Benutzer:Sabine/Törnbericht Westliche Kanaren
Westliche Kanaren (Teneriffa, La Gomera, El Hierro, La Palma, Teneriffa - ca. 420 sm) mit einer Oceanis 411 von Alboran
Der Törn beginnt in Radazul, wo Alboran seinen Stützpunkt hat. Transfer vom und zum Flughafen ist gut organisiert, ebenso die Fahrt zum Supermarkt. Von Radazul geht's nach Los Gigantes. Wind und Dünung nehmen, je weiter man nach Süden kommt, beständig zu. Bei Westwind baut sich eine erhebliche Welle vor Los Gigantes auf.
Los Gigantes hat einen schönen kleinen Sportboothafen. Es gibt Strom und Wasser. Duschen und Toiletten sollten besser nicht benutzt werden. Der Ort ist recht hübsch und man bekommt dort alles, was man braucht. Es gibt nette Restaurants und die Steilküste (Acantillada) ist beeindruckend.
Nächste Station ist San Sebastian auf La Gomera, wo es eine schöne Marina gibt. Man liegt an Schwimmstegen mitten in der Stadt. Es gibt einen gut sortierten, sauberen Mercado ca. 20 Minuten zu Fuß vom Hafen entfernt. Den Innenhof mit dem Brunnen, aus dem Christopher Kolumbus sein Wasser bunkerte, um Amerika zu entdecken, fanden wir nur durch Zufall. Mit einem Mietwagen kann man von San Sebastian aus gut die Insel besichtigen, die einiges zu bieten hat, vor allem aber einen beeindruckenden Regenwald, übersäht mit Flechten, und das berühmte Valle Gran Rei.
Von La Gomera segeln wir nach La Restinga auf El Hierro - dem einzige Hafen, der auch für Sportboote gut geeignet ist. Man liegt an der Pier (Tidenhub beachten - knapp 2m). Die grosse Südmole ist inzwischen auch fertiggestellt, sodass man selbst bei Südwindlagen recht gut geschützt ist. Für Tauchfans: Um die Ecke liegt das schönste Tauchrevier der Kanaren und es gibt reichlich Tauchbasen in La Restinga - man sollte aber ein wenig Spanisch sprechen. Das Mietauto bekommt man in Valverde. Das Taxi dahin besorgt der deutsch sprechende Wirt vom El Refugio. Auf der Insel gibt's viel zu sehen (den Mirador La Pena mit exzellentem Restaurant, den Wacholderwald El Sabinosa, die nette kleine Hauptstadt Villa de Valverde, den westlichsten Leuchtturm des alten Europas vor der Überfahrt nach Amerika, Faro de Orchilla, Pinienwälder, Weiden, Regenwald, ein Echsenzentrum, etc.,etc.). Sehr abwechslungsreiche Landschaft und sehr wenige Touristen! Völlig ungeeignet ist der Hafen von La Estaca für Sportboote. Die Pier ist sehr hoch, hat einen Betonüberhang und arkadenartige Löcher darunter - inakzeptabel bei fast 2 m Tidenhub. An einigen Stellen ist sie mit Reifenfendern für die Großschifffahrt ausgestattet. Die Fischer ankern im Hafenbecken oder liegen an Moorings. Eine Verbindung zur Hauptstand besteht nur, wenn die große Fred Olsen Fähre ankommt.
Westlich fahren wir um El Hierro herum (keine Häfen oder Ankerbuchten!) nach La Palma. Hier ist Tazacorte der schönste und freundlichste Hafen. Man liegt an Schwimmstegen und ausserhalb der ARC Saison ist auch genug Platz für Gastyachten. Bei unserem ersten Törn waren wir im Fischereihafen von Sta. Cruz de la Palma, der auch nicht schlecht ist, falls man dort Platz bekommt. Sicherlich kann man in Sta. Cruz auch besser einen Mietwagen bekommen. Aber schöner (freundlicher und sonniger) ist es in Tazacorte! Die Insel selbst ist sehr abwechslungsreich und man sollte mehrere Tage (oder Törns) einplanen, um sie sich anzusehen.
Von La Palma ging's zurück nach Teneriffa, das wir nördlich umrundeten. Die vorletzte Station war Sta. Cruz de Tenerife. Dort gibt es eine gut ausgestattete, große Marina, die wir nachts anliefen. Die Ansteuerung sollte gut vorbereitet sein - nicht wegen etwaiger Untiefen, sondern wegen der Vielzahl der Lichter, die es nicht ganz einfach machen, die richtigen Feuer zu identifizieren. Ist man aber erstmal im Vorhafen, ist alles ganz einfach und ein Lotse hilft später, den richtigen Liegeplatz zu finden. Auch hier kann wieder gut ein Mietwagen genommen werden, um die Insel weiter zu erkunden. Reichlich Kultur (Auditorium, etc.) gibt's hier ebenfalls. Nachdem wir das alles genossen haben, geht's die letzten 6 sm zurück nach Radazul, wo wir unser Heim auf Zeit nur ungern zurückgeben.
Fazit: Angemeldet haben wir uns in keinem der Häfen, die wir angelaufen sind. Aber wir waren auch nie in der Hochsaison unterwegs, sondern Ende Januar. Wir haben immer einen Liegeplatz bekommen. Das Wetter im Januar kann sehr wechselhaft und gelegentlich auch recht stürmisch sein. Zu ankern haben wir nie geschafft, da wir immer nur zu Zweit fahren und nicht unbedingt Ankerwache gehen wollen. Will man die Kanaren im Rahmen eines 14-tägigen Urlaubs "besegeln" und auch etwas an Land anschauen können, sind Nachtfahrten unabdingbar. Auch vor 30+ kts. Wind und 4 m Welle darf man keine Angst haben - schliesslich segeln wir auf dem Atlantik. Verwendete Literatur: In erster Linie Anne Hammick, da es leider nicht allzuviel anderes gibt, was einigermassen aktuell ist.