Gironde
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Seegebiet | Atlantik > Biskaya |
Politisch | Europa > Frankreich |
Die Ein- und Ausfahrt ist bei der Gironde kein einfaches Unterfangen. Kommt man von Norden, ist der letzte Hafen St. Denis d'Oleron immerhin 52sm entfernt. Diesen kann man nur bei HW +-2 verlassen. Am besten will man mit dem Ebbstrom aus dem Pertuis d'Antioche herausfahren, bei schönem Wetter und wenig Schwell das Fahrwasser erreichen und unbedingt mit auflaufendem Wasser das 20sm lange, nördliche Fahrwasser bis in die Gironde zurücklegen - kaum möglich alle Variablen optimal umzusetzen.
Ein weiteres Fahrwasser ist zwischen dem Phare de Cordouan und der Pointe de Grave nach Süden ausgetonnt. Es mündet nahezu im von Arcachon aus nördlichen militärischen Sperrgebiet. Allerdings wird dieses wenig genutzt, an Wochenenden und nachts gar nicht. CROSS Etel gibt die Schießzeiten und Positionen laufend auf UKW Kanal 16 durch -allerdings nur auf Französisch. Es gibt auch eine Range-Control, die Fahrzeuge abweist, die dem Schießgebiet zu nahe kommen. Informationen über den Schießbetrieb und andere nautische Nachrichten bekommt man auch online, auch als PDF zum Download (auf französisch): [Avis aux Navigateur/ Bassin de Arcachon]
Wollte man sich korrekt verhalten, müsste man vom Ende des südlichen Fahrwassers erst mal 35sm Abstand von der Küste schaffen, um nicht ins Sperrgebiet zu geraten, ein ziemlicher Umweg nach Süden.
Die Tidenströmungen in der Gironde sind teilweise heftig und erreichen nicht nur bei hohen Koeffizienten stellenweise 5kn. Angesichts der Länge der Fahrwasser ist Ein- und Auslaufen gegen den Strom für Segelyachten indiskutabel.
Auch Sportboote sollten nicht der Versuchung unterliegen, den Weg abzukürzen und von Norden seitlich ins Fahrwasser einzufahren. Der Schwell bricht über den Flachstellen und kann Boote in arge Bedrängnis bringen. Bei geringem Schwell die 1. Fahrwassertonne anpeilen, bei starkem Schwell die Ansteuerungstonne!
Port Medoc
Moderner Sporthafen wenig südlich der Pointe de Grave. Die Einfahrt versandet schnell und wird laufend abgesaugt. Tonnen in der Einfahrt markieren die Flachstellen. Der Hafen hat eine Tankstelle einlaufend gleich steuerbord und Plätze für Besucheryachten. Diese sind wohl oft belegt und auch von Ausflugsbooten besetzt. Es wird akzeptiert, wenn man sich an einen anderen freien Platz legt. Die Pontons sind verschlossen, für den Zugang benötigt man eine Karte, die man in der Capitainerie bekommt. Um den Hafen herum gibt es einige Restaurants und Geschäfte. Das ganze hat den Charakter einer Ferienanlage abseits bewohnter Ortschaften. Nach Feierabend etwas trist. Für eine 44ft Yacht kostete die Übernachtung im Juni 2019 45,00€.
Literatur
- Bloc Marine , französisch
- Atlantic France von Imray, englisch