Türkei

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Die Türkei bietet vielfältige Küstenlandschaften, von hügelig bis zu 2000 Meter hohen Bergketten direkt am Wasser. Die Westküste steht unter starkem Einfluss des Meltemi, der zur Südküste hin etwas abnimmt. Dort hingegen ist besonders im späten Herbst und Winter mit starken Südwinden zu rechnen, vor denen die meisten Buchten keinen Schutz bieten.

Allgemeines

Die Süd- und Südwestküste ist bergig, meist steil abfallend, so dass schon in einer Entfernung von 20 bis 30 Meter zum Ufer die Tiefe 30 bis 50 Meter oder mehr betragen kann. Wirkliche Ankermöglichkeiten gibt es selten, und wenn muss reichlich Kette gesteckt werden. In Buchten mit Ufernähe und Restaurantbetrieb gibt es manchmal Möglichkeiten, aber es sollte eine Landfeste ausgebracht werden, was meistens kein Problem ist, da dann oft entsprechende Poller oder Ösen im Fels angebracht sind (auf Festigkeit prüfen!) oder große Steine für einen Palstek zur Verfügung stehen. Nicht an Bäumen fest machen, die Gulets haben einige schon arg ramponiert, das ist inzwischen sogar verboten, und gelegentlich soll die Küstenwache mit Hubschraubern kontrollieren. Das kann dann teuer werden.

Viele der Buchten haben einen kleinen Steg, von dem schon bei Anfahrt der Restaurant-Besitzer oder einer seiner Angestellten winkt und eine Muringleine anbietet und behilflich ist. Im Gegenzug wird natürlich erwartet, dass die Crew am Abend im Restaurant tafelt. Manchen Stegen und ihren Festmach-Ösen und vielleicht auch Murings wären bei Sturm allerdings nicht zu trauen. Bieten ansonsten aber komfortables Liegen.

Die Wasserqualität, auch in Buchten, ist im Allgemeinen sehr gut. Nicht zuletzt sorgt dafür die Ausrüstungspflicht mit Fäkalientanks für alle Yachten, die besonders in Häfen und Buchten benutzt werden müssen, wer das nicht tut oder bei wem auch nur ein zu voller Tank durch das Entlüftungsrohr ausschwappt und erwischt wird, muss mit empfindlichen Geldbußen von mehreren hundert bis tausend Euro rechnen, die sofort zu bezahlen sind, anderenfalls kann die Yacht an die Kette gelegt werden. Absaugstationen gibt es meist in großen Marinas, sonst müssen die Tanks auf offener See mehr als 3 Seemeilen vom Land (und nur dort!) gelenzt werden. Die Absaugung muss mit einem Dokument bestätigt werden, sonst erhält das Schiff kein Transitlog für die nächste Fahrt.

Der Zustand der sanitären Einrichtungen in Marinas und oft auch kleineren Bucht-Restaurants liegt meist irgendwo zwischen gut und perfekt, so dass ein kleiner Landgang zu diesem Zweck nicht zu einem unerfreulichen Erlebnis führt (ganz anders als in Griechenland). In Marinas sollte man zum Duschen extra ein paar Badeschlappen mitnehmen, da oft Straßen- und Bootsschuhe traditionsgemäß am Eingang der Einrichtungen ausgezogen werden, was der Reinlichkeit dient, da so einfach kein Straßendreck hereingeschleppt wird.

Für das leibliche Wohl und kulinarische Genüsse sorgen die vielen kleine Bucht-Restaurants. Die Spannbreite reicht von einfachst aber schmackhaft bis luxuriös und teuer. Die Preise sind selbst in einfacheren Restaurants nicht viel niedriger als hierzulande, wobei man sich auch vor Augen halten muss, dass viele der Buchten keinen Landzugang haben und alles per Boot rangeschafft werden muss, und die Restaurants ein reines Saisongeschäft sind. Fisch ist hochpreisig und lecker. Wein ist meist relativ teuer, es empfiehlt sich, beim Essen auf die zweite Flasche zu verzichten und danach den gebunkerten an Bord zu trinken.

Viele Bucht-Restaurants bieten keine Speisekarte mit ausgezeichneten Preisen, das zu Verzehrende wird an einer Vitrine ausgewählt, im Zweifelsfall vorher erkundigen. Bezahlt wird grundsätzlich pro Tisch, getrennt nach schlechter deutscher Manier gibt es einfach nicht, was bei einer gepflegten Bordkasse aber eh kein Problem sein sollte.

Morgens gibt es gelegentlich frisch gebackenes Brot, am besten am Abend erkundigen und dann früh kurz mit dem Dinghi übersetzen. Manchmal fährt auch jemand mit einem Boot von Yacht zu Yacht und liefert Brot, Kuchen, Obst oder Gemüse.

Entgegen den Verlautbarungen von manchen Vercharterern ist das Bezahlen mit Euro außerhalb der touristischen Zentren meist nicht möglich. Insbesondere Behörden und Hafenmeister akzeptieren u. U. keine Euros. Es ist sehr empfehlenswert eine ausreichende Menge von Türkischen Lira mit sich zu führen.

In der Türkei wird Hilfe bei Seenotfällen durch die Türkische Küstenwache durchgeführt. Näheres auf der Seite "Hilfe im Seenotfall".

Reviere

Zu den türkischen Küstengebieten gehören das Schwarze Meer und das Marmarameer im Norden, die östliche Ägäis im Westen und die türkische Mittelmeerküste im Süden.

Reviere im Süden (von Ost nach West)

Reviere im Südwesten

Literatur

  • Hafenführer TÜRKEI West- und Südküste, SEE-VERLAG 11. Neue Auflage April 2024 - Blick ins Buch [1]

Weblinks

Viele Seiten von Udo Hinnerkopf zu Themen Behörden, Reviere, Routen, Tipps.

Reise- und Sicherheitshinweise

Das Auswärtige Amt bietet auf seiner Internetseite besondere Hinweise zu Reisen in die Türkei. Besonders zu nennen sind die harten Strafen für Drogenvergehen und Erwerb, Besitz und die Ausfuhr von "Kultur- und Naturgütern". Für Reisende ist es praktisch unmöglich, selbst zu erkennen, ob ein Gegenstand als Antiquität geschützt ist. Daher sollten Reisende generell Steine, Münzen, Fossilien und alt aussehende Gegenstände nicht versuchen auszuführen.

Ab 2. März 2020 hat die Türkei für diese Schengen-Länder die Visumspflicht aufgehoben: Österreich, Belgien, Niederlande, Spanien, Polen, Portugal. Die neue Regelung soll das touristische Potenzial erhöhen.

Törnberichte

"Tor zum Orient" 2015 Törnbericht von w-sailingteam

Another Day - Another Bay Segeltörn an der türkischen Südküste, 02.-16. Juli 2007

http://www.die-letzte-crew.de/ Unser Logbuch aus der Türkei über die türkische Küste Grüsse Nane + Dirk Benutzer:Nanedirk