Juist

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Juist ist sehr lang und sehr schmal. Deshalb ist die Insel zwar sehr groß, aber der Weg vom Hafen zum riesigen, sehr feinen Strand ist nicht weit. Insgesamt ist Juist eine ruhige Insel und stellt damit einen Gegenpol zum Nachbar Norderney dar - quirliger als Baltrum, aber stiller als die anderen Inseln. Die Insel ist autofrei und deshalb wird sehr viel noch mit der Kutsche erledigt. Der Hammersee, entstanden aus einem Inseldurchbruch, ist Heimat von seltenen Pflanzen und Tieren.

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Ansteuerung

Kommt man von Westen oder Süden wird man die Osterems nehmen. Sie ist tief und hat eine starke Strömung. Hier muss man mit dem Tidenkalender navigieren und wie immer Wind gegen Strom im Gatt vermeiden. Kommt man von Norderney, wird man das Memmert-Wattfahrwasser nehmen, das nur knapp einen halben Meter trockenfällt und gut zu benutzen ist. Allerdings sollte man darauf achten, dass hier auch die großen Fähren von Norddeich fahren.

Schwieriger ist das letzte Stück der Anfahrt. Man hat die Wahl zwischen Nordland-Wattfahrwasser und Juister Wattfahrwasser. Beide fallen etwa einen Meter trocken und sind sehr schmal. Bei frischerem Ostwind kann es noch deutlich flacher werden. Das Juister Wattfahrwasser ist besser gepflegt und die Tiefe etwas sicherer, weil dort die großen Fähren fahren. Aber die ist genau der Nachteil. Kommt einem auf dieser Strecke eine Fähre entgegen, kann es wirklich eng werden.

Für unerfahrene Wattfahrer ergibt sich als weitere Hürde, dass die Beprickung einlaufend zu Beginn auf der Backbordseite steht und mitten im Verlauf des Fahrwassers auf Steuerbord wechselt. Es sind zwar auch entsprechende Stb- und Bb-Pricken gesetzt, doch es bleibt der Überraschungseffekt, der vor allem bei schlechter Sicht oder abends im Gegenlicht der tief stehenden Sonne zum Tragen kommt. Das Kartenmaterial, egal ob digital oder Papier zeigt diesen Wechsel nicht, abgesehen davon, dass es im allg. ohnehin nicht den aktuellen Verlauf zeigt. Dass die Pricken im Laufe der Saisons zum Teil ausgedünnt werden bzw. ihre Toppzeichen verlieren, macht die Sache nicht einfacher. Übrigens laufen auf dieser Strecke selbst die Fähren manchmal in den Schlick.

Hafen

Von Weitem ist der Hafen an dem etwas komischen Aussichtsturm zu erkennen. Die Hafeneinfahrt ist sehr schmal. Auf keinen Fall darf man bei der Einfahrt die falsche Pricke nehmen. Der Hafen ist groß, fällt aber hoch trocken. Bei starkem Ostwind kann man mitunter Probleme haben, hier wieder wegzukommen. Auch im Hafen stehen Pricken, manche davon selbst schon im recht flachem Wasser. Lieber etwas näher an den Stegen entlang fahren!

Ansonsten ist der Hafen sehr gut: Wasser, Strom an den Stegen, WLAN, sehr gepflegte sanitäre Einrichtungen. Im Ort kann man sich im für die Ostfriesischen Inseln üblichen Umfang versorgen (z. B. Lebensmittel, Cafés usw.) Diesel gibt es natürlich auf der ganzen Insel nicht.