Biskaya

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Besuch auf 45°43,8'N 005°28,3'W
Bei schönem Wetter ist auch die Biskaya friedlich

Die Biskaya ist die große Bucht der französischen Westküste und der spanischen Nordküste. Nach Norden hin wird die Biskaya durch den Englischen Kanal, nach Süden hin durch das Kap Finisterre begrenzt.

Der Name stammt von der baskischen Provinz Bizkaya. Für den südlichen Bereich wird im Spanischen der Begriff Mar Cantábrico verwendet, die Franzosen sprechen vom Golfe de Gascogne.

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Maßstab in Landmeilen (statute miles) beziehungsweise Fuß und in metrischen Maßen.

Das Seerevier Biskaya ist für schwere Verhältnisse, ihre Stürme und Wellen berüchtigt. Die Ursachen hierfür sind im wesentlichem die folgenden:

  • Kontinentalschelf: Die Wassertiefe in der Biskaya nimmt schlagartig von 3000 bis 4000 m auf knappe 200 m und weniger ab - lange Atlantikwellen werden dadurch abgebremst und steilen sich auf.
  • Wellenreflexion: die Wellen können aufgrund der Form der Biskaya-Küsten reflektiert werden. So können gefährliche Überlagerungen entstehen.
  • Westwinde: Die Biskaya ist ein Durchzugsgebiet atlantischer Tiefdruckgebiete. Ihre Zugbahnen verlaufen durch die oder nördlich der Biskaya. Das hat zur Folge, dass Stürme häufig sind und typischerweise eine Westkomponente haben. Grundsätzlich können Legerwall-Situationen entstehen.

Soll die Biskaya gequert werden, empfiehlt es sich daher sie weit westlich im offenen Atlantik zu queren. Dort befindet man sich außerhalb des Kontinentalschelfs und hat genug freien Seeraum, um bei Bedarf schlechtes Wetter aus West abwettern zu können. Die Querung sollte in der Regel vor Mitte September erfolgen. Nach diesem Zeitpunkt ist mit Herbststürmen in der Biskaya vermehrt zu rechnen.

Beispiel für eine Querung von Falmouth (Südengland) nach A Coruña (Spanien): starten, wenn der Wind gerade auf NW gedreht hat. Danach ist in der Regel mit einer relativ stabilen Wetterlage für einige Tage zu rechnen. Dann soweit nach Westen segeln, bis man den Längengrad von A Coruña kreuzt. Von hier ab dann Kurs Süd. Streckenlänge sind so knapp 500 Seemeilen. (Törnbericht zu diesem Beispiel)

Für Segler, die den Englischen Kanal entlang der französischen Küste absegeln, bietet sich Roscoff oder Brest beziehungsweise Camaret-sur-Mer als Ausgangshafen für eine Überquerung an. Die Route verläuft dann zwar etwas weiter östlich als von Falmouth aus, dafür ist sie mit circa 350 Seemeilen erheblich kürzer.

Auch die Route La Rochelle - Gijon ist beliebt. Die 250 sm sind in 48 Stunden zu schaffen. Für diesen Zeitraum sind Wetterberichte heute recht zuverlässig.

Für Einhandsegler bietet sich die Strecke Port Medoc - Santander an. Hier muss man nur eine Nacht wach bleiben.

Grundsätzlich kann die Biskaya auch in Tagesetappen ausgesegelt werden. Ein Bericht von Nick Ellis hierüber findet sich hier. Problematisch ist hierbei die lange Sandküste um Arcachon. Jeweils 50 sm nördlich und südlich sind militärisches Sperrgebiet und die Einfahrt nach Arcachon selbst ist schon bei mäßigem Schwell wegen der extremen Grundseen nicht passierbar. So kommen gut 100 sm zusammen, für die man unbedingt gutes Wetter und keine Überraschungen braucht. Im Sperrgebiet wird in der Regel nur tagsüber geschossen, und zwar nur entweder im Nordsektor oder im Südsektor. Auch in der Nacht, am Wochenende und im August ruht der Schießbetrieb, und man kann passieren. Unbedingt informieren vor der Einfahrt ins Sperrgebiet sollte man sich trotzdem, über Funk, Telefon (Ansage) oder beim Hafenmeister...

Oder über NAVTEX, im Internet, zum Beispiel auf der Website Avis aux Navigateur/ Bassin de Arcachon Weitere Informationen hierzu inklusive Karte des Sperrgebiets finden sich im