Benutzer:Hbachmann

aus SkipperGuide, dem Online-Revierführer über die Segelreviere der Welt.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Name: Herwart Bachmann


Jahrgang: 1957


Besegelte Reviere:

Chiemsee, Bodensee, Gardasee, IJsselmeer, Adria, Balearen, Ärmelkanal, Hebriden


Erreichbar bin ich unter:

"rhoenkutscher (at) arcor.de"


Computer an Bord

Für Yachteigner ist der Festeinbau eines PC's eine attraktive Option. Die Vorteile liegen auf der Hand: Bei schwerer See ist ein Laptop/Tablet immer absturzgefährdet. Nicht nur daß der dann kaputt ist - wenn dort gerade das Navigationsprogramm gelaufen ist, muß man schnell auf Karte umstellen, unter Bedingungen, die nicht komfortabel sind. Außerdem werden Laptops leichter gestohlen und sie belegen eine Stellfläche, von denen es auf einem Boot nicht so viele gibt. In letzter Zeit hat sich auf dem Sektor Mini-PC und Car-PC vieles getan. Der Markt bietet Rechner an, von der Größe eines Autoradios und der Power eines Büro-Gerätes. Auf den meisten Booten läßt sich so ein Teil im Bereich der Navigation hinter irgendeiner Blende oder in einem ungenutzten Winkel verstecken.

Bei mir läuft ein Mini-PC mit dem D525MW Mainboard von Intel. Das hat einen DualCore Prozessor mit 2x1,8GHz, der mit einem Passivkühler auskommt. Als Laufwerk C: kommt ein Solid State Drive (SSD) zur Anwendung, sodaß also weder ein Lüfter, noch eine rotierende Festplatte enthalten ist. Im Normalbetrieb werden dadurch keine beweglichen Teile benötigt, die evtl. empfindlich sind gegen Erschütterungen, Staub oder Salz. Das Gehäuse ist mit selbstgefertigten VA-Bügeln auf seiner Unterlage fixiert, sodaß es auch unter widrigen Bedingungen an Ort und Stelle bleibt. Auch der 12" Monitor ist mit seinem Metallfuß fest auf seiner Unterlage verschraubt.

Geräte, die als Car-PC angeboten werden, laufen meist problemlos mit der Bordspannung. Mini-PC's haben meist ein 220V-Netzteil, weil sie nicht für eine mobile Anwendung gedacht sind. Auch wenn so ein Gerät mit 12V sekundär aus dem Trafo läuft, ist für das Bordnetz ein DC/DC-Wandler erforderlich, der eine stabile Spannungsversorgung sicherstellt. Denn die Bordnetzspannung schwankt zwischen 11,5V und 14,5V und das machen die Mainboards in der Regel nicht mit.

Auf dem Rechner läuft das Navigationsprogramm (USB-GPS-Maus), die Internetverbindung über USB-Mobilfunkmodem/3G-Stick (Front-USB ist hier wichtig), das Programm der WIBE-Wetterbox von Mörer und die nicht-nautischen Anwendungen (Textverarbeitung, Musik, Bildbearbeitung etc.)

Ansonsten bieten Tablets natürlich eine Vielzahl von Anwendung über die Benutzer:REsser dankenswerterweise schon viel geschrieben hat.

Internet/e-mail

Die gängigen Lösungen mit Satellitentelefon oder KW-Pactor-Modem sind sicher für Weltumsegler optimal, jedoch ganz schön teuer und/oder aufwändig (KW-Pactor). Für das Segeln in Europa ist meiner Meinung nach die Nutzung der Mobilfunk-Netze in den meisten Fällen ausreichend. Lediglich bei längeren Passagen wird man auf die Internetanbindung verzichten müssen.


Internet an Bord mit Mobilfunk

Kaum einer will heute noch auf Internet an Bord verzichten, bieten sich doch gewaltige Informationsmöglichkeiten, die nicht nur Bequemlichkeit, sondern auch ein ganzes Stück Sicherheit darstellen. An Land findet man sicher ein WLAN oder einen WIFI-Spot, doch will man davon unabhängig sein, kommt man um eine gute Mobilfunkverbindung nicht herum. Ist der Törn vom Gebiet her begrenzt, kauft man sich am besten eine SIM von einem lokalen Anbieter, der im Fahrtgebiet eine gute Abdeckung bietet. Dies herauszufinden und die SIM vor Ort zu besorgen, ist nicht immer ganz einfach. Man kann auch die SIM von zuhause nehmen und roamen, ob der Anbieter aber einen Roamingpartner mit guter Netzabdeckung vor Ort hat, ist die Frage. Aus meiner Sicht ideal sind SIM von Anbietern die eine international gute Netzabdeckung garantieren. Dann sollte auch ein Grenzübertritt kein Problem sein, die Software sucht sich automatisch eine neue Roamingverbindung - je nachdem, welcher Anbieter vor Ort eine gute Feldstärke anbietet.


Auf der Suche nach Anbietern bin ich auf Keepgo gestossen. In Deutschland, Galizien,der Bretagne und der Vendée hat die SIM bisher einwandfrei funktioniert. Sie sucht sich überall einen Roamingpartner und man hat eine ordentliche Feldstärke für Daten und Telefon. Die SIM funktioniert in jedem Gerät (Smartphone, Tablet, 3G-Stick für PC). Die Kostenstruktur ist einfach und transparent, der Preis pro MB ist in Ordnung. Leider gibt es keine Postpaid-Verträge, nur Prepaid, dessen Guthaben nach 1 Jahr verfällt.


Eine gute Alternative scheint die O2-Freikarte zu sein. So preiswert, wie es den Anschein hat ist der Tarif jedoch nicht. Man bekommt die Karte zwar kostenlos, allerdings wird sie erst nach Zahlung von mindestens 15 € aktiv. Dieses Guthaben verfällt schon nach 6 Monaten.

Ein interessantes Teil für Crews ist wohl ein sogenannter 3G Hotspot. Mit einer Daten-SIM bestückt erzeugt er ein mobiles WLAN auf dem Boot und bis zu 10 Crewmitglieder können sich gleichzeitig einloggen (natürlich nur im Bereich des Mobilfunk-Netzes, nicht auf See).

Mein Wetter an Bord

Wenn man erst einmal einen Internetzugang an Bord hat, sollte es doch kein Problem sein, sich über das Wetter zu informieren!? Ein Internetzugang, der auch noch in der einsamen Ankerbucht funktioniert, hat in der Regel niedrige Datenübertragungsraten. Deshalb nützen die schönen Webpages nicht viel, weil es endlos dauert, bis diese sich aufgebaut haben und teuer wird’s dann auch.

Ideal sind die sogenannten GRIB-Files. Das sind einfache geografische Grafiken, auf denen die Wetterdaten eingetragen sind und die als kleiner Anhang einer e-mail verschickt werden können. Zum Ansehen braucht man wiederum ein kleines Programm, das die GRIB-Files öffnen und darstellen kann.

Das ganze gibt es bei Dr. Meeno Schrader / http://www.wetterwelt.de in perfekter Darstellung, jedoch in Größen von 120kb und leider wiederum nicht ganz billig.

Für umsonst bekommt man GRIB-Files bei saildocs. Die Dateien sind nur rund 10kb groß, enthalten aber keine Wellenhöhen. Verfügbare Parameter sind Windrichtung, Windstärke in Knoten, Lufttemperatur und Luftdruck. Wie's funktioniert, steht bei http://www.saildocs.com/gribinfo oder auch bei http://www.franksingleton.clara.net/saildocs.html. Man kann auch eine Mail senden an: gribinfo@saildocs.com der Betreff ist hierbei egal, es muss aber irgendeiner drinstehen. Neben GRIB-Files bietet saildocs auch noch sogenannte "Punkt-Vorhersagen" an. Für Infos hierzu sendet man eine mail an spotforecasts@saildocs.com . Kurze Zeit später bekommt man eine Antwortmail mit einer Anleitung. Man muss für diesen Service kein Mitglied werden, sich nicht anmelden oder gar etwas bezahlen. Sehr komfortabel ist es, wenn man den Mail-Service abonniert und dann jeden Tag eine Mail für das gewünschte Gebiet (man gibt selbst die Koordinaten an) eine Vorhersage z.B. für 12, 24, 36, 48 und 72 Stunden bekommt. Zum Betrachten der GRIB-Files kann man sich das kostenlose Programm ViewFax herunterladen(http://www.siriuscyber.net/wxfax/).

Beispiel eines Gribfiles des Westlichen Mittelmeers vom 25.11.2007 von saildocs

Links sieht man ein GRIB-File des Westlichen Mittelmeers vom 25.11.2007 in der Darstellung mit ViewFax. Das Beispiel zeigt eine typische Mistral-Wetterlage im Golf von Lyon mit Windgeschwindigkeiten bis 35kn. Die Isobaren werden durch graue Linien dargestellt. Führt man den Cursor über die Grafik, erscheinen in der Fußzeile zu jedem Punkt die Werte für Luftdruck und Lufttemperatur. In der Menuezeile oben kann man die nächsten 12,24,36,48 oder 72 Stunden anklicken. Entsprechend öffnen sich die dazugehörigen Grafiken mit den jeweiligen Werten.

Ebenfalls kostenlos, allerdings nur nach vorheriger Registrierung bekommt man das Programm UGRIB. Mit ihm kann man ebenfalls kostenlose GRIB-Files herunterladen. Gewünschtes Vorhersagegebiet, Dichte der Vorhersagepunkte, Vorhersageparameter (leider auch keine Wellenhöhen) können frei gewählt werden. Dieses Programm hat deutlich mehr Funktionen als Viewfax, die Darstellung der Wetterdaten ist farbiger und ansprechender. Allerdings sind auch die Dateien größer, wenn man viel hineinpackt - muß man aber nicht. Während man bei Viewfax die GRIB-Files erst mit dem E-Mail-Programm herunterladen muß, um sie dann in Viewfax zu öffnen, lädt UGRIB wie ein Browser die Daten selbst und öffnet sie gleich.

Bisher war ich eigentlich mit saildocs und Viewfax zufrieden, Ugrib ist aber einfach attraktiver. Das Bessere ist halt der Feind des Guten!

Tja - und es gibt immer wieder etwas neues: Mein aktueller Favorit für den Download und die Darstellung von Gribfiles ist zyGrib. Wie Ugrib läd es die Gribfiles selbständig herunter und öffnet sie gleich. Es ist kostenlos und es ist keine Registrierung erforderlich. Man kann die Region definieren, für die die Wetterdaten geladen werden sollen und die Inhalte. Informationen über Wellen, Windwellen, Schwell sind im Gegensatz zu den anderen kostenlosen Programmen verfügbar! Zu allem Überfluß gibt es auch noch eine deutschsprachige Programmversion.

Die Wetter Info Box Europa - WIBE der Fa. Mörer

Seit einem Jahr habe ich die WIBE installiert und bin sehr zufrieden. Sie versorgt mich mit dem nationalen und internationalen NAVTEX über MW, sowie mit den Seewetterberichten des DWD über KW (isoliertes Stag, Balun). Ausserdem verfügt sie über eine Barografen-Funktion. Sie ist mit einer SD-Karte versehen, auf der alle Daten aufgezeichnet werden (solange sie mit Strom versorgt ist). Die USB-Verbindung zum PC liefert die Daten für die Darstellung aller Infos auf dem Monitor. Die Standardversorgung mit Wetterdaten erfolgt bei mir über Internet und Gribfiles. Die WIBE macht mich jedoch unabhängig vom Mobilfunkempfang, sodaß auch weit draussen auf See der Informationsfluß gewährleistet ist.

Stand Herbst 2012: z.B. auf den 200sm Überfahrt von Sardinien nach Menorca hat mich die Wetter Info Box dreimal am Tag über KW mit den neuesten Wetternachrichten des Seewetterdienstes Hamburg versorgt, wo es natürlich weit und breit kein Internet über Mobilfunk gab - eine prima Sache!

Törnberichte