigt. Am Ende der Wache hatte ich kaum Lust, mich in die Koje zu legen, aber ein paar Stunden Schlaf mussten einfach sein.
Als ich wieder wach wurde, lagen wir in Tobermory auf der Insel Mull am Steg und die Sonne beleuchtete die bunten Häuser am Hafen.  Da war eine kleine Shoppingtour einfach fällig und wir kauften Whisky und aßen die unvermeidlichen Fish and Chips, wobei ich mich auf Scallops (Jacobsmuscheln) verlegte, die wirklich sehr lecker waren. Die werden dort von Tauchern in Handarbeit gesammelt, wie wir mehrfach beobachten konnten.   
Als ich wieder wach wurde, lagen wir in Tobermory auf der Insel Mull (nicht verwechseln mit dem Mull of Kintyre) am Steg und die Sonne beleuchtete die bunten Häuser am Hafen.  Da war eine kleine Shoppingtour einfach fällig und wir kauften Whisky und aßen die unvermeidlichen Fish and Chips, wobei ich mich auf Scallops (Jacobsmuscheln) verlegte, die wirklich sehr lecker waren. Die werden dort von Tauchern in Handarbeit gesammelt, wie wir mehrfach beobachten konnten.   
[[Bild:Tobermory.JPG|thumb|left]]  [[Bild:Tobermory-Distillery.JPG|thumb]]
[[Bild:Tobermory.JPG|thumb|left|Tobermory von der Marina aus]]  [[Bild:Tobermory-Distillery.JPG|thumb|Distillery in Tobermory / Isle of Mull]]




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Einige Stunden später ging es weiter zu einer Achorage bei Lochaline im Sound of Mull, wo wir übernachteten. Am nächsten Morgen nahmen wir uns die Zeit, diese tief eingeschnittene Bucht näher zu erforschen. Die stille, friedliche Atmosphäre, die absolute Ruhe, die verschiedenen Seevögel und ein Castle am Ende der Bucht zauberten eine wunderbare Stimmung.
Einige Stunden später ging es weiter zu einer Achorage bei Lochaline im Sound of Mull, wo wir übernachteten. Am nächsten Morgen nahmen wir uns die Zeit, diese tief eingeschnittene Bucht näher zu erforschen. Die stille, friedliche Atmosphäre, die absolute Ruhe, die verschiedenen Seevögel und ein Castle am Ende der Bucht zauberten eine wunderbare Stimmung.
[[Bild:Bucht von Lochaline.JPG|thumb|left]]  [[Bild:Castle.JPG|thumb]]
[[Bild:Bucht von Lochaline.JPG|thumb|left|Zauberhaft stille Ankerbucht im Sound of Mull]]  [[Bild:Castle.JPG|thumb|Am andern Ende der Bucht]]




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Weiter ging es durch den Sound of Mull. Hier waren häufig Schweinswale zu beobachten, an den Ufern standen einsame Burgruinen und Crofts - kleine Bauernhäuser.
Weiter ging es durch den Sound of Mull. Hier waren häufig Schweinswale zu beobachten, an den Ufern standen einsame Burgruinen und Crofts - kleine Bauernhäuser.
[[Bild:Sound of Mull - Ferry.JPG|thumb|left]]  [[Bild:Sound of Mull.JPG|thumb]]
[[Bild:Sound of Mull - Ferry.JPG|thumb|left|Sound of Mull-Calmac gehört einfach zu Schottland wie der Whisky]]  [[Bild:Sound of Mull.JPG|thumb|Einsames Croft am Sound of Mull]]




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Beim Rückweg um den Mull of Kintyre war bei einem am Wind-Kurs und Strom mit uns ein etwas anstrengender Seegang. Dennoch kochte uns Richard einen köstlichen Schweinerollbraten mit Gemüse und Rotweinsauce. Leider mussten wir wegen der heftigen Schiffsbewegungen unser Dinner aus Schüsseln im Cockpit einnehmen.  
Beim Rückweg um den Mull of Kintyre war bei einem am Wind-Kurs und Strom mit uns ein etwas anstrengender Seegang. Dennoch kochte uns Richard einen köstlichen Schweinerollbraten mit Gemüse und Rotweinsauce. Leider mussten wir wegen der heftigen Schiffsbewegungen unser Dinner aus Schüsseln im Cockpit einnehmen.  
Wir segelten bis in die Nacht und erreichten die Bucht von Lochranza auf Aran Island um Mitternacht. Dort standen wieder Moorings zur Verfügung. Der folgende Morgen zeigte uns die wunderschöne Bucht mit der Burgruine auf einer Insel direkt neben uns. Das Ganze wurde eingerahmt von einer Bergkette um den kleinen Ort.
Wir segelten bis in die Nacht und erreichten die Bucht von Lochranza auf Aran Island um Mitternacht. Dort standen wieder Moorings zur Verfügung. Der folgende Morgen zeigte uns die wunderschöne Bucht mit der Burgruine auf einer Insel direkt neben uns. Das Ganze wurde eingerahmt von einer Bergkette um den kleinen Ort.
[[Bild:Lochranza.JPG|thumb]]
[[Bild:Lochranza.JPG|thumb|Bucht von Lochranza / Aran, hier gibts auch eine Distillery]]




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