Spanien

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Spanien bietet dem Sportbootfahrer eine große Vielfalt an verschiedenen Küstenlandschaften: endlose Sandstrände (Es Trenc auf Mallorca, Costa Blanca), Sumpflandschaften (Donana-Nationalpark)), Felsküsten, bei denen das Hochgebirge bis ans Meer reicht (Andalusien am Mittelmeer, Costa Brava), sowie Flußmündungen (Ebro), die zum Teil auch für Sportboote schiffbar sind (Guadalquivir bis Sevilla). Und darüber hinaus zwei nautisch hochinteressante Inselgruppen, die Balearen und die Kanaren.

In ganz Spanien ist die Amtssprache das Hochspanisch (espaňol, castellano), das ursprünglich in Kastilien gesprochen wurde. Neben verschiedenen Dialekten gibt es aber auch noch drei weitere Sprachen: Die Galicische Sprache (galego, Amtssprache in der Autonomen Region Galicien) und Katalanisch (catalá). Letztere ist neben castellano Amtssprache in Katalonien, in Valencia und auf den Balearen. Alleinige Amtssprache ist catalá in Andorra. Galicisch und Katalanisch sind mit dem Kastillanischen noch entfernt verwandt. Völlig verschieden, auch nicht dem romanischen Sprachraum, ja nicht einmal der indo-germanischen Sprachgruppe zugehörig ist die Sprache der Basken. Während Spanien zur Zeit der Franco-Diktatur (1939-1975) zentralistisch regiert wurde, gliedert es sich heute in zahlreiche autonome Provinzen, wobei der Autonomiestatus sehr unterschiedlich ist. Das Bestreben nach Unabhängigkeit ist in Galicien, Katalonien und v.a. im Baskenland am größten.

In Spanien werden Seenotrettungseinsätze durch die Salvamento Maritimo koordiniert und durchgeführt, näheres auf der Seite "Hilfe im Seenotfall".

Die spanischen Zentren des Yachtsports befinden sich im Mittelmeer auf den Balearen und in Barcelona, im Atlantik in Vigo und A Coruña.

Das Preisniveau für Liegeplätze im Mittelmeer (sowohl im Transit, als auch bei längeren Verträgen) ist in Spanien deutlich höher als in Frankreich, etwa vergleichbar mit Italien. Im Atlantik sind die Preise moderater.

Im atlantischen Spanien hat die Fischerei einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft und war wohl lange Zeit die wichtigste Einnahmequelle. In vielen kleinen Küstenorten betrachten die Einwohner ihren Hafen als eine Einrichtung, die in erster Linie der Fischerei dient, in zweiter Linie der Unterbringung der Sportboote der Einheimischen. Auf durchreisende Yachten ist man nicht überall eingestellt und sie sind nicht überall willkommen. Gelegentlich wird man mit der Argumentation konfrontiert, nur die Fischerei bringe den einfachen Leuten vor Ort Lohn und Brot, der Yachttourismus spüle Geld in die Kassen derer, die eh schon genug haben. Sicherlich ist man als Gast gut beraten, den Fischereibetrieb möglichst nicht zu behindern. So kann man Empfehlungen in manchen Revierführern, an der Lonja (Fischereikai) festzumachen, nicht nachvollziehen. Skipper sollten durch rücksichtsvolles Verhalten dazu beitragen, den Konflikt nicht weiter zu verschärfen.

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Maßstab in Landmeilen (statute miles) beziehungsweise Fuß und in metrischen Maßen.

Segelreviere

Atlantikküste einschließlich Biskaya


Mittelmeerküste


Nordafrikanische Enklaven


Inselgruppen


Nautik, Seekarten und Literatur

  • Bloc Marine -  Espagne & Portugal, Auflage 2013
    Die 200 wichtigsten Häfen der Iberischen Halbinsel, inklusive der Balearen, Kanaren, nordafrikanischen Enklaven, Azoren und Madeira. Mit Kartenauschnitten und Hafenplänen, informativ und preiswert, zum Preis von ca. 25,00 Euro. Sprache: Französisch.Gibt es bei HanseNautic

Für die Gezeitennavigation ist die Website Tabla de Mareas recht hilfreich. Sie bietet eine weltweite Tidenvorhersage. Klickt man sich in den Menues durch Land, Region bis zu einer Stadt, bekommt man eine Gezeitentabelle für den aktuellen oder einen zukünftigen Monat. Diese kann man als Bilddatei speichern und offline verwenden. Eine praktische Hilfe zur Reisevorbereitung, die vielleicht hier und da die teuere Anschaffung eines Nachschlagewerkes erspart.

Klima

Für ganz Spanien lässt sich aufgrund der erheblichen geografischen Ausdehnung, der Lage zu den umgebenden Meeren und wegen des sehr unterschiedlichen Landschaftsprofils natürlich keine einheitliche Aussage treffen.

Generell gibt es an der Atlantikküste Nordspaniens niederschlagsreiche, milde Winter, die Sommer sind eher kühl.

Der völlige Gegensatz ist das Hinterland von Almeria, wo man die einzige Wüste Europas finden kann. Im Windschatten der Sierra Nevada regnet es manchmal weniger als in der Sahara.


Jährliche Niederschlagsmengen in mm:

Santander 1198
Almeria 220
Mahon 607

Dass man sich hier im subtropischen Hochdruckgürtel befindet, sieht man auch an den leckeren landwirtschaftlichen Produkten, die sich schon deutlich von denen Mitteleuropas unterscheiden: Zitrusfrüchte, Datteln, Oliven, Mispeln, Mandeln, Granatäpfel.

Südlich des 40. Breitengrades kann der Sportbootfahrer auch im Winterhalbjahr angenehm Urlaub machen, wobei eine Heizung den nächtlichen Komfort spürbar erhöht. Im Juli und August ist es jedoch oft mit Temperaturen über 40° zu heiß, dann bildet sich meist ein Hitzetief über der Iberischen Halbinsel mit Nordwind vor der portugiesischen Küste und Südwind am Mittelmeer.

Kultur

Wie der gesamte Mittelmeerraum bietet Spanien für kulturell Interessierte einen unerschöpflichen Fundus.

Neben den allgegenwärtigen römischen Hinterlassenschaften reichen die geschichtlichen und vorgeschichtlichen Zeugnisse von Höhlenmalereien aus der Cro Magnon-Zeit über Exemplare der Megalithenkultur (Talayots auf Menorca) zu den Relikten der Westgoten und Vandalen auf ihrem Weg nach Nordafrika.

Schon lange vor den Römern unterhielten die Phönizier Handelstationen (wie an vielen Orten im Mittelmeer) an den spanischen Küsten, auch bis in den Atlantik hinein.

Südspanien ist geprägt von der Auseinandersetzung (noch mehr vom Zusammenleben) mit den Mauren (Berbern) zwischen 711 und 1492 n.Chr. Ihre Bauwerke und Kunstschätze in Andalusien zählen zu den wertvollsten Kulturgütern Europas und sie sind von den Häfen der Costa del Sol mit dem Mietwagen leicht im Rahmen eines Tagesausflugs zu erreichen.

In Nordspanien ist man stolz darauf, das keltische Erbe bewahrt zu haben und fühlt sich mit den Nachbarn in der Bretagne, Irland und Schottland verbunden. Einflüsse von Römern und Mauren waren hier gering. Von der Region um den Covadonga-See in Asturien ging die Reconquista aus. Für deren Finanzierung sorgte die "Entdeckung" der Gebeine des Apostels Jakobus mit bis heute andauernden Pilgerstrom in Santiago de Compostela.

Essen & Trinken

Im Restaurant essen zu gehen ist in Spanien nicht nur angenehm und interessant, sondern noch relativ preiswert. Generell sind jedoch die Preise an den touristischen Küstenorten höher als im Landesinneren.

Es gibt überall Bars und Gaststätten, in denen man ein Menu del Dia (Mittagsmenue), bestehend aus Vorspeise, Hauptgericht und Dessert, sowie 1 Flasche Wasser und 1 Flasche Wein zusammen für 7,00 € bekommt - bei einfacher, aber guter Qualität.

Tapas sind typisch spanische Zwischengerichte, oftmals kleine Kochkunstwerke wie Datteln mit Speck, manchmal nur Brot mit Oliven und Aioli, aber nicht weniger köstlich. Manch einem macht es Spaß, statt eines Hauptgerichts mehrere Tapas zu versuchen. In Nordspanien nennt man diese kleinen Häppchen zum Wein oft auch Pinchos oder Petiscos.

Fisch und Meeresfrüchte nehmen auf dem Speiseplan entlang den Küsten großen Raum ein. Nicht nur in den Restaurants, auch in den wöchentlichen Märkten wird frischer Fisch in großen Mengen sowie großer Auswahl angeboten.

Traditionelle Eintöpfe werden oft auf der Basis von Reis Paella, Bohnen und Kichererbsen gekocht.

Spanien bietet sehr gute Rotweine Tinto für wenig Geld. Am hervorragensten und bekanntesten sind die Weine aus der Region Rioja, die von der Tempranillo-Rebe gekeltert werden. Man kann aber auch mit den Weinen anderer Regionen und niedrigeren Preisrängen kaum Fehler machen. Spanier trinken gerne Schaumweine Cava, oft auch als Aperitiv und bieten gute heimische Qualitäten an. Bekannt hierfür ist das Weingut des Schloßes Perelada in der Region Gerona.

Leider findet man überall schon Mc Donalds & Co. bei denen man "Hamburgesas" bekommt - wenn man die typische spanische Koch- und Restaurantkultur erhalten will, sollte man dies nicht unterstützen, sondern seinen Spanienaufenthalt dazu nutzen mal spanische regionale Spezialitäten zu versuchen. Auch die früher in jedem Hafenort anzufindenden typischen einfachen, wirklich billigen Fischerkneipen sind kaum noch vorhanden. Der Tourismus hat damit aufgeräumt; teuere Speiserestaurants mit frischen Meeresfrüchten und Fisch jedoch sind jetzt in der Nähe jedes Sporthafens zu finden.

Wer abends essen gehen will, sollte beachten, daß in Regionen mit wenig Touristen die Speiselokale nachmittags geschlossen haben und für das Abendessen erst um 21.00 Uhr wieder öffnen. In der Zeit von 18.00 bis 20.00 sitzen die Spanier gerne im Café.

Weblinks